Montag, 27. Februar 2012

Die Stadt der Brunnen...





Lasst euch verzaubern von diesem tiefsinnigen Text...


„Die Stadt der Brunnen“


Die Stadt war nicht wie alle anderen Städte dieses Planeten von Menschen bewohnt. Diese Stadt wurde von Brunnen bewohnt. Von lebenden Brunnen zwar, aber von Brunnen eben. Die Brunnen unterschieden sich nicht nur durch ihren jeweiligen Standort, sondern auch durch die Art der Öffnung, über die sie mit der Außenwelt verbunden waren.


Es gab prächtig ausgestattete Brunnen mit Marmorrand und kostbaren Eisenverzierungen, bescheidene Brunnen aus Holz und Backstein und noch ärmlichere, karge Löcher, die sich einfach in der Erde auftaten. Die Verständigung der Stadtbewohner spielte sich von Brunnenöffnung zu Brunnenöffnung ab und die Neuigkeiten verbreiteten sich unter ihnen in Windeseile.


Irgendwann tauchte in der Stadt eine neue Mode auf, die sicherlich in irgendeinem Menschendorf geboren worden war. Der neue Gedanke bestand darin, dass jedes lebende Wesen, das etwas auf sich hielt, viel größere Sorgfalt auf sein Inneres denn auf sein Äußeres legen sollte. Wichtig war nicht die Oberfläche, sondern der Inhalt.

Also begannen sich die Brunnen mit Gegenständen anzufüllen. Manche füllten sich mit Schmuck, Goldmünzen und Edelsteinen auf. Andere, Praktischere, füllten sich mit Haushalts- und Elektrogeräten. Ein paar entschieden sich für die Kunst und füllten sich mit Bildern, Pianos und raffinierten, postmodernen Skulpturen. Die Intellektuellen unter ihnen schließlich füllten sich mit Büchern, ideologischen Traktaten und Fachzeitschriften.


Die Zeit verging. Die meisten Brunnen hatten sich derart angefüllt, dass sie nichts mehr fassen konnten. Nicht alle Brunnen waren gleich und während manche sich mit ihrem Zustand zufrieden gaben, dachten andere, dass sie immer noch weitere Dinge in sich hineinstopfen mussten. Einer machte den Anfang. Doch anstatt seinen Inhalt noch mehr zusammenzupressen, kam ihm der Gedanke, sein Fassungsvermögen zu vergrößern, in dem er sich erweiterte. Es dauerte nicht lange, da fand die Idee ihre Nachahmer.

Alle Brunnen verwendeten den Großteil ihrer Energie darauf, sich zu erweitern, um ihren Innenraum zu vergrößern.
Einem Brunnen, einem kleinen vom Stadtrand, fiel die Maßlosigkeit auf, mit der sich seine Kameraden ausdehnten. Wenn sie so weitermachten, dachte er, würden bald alle Ränder aneinander stoßen und man könnte den einen nicht mehr von dem anderen unterscheiden.



Das brachte ihn darauf, dass es noch eine andere Wachstumsrichtung gab, und zwar nicht in die Breite, sondern in die Tiefe. Man konnte tiefer statt breiter werden. Sofort realisierte er, dass alles, was er in sich trug, ihn daran hinderte, tiefer zu werden. Wenn er tiefer werden wollte, musste er sich also von seinem Inhalt befreien. Zuerst fürchtete er sich vor der Leere. Doch als er sah, dass es keine andere Möglichkeit gab, machte er sich ans Werk. Er befreite sich von all seinem Besitz und gewann an Tiefe, während sich andere jener Dinge bemächtigten, von denen er sich losgesagt hatte.

Eines Tages erlebte der Brunnen, der in die Tiefe ging, eine Überraschung. In seinem Inneren, ganz tief in sich drin, stieß er auf Wasser. Noch nie war ein Brunnen in sich selbst auf Wasser gestoßen. Unser Brunnen erholte sich schnell von seiner Überraschung und begann mit dem Wasser, das aus seiner Tiefe kam, zu spielen. Er bespritzte seine Wände, besprenkelte seinen Rand und zuletzt beförderte er Wasser nach draußen.


Noch nie war die Stadt anders bewässert worden als durch den Regen, der allerdings ziemlich selten fiel. So kam es, dass das Land rund um den Brunnen zu neuem Leben erwachte, grünte und gedieh. Die Samen in der Erde gingen auf und verwandelten sich in Gras, Klee, Blumen und zarte Zweiglein, die sich später zu rechten Bäumen auswuchsen. In allen Farben explodierte das Leben rings um den abgelegenen Brunnen, den sie von nun an den “Obstgarten” nannten.


Alle wollten von ihm wissen, wie er dieses Wunder vollbracht hatte. “Von Wunder kann nicht die Rede sein”, antwortete der Obstgarten. “Man braucht bloß in seinem Inneren zu suchen und dabei ganz in die Tiefe zu gehen. “ Viele wollten dem Beispiel des Obstgartens folgen, aber der Gedanke, dass sie sich, um an Tiefe zu gewinnen, erst einmal ganz leer machen mussten, schreckte sie ab. Stattdessen erweiterten sie sich zusehends in der Breite, um sich mit noch mehr Dingen anfüllen zu können.


Am anderen Ende der Stadt unternahm ein weiterer Brunnen das Wagnis und machte sich leer. Auch er gewann an Tiefe. Und auch er stieß auf Wasser. Und auch sein Wasser sprudelte nach draußen und brachte eine zweite grüne Oase im Dorf zur Blüte.

“Und was ist, wenn dir das Wasser einmal ausgeht?” wurde er gefragt. “Keine Ahnung, was dann ist”, antwortete er. “Aber bis jetzt kommt immer mehr Wasser zutage, je mehr ich hinausbefördere.”


Es vergingen einige Monate, bis es zu einer weiteren großen Entdeckung kam. Eines Tages, rein zufällig, bemerkten die beiden Brunnen, dass es sich bei dem Wasser, auf das sie in der Tiefe ihrer selbst gestoßen waren, um dasselbe Wasser handelte.

Es war der gleiche unterirdische Fluss, der unter dem einen hinweg floss und auch den anderen tränkte. Ihnen wurde klar, dass sich für sie ein ganz neues Leben darbot. Nicht nur, dass sie sich an der Oberfläche verständigen konnten, von Brunnenrand zu Brunnenrand, wie all die anderen, sondern dass ihre Suche ihnen auch einen neuen, geheimen Verbindungspunkt offenbart hatte.

Sie hatten die tiefe Verständigung entdeckt, die nur unter denen möglich ist, die den Mut haben, sich von ihrem inneren Gerümpel zu befreien, und in der Tiefe ihrer selbst nach dem suchen, was sie zu geben haben.“

Jorge Bucay 



Ist dieser Text von Jorge Bucay nicht wundervoll? Er schrieb schon einige lesenswerte Bücher - vielleicht ist seine Art zu schreiben ja auch für euch als Lektüre interessant.



Freitag, 24. Februar 2012

Auf Spurensuche




Geht ihr mit mir auf Spurensuche? Manche sind ganz einfach zu bestimmen, andere bringen mich zum Nachdenken. Oben seht ihr gerade die Pfotenabdrücke eines Fuchses und daneben  die Spur einer kleinen Maus.



Hier sagen sich Fuchs und Hase "Gute Nacht!". 


Wildwechsel, nennt man solche "Tierstraßen".



Ich vermute mal, dass hier eine Fuchsspur zu sehen ist - den Pfoten nach ein gut gebauter. Vorne ist die Pfote etwas runder als hinten. Oft setzt der Fuchs die Hinterpfote  in den Vorderfußabdruck.



Was mich etwas zögern lässt, sind die fehlenden Krallenabdrücke und die nach innen gedrehten Pfoten. Die Spur "schnürt" aber und das spricht für Reinecke Fuchs. Was meint ihr?


Hier erkennt man drei verschiedene Tierspuren. Die Trittsiegel des Rehs (dunkler, sichelförmiger Abdruck in der Bildmitte), die breiten Tatzenabdrücke stammen von Hund Poldi und die schmalen, kleineren von einem Fuchs.



Im Vergleich zu Schuhgröße 39 - die zarte Fährte eines Rehs. Eigentlich sagt man fachmännisch nur zu den Tritten vom Schalenwild (Reh, Hirsch, Wildschwein,...) Fährte. "Spuren" hinterlassen die Tiere mit Pfoten (Hase, Marder, Fuchs,...). Umgangssprachlich macht man keine großen Unterschiede. Bei den gefiederten Gesellen spricht man von "Geläufe". Auf solche Geläufe habe ich allerdings noch nie richtig Acht gegeben.



Das Reh lief ohne Hast in den Wald. Die Richtung erkennt man, wenn man den Abdruck kennt und auch die Gangart wird einen schnell vertraut. Ich bin leider nicht so bewandert im "Spuren lesen" wie mancher Jäger, die können anhand der Abdrücke genau erkennen, wie alt das Tier war oder welches Geschlecht es hatte. 


Ein Reh auf der Flucht kann kraftvoll springen. Der rote Pfeil zeigt es etwas genauer.


Hier sieht man auch die Afterklauen beim Rehtritt. Wenn das Reh springt dann spreizen sich die Schalen und die Afterklauen werden in den Boden gedrückt. Dadurch verteilt sich das Gewicht besser. Solche Spuren sieht man im Tiefschnee und bei schnelleren Gangarten des Rehs.


Diesen Kandidaten finde ich äußerst possierlich. Das Eichhörnchen hinterlässt solche Abdrücke. Die Pfoten sind länglich geformt und man sieht die zarten Zehen. 


Hier mal wieder der Vergleich zu Schuhgröße 39. Die Abdrücke des kleinen Baumkoboldes wirken dadurch sogar größer, oder?


Die Spur eines (Baum)marders. Typisch ist der sogenannte "Paarsprung" und die schönen rundlichen Tatzen.


Unschlüssig war ich auch hier. Eichhörnchen oder Marder? Ich tippte auf Marder, denn die Pfotenabdrücke waren eher rund und auch wenn es ältere Spuren waren, so trafen Sprungabstand und Größe doch eher auf Marder zu. Sie machen außer Paarsprünge auch Dreisprünge. Das ist das Schwierige an den Spuren im Schnee - sie sind selten so schön wie auf den gemalten Bestimmungstafeln. Vielleicht doch Eichhörnchen?




Ein großes Rätsel gab mir diese Spur auf. Diese Fährte sah aus wie von einem Schalentier. Laufspur wie beim Reh, doch die Abstände zwischen den Tritten waren so groß und teilweise größer, als meine Schrittabstände. Meinen vorderen Schuhbereich  des Stiefels habe ich zu Hause ausgemessen, so kann man die Größe des Abdruckes besser abschätzen. Ich konnte leider kein besseres Bild machen, weil die Spur den Weg kreuzte und ins Holz hinein führte. Auf dem Weg selber waren aber noch zu viele andere Spuren. Bei dem Versuch, die gesamte Spur einzufangen, sah man auf dem Display nur Schnee und viele Schatten. Die Fährte ging dabei unter. Alte Spuren werden durch das Tauen größer, aber welches Tier hat solche Hufe?  Weiter oben seht ihr ja den Größenvergleich von Reh und Schuh und der Abdruck hier ist auffallend gewesen. Hirsch? 

Auf dem letzten Bild sieht man einen hundeartigen Abdruck der in den Wald hinein führte. Das ist auch wichtig. Spurensuche ist eine spannende Sache, aber man sollte den Spuren nicht ins Holz (in den Wald hinein) folgen. Die Tiere liegen oftmals im Unterholz und schonen so im Winter ihre Kräfte. Jedes Aufschrecken verringert ihre Kraftreserven. Bei Wildschweinspuren (muss ich noch einfügen) halte ich mich sowieso nicht auf. Sie sind bei Störungen absolut humorlos und darauf lasse ich es nicht ankommen. Ich gehe am liebsten alleine durch den Wald. Manchmal riecht man den Wildgeruch so deutlich, aber man sieht nichts. Das sind die Momente in denen man merkt, wie klein wir Menschen doch sind. Einer unserer Sinne zeigt uns etwas, doch die anderen Sinne können es nicht fassbar machen. Man riecht diesen herzhaft, würzigen und eindringenden Geruch, schaut sich um, dringt mit den Blicken ins Unterholz, sucht nach Auffälligkeiten, lauscht in den Wald hinein und "hört" dabei das andere angespannte, atemlose Lauschen, spürt die heimlichen Blicke. Nichts bleibt im Wald verborgen nur wir Menschen laufen unachtsam hindurch.
Hier kannst du noch Spuren von Dachs & Co sehen: Spurensuche 2








Sonntag, 19. Februar 2012

Fasching - Konfettiseife




Es wird Zeit, die Faschingstage zu nutzen und Seife zu sieden. Die letzten Monate kam ich kaum dazu. 
Seit einiger Zeit verbrauche ich die alten Seifen und schaffe Platz für Neue. "Alte Seife" hört sich nicht gerade prickelnd an, aber sie braucht Reifezeit. Durch die Lagerzeit wird sie sehr mild und gewinnt an Qualität. Einige reine, ätherische Öle verlieren leider an Duft (manche haben Ranzeigenschaften) und deshalb muss man die Seife beobachten, um Erfahrungen zu sammeln. Meine "Konfetti" hat einen stabilen, sehr cremigen Schaum, und duftet leicht zitronig, mehr fruchtig. Lange Zeit habe ich sie stiefmütterlich behandelt, da sie optisch nicht so gelungen ist,doch sie hat einfach tolle verborgene Qualitäten.





Mittwoch, 15. Februar 2012

Zugriffe - Suchanfragen - Gimpelfang



Ich bin wirklich beeindruckt, wie manche durch bestimmte Suchwörter zum Kräuterfraala finden. Ich freue mich über jeden Besucher, stillen Leser und vor allem über die neuen Anmeldungen. Fühlt euch herzlich Willkommen und ein großes "Dankeschön" an euch!

Manche Suchanfragen betrachte ich fassungslos.

Momentan finden viele Suchanfragen bei mir statt, nach: "Vogelleim", "Gimpel einfangen", "Dompfaff singen beibringen","Was fressen Gimpel im Käfig?", "Darf man denn einen wilden Dompfaff einfach im Käfig halten?", "Gimpel Falle stellen"...

Ich möchte aufgrund der Vielzahl der Suchanfragen an die Vernunft appellieren. Wenn ihr einen Gimpel fangt, leiden zwei Vögel! Sie leiden, weil sie sich gegenseitig treu sind, sich verzweifelt suchen und auch dabei oft deshalb durch ihre Unvorsichtigkeit ums Leben kommen. Wem der gesunde Menschenverstand nicht genügt, sollte sich bewusst machen:




Wildfänge sind nach Bundesnaturschutzgesetz illegal!

"Nach § 12 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV) ist der Fang von wildlebenden Tieren mit Schlingen, Netzen, Fallen, Haken, Leim und sonstigen Klebstoffen sowie nach 
Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 die Verwendung von lebenden Tieren als Köder zum Fang dieser Tiere verboten."

Es gibt mittlerweile eine Beschaffungskriminalität, weil die Züchter von Singvögeln, nicht mit ihrem Angebot die Nachfrage befriedigen können. Schade, wenn das "Haben wollen" auf Kosten von wehrlosen Lebewesen geschieht. Es sind Lebewesen und sie möchten weiterhin nach ihrer Bestimmung leben: FREI!





Dienstag, 14. Februar 2012

"Wickie-Muffins" für "Wickies" oder große Wickinger


Das Wickie-Fieber ist ausgebrochen. Ich glaube noch nie gab es so viele Faschingsumzüge mit Wickinger-Fußgruppen wie 2012. Die kleinen und großen Wickendorfer Dorfbewohner gestalteten am letzten Samstag in Teuschnitz den Gaudiwurm mit und diesmal (was für ein Zufall) als Wickinger. Da noch ein paar Geburtstagsmuffins benötigt wurden, seht ihr also nun meine neueste Kreation.



Sicherlich nicht die hübscheste, aber eine der schnellsten meiner Verzierungen:
Ihr nehmt eure Lieblingsmuffins, bestreicht sie mit Glasur und verknetet blaue Speisefarbe mit Marzipan. Ihr könnt zuerst aus Marzipan Kugeln formen, diese dann platt drücken und zum Halbkreis weiterformen. Vorsichtig auf den Muffin drapieren.
Rührt euch einen zähen Zuckerguss an. Man kann den Zuckerguss in eine Tüte geben und die Spitze einer Ecke abschneiden. Dadurch gelingt es, wie mit einer Spritztülle zu arbeiten. Ich nahm Schaschlikstäbchen und konnte damit die Hörner und Streifen sehr dünn werden lassen. Wer kein Marzipan mag, kann den Helm vorher gut vom Muffin abnehmen.

Viel Spaß beim Ausprobieren!


Sonntag, 12. Februar 2012

Was ist das? Auflösung oder Blogger Blüten im Februar


Ich glaube, ich muss die Rätsel schwerer machen - ihr seid einfach Profis! Kathrin, du warst die Schnellste und Holda, du hast sogar die genaue Bezeichnung als Erstes genannt. Es ist eine Orchidee, eine Phalaenopsis.


Es gibt so viele unterschiedliche Blütenfarben, ich habe eine cremefarbene und eine gelbe Phalaenopsis. Die cremefarbene war früher einmal weiß blühend. Der Kontrast war stärker und sie sah (in meinen Augen) hübscher aus. Letztendlich freue ich mich über alles, was blüht oder duftet. 



Gesine macht jeden Monat einen "Blütenblogger-Tag". Im letzten Monat konnte ich überhaupt nicht teilnehmen. Draußen blüht nichts - wir haben immer noch eine geschlossene Schneedecke. Die Orchideen sind die Einzigen die momentan Farbe zeigen.



Die rote Orchidee hat es mir angetan. Es ist eine Burrageara-Hybride. Sie soll eine Mischung aus Miltonia, Odontoglossum, Oncidium und Cochlioda sein. Die Orchidee hat lachsrote Blütenblätter und sieht sehr lebendig aus. Beim Abblühen verblasst das kräftige Rot und wird pastellfarben. Findet ihr sie auch so hübsch?







Dienstag, 7. Februar 2012

Was ist das?


Habt ihr wieder Lust auf ein Rätsel? Ich fand es im letzten Monat so toll, wie schnell ihr die richtige Lösung fandet und dachte mir, ich stelle nun jeden Monat ein "Was ist das? - Rätsel" in meinen Blog.
Vielleicht macht es euch Spaß, manchen Detailfotos auf den Grund zu gehen.

Wie beim letzten Mal - die Lösung gibt es in 2-3 Tagen.
Viel Vergnügen!

Samstag, 4. Februar 2012

Verliebte Füchse



Angeblich sagen sich bei uns Fuchs und Hase "Gute Nacht". Am Morgen sieht man zur Zeit die Füchse, wie sie sich "Guten Morgen" wünschen. Diese beiden nutzen die momentan dauerhaft zweistelligen Minustemperaturen um sich anderweilig zu erwärmen. Das Weibchen links sehe ich öfters. An dem Tag war außer der Fähe und ihrem Verehrer noch zwei weitere Füchse anwesend, mischten sich aber nicht in das Liebesspiel mit ein.


Anders als bei Hunden, ist das Weibchen nur einmal im Jahr 2-3 Tage befruchtungsfähig. Selbst der Fuchsrüde hat sich darauf eingestellt. Unsere Haushunde könnten immer, wenn ihnen ein läufiges Weibchen vorgesetzt würde, der Fuchsrüde kann nur in den Wintermonaten die Fähe begatten. Die Natur schont damit die Energie der Füchse.


Nach einigen Fangspielen und anderem Herumgetolle im Schnee, wurde zwischendurch auch einmal pausiert. Die Fähe forderte aber den Rüden immer wieder auf und rollte sich genüsslich am Boden. Wer könnte da widerstehen?


Hinterher ruhten sie sich kurz aus und liebevoll verspielt,  neckten sie sich weiter. Sie waren sich meiner Nähe durchaus bewusst. Da ich ihr "Spiel" nicht unterbrechen wollte, blieb ich mit Poldi einfach stehen und schaute ruhig zu und wünschte mir in dem Moment mal wieder eine scharfstellende Kamera. Entschuldigt bitte die Qualität der Bilder.




Seht ihr den Fuchs, der vor mir gerade über den Weg läuft? Durch Klicken auf die Fotos, könnt ihr die Bilder auch in groß sehen. Ich beobachtete gerade auf der rechts liegenden Wiese die Füchse, als Poldi mich durch seine Anspannung auf den anderen Fuchs aufmerksam machte.  Er floh in dem Moment gerade vor  einen anderen "Gassigeher". Daraufhin rannten auch "meine" zwei Füchse über die Wiese davon. Der "Gassigeher" erzählte mir dann, er hätte mich mit Poldi erkannt und sich zuerst gewundert, warum ich nicht weiter lief. Dann sah er bei der Hecke einen Fuchs und dachte, dieser wäre vielleicht krank, weil er nicht vor mir davon lief.  Der Fuchs in der Hecke war mir aber völlig entgangen, da ich die anderen Beiden beobachtete. Den, den er meinte, war direkt an der Straßenhecke in meiner Nähe und schlich geduckt, entgegengesetzt zu dem Fuchs der über den Weg lief, davon. Da schaue ich in der Weltgeschichte rum und sehe Füchsen zu und der, der direkt vor meiner Nase rumschleicht nehme ich nicht wahr. Das gibt zu denken. Noch kritischer betrachte ich aber dabei Poldi. Hätte er es nicht riechen oder hören müssen? 



Anderer Ort und Tag...
Auf meinen Spaziergängen sehe ich ich auch Trauriges. Dieser Fuchs war so abgemagert und ich glaube kaum, dass er diesen Winter noch überlebt. Das Fell stumpf und der Schwanz fast ohne Haare. Er humpelte und seine ganze Muskulatur zeigte, wie schwach er schon war. Ob er die Räude hat, oder nur alt und schwach ist? Wer weiß. Ich vermute, die Jäger werden sich seiner annehmen, denn Räude ist sehr ansteckend und auf alle Säugetiere übertragbar.


Hier zum Abschluss noch mal die wunderhübsche, gesunde Füchsin (ein paar Tage vorher fotografiert). Die Tiere beobachten uns und sie kennen unsere Gewohnheiten. Sie lassen sich beobachten, bleiben aber vorsichtig und ziehen sich zurück, wenn eine gewisse Distanz nicht gewahrt wird.



Mittwoch, 1. Februar 2012

Brennender Himmel - Sonnenuntergang



Sonnenuntergang

Jetzt neigt der Tag sich seinem Ende
und feiert Sonnenuntergang,
verschenkt sein Licht in roten Bränden,
zündet den Himmel zärtlich an.


Die Sonne sinkt in tiefer Glut,
durchdringt dies Feuerfirmament
und taucht das Tal in warme Flut,
bis sie der Berge Schatten trennt.




Doch grüßt sie uns noch eine Weile,
hält gütig hoch die Rosenhand,
bis dann die Nacht naht ohne Eile
mit ihrem blauen Sternenband.

© Ingrid Herta Drewing










Sonnenuntergang 

Wie sich der Abend in den Himmel schreibt
mit rosaviolettem Wolkenrot!
Die Sonne, die im Westen sinkt, noch bleibt
ein Weilchen glühend hier und  flamm’umloht.

So geht in einem Farbenzauber über
des Tages Bläue in die Sternennacht,
wo nun, da Sonnenuntergang vorüber,
des Mondes Helle Silberglanz entfacht.






Obgleich der Anblick mir ist wohl bekannt,
erschaue ich ergriffen, wie Natur
hier wieder zeigt, gestaltend über Land,
dass sie ist allem Schönen auf der Spur.





Womit sie unser Leben reich erfüllt,
wenn auch ihr zart’ Geheimnis bleibt verhüllt.

© Ingrid Herta Drewing




Diese wunderschön, ergreifenden Gedichte durfte ich mit freundlicher Genehmigung von Frau Ingrid Herta Drewing hier einfügen. Gefallen sie euch? Mehr zum Lesen findet ihr hier im -> Ingrid Drewing`Blog.
Liebe Frau Drewing, vielen ♥-lichen Dank!