Samstag, 29. September 2012

Mondphänomen - lunare Korona



In dieser Jahreszeit kann man sehr oft farbige Ringe um den Mond sehen. Vorzugsweise sind dann "dünne" Schleierwolken zu beobachten oder hochstehender Nebel. Diese schieben sich vor dem Leuchtkörper (man kann dies auch bei der Sonne oder anderen Lichtquellen beobachten) und durch die Reflektion des Lichtes in den kleinen Wassertröpfchen entstehen wundervolle Farbspiele.


Diese Bilder entstanden alle innerhalb in einer Nacht und kurzer Zeit. Je nach Durchzug der Wolken verändern sich die Ringe und ihr Farbspiel. Dieses Phänomen nennt man Mondkranz oder lunare Korona.


Ein Merkmal der Korona ist eine weiße Scheibe mit rötlichem Rand. In der Fachsprache sagt man auch Aureole dazu. Umgangssprachlich sagen viele Mondhalo dazu.



Der Unterschied eines Mondkranzes zu einem Mondhalo ist, dass der "Regenbogen" sehr eng um den Mond steht. Ein richtiges Mondhalo hätte einen großen Kreisdurchmesser, also einen deutlichen Abstand zum Mond. Der Lichtbogen ist zudem, bei einem 22° Halo um den Sonnentrabanten, viel schwächer.


Nur bei sehr guten Bedingungen kann man mehr als einen farbigen Ring sehen. An diesem Abend sah ich zwei, es können aber bis zu vier solcher Kränze entstehen. Durch Verstärkung des Farbkontrastes kann man dieses deutlicher erkennen.


Dass die Mondscheibe so "verbeult" wirkt, liegt daran, dass manchmal die unterschiedlich großen Wassertröpfchen in den verschiedenen Wolken keine klaren Konturen zulassen und somit das Licht ungleichmäßig gebrochen wird. Es sind übrigens auch nicht immer Wolken für die Bildung von Koronas zuständig. Weitere Auslöser können Feinstaub, Pollen und selbst die Asche eines Vulkans sein.


Bei meinem Post über Nebensonnen, schrieb ich über die dabei vorkommenden Wolken. Meist folgt 2-3 Tage nach den Nebensonnen der Regen. Dies wäre auch beim Mondhalo der Fall. Bei einer lunaren Korona ist dies anders.
Ich kann die folgende Wetterregel aus meiner Erfahrung heraus bestätigen:

Steht der Ring eng um den Mond,
bleiben wir vom Regen verschont.
Er hat aber Regen im Geleit,
steht er um den Mond sehr weit.

Hier kommt dann der Vergleich zu Mondkranz (enger Ring) und Mondhalo zum Tragen. Viel Spaß beim Beobachten der Himmelskörper. Wir haben morgen Vollmond - haltet die Augen offen!






Sonntag, 23. September 2012

Eine andere Welt...



Dorfpomeranze trifft Stadtkultur.


Immer wenn ich in Städten bin, überwältigen mich die Eindrücke, die ungefiltert auf mich einströmen. Es sind oftmals diese künstlichen Gerüche die mich regelrecht erschlagen. Es gibt an jeder Straßenecke neue unbekannte Düfte denen man sich nicht entziehen kann. Städte riechen wärmer, dumpfer als Dörfer und wenn ich an blühende Vorgärten vorbei gehe, bin ich überrascht wie fremd doch die mir vertrauten Gerüche wirken, wenn sie in einer anderen Umgebung sind. Wie jedes Haus seinen typischen Eigengeruch hat, könnte man dies auch von Städten und ihren Straßen behaupten.


Das Leben im Untergrund ist für mich völlig fremdartig. Da nichts Natürliches vorhanden ist, laufe ich wie ein hypnotisiertes Kaninchen durch das Labyrinth der Gänge. Überall Linien und geometrische Formen, Licht und Schatten, Starre und Hektik - fasziniert und gleichzeitig abgeschreckt von der unbekannten Welt, staune ich über die Menschen die dieser Abstraktheit keinen Blick mehr schenken. 


Geräusche, viele sind für mich nicht zu identifizieren. Ein Brummen und Schaben, Quietschen und helltönendes Reiben, dumpfes Poltern... Dann einzelne Schritte aus den Menschenmassen, die aus der Gesamtheit durch ihr helles "Klack, klack, Klack, klack" herausstechen. Turnschuhe die Quietschen und aus den Rhythmus fallende Kinderfüße, die hüpfend. dann abrupt abbremsend so gar nicht in diese scheinbar geordnete Welt zu passen scheinen. Stimmen werden verschluckt oder in leeren Gängen überdeutlich mit Hall zurückgeworfen.


Freundliche, warme Farben wirken im grellen Neonlicht trotzdem künstlich. Man steigt immer in die gleiche Helligkeit - egal ob es draußen dunkel, hell oder trübe ist. Die Mischung an verschiedenen Körpergerüchen, Haar- und Körperpflegemittel, Deos, Parfums, Feuchtigkeit und stickiger Luft ändern sich von Station zu Station mit Eintreten der Menschen. Blicke streifen sich, manche weichen aus, andere verharren. Kleine Momente, kurzes Lächeln. Meine Kinder lachen ein kleines indisches Kind an. Die Eltern sind erstaunt. Unsichere Blicke ihrerseits. Lächeln meinerseits. Kinder verstehen sich ohne Worte. Wir Erwachsene auch - wenn wir wollen. Ein älterer Mann schmunzelt. Beobachtet die Spielereien. Die Kinder lachen zurück, winken ihm zu. Menschen halten inne, LÄCHELN!




Die Familie und wir müssen aussteigen. Es muss schnell gehen. Es herrscht Gedränge. Am Gleis winkt man sich zum Abschied zu. Wir werden uns nicht mehr wiedersehen. Ein Blick zurück zu dem Waggon. Menschen schauen uns nach. Die Kinder winken zum Abschied und es wird zurück gewunken. Noch wissen die Kleinen nicht, dass man in einer fremden Stadt, fremden Menschen nicht einfach zuwinkt. Gut so!
Ich gehe weiter durch diesen Untergrund. Nehme meine Kinder an die Hand. Wie gut das Leben zu spüren und auftauchen zu können. Auftauchen in die wundervoll bunte Welt, mit Kindern die die Anonymität einer Stadt durchbrechen und lebenswert machen.


Freitag, 21. September 2012

Das verlassene Dorf - Part 1




Vor einiger Zeit, entdeckte ich die verlassenen Häuser eines Dorfes. Es ist eigenartig, dort entlang zu laufen und sich vorzustellen wie es damals war, als noch Leben in den Mauern herrschte. Viel wurde zwischenzeitlich mutwillig zerstört, manches zudem aus den Häusern gerissen. So klaffen die offenen Wunden anklagend still dem Betrachter entgegen.




Manches erliegt dem Zauber der Zeit. Spinnweben in zerbrochenen Fensterscheiben in denen sich der Morgentau spiegelt. Durch den reflektierenden Glanz und verzeihendem Charme wird der Blick des Wanderers angezogen und zum Verweilen eingeladen.




Manchmal stellt man sich die Frage: "Wohin führte sie, die Treppe?" Gebaut aus Schiefergestein, durch das fehlende Obergeschoss im aufgehenden Sonnenlicht blauschwarz glänzend, hat sie all die Jahre überlebt.


Alte Handwerkskunst. Manches von Hand geschmiedet. Gebäude und Inneneinrichtungen die nur mit Holz verzapft sind, aber auch 70er-Jahre Stil oder jetziger Retro-Look ist vereinzelt zu finden. Die Liebe zum Detail fasziniert mich bei den alten Häusern und nun sind sie dem Verfall gewidmet.




Kennt ihr das Gefühl, wenn ihr an Häusern vorüber geht und manche sind heimelig einladend und andere sprechen euch überhaupt nicht an? Einige Häuser wirken tot, strahlen eine unwirkliche Distanz aus obwohl sie noch nicht zerfallen sind. Andere wirken äußerst lebendig und liebenswert. Sie erzählen Geschichten von besseren Tagen. 



Wenn ich im Garten dann noch die voll behangenen Apfelbäume sehe - die nun niemand mehr abernten wird, die alten Gartenstauden die ihre Blüten durch regelrechte Brennnessel- und Himbeerdickichte schieben und sich mit letzter Kraft gegen die starke Konkurrenz behaupten...




Es ist ein Ort voller Erinnerungen - nur viele können (und wollen) sich nicht mehr daran erinnern. Ich möchte so nach und nach Bilder aus diesem Dorf hier einstellen und euch ein wenig von der Geschichte berichten. Ich schätze dieser Ort wird aufgrund der Einsturzgefahr vieler Gebäude bald nicht mehr frei zugänglich sein.



Dienstag, 18. September 2012

Gute Reise!





Komm bald wieder lieber Vertrauter. Diese Woche war es sicherlich das letzte Mal, dass ich dich für dieses Jahr gesehen habe. Leider konnte ich kein Foto machen, denn ich saß im Auto. 




Ich werde deinen eleganten Flug vermissen und erst wieder im März nach dir Ausschau halten. Welch Ruhe du ausstrahlst wenn du Futter suchst und welch prächtiges Farbenspiel dein Gefieder wiedergibt, wenn sich die Sonne darin bricht.



Ob du deine weite Reise unbeschadet überstehst? So viele Gefahren erwarten dich, deinen Partner und deine Kinder. Deine Kinder sind schon seit Juli flügge. Am 18. Juli habt ihr mich im Garten überrascht. Erst sah ich dich. Dann gab es Unruhe. Einer der Jungvögel setzte sich in den Nachbarbaum und ein anderer Jungvogel wollte in unserem Garten landen.




Leider hat Poldi euch verschreckt mit seinem Gebell. Er fing damit an, als ich schnell die Kamera holte und euch durch das Fenster knipsen wollte. So gibt es von eurem Familienausflug leider nur die Luftaufnahmen.




Ich bin nicht sicher, ob der Vierte im Bunde dein Partner oder ein weiterer Jungvogel war. Er flog zu lange über unser Haus und ich entdeckte ihn zu spät. Es macht nichts. Nach einer Woche voller gemeinsamer Familienausflüge, sah ich euch später nur noch vereinzelt. Habt einen guten Flug und passt auf euch auf! Ich freue mich auf unser Wiedersehen.




Montag, 3. September 2012

Zum blauen Gold - ein wunderschöner Ausflug


St.-Barbara-See am Kießlich - Staatsbruch Lehesten

Kennt ihr das "Blaue Gold"? Damit ist nicht dieser See gemeint, doch dieser See entstand durch dessen Abbau. Gemeint ist der Schiefer. Hier schrieb ich schon einmal über das Schiefergebirge und heute möchte ich euch Bilder zeigen, die bei einem Ausflug mit meinen Kindern entstanden sind.


Gesteinsformationen im Schiefergebirge


Der Grenz-/Todesstreifen der innerdeutschen Grenze ist bekannt. Mittlerweile hat der 1393 km lange Grenzbereich einen ansprechenderen Namen erhalten: "Grünes Band Deutschland".  Ein wunderschönes erhaltenswertes Schutzgebiet  für seltene Tier- und Pflanzenarten ist dort entstanden. Der Rennsteig verlief schon seit dem Mittelalter an der Grenze von Thüringen und Franken und mit seinen 169 km lässt er sich wunderbar erlaufen. Auf diesem Weg befinden sich viele unbekannte Sehenswürdigkeiten.



Sehenswert ist sicherlich die kleine Schieferstadt Lehesten. Berühmt ist sie durch ihre Schieferbrüche - es waren einstmals die größten Europas.





Die Bergarbeiten in der Region gehen bis ins 13. Jahrhundert zurück. In meiner Gemeinde gab es das "Teuschnitzer Schloss". Eine der ältesten Rechnungen aus Lehesten handelt davon, dass man das Material zur Dacheindeckung 1485 aus Lehesten bezogen hat.






Spannend finde ich, dass das die Kaiserburg in Wien und der Dom zu Würzburg  mit Lehestener Schiefer beliefert wurden. Das Heldburger Schloss wurde damit 1564 gedeckt und 300 Jahre später lobte Ed Amthor in seinem Buch (das industrielle und kommerzielle Deutschland) noch den Zustand des Daches und die gute Qualität des dunklen, reinen Schiefers.





Den Vorteil solcher verschieferten Häuser erkannte man schnell. Es war eine gewisse Isolierung gegeben und bei Dorfbränden schützte der Schiefer vor dem Feuer.






Nebenbei verwittert Schiefer langsam und so bleiben die schmucken Fassaden lange Zeit optisch sehr ansprechend. Den optischen Aspekt beachtete man nicht nur beim Hausbau, auch Gehwege wurden mit den glatten Platten verlegt und bis ins 20. Jahrhundert waren bei uns die Friedhöfe mit geschliffenen Schiefergrabsteinen geschmückt.




Manch einer findet diese dunklen Häuser auf den ersten Blick erdrückend, doch es lohnt sich, den Charme der Schieferhäuser zu erforschen, schmucke Details zu betrachten und auf die verschiedenen Deckformen und Verzierungsmöglichkeiten einzugehen.





Das kostbare Gut wurde anfangs aus mehreren kleinen Brüchen abgebaut. So wie jede Flur ihren Namen hat/hatte, so waren auch die Brüche benannt. Die ältesten Brüche um Lehesten nannte man "den alten Haw" (kommt von hauen/herausschlagen) und den "Unnütz", wobei sich die Frage stellt, von welcher Qualität letzterer Schiefer wohl war. Beide Brüche lagen nah beieinander (südlich vom Ort) und man sprach später nur noch vom "alten Bruch". 1792 kam Alexander von Humbold (als amtierender Berghauptmann) zu Besuch, um den "uralten Schieferbergbau" zu besichtigen. Die privaten Brüche gingen später an das Herzogtum Sachsen-Coburg-Gotha und an das Herzogtum Sachsen-Meiningen über. Ab 1920 gehörte er dem Staat und wurde seither Staatsbruch genannt.



Im 19. Jahrhundert ist der Höhepunkt des Schieferabbaues zu sehen. Damals waren allein im Tagebau 2500 Beschäftigte tätig. Die Region lebte von ihrem blauem Gestein und gab deshalb dem Schiefer die Bezeichnung "Blaues Gold".
Wieck (F.G. deutsche Gewerbezeitung) schreibt 1864, dass allein Lehesten und Sonneberg unter anderem jährlich 65.000 Schock Dachschiefer und 40.000 Schock Schiefertafeln (Schreibtafel für die Schule) hergestellt haben. Ein Schock entspricht 5 Dutzend oder 60 Teilen. Das bedeutet also, dass man jährlich 3.900.000 Dachschiefer und 2.400.000 Schiefertafeln hergestellt hat. Bei den Produktionsbedingungen und der Handarbeit, die keinesfalls leicht war, ein respektabler Umsatz.



Wenn man von einer Sechs-Tage-Woche ausgeht, hieße es, das man unter anderem täglich ca. 12.460 Dachschiefer und 7668 Schultafeln hergestellt hat. Auch die benötigten Griffel wurden dort angefertigt. Er berichtete von einem jährlichen Umsatz von 91 Millionen. Das wären pro Tag ca. 291.000 produzierte Griffel. Weiterhin hieß es, dass allein der Transport dieser, allein schon 100 Geschirre (Pferde & Ochsen) benötigte. Lehesten hatte zu der Zeit ca. 1.250 Einwohner.


Man muss wissen, dass die aus dem Bruch heraus geschlagenen Blöcke in den Spalthütten mit der Hand behauen wurden. Man spaltete das Gestein mit Meißeln und schlug Schicht für Schicht ca. 5 mm starke Platten ab. Diese schnitt man dann mit einer Art Schieferzange zu. Für die Schiefertafeln mussten die Platten auch noch geschliffen werden.





Der Schieferbruch umfasste später einen ca. 20 ha großen Tagebau. Ab 1973 wurde dann ausschließlich unter Tage abgebaut. 1999 schloss auch der Abbau unter Tage. Damals waren die imposanten Abraumhalden weithin zu sehen. Mittlerweile erobert die Natur diese wieder zurück.






Die Fotos oben und rechts, zeigen eine Pferdegöpeldie schon im 19. Jahrhundert betrieben wurde. Mit Hilfe von Pferden (die im Innern ihre Kreise zogen) wurden zu der Zeit die Lasten über die Schachtanlage hoch befördert. Im Schiefer-Denkmal-Lehesten könnt ihr all diese Räumlichkeiten euch vor Ort direkt ansehen und anschließend euch vor Ort in der Gaststätte verköstigen lassen.



Das Bild links habe ich von www.rathscheck.de entnommen, da es die einzige Möglichkeit war, die Anlage vor der Flutung zu zeigen. Als die Grube schloss, gründete die Vereinigte Thüringer Schiefergruben GmbH den heutigen Schieferpark Lehesten als Technisches Denkmal. Am Anfang konnte man noch das Bergwerk und seine Stollen besichtigen, doch aus Kostengründen wurde dies leider nach zwei Jahren wieder eingestellt. Aus diesem Grund schaltete man leider auch die Wasserpumpen 2006 ab. 





Der Tagebau und somit viele interessante alte Stollengänge wurden geflutet. Ihr könnt dies gut an den Bildern erkennen, wie weit das Wasser schon gestiegen ist. Mittlerweile ist der Schiefersee schon ca. 10 ha groß.




Ich kann mich immer nicht satt sehen an dem herrlichen Farbspiel des Wassers. Mit sämtliche Grün- und Blautöne und an manchen Stellen ins Blaugraue übergehend, geben die Schieferseen auf der "Steinerne Heide" verschiedenste Stimmungen wieder.





Das Wasser ist glasklar und trübt sich erst in größeren Tiefen ein. Das Bäumchen hier war weit über einen Meter groß und ist ein Opfer der Flutung.



Schieferweg

Um den großen Schiefersee "St. Barbara" führen gut begehbare Wanderwege und an vielen Stellen kann man auch einfach mal die Füße ins Wasser hängen lassen. Bei diesem Weg ist die Besonderheit, dass der Schiefer nicht gelegt wurde, sondern die spaltbare Seite nach oben ragt. Abgeschliffen durch die jahrelange Benutzung, ist ein fester Weg entstanden.




Nicht nur das ehemalige Werksgelände, das immerhin ca. 105 ha. groß ist, sondern die gesamte "Steinerne Heide" ist aufgrund seiner einzigartigen Naturkulisse  einen Ausflug wert.





Die ehemaligen  Produktionsgebäude kann man besichtigen. Dort wird ausführlich erklärt und beschrieben, wie man Schieferprodukte herstellte. 



Sehenswert ist ein Modelldorf der noch heute existierenden Dachdeckerschule Lehesten, das insbesondere die Vielfalt der möglichen Schieferdacheindeckungen demonstriert. Eines ist sicher, Schiefer wirkt nicht langweilig!




Verschiedenste Stollenfahrzeuge und andere im Bergbau benötigte Transportmittel sind dort ausgestellt. Vor allem Kinder können kaum widerstehen und freuen sich darauf, diese zu erkunden. 



Schieferbrüche und vor allem die Abraumhalden lösen bei mir Ehrfurcht aus. Die Massen an Gestein, die bewegt wurden! Letztendlich konnte nur ca. 2% des abgebauten Schiefers weiterverwendet werden und der Rest war Abfall. Um so beeindruckender, wie die Natur sich das Gebiet zurückerobert und eine ganz besondere "heideartige" Welt entsteht.
Das Gebiet des Staatsbruches steht seit 2001 unter Naturschutz, doch auch die umliegenden Schieferbrüche von Lehesten sind schützenswerte Kleinode. Die Wiesen, Felder und Wälder, sowie die reichhaltige Heckenstruktur  im Grenzgebiet spiegeln ein herrlich abwechslungsreiches Landschaftsbild wieder. Im Schieferbruch selbst gibt es auf kleinstem Raum zwei kleinklimatische Extreme: Im Sommer wird das dunkle Schiefergestein über 60 Grad Celsius heiß! In den schattigen Bereichen bleibt es dagegen kühl und feucht. 


Bei den Untersuchungen wurden 1.100 verschiedene Tier- und Pflanzenarten nachgewiesen! Allein 170 Arten stehen davon auf der Roten Liste. Dies ist so bedeutungsvoll, dass man die Schieferbrüche zu einem Naturschutzgebiet und einem Flora-Fauna-Habitat (FFH)-Gebiet ausgezeichnet hat und sie dadurch fördert.





Ich entdecke bei jedem Spaziergang neue interessante Dinge. Dort habe ich zum ersten Mal ein Birkhuhn gesehen und wenn die Flechten anfangen zu blühen, eröffnet sich eine bezaubernde Miniaturwelt, die es wert ist, ganz nah betrachtet zu werden. Nur die Schlingnatter verschloss sich bisher erfolgreich meinen Augen.






Hier nur noch ein paar Aufnahmen. Der Post wurde wieder einmal sehr lang und ich danke euch für eure Ausdauer, wenn ihr alles bis hierhin gelesen habt. Bilder werden durch Anklicken größer!








Die Entdeckerfreude kommt nicht zu kurz, wie man hier sehen kann. Ich hoffe die Kinder bewahren sich ihre Freude an der Natur.