Sonntag, 29. Januar 2012

Ertappt!




Die Frage ist, wer ertappte hier wen? 

Begeistert war der Sperber nicht, dass ich ihn beobachtete. Er war wieder auf der Jagd nach den Vögeln im Garten. Wenn Taubenzüchter Verluste beklagen, war meistens er, oder sein nächster Verwandter der Habicht, daran schuld und seltener der Falke. Zu 98% gehören Vögel auf seinem Speiseplan. Die restlichen 2% bestehen aus Kleinsäugern und Reptilien. 




Hier sieht man das Männchen den Terzel. Die Männchen erkennt man durch ihre orangeroten/rostbraunen Abgrenzung zum schiefergrauen Deckgefieder, an den Wangen, am Hals und an den Seiten. Auf dem Foto oben kann man die Farben ganz gut erkennen. 




Der Sperber (Accipiter nisus) hat seinen Namen von der "Sperberung" seines Gefieders - also von diesen braunen Federspitzen, die quer über den Bauch sichtbar sind.  




Der Sperber war Vogel des Jahres 2011. Sein Weibchen und die Jungvögel sind brauner im Deckgefieder und unauffälliger. Das Weibchen ist an der Unterseite gräulicher mit weniger Farbkontrast. Es fehlt das rotbräunliche Gefieder im Gesicht.


Man könnte ihn mit dem Habicht verwechseln, denn er sieht ihm wirklich sehr ähnlich. Das Habichtmännchen ist auch fast ein Drittel kleiner als das Habichtweibchen und so könnte dieser mit dem Sperberweibchen schnell verwechselt werden. Wenn Krähen mit am Himmel sind, kann man besser vergleichen. Das Sperberweibchen  ist kleiner als die Krähe, das Habichtsmännchen hingegen größer als die Krähe.




Dieses Sperberweibchen (war in den vergangenen Jahren besser zu fotografieren, deshalb zwei Archivbilder) verfolgte hauptsächlich Amseln. Die Spatzen und Meisen interessierten sie nicht, Goldammern wurden nie aus den Augen gelassen und so fanden sich im Garten ständig Federn.





Das Weibchen rupfte immer an Ort und Stelle. Der Terzel trug seine Beute bisher stets davon. Der Greif hat das, was sich viele Frauen wünschen - dünne, lange Beine! Seine Fänge sind so lang, dass sie tief in die Beute eindringen und anhand der zuckenden Muskel spüren, ob das Opfer noch lebt. Erst wenn das Opfer tot ist,  löst sich der "Beutekrampf" und er trägt es davon. Damit er die Beute nicht verliert, dafür sorgen "Noppen" an den Zehen/Fingern. Sperber hört man nicht. Wenn die Falken über das Haus fliegen rufen sie, doch den Sperber sieht man nur. Am Brutort verhalten sie sich zwar anders, aber in unseren Fichtenwäldern sind die Nester gut versteckt- ich sah noch keines.




Was mir besonders gefällt, sind die herrlichen Flugmanöver. Wusstet ihr, dass der Sperber mit einem Flügelschlag seine Richtung um 180 ° ändern kann?  In der Luft sieht man seinen schlanken Körper eben noch elegant dahingleiten und plötzlich stoppt er ab, stürzt sich drehend hinab auf die Erde. Man hat Mühe ihn mit den Augen zu verfolgen, aber die kleinen Vögel stieben hektisch in sämtliche rettende Nischen, so dass man nur aufgrund ihres Fluchtweges erahnen kann, wo er sich gerade befindet. Einmal flog der Greif bei der Jagd durch die Stangen unseres Balkongeländers und blieb auf dem Boden des Balkons sitzen. Der gejagte Kleinvogel kam ums Leben - er knallte gegen die Balkontür. Was es für ein Vogel war, weiß ich nicht, es ging zu schnell und der Sperber trug ihn davon.



Die Flügeldecken sind recht kurz im Vergleich zu den Schwanzfedern, dadurch schafft er es, waghalsige Flugmanöver selbst zwischen den Bäumen zu fliegen. Das unterscheidet ihn auch vom Turmfalken. Meine Turmfalken am Haus, bremsen kurz vor Büschen und engstehenden Bäumen und drehen ab. Der Sperber stürzt sich regelrecht ins Gebüsch und falls der Kleinvogel entkommen ist, sitzt er verblüfft und irgendwie pikiert im Geäst und ordnet sein Gefieder. Manchmal enden diese akrobatischen Jagdschauspiele mit tödlichen Verletzungen.



Der Tod eines Partners in der Brutzeit ist fatal. Das Sperberweibchen kümmert sich im Horst um das Gelege und zerteilt die Beute. Da der Terzel die Beute nur am Nest abwirft (wenn das Weibchen nicht da ist) und nie zerteilt, würden die Jungen verhungern, wenn dem Weibchen etwas zustößt. Die Sperberfrau mausert sich während der Brutzeit und verfügt nicht über die Flugkraft um zu jagen. Verletzt sich oder stirbt der Sperbermann, kann dies zum Tod vom Rest der bis zu achtköpfigen Familie führen.




Hier auf dem Bild sieht man den schwachen, weißen Überaugenstreif des Sperbers. Beim Habicht ist dieser viel stärker ausgeprägt. Der Terzel hat mehr orange Augen, die Augen des Weibchens sind so hellgelb wie die Haut auf der Nase des Greifvogels. Ich finde den Ausdruck in den Augen von Greifvögeln einfach nur eindrucksvoll und intensiv.




Na, nun ist genug über den Sperber geschrieben worden. Er "guckt" schon wieder so streng. Früher glaubte man übrigens, dass sich der Kuckuck im Winter zu einem Sperber verwandelte und nur im Sommer als Kuckuck umherzieht. Manch einer soll auch schon Kuckuck mit Sperber verwechselt haben. 

Ein eindrucksvoller Gast im Garten - aber ich muss auch nicht um meine Haustiere fürchten und die Kleinvögel haben im Garten bei mir zumindest eine faire Chance um zu entkommen.



Was wirklich grausam für mich ist... Ich sehe viele Tiere, wunderschöne Begebenheiten und kann sie mit meiner Kamera nicht einfangen. Die Bilder wirken trübe, sind unscharf und oftmals zoomt die Kamera ununterbrochen hin und her ohne das, was ich fixiere einzufangen. Wenn ich den Auslöser betätigt habe, braucht die Kamera viel zu lange zum Abspeichern des Bildes. Viele Momente gehen dabei verloren. *seufz*



Donnerstag, 26. Januar 2012

Gimpel oder Dompfaff


Aus der Vogelhochzeit :

Der Gümpel, der Gümpel,
macht ein greulichs Gerümpel...(Uhland 1613)


Der Gümpel was der Bräutigam, 
der Adler auf die Hochzeit kam (um 1533 Nürnberg;A. v. Arnim) 




Da sitzt er wieder und passt auf seine Frau auf - der Gimpel (Pyrrhula pyrrhula), im Frankenwald Gümpel oder auch Dompfaff genannt. Er gehört zur Familie der Finken (Fringillidae), deshalb kennt man ihn als Blutfink (mit allen dialektischen Abwandlungen), Rotfink und in Großbritanien als Bullfinch (Bullenfink - wegen der dickeren Gestalt). Die rundliche Figur, das rote "Gewand" des "Rotgimpels" mit der schwarzen Kappe, erinnerte die Menschen früher auch an die Domherren und so hat der Vogel seinen zweiten Namen bekommen: Dompfaff.




Ich mag ihn so gern. Ihn und sein sanftes "Diüüü düüü" höre ich schneller und häufiger, als ich ihn sehen kann. Er lebt bei uns im Mittelgebirge im Nadelwald und frisst Fichtensamen, aber auch Samen von Wildkräutern und Knospen. Das erklärt seinen Spitznamen Pollenbeißer (Knospenbeißer). Im Sommer ist er selten in unserem Garten anzufinden. Ab dem Herbst besucht er uns wieder, sammelt die frischen und ausgereiften Samen von meiner Wildkräuterwiese und sucht in den Wildsträuchern nach Futter. Kennt ihr die Gimpelbeeren? So nennt man den Liguster und seltener die Eberesche.

Über die Wortherkunft "Gimpel" ist man sich nicht sicher. Das bayrisch-österreichische Wort gumpen (hüpfen) soll Namensgeber sein. Als althochdeutsches Wort ist "Gümpel" in alten Büchern festgehalten. In Tirol (Schöpf) wurde schon im 15. Jahrhundert ein tollpatschiger, einfältiger Mensch, Gümpel genannt. Der "Gümpelmann" war so etwas wie ein Witzbold. Bei uns im Frankenwald hört man umgangssprachlich schon mal den Ausspruch: "Der muss sein Gümpel aa nuch dou nei steck!" -> "Der muss seine neugierige Nase (oder Kopf) auch noch hier hinein stecken." Den Spruch kannten auch viele Österreicher, die eine große, rote Nase so bezeichnen und Menschen mit dieser Gesichtszierde (Säufer,Sandler) verspotteten (österr. Volkskunde 2;1896).


Auch Dompfaffweibchen können schlank aussehen.

Man hielt nicht viel vom Gimpel, der Ausdruck wurde in ganz Europa als Zeichen für Dummheit verwendet. Ich finde es sehr schade, denn ein großer Teil seiner angeblichen "Leichtgläubigkeit" ergibt sich aus seiner Treue. Einen Gimpel konnte man leicht fangen, er ist schnell "auf den Leim" gegangen (Vogelfangart). Man muss wissen, dass man durch Nachahmung seines Pfeifens, den zutraulichen Vogel gut anlocken kann. Der wunderhübsche Federball fliegt immer mit seinem Partner zusammen ans Futterhaus. Einer frisst, der andere hält Wache. Stets halten sie Ausschau zueinander, suchen den Kontakt und kommunizieren. Wenn also ein "Pärchen" am Futterhaus frisst, sieht man in den Büschen nebenan, oftmals auch ein Pärchen.
      




Ist es nicht eine Doppelmoral? Normalerweise lernen die männlichen Jungen den Gesang von den männlichen Altvögeln. Die angeblich dummen Gimpel, fing man früher aus dem Nest heraus und brachte den wehrlosen Jungvögeln bei, Lieder zu pfeifen, weil sie so gelehrig waren. Dann wurden sie als Käfigvogel weiter verkauft. Gemein? Heutzutage gibt es noch genügend Menschen, die Dompfaffen im Käfig halten. Man aß ihn in Deutschland bis ins 19.Jahrhundert; in Italien sieht man ihn jetzt noch auf dem Teller. 
Gerade der oft lebenslang treue Vogel wurde zum Zeichen der Untreue. Vielerlei Gedichte zeugen davon.

Mit Habgier und Geiz verband man den Dompfaff und manch einer dachte der Teufel ist bei dem Vogel mit im Spiel. Kennt ihr noch den Räuber Hotzenplotz (Otfried Preußlers Kinderbuch)? Dort verwandelte aus Wut der böse Zauberer Petrosilius Zwackelmann, den Räuber in einen Gimpel und steckte ihn in einen Käfig.

Eine Sage erzählt, dass ein Mann namens Dieteler vor langer Zeit, an einen Sonntag Vögel fangen wollte und sich mit Lockvögel und Leimruten auf den Weg machte. Dieteler vergaß die Zeit und als dann noch ein Gimpel ihm "auf den Leim ging", war es für die Sonntagsmesse zu spät. Er säuberte den Dompfaff, steckte ihn in den Vogelkäfig und machte sich auf den Heimweg. Der Käfig auf dem Rücken wurde immer schwerer. Der Mann hob ihn vom Rücken herunter und erschrak. Der Gimpel war feurigrot geworden, wurde groß und immer größer, dass sich die Eisenstäbe schon auseinanderbogen. Dieteler bekreuzigte sich und warf den Käfig unter den Worten: "Im Namen Gottes! Du Teufelsgimpel sollst mich nicht kriegen!", den Berg hinab. Der Käfig hinterließ beim Sturz ins Tal einen Feuerstreif. So merkte der Mann, dass ihn der Teufel von dem Kirchgang abgehalten hatte.
Seit dem Tag fing Dieteler keine Vögel mehr und besuchte regelmäßig den Gottesdienst.
(Nach dem Buch "Sagen, Märchen und Gebräuche aus Tirol" von Ignaz Vinzenz Zingerle)


Schade, dass ein so fürsorglicher ruhiger Vogel einen solch schlechten Ruf hatte. Für mich sind Dompfaffen ein Sinnbild von zurückhaltender Fröhlichkeit, sie sind liebevoll und haben einen anrührenden melodischen Gesang - unaufdringlich aber deutlich. Sie sind Willkommen!
.  















Dienstag, 17. Januar 2012

Das lasse ich einfach so stehen...








Der Mensch, 

der Dir, ohne Dich zu berühren, 

ohne mit Dir zu sprechen,


ein Lächeln ins Gesicht zaubern kann,

sollte der Mensch sein,

dem Du Dein Herz schenkst!






Sonntag, 15. Januar 2012

Wenn Stacheltiere warten ...







Stacheline ist seit dem 10. Dezember über 800 g schwer, kugelrund, kerngesund und bereit für den Winterschlaf. Sie schob mittlerweile im Badezimmer ihre Kartons von einer Ecke in die andere, rupfte Papier, zerrte es in beide Schachteln und so rumpelte und scharrte es die ganze Nacht.

Nebenbei schoss und schießt sie weiterhin bis in die Morgenstunden das Trockenfutter durch den Raum. Wenn ich nach dem Aufstehen die Hinterlassenschaften beseitige, bin ich immer erstaunt in welchen Winkeln man noch Futterreste findet. Feuchtfutter bekommt scheinbar seine Würze nur, indem man seine Füße eintaucht. Stellt euch ein Kind vor, welches mit nackten Füßen sein Essen durchwühlt und nun durch das Haus rennt. Dies geschieht so lange, bis der Teller leer ist. So sieht man durch den Igel auf den Fliesen tausende Trippelspuren die sich am Morgen nur mühsam entfernen lassen. Das Zimmer wird nun nicht mehr beheizt, möglichst oft gelüftet und die Störungen gering gehalten. Stacheline schlief nun schon einmal für vier Tage durch. Wir haben für den "normalen Betrieb im Haus", Gott sei Dank, noch ein Gästebad und das ist im Moment Gold wert.


Sie schafft es auch in die Duschkabine zu klettern und als ich sie dabei einmal beobachten konnte, probierte ich etwas aus. Ich stellte die Brause auf ganz leicht ein und hielt sie direkt über den Abfluss. So konnte Stacheline selber entscheiden, ob sie sich zum Wasser bewegen möchte oder nicht. Igel müssen nicht baden!
Stacheline schnupperte und kam immer näher. Erst interessierte sie sich nur für die Pfütze auf dem Boden, dann lief sie unter dem Strahl hindurch. Sie hatte keine Scheu, kam aber nur noch zur Pfütze und lief nicht mehr unter dem Strahl hindurch. Ich stellte das Wasser ab und beobachtete weiter.
Die Igeldame rannte mit sichtbaren Vergnügen durch die seichte Pfütze. Ihr Bauch wurde dabei nicht ganz nass - nur die Seiten. Mich zogen dabei die schmutzigbraunen Rinnsale, die sie in der Dusche hinterließ in ihren Bann.

Noch ist der Igel unsicher


Warum ich die ganze Zeit nichts Neues über Stacheline geschrieben habe, hat folgenden Grund:

Ich habe am Freitag, den 18. November zwei toll gelungene Igelhäuser aus Holz bestellt und wollte die Igeldame, bei Ankunft des winterfesten Quartiers, in den Vorraum zurück bringen, damit sie sich an die neue Behausung und den kälteren Temperaturen gewöhnen kann. Nach einiger Zeit hätte ich sie mit dem Häuschen in ein Gehege im Schuppen ausquartiert. Dort hat es Außentemperaturen, ist aber geschützt. Vor allem ist weniger Unruhe als im Vorraum. Nur mit Schachteln allein, reicht der Isolationsschutz für draußen nicht aus.
Am  23.November wurde der Betrag vom Konto (belegbar) abgebucht.
Eineinhalb Wochen später (02.12) habe ich dann nachgefragt, wann ich mit dem Erhalt rechnen kann, denn der Bestellstatus hatte sich bisher nicht geändert. Am 5. Dezember bekam ich die Information, dass durch das Vorweihnachtsgeschäft es zu Verzögerungen kommt, die Ware aber in den nächsten Tagen versendet wird.
Ok, ein paar Tage Wartezeit konnten der Igel und ich verschmerzen, das gibt etwas mehr Zeit Gewicht zuzulegen.

Ich finde den Shop und das Angebot wirklich prima. Das Angebot an Nisthilfen für Wildtiere ist umfassend, die Auswahlmöglichkeit groß, auf Kundenwünsche wird sogar flexibel eingegangen. Während des E-mail-Kontaktes mit dem Hersteller z.B., kamen wir auch auf das Thema "Hauskacker-Igel" und die entstehende Feuchtigkeit im Igelhaus. Sofort wurde darauf eingegangen und ich freue mich seither auf ein Haus, bei dem Feuchtigkeit durch eine Nut nach außen gelangen kann, aber Nässe von außen abgehalten wird. Das andere bleibt so wie bestellt, damit ich Vergleiche ziehen kann, welches sich bei mir besser bewährt.
Ich wollte in meinem nächsten Post über Stacheline berichten und gleichzeitig die Häuser zeigen - die sind einfach gut durchdacht, groß genug und optisch gelungen! Also wartete ich auf die Häuser...

Als ich am 20. Dezember mich wieder beim Hersteller meldete, schrieb er zurück, dass die unterschiedlichen Häuser auf den Versand warteten und er doch nur auf meine Zustimmung gewartet hatte, um sie mir zusenden zu können.
Dass ich dieses Angebot sehr gerne annehme, schrieb ich zwar schon am 9.12. zurück - die Mail kam aber scheinbar nicht an oder ging bei ihm unter. Ich selber bekam die Meldung: " E-Mail erfolgreich versandt.".
Er wollte am 21.12 die bestellte Ware absenden...

Ahnt ihr es?

Warm, kuschelig, dunkel... Mal nachschauen...


Herbergssuche im Jahr 2011...

Am 29. Dezember fragte ich nach - der Bestellstatus hatte sich immer noch nicht geändert. Weit und breit keine Unterkunft für Stacheline in Aussicht. Ich bat darum, falls die Häuser wirklich am 21.12 versandt wurden, dass bei DHL nachgeforscht wird, denn mein Igelmädchen will schlafen! DHL fährt täglich durch unser Dorf  - nur leider nicht zu uns.
Am 2. Januar die Antwort: Er kümmert sich sofort um den Verbleib meiner Bestellung - scheinbar war DHL  nicht ausreichend über die Feiertage besetzt, das Paket ist verschwunden.

Es kam Dreikönig und die Weisen aus dem Morgenland brachten auch am Samstag die ersehnten Gaben nicht zu mir. Ich schrieb also - ihr ahnt es - wieder einmal und bekam postwendend Antwort, DHL prüft noch, aber er möchte nicht, dass meine Stacheldame leidet und sendet nun noch einmal die Häuser.

Ich überlegte zwischenzeitlich, ob ich zur "Schachtel-in-Schachtel-Alternative" greifen würde, wenn die Schlafhäuser nicht kämen. Dabei wird die Schlafschachtel in eine größere Schachtel gesteckt und der Zwischenraum mit Zeitungen ausgepolstert. Stacheline würde dann ihr Isolationsmaterial in und um die Schachtel drapieren. Pappe zieht leider Feuchtigkeit an und das wäre ungünstig und die Hoffnung stirbt zuletzt.

Stacheline zog es mittlerweile vor, Berge an Zeitungen in eine Ecke zu drapieren. Ich bin wirklich beeindruckt, wie beharrlich und vehement mit viel Geschnaube und Gezerre, Zeitungen in die unmöglichsten Formationen gebracht werden können. Nach einer Nacht, in der man dachte sie zerlegt die gesamte Einrichtung, war es plötzlich am anderen Tag still - sehr still. Sie schlief! Am 7. Januar begann ihr Winterschlaf. Ein wenig schmunzeln musste ich schon, als mir eine liebe Bekannte sagte: "Na, der Igel passt ja zu dir. Die zwölf heiligen Nächte sind vorbei, die "Wilde Jagd" die in der Zeit stattfindet und an die man früher glaubte hast du hautnah miterlebt (sie meinte im Bezug auf den Krawall in der Nacht) und nun sammelt dein Igel die Kraft und Stärke fürs kommende Jahr." Dann fügte sie den beliebten, fränkischen Ausdruck hinzu: "Des passt scho, su!"

Schließlich war es soweit. Die Häuser kamen endlich an! Am Mittwoch, den 11. Januar schleppte sie der Postbote zu mir. Ich war erfreut, meine Igeldame beeindruckte dies nicht, denn sie schlief weiterhin und ich wollte sie in ihrem Schlaf nicht stören. Der nette Hersteller muss wirklich direkt die Häuser verschickt haben, denn am Freitag war Dreikönigstag, Samstag erhielt ich seine Rückantwort und er konnte deshalb frühestens am Montag das Paket abgeben. Übrigens hatte sich der Bestellstatus bis dahin nicht einmal geändert.

So, nun muss ich nur noch warten, dass meine Igeldiva sich bequemt, sich für ein paar Bilder im Häuschen mal wieder in Pose zu setzen. Die Bilder dieses Postes, sind an Weihnachten entstanden. Meine Freundin hielt Stacheline, solange ich die vollgek.... Schachtel reinigte.


Vielleicht könnte ich hier mich zum Schlafen einkuscheln?






Donnerstag, 12. Januar 2012

Trinkschokolade am Stiel - selbstgemacht







Ich durfte genießen...



Zu Weihnachten bekam ich eine "Schokolade am Stiel" mit belgischer Schokolade von Choc-o-lait geschenkt. Es hat mir richtig Spaß gemacht, sie zu beobachten, mit ihr zu spielen und natürlich habe ich sie auch mit Genuss getrunken. Schokolade am Stiel gibt es auch in anderen Ländern. In den Niederlanden stellt die Firma Chocolate Company HOTCHOCSPOON her. Die Schweizer mit ihrem "li" passen so gut mit unserem "la" zusammen - dort nennt man Schokolade am Stiel liebevoll TaucherliDann gibt es noch von Coppeneur (klingt französisch,liegt aber am Rhein in Deutschland) Trinkschokolade am Stiel. Interessant ist es, wenn ihr bei Google-Bilder schaut. Trinkschokolade in allen Variationen von den verschiedensten Anbietern - mit den unterschiedlichsten Preisen. 


Die aller- allerbeste Schokolade kommt aus dem Frankenwald und wird von der Confiserie Lauenstein hergestellt. Die Pralinen sind einfach himmlisch im Geschmack, man merkt die Qualität und der Schmelz der Produkte ist unbeschreiblich. Lauensteiner Pralinen sind Kostbarkeiten und die Firma achtet auf Menschen mit Unverträglichkeiten. Die Produkte sind gekennzeichnet, ob Alkohol enthalten ist, glutenfrei, für Diabetiker,... Es gibt sie auch dort, die Lauensteiner Trinkschokolade (oben "Heiße Schokolade" in die Suchfunktion eingeben, da der Link ständig neue Produkte anzeigt). Falls ihr den Frankenwald besucht, lasst euch nicht die Werksbesichtigung entgehen! Oder besucht zumindest den Werksverkauf, ihr werdet es nicht bereuen. Aber ich schweife ab...




Nachdem ich mir die verschiedenen Bilder angeguckt habe, war es klar - das ist wieder eine Sache für die Kinder. Im Internet war überall war das Gleiche zu lesen... 

Schokolade oder Kuvertüre schmelzen, pur verwenden oder mit Aromen (Gewürzen, Nutella, Alkohol,...) verfeinern, in Formen eingießen (Schnapsgläser, Silikonförmchen,...) und warten, dass die Schokolade erkaltet...






... Schaschlikstab, Stiel oder Löffel hineinstecken. Ich dachte mir, ein Trinkröhrchen ist praktischer und besser handhabbarer als ein Schaschlikstab.








...nun richtig erstarren lassen und dann ausformen...



... in einem ruhigen Moment genießen!!!






Dienstag, 10. Januar 2012

Was ist das? Auflösung



Mensch, ihr seid spitze! Um 13.16 Uhr stellte ich die Frage und  Hermine gab schon die richtige Antwort - was die Farbe betrifft allerdings etwas unsicher - um 13.24 Uhr ab.

 Meinen Respekt, Hermine! 


Im Keller treiben sie leider schon  aus und ich würde mich freuen, wenn es schon März wäre. Jetzt ist die Gefahr groß, dass sich die KARTOFFELN bis dahin verausgaben. Viele von euch haben es richtig erraten. Meinen herzlichen Glückwunsch!

 Es war übrigens der Keim von der blauen Kartoffelsorte "Blauer Schwede". 



Der "rote Kardinal" oder "Highland Burgundy Red" treibt noch nicht so stark aus.



Die "Vitelotte" zeigt schon aus ihren vielen "Warzen" kleine Triebe. Ist die Zweifarbigkeit nicht hübsch?


Ich finde bunte Kartoffeln einfach so schön! Der Austrieb hat die Färbung der Kartoffel und im Frühling sind auch die Stiele bunt. Es gibt verschiedene Kartoffelblütenfarben im Sommer und so bleibt das Gemüsebeet so, wie ich es mag - bunt!



  
Die Farben bleiben nach dem Kochen. Das bringt Freude!




Zu solchen Kartoffeln passt dann natürlich auch ein tomatenrotoranges Lachsgulasch mit grünen Basilikumblättern.


Sonntag, 8. Januar 2012

Was ist das?




Ein kleines Rätsel für euch...






... vielen von euch ist vielleicht nur die Farbe ungewohnt...




Diese "Dinger" habe ich noch in anderen Farben. Habt ihr es erkannt? In zwei Tagen zeige ich euch die Auflösung, die "Dinger" andersfarbig und natürlich was ich daraus gemacht habe.

Ich freue mich schon auf den Frühling.!








Mittwoch, 4. Januar 2012

Aus alt mach neu - Wachsmalstifte


Heute hat es mich gepackt. Ich finde es klasse, wenn meine Kinder kreativ sind...

Meine Mädels malen und basteln leidenschaftlich gern. Momentan würden sie gerne wieder mehr mit den Wachsmalkreiden arbeiten. Kein Problem, wir haben mittlerweile hunderte kleine Malkreidenstückchen. Nur, keiner der Kinder mag damit malen, denn man kann sie kaum noch halten. Wegschmeißen darf ich sie nicht. "Mama, die Farbe brauchen wir noch - UNBEDINGT!"


Wir haben einen Kompromiss gefunden. Meine Kinder finden die Farbstifte toll, die einen Farbwechsel in der Mine haben. Also machen wir aus den vielen Stückchen ein paar große Kreiden.
Und so geht es:

1. Papier entfernen und zerkleinern der Wachsstifte (wenn nötig)

2.  Die Wachsreste sortiert oder bunt gemixt in die Formen geben. Muffin-Papier-Backformen oder Silikonformen.




3. Im Backofen bei 220° C schmelzen lassen (10 - 15 min)

    eventuell Glitter hinzufügen



 4. Auskühlen lassen (wenn es schnell gehen muss - ab in die Gefriertruhe)


5. Ausformen und malen


 
 Der erste Schreck: Alles einfarbig?
Umgedreht zeigen sich die Farben.
Hättet ihr die Farben so vermutet?
Das nächste Mal werde ich für eine Regenbogenwachsmalkreide die Schmelzzeit verkürzen.



Hinter diesem Einheitsrotorange verbergen sich tatsächlich viele Farben und Glitter! Die Kinder sind begeistert.






 Man könnte übrigens marmorieren. Nach dem Blick von oben dachte ich nicht, dass sich einzelne Farben noch gut erhalten haben.





Verbesserungen:

1. Ich werde keine Papierformen mehr verwenden. Sie halten nicht dicht und die Formen zu säubern ist langwierig. Silikonformen, die hitzebeständig sind, geben eine bessere Form, mehr Glanz nach dem Ausformen und weniger Wachskrümel. Man sollte nur nicht zu ungeduldig sein, sonst bricht das Wachs.




2. Nachdem ich nun weiß, wie das Wachs reagiert werde ich das nächste Mal mit den Schmelzzeiten experimentieren. Ich erwarte mir mehr Effekte und Möglichkeiten. Marmorieren reizt natürlich auch.