Nachdem die Schlehen klassisch zu Saft und Gelee verarbeitet wurden, Schlehenkonfekt und Schlehenpralinen seit ein paar Jahren eine willkommene Abwechslung sind und auch dieses Jahr nicht fehlen dürfen und Schlehenchutney im Regal steht, widmete ich mich nun einer weiteren Konservierungsmethode.
Jean Pütz aus der Sendung "Hobbythek" bekannt, zeigte im Oktober 2002 in seiner Fernsehsendung, dass man Schlehen auch in Salzlake konservieren kann und so entstanden die sogenannten "Eifel-Oliven". Das Rezept habe ich HIER entnommen. Es sind dort noch mehrere Rezepte und "Lebenselexiere" aus einheimischen Wildfrüchten zu finden. Jean Marie Dumaine, vom Restaurant „Vieux Sinzig”, griff dieses Rezept auf und verkauft diese sogar in seinem Shop (120 g - 8,40 €).
Man gibt 500 g Schlehen (kontrolliert, entstielt und gewaschen) in ein hohes Glas. Ich werde das nächste Mal allerdings mehr Schlehen ins Glas geben.
1 Liter Wasser
1 Bund Thymian (in dem Fall verwendete ich den intensiv duftenden Kaskadenthymian)
1 Lorbeerblatt (frisch vom Lorbeerstrauch - getrocknet geht natürlich auch)
1 Nelke
400 g Meersalz (es geht ein gutes Steinsalz ebenso!)
Das Wasser wird mit den Gewürzen und dem Salz aufgekocht. Dabei sollte man öfters rühren, damit sich das Salz komplett auflöst. Der Sud kühlt mit den Gewürzen im Topf ab. Er ist geschmacklich sehr angenehm und natürlich äußerst salzig. Die Pflanzenteile sollte man anschließend herausfischen und den Sud durch ein Sieb über die Schlehen geben. Wenn man einen Steintopf (kleiner Rumtopf) verwendet, kann man anfangs die Schlehen mit einem Teller beschweren, damit alle Schlehen bedeckt sind.
Jetzt sollten die Schlehen mindestens zwei Monate ziehen. In dieser Zeit nimmt der Sud den typischen tiefroten Farbton des Schlehensaftes an.
Bei mir war es übrigens zu viel Sud für die Menge an Schlehen und für mein Glas, deshalb habe ich noch drei (250 ml) Gläser mit je 100 g Schlehen gefüllt und mit dem Sud übergossen. Das Salz hat beim Abkühlen schon eine Haut auf dem Sud gebildet, deshalb habe ich ihn (frisch aufgerührt) noch handwarm über die Schlehen gegossen. Sicherlich könnte man das Salz auch auf 300 g pro Liter reduzieren oder mehr Schlehen auf die Menge des Sudes verwenden, was mir entgegen kommt.
Bei mir war es übrigens zu viel Sud für die Menge an Schlehen und für mein Glas, deshalb habe ich noch drei (250 ml) Gläser mit je 100 g Schlehen gefüllt und mit dem Sud übergossen. Das Salz hat beim Abkühlen schon eine Haut auf dem Sud gebildet, deshalb habe ich ihn (frisch aufgerührt) noch handwarm über die Schlehen gegossen. Sicherlich könnte man das Salz auch auf 300 g pro Liter reduzieren oder mehr Schlehen auf die Menge des Sudes verwenden, was mir entgegen kommt.
Die "Wildfrucht-Oliven" kann man wie normale Oliven einsetzen: auf Pizza, zum Käse, im Salat, zu Pfannengerichten, Gegrilltem und zum Aperitif. Sie passen auch zu Wild und Rindfleisch.
Nachtrag: Die Lake und die Schlehen sind mir zu salzig, wenn ich sie nach Rezept ansetze. Ich verwende nun mehr Schlehen UND weniger Salz.
Nachtrag: Die Lake und die Schlehen sind mir zu salzig, wenn ich sie nach Rezept ansetze. Ich verwende nun mehr Schlehen UND weniger Salz.
Hallo Carola,
AntwortenLöschendass man Schlehen auch so einmachen kann, wusste ich noch gar nicht. Ich spekuliere immer noch mal auf einen Schlehen-Likör. Aber die Schlehen-Büsche stehen an einem Bahndamm und ich komme da nicht dran. Entweder ich purzel den Damm hinunter oder plumpse von der Brücke, grrr. Beide Alternativen gefallen mir nicht ;-)). So muss ich den Likör kaufen. In diesem Fall gesünder (räusper).
Noch einen schönen Sonntag wünscht
Ursula
Hallo liebe Ursula,
LöschenSchlehenlikör ist schnell gemacht und ein tolles Getränk für die Wintertage. Ich selber stelle immer sehr gerne etwas Neues und natürlich Altbewährtes her, aber wir trinken recht wenig Likör und Schnaps. Also muss ich mich zurück halten.
Einen Schlehenstrauch im eigenen Garten zu pflanzen ist leider auch nur empfehlenswert, wenn man viel Platz hat und dann nur mit genügend Abstand zur Grenze, da sie sehr weitläufig ihre Ausläufer ausbreiten. Ich habe ihn mittlerweile an einem Hang, da darf er wachsen. Ich musste ihn aus einem anderen Gartenbereich herausnehmen, da er mit seinen Ausläufern sich im Gemüse- und Obstgarten ausbreitete. Zwei Johannisbeersträucher nahmen dies der Schlehe übel und starben ab, als zwischen ihren Wurzeln sich die Schlehe hindurch schob. Meinst du er wächst bei dir noch an anderen Orten? Im Frühjahr fallen die Sträucher immer am Besten auf, da sie als erstes blühen. Vielleicht findest du noch bessere Orte zum Sammeln. Ich würde es dir wünschen, da die Schlehe wirklich super zu verwerten ist.
Viele liebe Grüße
Carola
Danke Carola, für das Rezept. Da es dieses Jahr so viele Schlehen gibt werde ich das auch mal probieren. Bislang habe ich nur Saft davon gemacht. Verrätst Du mir auch das Rezept oder die Quelle für das Konfekt und die Pralinen?
AntwortenLöschenLieben Dank
Myriam
Grüß dich liebe Myriam,
Löschengern geschehen. ;-) Das Konfekt kommt mit Sicherheit noch, aber ich brauche immer ewig mit der Bildbearbeitung und kann nicht regelmäßig schreiben. Ich bitte noch etwas um Geduld und dann gibt es einen Post dazu.
♥-liche Grüße und eine schöne Zeit
Carola
Danke - ich freue mich drauf :-)
LöschenInternetten Gruß
Myriam
Hallo Carola
AntwortenLöschenBin noch immer am Lesen :) und ein Fan von eingelegten Dirndln. Freut mich das es auch mit Schlehen geht. Hab aber dazu eine kurze Frage, müssen die Früchte einen Frost hinter sich haben, oder kann man sie auch schon vorher einlegen? Die Dirndl nimmt man ja auch frühreif.
LG Andi
♥-lich Willkommen Andi,
AntwortenLöschenfreut mich, wenn dich die Themen interessieren. Bei Schlehen scheiden sich die Geister.
Die einen sagen, es sollte vor dem Ernten Frost gewesen sein, da sich die Gerbstoffe dann in den Zweigen zurückziehen würden und meinen, am Strauch gefrostete Beeren wären aromatischer. Letztendlich werden die Gerbstoffe nicht "zurück gezogen", sondern in der Frucht finden durch den Frost Zellveränderungen statt, die den Geschmack verändern. Der Geschmack variiert von Strauch zu Strauch, wie ich schon an Schlehenhecken feststellen durfte. Bei uns gibt es zum Beispiel in den Hecken auch die fränkische Haferschlehe, deren Früchte größer und saftiger sind.
Ich esse die Früchte frisch vom Strauch und koste, wie der "Zustand" ist und entscheide dann, ob ich sie sofort verwerte oder ihnen einen künstlichen Frost beschere. Meiner Meinung nach schmecken Schlehen aromatisch, wenn sie genügend Wasser im Sommer und ausreichend warme Stunden im Herbst hatten. Man muss dazu sagen, dass bei einem warmen Herbsttag es nachts einen stärkeren Temperaturabfall gibt. Diese Schwankungen kann man mit der Gefriertruhe erzeugen. Nachts in den Froster, tagsüber wieder herausnehmen. Durch langes Einfrieren werden sie aber nicht aromatischer sondern fade.
Die Dirndl (Kornelkirsche) sammelt man meist eher, weil sie bei richtiger Genussreife zu schnell vom Strauch fallen und für das Einlegen dann eine gewisse Säure mit sich bringen.
Hab einen guten Start ins Wochenende!
Liebe Grüße
Carola
Hmmm, deine Eifel-Oliven schmecken sicher lecker!
AntwortenLöschenÜbrigenshabe ich seit heute einen neuen Blognamen- aus "Kleinkram" wurde "NaturNah"- samt neuer Blogadresse:
naturnah-petraklein.blogspot,com
Ich hoffe du schaust weiterhin bei mir vorbei!
Liebe Grüße, Petra
Liebe Carola !
AntwortenLöschenIch bin gerade über Deinen Blog gestolpert und freue mich, einen Kräuter-Blog entdeckt zu haben. Ich arbeite auch gerne mit Kräutern, beschäftige mich in letzter Zeit immer mehr damit und freue mich über die Rezepte bei Dir.
Ich werde ab jetzt sicher öfter bei Dir vorbeischauen,
alles Liebe
Karen
Hallo ich wollte nur sagen Jean Marie Dumaine ist nicht Jean Pütz! Das musste raus. Lg
AntwortenLöschenHallo lieber anonymer Leser,
Löschenvielen herzlichen Dank für den Hinweis! Da bin ich damals durcheinander gekommen, da beide als "Erfinder der Eifel-Oliven" im Internet betitelt werden und mit "Jean" anfangen. Schlechte Recherche meinerseits. Umso mehr freut es mich, dass du mich auf den Fehler hingewiesen hast. Ich habe es ausgebessert und noch um einen Satz ergänzt.
Viele liebe Grüße
Carola
Ich habe heute Schlehen geerntet und ich hatte mal aus einer Zeitschrift das Eifelolivenrezept herausgeschnitten. Bei der Suche nach mehr Informtionen habe ich den blog gefunden. Toll! Jetzt interesdieren mich aber noch Konfekt und Praline. Gibt es dazu Rezepte?
AntwortenLöschenLiebe Grüße aus dem Rheinland sendet
Miriam
Hallo.
AntwortenLöschenIch Danke für die Anregung.
Bei mir stehen vor der Haustür einige Schlehenbüsche. Die blauen Beeren lachen mich täglich an. Ich wollte aber keinen Likör machen, sondern Gelee.
Aber das mit den Oliven finde ich interessant und werde es testen.
Grüße Wolfgang aus der Pfalz
Mir erscheint das mit dem Salz auch zu heftig. Aber vielleicht nicht, wenn die Schlehen zweimal eingelegt werden.
AntwortenLöschenhttps://www.br.de/br-fernsehen/sendungen/zwischen-spessart-und-karwendel/schlehen-eingelegte-oliven-rezept-100.html