Das sind unsere essbaren Osterkränzla (Osterkränze). Eigentlich sollte an dieser Stelle ein Bild sein mit dem Korb voller Kränzla bevor sie geweiht wurden, aber in den Vorbereitungen ging das Fotografieren völlig unter.
Alljährlich ist es Brauch in unserer Familie, dass wir am Tag vor Nikolaus und zu Ostern Hefegebäck backen. An Ostern formen wir diese kleinen Kränze oder Nester und setzen in deren Mitte ein gefärbtes Osterei. Der Kranz ist ein Zeichen der Unendlichkeit. Ohne Anfang und Ende steht er für die Vollkommenheit. Das Osterei symbolisiert, wie aus scheinbar Toten neues Leben entsteht. Beim Ei streitet man sich auch noch, was zuerst da war - Henne oder Ei - kein Anfang ist ersichtlich.
Am Anfang, als wir unsere Speisen (Brot, Salz, Hefegebäck mit Ei) in der Kirche geweiht hatten, aßen wir nach der Kirche jeder für sich ein Osterkränzla auf. Meine Große fing dann an, nach dem Gottesdienst diese in der Kirche zu verschenken. Da sie mehreren Menschen eine Freude machen wollte, gab sie den Rat: "Du bekommst ein Kränzla, aber du musst es mit allen in der Familie teilen, damit jeder den Segen bekommt!" So beschenkte sie Freunde, Nachbarn und manche Gottesdienstbesucher die einfach traurig aussahen. Kaum konnte die Kleine einen Korb sicher tragen, machte sie mit und es entstand dadurch unser persönlicher Osterbrauch. Ich finde es schön, wenn alte Bräuche erhalten bleiben, aber noch schöner finde ich, wenn Kinder durch ihre Gedanken diese Bräuche mit neuem Sinn beleben und verbessern.
Ein Osterkranz blieb übrig und den konnte ich gerade noch so für euch knipsen, bevor er in der Familie verteilt wurde. Normalerweise sind die Osterkränze noch mit Puderzucker bestäubt, aber der zog in der Zwischenzeit in das Hefegebäck ein.