Donnerstag, 18. August 2011

Artenvielfalt durch Schnecken

kriechende Weinbergschnecke


Das liest sich doch toll, oder? Sagt man das allerdings einem Gärtner, hält der einen für übergeschnappt. Zu traurig sehen im Beet die übrig gebliebenen, kahlen Stümpfe von Salat, Möhrengrün und anderen Junggemüsen aus. Hintergrund meiner Überschrift ist folgender Absatz bei Welt Online: 

"...Wissenschaftler (hatten) fünf Jahre lang im Frankenwald und im Thüringer Schiefergebirge Bergwiesen (zwischen Tettau und Lobenstein)  genauestens untersucht. In Höhen zwischen 500 und 870 Metern katalogisierten sie alles, was dort wuchs und krabbelte. Dann streuten sie Gift. Sie vernichteten auf der einen Hälfte der Wiese so alle Insekten und Schnecken. Nach diesem radikalen Schritt begann das Zählen von vorne – und zwar Jahr für Jahr von Neuem.
Erstaunlicherweise führte die Giftaktion allerdings nicht dazu, dass alle Pflanzen und Kräuter sich rasend schnell vermehrten und die Wiesen dank des Schädlingsmangels vor Vielfalt überquollen. Vielmehr nahm die Artenvielfalt ab – nicht nur, weil weniger Krabbel- und Kriechtiere auf den Wiesen lebten. Sondern auch die Vielfalt unter den Pflanzen schrumpfte ohne die Fressfeinde."

Man erklärt es sich so, dass die Schädlinge verhindern, dass stärkere Pflanzen schwächere Konkurrenten verdrängen. Der Bauer erntete weder mehr Heu noch weniger, sondern die Kühe bekamen dadurch mehr "Einheitskost".
Hm, wenn ich also nun meinen Garten betrachte...

Ich habe die Lösung!

Fördern wir doch die Artenvielfalt unserer Wiesen! Klee- und Löwenzahnwiesen bekommen nun eine Extraportion  Schnecken serviert? Unseren Frankenwaldwiesen mit Arnika, Bärwurz, Knabenkräutern und vielen weiteren Wildkräutern möche ich keine weiteren Schnecken zumuten, aber was ist mit den gutgedüngten? Der Gedanke ist nicht schlecht, hat aber einen Haken. Die spanische Wegschnecke wird sich auf diesem Weg weiter verbreiten und dadurch mehr Schaden verursachen. Es wurden im Bericht nicht die Schneckenarten erwähnt und dies wäre ein wichtiger Aspekt, der zu beachten wäre.
Davon abgesehen finde ich solche "Giftaktionen" im Auftrag der Wissenschaft mehr als fragwürdig.

Hier ist noch einmal ein Artikel zum Thema:
http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-12098-2010-08-12.html

1 Kommentar:

  1. Hej

    Also manchmal so zweifele ich doch sehr an dem "gesunden" Menschenverstand!
    Solchen "Wissenschalftlern" gehört das Budget entzogen, und zwar direkt!

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Vielen Dank, dass ihr eure Gedanken und Meinungen mit mir teilt!