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Sonntag, 2. August 2015

Das Igel-Gehege verändert sich


Schorschi der Unglücksrabe musste schon mehrfach tierärztlich behandelt
werden. 

Wie im alten Post beschrieben, war mein altes Gehege durch die Verwendung von Hasendraht nicht das Gelbe vom Ei. Es war auch nie gedacht, es dauerhaft aufgebaut zu lassen. Ziel ist es, ein Tier aufzupäppeln - wenn es in Not ist -, doch im Vordergrund steht immer die gezielte, sichere Auswilderung.

Dann aber wuchs in mir verstärkt der Gedanke, dass ein "eingewachsenes Gehege" mehr Lebensraum bietet als ein mobiles. Es blieb ja auch nicht bei einem Igel, sondern es kamen immer wieder  und öfters Notfälle, so dass ich es gar nicht mehr abbauen brauchte. Nebenbei empfand ich die 14 m ² immer noch als zu klein.

Der "tote" Bereich zwischen Haus und Gehege (rechts)
 sollte nun mit ins neue Gehege integriert werden

Um mein altes Igeldomizil konnte ich außen herum laufen, doch vor allem im Frühling und Sommer war es unmöglich, Unkraut zu jäten. Auch Rasen mähen gestaltete sich als schwierig.

Der Abstand zwischen den Leisten betrug 1 m.

Ich machte mir Sorgen, ob das Gehege wirklich stabil genug auf Dauer bleibt. Der ein oder andere probierte schon einmal seine Zähne am Draht aus oder versuchte hoch zu klettern. Schorschi war begabter Buddelkönig. Für Igel ist der verwilderte Bereich im Gehege toll, aber irgendwie war der direkt am Haus liegende Bereich ein verlorenes Eck für Mensch und Tier und kam optisch nicht mehr zur Geltung.

Wenn sich was tut im Garten, müssen die
Vierbeiner dabei sein


Deshalb dachte ich mir, man könnte doch gleich den ganzen Bereich einzäunen. So stört mich keine Begrenzung beim Unkrautjäten und die Pfleglinge könnten mehr Versteckmöglichkeiten nutzen. Zudem wäre das komplette Gehege dann immerhin ca. 8 m x 3 m groß. Ob es eine Spinnerei ist, 24 m² dauerhaft einzuzäunen, nur damit man einem Notfall-Igel etwas mehr Lebens-Qualität in der Aufpäppelphase gibt?

Die Platten sind verlegt. Die Igelhäuser sind 60 cm x 40 cm groß. Sie wirken klein.
Das Areal umfasst eine Größe von 3 m Breite und 8 m Länge.


Und wieder war es mein Bekannter, der meine Spinnereien schmunzelnd zu Kenntnis nahm und dann eine sinnvolle und optisch saubere Lösung präsentierte. Mir war wichtig, dass Ausbruchsmöglichkeiten und Verletzungsgefahren verhindert werden und dass das Holz nicht so schnell vergammelt. Ich wollte als Unterbau Bodenplatten, damit die Seitenteile nicht ständiger Bodenfeuchtigkeit ausgesetzt sind und ich auch eine Rasenkante zum Mähen habe. Als Seitenteile schwebten mir Planken vor, wie sie beim Gerüstbau verwendet werden. Letztere sind neu sehr teuer und mein Bekannter schlug deshalb Schalungsbretter vor. Dass diese gelb sind, störte mich nicht. Ich sah es als freundlichen Farbklecks im Garten. Die Bodeneinschlaghülsen (für die Kanthölzer) mussten zwischen die Platten eingeschlagen werden. Damit keine Ausbruch anreizenden Stellen für Igel entstanden (Lücken zwischen den Platten) und alles einen sauberen Abschluss hatte, verwendete er noch Pflastersteine. Ich freute mich riesig. Die Schalungsbretter sind 50 cm breit und somit war dies auch eine angenehme Höhe.

Offene Stellen wurden noch mit Blech verblendet, damit dort kein Anreiz zum Kratzen entstand. Auch die Kanthölzer bekamen eine Blechhaube. Manche der Igelhäuschen stellte ich an die Hauswand. Dort sind sie vor Wettereinflüssen geschützt und liegen igelgerechter etwas versteckt hinter den Kräutern. An der Wand befinden sich Kieselsteine verschiedener Größen. Das stärkt bei der nächtlichen Erkundung und Futtersuche die Fußmuskulatur, denn es verstecken sich viele Spinnen und Asseln dort. Bei manchen Häusern könnten sie so auch einmal auf das Dach steigen.



Es lockt natürlich der Erdbereich mit der Bepflanzung. Die verschiedenen Kräuter bieten Dufterlebnisse und in der lockeren Erde lässt es sich gut wühlen. Krabbeltiere befinden sich auch dort. Die verwilderte Rasenfläche wird so nach und nach ihr Gesicht noch verändern. Durch die Platten entstand ein Bereich, der unbewachsen und dadurch überschaubar bleibt. Gut, um Trinkschalen aufzustellen und den Kot zu kontrollieren. Falls mal ein "Renner" einzieht oder mehrere Jungigel muss natürlich diese "Rennstrecke" unterbrochen werden.

Hier sind fünf Schlafhäuser, ein Futterhaus und drei natürliche Unterkünfte
verborgen.

Die Europalette als Unterbau für den Schnittguthaufen blieb auch im Gehege und wurde mittlerweile verbessert. Ich muss allerdings erst noch Bilder machen. Optisch ist so ein Haufen nicht gerade ein Hingucker, aber es schafft zusätzliche Vielfalt und Lauffläche. Ganz unten ist eine Palette mit Brettern beschlagen, damit der gesamte Raum darunter trocken bleibt. Darauf legte ich eine normale Europalette und darüber kam dann erst das Schnittmaterial.
Möchte ein Igel ein natürliches Nest bauen, ist dies kein Problem. Natürlich verstecken sich im Haufen auch viele Kleintiere. Der Igel soll ja wie in der freien Wildbahn erlernen, Futter zu erbeuten.
Die zweite Palette wollte ich verwenden, weil Igel neugierig sind und gerne klettern. Durch diese weitere Ebene hat er einen zusätzlichen Quadratmeter Fläche, um im entstandenen Zwischenraum Futtertiere zu suchen. Zudem kann er dann noch auf dem Haufen herum klettern.

Dieser Turm aus Paletten wurde noch igelgerecht umfunktioniert


Die Europaletten-Igelburg wurde gerne angenommen. Ich erweiterte die Lauffläche um weitere zwei Ebenen. Die Zwischenräume zwischen den Brettern wurden mit Leisten verschlossen. Der kleinere Haufen in der Mitte des Geheges wurde etwas vergrößert, da ich das Schnittgut aufgrund der Höhe nicht mehr auf die Paletten aufbringen konnte. Damit die Igel zwischen den Ebenen hin und her wechseln können, wurde pro Palette ein Brett durchgesägt und mit einem Scharnier versehen, wieder angebracht. Im oberen Bild könnt ihr es recht gut erkennen. 30 m² stehen jetzt insgesamt als Lauffläche zur Verfügung. Im Turm kann ich nun Futter verstecken und Igel können einen Blick in den umliegenden Garten werfen. Die Seiten verschloss ich bisher mit Holzstücken. Auf dem Palettenturm stellte ich robustes Dekomaterial und im Winter sollte eine Schicht aus Tannenstreu für Schutz sorgen. Gefallen würde mir ein "lebendiger Schutz" aus Pflanzen. Ob mir das gelingt?

Elemente wie Holzstämme, Wurzelstöcke und Pflanzgefäße können immer
wieder  neu angeordnet werden und sorgen für Abwechslung.


Natürlich wird mit anderen Elementen (Holzstämme, Wurzeln, Pflanzgefäßen, usw.) immer wieder versucht, Abwechslung zu schaffen. Falls sich mehrere Igel einmal das Gehege teilen müssen, dann können sie sich gut aus dem Weg gehen. Die vielen Hürden und Versteckmöglichkeiten vermeiden Stresssituationen. Solange es genug Futter und Platz gibt, sind Igel nicht aggressiv gegenüber Artgenossen. Nur in der Paarungszeit sind gleichgeschlechtliche Igel äußerst ruppig zueinander. Als ich die Neunlinge aufpäppelte, gab es keine Reibereien. Erst nach dem Winterschlaf, kurz vor der Auswilderung, wollten manche keinen Kontakt mehr zu den anderen und wurden unwirsch, wenn ihre Geschwister ihnen zu nahe kamen. Diese Erfahrung machte ich auch mit Nicht-Geschwistern. Als Babys sind Igel froh über Kontakt zu Ihresgleichen. Man muss allerdings immer ein Auge darauf halten. Sollte es Reibereien geben, könnte man in diesem Fall die Abtrennelemente des alten Geheges nutzen und das neue damit unterteilen.








Donnerstag, 19. Februar 2015

Wie freue ich mich!





Ich bin gerade hin und weg! Das Bild hat mir die Tochter meiner Freundin gemalt und geschenkt! Sie hat mich damit überrascht und ich bin einfach nur begeistert. Dazu muss man wissen, dass die Künstlerin noch nicht volljährig ist und jetzt schon ihren ganz eigenen, individuellen Stil gefunden hat, Dinge am PC zeichnerisch in Cartoon-Comic-Art festzuhalten. Ich habe mir deshalb auch die Erlaubnis eingeholt, ob ich euch überhaupt das Bild zeigen darf. Ich darf!

Sie hat es tatsächlich geschafft, Poldi, Smoky und Albinoigel Schorschi genau im Wesen und im Äußeren zu treffen. Klar, dass die drei nicht zusammen gekuschelt haben (nur falls manche Igelfreunde denken, ein Igel dient Poldi als Spielkamerad). Unter dem Nicknamen "ioO Cupcake Oo" kann man ihr bei Youtube zuschauen wie ein Bild entsteht. Eine beneidenswerte Gabe, wie ich finde. Sie ist auch in weiteren Bereichen sehr kreativ und erstaunt mich immer wieder.

Es gibt sie wirklich noch! Jugendliche, die vielseitiges Interessen haben, mit ihrem spitzfindigen Humor einen Erwachsenen sprachlos machen, auf den Mainstream pfeifen und eine eigene liebenswerte, geradlinige Persönlichkeit haben. Schön, dass ich sie kenne!


Donnerstag, 30. Oktober 2014

Schorschi der Albino-Igel



Das ist Georg I., kurz und liebevoll Schorsch oder Schorschi genannt. Schorschi ist - wie man sehen kann - eine kleine Besonderheit. Er ist ein Albino und wurde mit mageren 103 g am 3. Oktober von M.B. gefunden, die mir nicht nur Schorschi übergab, sondern auch vier Bilder, die ich mit ihrer allerherzlichsten Zustimmung veröffentlichen darf. Am 19. Oktober wog der kleine Held 311 g und ist am 29. Oktober bei stolzen 497 g angekommen.

Albino-Igel in der Hand von M.B.


Albinos kommen nur scheinbar bei Igeln seltener vor als bei anderen Tierarten, allerdings bekommt man Igel in der Regel auch seltener zu Gesicht als z.B. Vögel. Einen weißen Igel zu entdecken ist dann schon ein kleiner Glückstreffer. Nur einer von knapp tausend Igeln ist ein Albino.


Igel Schorschi mit auffälligem Hungerstuhl. Fotografiert von M.B.


Die Mortalität (Sterblichkeit) der Igel liegt im ersten Lebensjahr bei knapp 80 %. Das heißt, von einem Wurf von fünf Igeln erlebt oft nur einer seinen ersten Geburtstag.  Weiterhin bedeutet dies, dass nur 200 von 1.000 Igeln das erste Lebensjahr überstehen. Wenn die Sterblichkeit der Albinos genauso hoch liegt, wie bei den Braunbrustigeln, dann würde nach einem Jahr nur jeder 5.000 ste Igel ein Albino sein. Im zweiten Lebensjahr liegt die Sterblichkeit noch bei 50 %. Rechnerisch gäbe es dann nur noch einen "Farblosen" auf 10.000 "Normalos". Wenn man bedenkt, wie wenig Menschen schon normale Igel zu Gesicht bekommen, dann wird klar, warum ein Albino oft für Aufsehen sorgt.




Viele Albino-Finder sind der Meinung, dass man diese Igel behalten und nicht auswildern sollte, da sie angeblich kaum Überlebenschancen haben. Diese Meinung teile ich nicht und auch die Praxis sieht anderes aus, da man schon ältere Albinos mit ihrem Nachwuchs gefunden hat. Die oft zu Hautkrankheiten (Hautkrebs) führende Lichtempfindlichkeit tritt bei nachtaktiven und vor Sonne geschützten Igeln kaum auf.

M.B. zeigte mir die knuffigen rosa Füße. Putzig, oder?


Die Igel sind oftmals kleine "Sauigel" und so sieht auch ihr Stachelkleid aus. Einen Albino wird man also nur nach Regen hell bewundern können, ansonsten bedeckt ein Schmutzfilm seine Stacheln, der den hellen Farbton abtönt. Die tierischen Feinde reagieren auf Bewegung und nachdem diese zumeist ebenso dämmerungs- und nachtaktiv wie die Igel sind, sehen ihre lichtempfindlichen Augen die normalen Braunbrustigel im Dunkeln genauso gut wie einen Albino. Von Menschen verursachte Gefahren (Lichtschächte, Plastiktüten, Rohre, Netze, Gartenteiche,...) bestehen für alle Igel gleichermaßen. Im Straßenverkehr hätte  sogar der Albino durch seine Helligkeit einen Vorteil.

Mit freundlicher Genehmigung von M. B.

Ein Albino hat einen Pigmentfehler, der zu fehlender Fell- und Augenfarbe führt. Zu starke Sonneneinstrahlung kann die Augen schädigen, da diese nicht durch Melanin geschützt sind. Auch die Sehschärfe hängt unter anderem von Melanin ab, welches sich normalerweise in der Netzhaut ablagert. Fehlendes Melanin führt zu einer geringeren Dichte an Sehzellen und damit zu einer verminderten Sehleistung. Das ist auch ein Grund, warum Lebenwesen in Höhlen oft zu Albinismus neigen und die Augen empfindlicher und letztendlich zurück gebildet werden, denn Sonneneinstrahlung führt dazu, dass vermehrt Melanin zum Schutz der DNA in den oberen Hautzellen abgelagert wird.



Manche führen als Argument an, dass man Albinos deshalb nicht im Freien lassen sollte, da sich sonst die weißen Igel vermehren könnten und dies zur "Verschlechterung" der Art führen würde. Das Argument ist allerdings zu weit hergeholt. Bei Versuchen wurde festgestellt, dass Albinismus rezessiv ist. Das bedeutet, die normale Färbung ist dominant und setzt sich bei der Vererbung durch. Albinos werden die Ausnahme bleiben und ihr Genmaterial ist auch nicht "schlecht". Es fehlt nur der Farbstoff!

Farbunterschied zwischen Albino-Igel und wildfarbenem Igel


Die Nachteile des Albinismus fallen übrigens für den Igel kaum ins Gewicht. Ein Igel verlässt sich mehr auf Nase und Augen und falls er nur eine gewisse Sehschwäche durch den Albinismus hätte, wäre dies nicht so schlimm. Blindheit wäre natürlich ein deutliches Handicap, doch dies gilt auch für normale Igel. Sie würden Tag und Nacht nicht unterscheiden können und damit schneller zur Beute werden oder verunglücken. Nur in diesem Fall wäre eine lebenslange Pflege in einem geschützten Großgehege im Garten anzuraten. Der Igel ist ein Wildtier und man ist gesetzlich dazu verpflichtet, gesunde Tiere wieder auszuwildern, ansonsten macht man sich strafbar! Falsch gemeinte Tierliebe und der persönliche Egoismus sollten immer hinterfragt werden.



Die Lebenserwartung eines Igels liegt bei sieben bis acht Jahren. Die meisten werden nur zwei bis drei Jahre alt. So alte Igel wie Stachelritter, Stacheline und ihre Mutter sind also keine Selbstverständlichkeit, sondern ein Zeichen dafür, dass der Lebensraum für Igel günstig ist.



Manchmal liest man, dass Albinos von ihrer Mutter verstoßen oder aufgefressen wurden. Das ist Quatsch! Die Mutter säugt ihre Kinder, egal welches Stachelkleid sie haben. Die kleinen Igel, die oftmals mit unter 100 g unterwegs sind, sind auch nicht verstoßen worden, sondern suchen aus einem Notfall heraus Futter. Oftmals kam vorher die Mutter während ihrer Nahrungssuche ums Leben oder kann aufgrund Nahrungsmangels nicht alle Jungtiere versorgen.
Igelmütter fressen manchmal ihre Junge auf, stimmt. Meistens dann, wenn sie sehr kleine Igelbabys haben, diese noch nicht transportieren können und dann am Nest gestört werden. Auch das ist farbunabhängig und kommt im Tierreich häufig vor. Zu Kannibalismus "neigen" sie deshalb noch lange nicht.



Es ist auch ein Mythos, dass nur Albinos keine Milch vertragen. KEIN Igel darf Milch zum Fressen bekommen. Igelmilch besteht aus 25 % Fett und 16 % Eiweiß. Laktose ist nur in sehr geringen Spuren enthalten. Es fehlt allen Igeln das entscheidende Enzym, um Laktose zu verdauen. Sie benötigen deshalb bei der Flaschenaufzucht Spezialmilch.
"Pro Igel" empfiehlt Esbilac-Milch von der Firma Albrecht (muss beim Tierarzt bestellt werden). Esbilac ist leider sehr teuer. Das Pulver wird im Verhältnis 1:2 mit Wasser oder verdünntem, ungesüßtem Fencheltee angerührt. Angereichert sollte es bei der Flaschenaufzucht mit ein bisschen Minus-L-Sahne und einem Tropfen Vit B-Komplex und einer Messerspitze Protein 88 werden.
Es lohnt sich auf "Alsa Natur Hundewelpenmilch" zurückzugreifen. Diese wäre sogar laktosefrei und enthält ausreichend Protein und Fett. Sie wird ebenso mit den Ergänzungsmittel angereichert.
Da nicht jede normale Hunde- oder Katzenaufzuchtsmilch für Igel geeignet ist, kann man noch "Babydog Milk" bzw. "Babycat Milk" und die "Puppy Milk" von Royal Canin nutzen. Um sicher zu gehen, sollte man aber zu der Milch (250 ml) der oben genannten Sorten, das Pulver von 1-2 Kapseln Lactase (Lactase 3.000) hinzufügen.
Bitte keine anderen Hersteller-Sorten verwenden, sie enthalten ALLE zu viel Laktose, sind von der weiteren Zusammensetzung für Igel nicht geeignet und fördern dadurch die Mortalität. Auch wenn in diversen Tierhandlungen verschiedenes Futter mit dem Zusatz "Für Igel geeignet" gekennzeichnet ist, dient dies leider oftmals nur dem Werbezweck. Wendet euch, wenn ihr Igel gefunden habt,  an "Pro Igel" oder an das Igelforum. Die Links dazu findet ihr hier im Blog an der rechten Seite. Wenn ihr oben auf die Rubrik "TIERISCH" klickt, kommt ihr zu den anderen Igelposts und weiteren Infos.



Eine Stuhlprobe ist bei Schorschi noch fällig, damit ich sicher gehen kann, dass er keine Lungenhaarwürmer hat, da er hustete. Ansonsten muss er nur Gewicht zulegen und darf dann in den betreuten Winterschlaf. Im Frühling wird Georg I. ausgewildert. Sorge habe ich schon etwas, das ist klar, denn die größte Gefahr wird für ihn auf Lebenszeit der Mensch sein. Hoffen wir, dass er und alle anderen Albinos ein Leben in Freiheit führen können und nicht von Menschen als Rarität gefangen und eingesperrt werden.






Sonntag, 9. Februar 2014

Mr Motzki - Ab ins Winterquartier



Nachdem Mr. Motzki das stattliche Gewicht von 1.183 g erreicht hatte und seine Stacheln am Ringmuskel deutlich nachgewachsen waren, wurde es allerhöchste Zeit. Das Gehege wartete schon und da es für einen Januar milde 5° C hatte, durfte er am 16. Januar nach draußen ziehen. Hier lobe ich mir den Frankenwald, denn durch unser raues Klima, kann er noch ungestört einige Wochen schlafen. Das sieht vor allem in diesem Jahr, in anderen Regionen Deutschlands ganz anders aus. Zu viele Igel unterbrechen derzeit ihren Winterschlaf und sind völlig abgemagert in einem erbärmlichen Zustand. Igelstationen versuchen ihr Bestes um  den kranken Igeln zu helfen und sind in der schönsten Winterschlafzeit völlig überfüllt.



Durch die Pilzbehandlung schuppte zwar Mr. Motzkis Haut nicht mehr und auch der Stachelausfall war gestoppt, dennoch wirkte seine Haut noch etwas trocken. Das bedeutet, dass ich im Frühjahr auf jeden Fall noch einmal genau nachschauen muss, nicht das der Pilz noch einmal aufkommt. Aber der Gesundheitscheck ist vor der Freilassung sowieso Ehrensache. Ich hoffe nur, dass der Herr diesbezüglich nicht wieder eine Sonderbehandlung braucht. Die erhöhte Luftfeuchtigkeit draußen wird ihm normalerweise mehr Wohlbefinden schenken, als die trockene Heizungsluft im Haus.



Also wurde der kleine Stachelheld am frühen Nachmittag in seiner Ruhe gestört und nach draußen gesetzt. Warum nicht Abends oder Nachts? Ich denke mir, obwohl ich die Tage vorher die Heizung abgedreht hatte und tagsüber auch immer wieder lüftete, dass der Temperaturwechsel zwischen drinnen und draußen so etwas angenehmer für den Stachelpelz ist. Tagsüber wird er nach der kurzen Störung sich schnell wieder ein Plätzchen suchen, um weiter schlafen zu können. 



Wenn er dann wieder erwacht, fühlt er sich etwas sicherer, obwohl alles noch neu ist, aber immerhin weiß er, dass sein Schlafplatz sicher ist. Gibt man am Abend seine Igel in das Freie, sind sie munter und verwenden ihre Energie lieber darauf "Lücken im System" zu finden und versuchen auszubrechen. Außerdem ist natürlich auch ein egoistischer Gedanke dabei. Ich kann ihn beobachten, wie er auf das neue Umfeld reagiert!




Seine Reaktion war beeindruckend. Frische Luft und viele neue Gerüche, da ging das Näschen auf und ab und die kleinen Beine gaben keine Ruhe mehr. Ich hoffte ja darauf, ihn mal beim Einspeicheln fotografieren zu können, doch daraus wurde leider nichts. 




Im Gehege eingesetzt, beschäftigte er sich mit dem Schnittmaterial (Stauden, Laub, Äste) und lief erstmal die Grenze ab, statt sich mit der Einrichtung zu beschäftigen. Da werde ich ein Auge darauf haben müssen.




Am Rand des Geheges habe ich noch am Boden viel Laub, Moos und Gehölzschnitt ausgelegt, damit er nicht so schnell am Boden Lücken entdecken kann und auf die Idee kommt, auszubüxen. Um Abwechslung zu bieten muss dies sowieso - wenn der Igel wach ist - umgeändert werden.

Unter dem Moos befinden sich Steine

Auf den Hinweis einer igelerfahrenen, netten Userin habe ich dann später noch einmal das Gehege nachgebessert. Im letzten Jahr hatten meine neun Igelgeschwister keine Ausbruchsversuche gestartet. Auch Stacheline zeigte sich von der besten Seite. 




Die Userin gab mir den Rat, den Rand zusätzlich mit Steinplatten, Biberschwänzen oder Steinen zu verstärken, damit mein Rabauke sich nicht ausgraben kann. Das Igel viel Erfindungsgeist entwickeln wenn sie etwas wollen, schrieb ich ja schon, aber die Berichte über die gelungenen Ausbrüche aus verschiedenartigsten Gehegen hat mich doch unruhig werden lassen. Wenn es einem Igel zuzutrauen wäre, dann meinem diesjährigen Individualisten.




Am Anfang schaute ich alle 1/2 Stunde aus dem Fenster. Das Gehege ist so aufgestellt, dass ich ihn auch nachts, vom Fenster aus sehen kann. Wenn er in einer bestimmten Ecke des Geheges läuft, schaltet sich der Bewegungsmelder vom Haus ein. So weiß ich, dass die Stachelkugel aktiv ist und kann ihn ohne ihn zu stören beobachten.



Es hatte abends tatsächlich schon draußen 0° C und in den nächsten Tagen sollte es noch kälter werden.


Mr. Motzki bekam ein sehr deutliches Zeichen zu spüren:

AB INS BETT UND SCHLAFEN!!!




Und ihr werdet es kaum glauben, er machte es so vorbildlich wie man es sich nur wünschen kann. In der Nacht wurde noch eine genaue Inspektion des Geheges vorgenommen und schon am nächsten Tag blieb er im Haus und schlief. Pünktlich zum Schneefall.




Samstag, 1. Februar 2014

Mr. Motzki der Pilzigel






Kurz vor dem Weihnachtsfest war es dann soweit. Die meisten Deutschen beschäftigen sich zu dieser Zeit mit Weihnachtskugeln in den verschiedensten Farben. Ich beschäftigte mich mit meiner Stachelkugel und untersuchte sie wieder einmal genauer. Nachdem Mr. Motzki seine Lungenwürmer,  Haarwürmer und den Husten endlich los hatte, ging es eigentlich nur noch darum, an Gewicht zuzunehmen um in das lang ersehnte Außengehege umziehen zu können. 



Wenn die Igel stabil sind, wiege ich sie normalerweise nicht mehr jeden Tag und ich nehme sie auch nicht täglich in die Hand. Sie sollen nicht zu sehr an den Menschen gewöhnt werden, was allerdings bei diesem Kerl nie zur Debatte stand. Er, der Inbegriff einer motzenden, puffenden Stachelgranate, ist der unfreundlichste Igel den ich bisher je kennengelernt habe.

Die Wurzel des Stachels ist kugelförmig.  Anklicken vergrößert die Bilder

Nun, eigentlich war für mich sein Verhalten zum Haare raufen, doch scheinbar galt es beidseitig. Zwischenzeitlich zeigte sich sein linkes Auge schlitzäugig verengt. Zugluft konnte ausgeschlossen werden. Es eiterte nicht und nach ein paar Tagen war es wieder unauffällig. Ich machte mir Sorgen. Mittlerweile wog er schon 720 g. Doch irgendetwas lag in der Luft. Am 16.12 fiel mir auf, dass mehrere Stacheln auf dem Boden lagen. Igel durchlaufen einen Stachelwechsel, also normalerweise auch nicht besorgniserregend. 

Stachelausfall am Ringmuskel, dazu noch weiße, schuppige Haut

Damit aber dennoch alles andere ausgeschlossen werden konnte, wurde wieder Kot gesammelt. Diesmal geruchsneutral in einem kleinen Cremedöschen. Mein Mann wollte es zur Post bringen und ich rief noch mal mittags ihn an um ihn daran zu erinnern. Er: "Huch, sorry! Ich habe es mir heute morgen extra auf meinen Platz hingestellt, aber das stinkt diesmal nicht, da habe ich es mittags glatt vergessen. Eine Kollegin wollte wissen, seit wann ich Creme benutze, da ist es mir eingefallen, aber die Post hat ja - bis ich jetzt hinkomme - schon zu." Na, wahrscheinlich zog es ihn nicht mehr so zur Post, dennoch war die Probe am nächsten Tag auf dem Postweg und blitzschnell das Ergebnis im E-Mailfach. Die Stuhlprobe zeigte einen geringgradigen Befall an Haarwürmern.


Detailaufnahme der mit Hautschuppen behafteten ausgefallenen Stacheln

Am 19.12 betrachtete ich Mr Motzki genauer. Er hatte zwar trockene Haut, aber diese war nicht auffällig schuppig. Mit trockener Haut haben Igel öfters einmal in der Gefangenschaft zu kämpfen. Eigentlich logisch, da sie im Freiland immer einer höheren Luftfeuchtigkeit ausgesetzt sind. So hängen also während der ersten Zeit, wenn der Igel noch im Haus betreut wird, an der Heizung auch mal feuchte Handtücher. 


Das Stachelkleid wirkt sehr "lückig"

Mr. Motzki verlor weiterhin Stacheln trotz Biotin und Futterkalkgaben. Die Stacheln fühlten sich nicht weich an, sie waren fest. Innerhalb von zwei Tagen war der Ringmuskel weiß und stachellos. Der Igel war reif für den Winterschlaf - seine Haut war es nicht. Die restliche Haut war zwar noch nicht weiß, aber schuppig. Das Stachelkleid wurde lückig. Das sah nach Pilzbefall aus. Der Pilz lässt die Wurzel absterben und meist hängen an den Wurzeln auch Hautschuppen.


deutlich sichtbarer Pilzbefall am Ringmuskel und Stirnansatz

Ich befragte mich  und es wurde mir zu Imaverollösung geraten (rechts in der Leiste findet ihr Links, wo auch ihr euch Hilfe holen könnt). Imaverol muss vor der Behandlung im speziellen Mischungsverhältnis verdünnt werden, da es auf die Leber geht. Zu den Dosierungen von Medikamenten schreibe ich hier übrigens bewusst nichts, denn jeder Igel muss individuell behandelt werden. Also habe ich beim Tierarzt angerufen um es zu besorgen. Die Praxis führt das Mittel nicht und riet mir (als Ersatz) zu Ivomec, doch dies ist  ein (beim Igel zum Tod führendes) Mittel gegen Parasiten und überhaupt nicht hilfreich gegen Pilzbefall. Es wäre ja einfach ein Rezept zu verschreiben, aber leider bekam ich keines und ein Mittel, das man für mich bestellen wollte, kam leider auch nie an. Also habe ich beim nächsten Tierarzt angefragt. Dieser war wirklich ein Goldstück! Er war sehr offen und lud sich auch die Merkblätter "Igel in der Tierarztpraxis" herunter, um sich besser informieren zu können. Wenn ihr zum Tierarzt geht, wäre es wirklich sinnvoll, ihm das Skript auszudrucken und euch selbst damit vorher zu befassen, damit ihr keine unliebsamen Überraschungen erlebt.

Soooo müde! Nach der Behandlung wird ausgeruht. 

Eine Überraschung erlebte ich auch. Mr. Motzki genoss es, mit dem Mittel eingesprüht zu werden und zeigte erstmalig Charme! Hinterher lag er eingekuschelt im Handtuch, damit das Mittel auf der Haut antrocknet und schlief dabei ein. Entspannung pur! Gebadet habe ich ihn in der Lösung nicht, da baden Stress für den Igel bedeutet. Normalerweise lassen sich die Vierbeiner auch ungern einsprühen und zappeln rum. Wunder über Wunder - endlich eine Behandlung die er duldete. Er verlor auch Gott sei dank nicht alle Stacheln in diesen Wochen.  Das Mittel muss häufiger (mit Abstand dazwischen) verwendet werden. Der Stachelausfall konnte gestoppt werden und bald zeigten sich die Ansätze der neuen Stacheln. Das Gewicht passte, Pilz gestoppt... Das nächste Abenteuer wartete auf Mr. Motzki.


Igel mit gesunden, vollständigen Stchelpelz








Donnerstag, 16. Januar 2014

Mr. Motzi - Ein Igel sorgt für Peinlichkeit



Ja, so harmlos schaut er aus, doch täuscht euch nicht. Das hier ist ein Kamikaze-Igel. Eine springende, boxende Stachelkugel, die es selbst eingerollt und auf dem Rücken liegend schafft, seinen Ringmuskel so ruckartig zusammenzuziehen, dass man schmerzhafte Stiche sämtlicher Stacheln abbekommt. Schnaubend wie eine Dampflok, laut tuckernd, fauchend und mosernd, hat der kleine Stachelpelz sich sehr bald seinen Namen verdient. Im Ernst - wäre es mein erster Igel gewesen, hätte ich an eine Tollwut-Erkrankung gedacht. Dies kam aber bisher selten vor (dreizehn Mal in Europa) und der manchmal entstehende Schaum vorm Mund des Igels hat nichts mit einer Krankheit zu tun. Igel "schäumen vor Begeisterung" wenn sie neue Dinge riechen und speicheln sich mit dem Schaum ein. Das sieht lustig aus, da der Igel sich dabei verrenkt und manchmal auch umpurzelt, aber ist völlig harmlos. So war es mir zumindest klar, der Kleine hat Kampfgeist und das ist besser als jegliches apathisches Verhalten. 

Ich massierte ihm den Bauch. Dieser war so prall und heiß - es machte mir Sorgen. Der Igel war schon zu groß als dass man Toilletting mit ihm machen müsste. Er litt allerdings an massiver Verstopfung. Sicherlich hatte er lange nichts mehr gefressen und getrunken. Die ersten Hinterlassenschaften waren schwarz, klein und bröselig. dann kamen ein paar Bröckchen mit einem leicht schleimigen Überzug. Die Flüssigkeitszufuhr über die Spritze (ohne Nadel) begeisterte ihn nicht, doch irgendwann kam endlich eine kleine, weiche Wurst. Ab diesem Zeitpunkt wurde der Bauch weicher. Nein, er zeigte sich auch da nicht dankbar sondern motzte während der gesamten Zeit, in der ich mich um ihn bemühte, herum.



Mr. Motzki verweigerte die Futteraufnahme. Er fraß weder Katzennassfutter, noch Rinderhack, verschmähte ungewürztes, gekochtes Hähnchenklein und spezielles Igelfutter - egal ob Nassfutter oder Trockenfutter. Das bei Igeln allseits beliebte "Royal Canyin Babycat" - jetzt Mother & Babycat - (hat für Igel eine sehr gut verwertbare Zusammensetzung) rührte er nicht an und so bot ich ihm eine Vielzahl Leckereien an - ohne Erfolg. Vom Rührei kostete er endlich. Wie freute ich mich darüber. Aber es musste Rührei sein, dass mit dem Sud vom Hähnchenklein verquirlt wurde. Doch auch da... An einem Tag fraß er, am nächsten Tag ließ er es stehen. Das Prozedere des Wiegens wurde zur Geschicklichkeitsübung. Er flink, ausdauernd und ein oft hüpfendes Stachelkissen, wand sich aus allen Positionen. Ich wünschte mir - mehr als einmal - ich hätte mehr Hände.

Rührei mit klein geschnittenen und ganzen
Hähnchenherzen, sowie zugemischtem Igelfertigfutter.
Trockenfutter gibt es in einer Extraschüssel.

In der Wärme, die ein kranker Igel benötigt um seinen Stoffwechsel zu aktivieren, vermehren sich leider die inneren Parasiten, bzw. die im Körper vorhandenen Würmer wachsen schneller, als es der Gesundheitszustand des Igels verkraftet. Also startete wieder das wohlbekannte Prozedere. Stuhlprobe sammeln! Dabei sammelt man ab Beginn der Igelpflege drei Tage lang die Hinterlassenschaft. Vorzugsweise die schleimigen, grünlichen und weichen Anteile, da sich dort die meisten Würmer nachweisen lassen.
Warum nicht einfach mit einer Wurmkur vom Tierarzt entwurmen? Weil dies für ein Igelbaby oftmals tödlich ausgehen kann. Die Dosierung muss dem Igelgewicht angepasst erfolgen! Vor allem kranke und schwache Igel haben einen Stoffwechsel, der zu empfindlich auf Spot-On-Präparate und Wurmmittel reagiert. Leider werden Igel noch viel zu oft wie Katzen entwurmt und sterben dann einige Tage später. Es hilft auch nicht jedes Wurmmittel für jeden Wurm! Was auch oft nicht bedacht wird: Bei zu starkem Befall an Würmern in der Lunge, kann der Igel nach der Entwurmung an den abgestorbenen Würmern sterben, wenn er diese nicht abhusten kann. Deshalb muss man ihm medikamentös das Husten erleichtern.

Endlich weichere Kotbröckchen, aber leider auch schon
Schleim sichtbar

Mein Mann brachte für mich netterweise bereitwillig das Kuvert mit der Stuhlprobe zur Post. Stuhprobenbecher hatte ich nicht mehr - wären auch zu dick für das Kuvert gewesen. Filmdosen sind seit den Digitalkameras Geschichte. Ich nahm also als Ersatz einen Zippbeutel. Dann ein Luftpolsterkuvert. Es half nix. Mein Mann berichtete mir abends hochrot, dass ihn ein "seltsam, stechend müffelnder Geruch" zur Post begleitete.

Am Schalter traf ihn ein sehr strenger, skeptischer Blick... Die Dame musterte die Adresse und daraufhin wieder durchdringend meinen Mann. Seine beschwichtigende Aussage: "Nicht wundern, es befindet sich eine Stuhlprobe im Kuvert!", sorgte nicht für Verständnis, sondern für blankes, entrüstetes Entsetzen. Es ratterte bei ihm und er sagte etwas lauter: "Um Gottes Willen, doch nicht meine! Da ist Igelkacke drin!" Da drehten sich dann alle um!

Sammelprobe von drei Tagen - mehr gab es nicht zu holen

Die Dame meinte, es gäbe dafür extra Kuverts, die dann "offiziell" an Labore gesendet werden, aber Stuhlproben auf dem normalen Postweg...! Als mein Mann an diesem Tag heim kam, sah er ziemlich zerrupft aus. Diverse Kommentare seinerseits über den Tag im Postamt und meiner Tierliebe erspare ich euch.

Ich konnte es allerdings auch nicht lassen. Am nächsten Tag, als ich in mein E-Mail-Fach schaute, informierte ich staunend meinen Mann, dass schon eine Mail über die Ergebnisse da war. Ich las sie und sagte: "Die Probe war nicht verwertbar, du musst noch mal zu Post...!" Reaktion? Blankes Entsetzen!

So sieht gesunder Igelkot aus: fest, geformt und dunkel


Mr. Motzki hatte starken Befall an Haarwürmer und zusätzlich Lungenwurmlarven. Von Bandwürmen, Saugwürmern, Kokzidien blieben wir Gott sei Dank verschont. Er brauchte zusätzlich zur Entwurmung Antibiotika und Schleimlöser. Mittlerweile erweiterte Mr. Motzki fleißig sein Repertoire an Gemeinheiten. An guten Tagen und mit etwas besserer Laune, begrüßte er mich nur mit Fauchen, Tuckern und aufgestellten Stacheln. Er war allerdings "lernfähig" und biss sich sozusagen durch. Mr. Motzki war mein erster Igel den ich mit festen Gartenhandschuhen (mit unterarmlangen Stulpen) anfassen musste. Wer es noch nicht erlebt hat, kann sich nicht vorstellen, wie gelenkig diese Meckis werden können, wenn sie etwas wollen oder eben nicht wollen. Angst hatte er nicht. Dieser Igel rollte sich nur ein, damit er die größtmögliche Spannkraft ausnutzen konnte um einen entgegen zu schnellen. Das Gegenstück zu Wuchtbrummel im letzten Jahr. Dennoch die Behandlung schlug Gott sei Dank an. Endlich fraß er normal, aber das nächste Problem stand - sozusagen als vorzeitiges Weihnachtsgeschenk - leider schon in den Startlöchern.