Sonntag, 11. Dezember 2011

Weltgedenktag der verstorbenen Kinder - Worldwide Candle Lighting


Heute steht bei mir am Fenster eine Kerze und leuchtet in die Nacht hinein - so wie in vielen anderen Haushalten auch.
Nein, nicht weil Adventszeit ist, oder es einfach schön ist, wenn ein Licht die Nacht erhellt. Seit 9 Jahren stelle ich eine Kerze bewusst an diesem Tag auf. Heute ist weltweiter Gedenktag für die verstorbenen Kinder und so brennt sie nicht nur für mein Kind, sondern auch für die, die ich nur kurz  kennen lernen durfte, sowie für alle anderen Kinder der Welt.
Dreizehn Monate lebte mein Kind mehr auf der Intensivstation als zu Hause. In der Zeit lernte ich viele Eltern kennen. Viele kamen und gingen, andere waren Dauergast auf der Intensivstation wie wir. Es war schwer, miterleben zu müssen wie sie hofften, kämpften und dennoch am Ende ihr Kind beweinten. 
Zwölf der uns näher bekannten Kinder starben vor unserer Tochter. Sie war das dreizehnte Kind, das starb.Von vier Bekanntschaften erfuhren wir noch hinterher, dass auch sie nun verwaist waren.

Damals machte mich eine betroffene Mutter auf den Gedenktag (2. Sonntag im Dezember) aufmerksam. Den folgenden Text kann man überall zur Erklärung lesen. Der Autor ist mir leider unbekannt:

"Jedes Jahr sterben allein in Deutschland 20 000 Kinder und junge Erwachsene, weltweit sind es um ein Vielfaches mehr. Und überall bleiben trauernde Eltern, Geschwister, Großeltern und Freunde zurück. Täglich wird in den einzelnen Familien dieser Kinder gedacht. Doch einmal im Jahr wollen weltweit Betroffene nicht nur ihrer eigenen Töchter, Söhne, Schwestern, Brüder, Enkel und Enkelinnen gedenken.

Ein Licht geht um die Welt.


Jedes Jahr am 2. Sonntag im Dezember stellen seit vielen Jahren Betroffene rund um die ganze Welt um 19.00 Uhr brennende Kerzen in die Fenster. Während die Kerzen in der einen Zeitzone erlöschen, werden sie in der nächsten entzündet, so daß eine Lichterwelle 24 Stunden die ganze Welt umringt.

Jedes Licht im Fenster steht für das Wissen, daß diese Kinder das Leben erhellt haben und daß sie nie vergessen werden. Das Licht steht auch für die Hoffnung, daß die Trauer das Leben der Angehörigen nicht für immer dunkel bleiben läßt. Das Licht schlägt Brücken von einem betroffenen Menschen zum anderen, von einer Familie zur anderen, von einem Haus zum anderen, von einer Stadt zur anderen, von einem Land zum anderen. Es versichert Betroffene der Solidarität untereinander. Es wärmt ein wenig das kalt gewordenen Leben und wird sich ausbreiten, wie es ein erster Sonnenstrahl am Morgen tut."

Kennt ihr die anderen Gedenktage?

Am 25. März ist der "Tag des ungeborenen Kindes"
Der 15. Oktober  ist der "Tag der still geborenen Kinder
Am 2. Sonntag im Dezember  ist die "weltweite Gedenkstunde der mitfühlenden Freunde für alle vorausgegangenen Kinder"
Dann wird noch am 28. Dezember, dem "Tag des unschuldigen Kindes" gedacht.


So brennt also nun immer noch die Kerze an meinem Fenster. Erinnerungen kommen hoch.
Mit vielen Eltern der damaligen Zeit habe ich keinen Kontakt mehr. Heute an diesem Tag nehme ich sie in Gedanken in den Arm. Ich danke von ganzen Herzen all jenen Menschen, die mich damals meines Weges begleitet haben. Kostbare Momente und viel menschliche Wärme durfte ich erleben. 
Auch dafür steht diese Kerze.




Freitag, 9. Dezember 2011

Pferdchenmuffins - für meine Mädchen



Meine Mädchen lieben Pferde und Ponys. Nachdem ich gerade Kokosstreusel und Marzipan zur Hand hatte formte ich schnell noch ein paar Pferdchen auf die Muffins.


Im Grunde also alles wie bei den Krümelmonster - Monstermuffin, nur dass man mit Marzipan eine Rolle formt, die Ohren aus der Masse herausmodelliert und dann mit gefärbten Marzipan die Haare auflegt. Da die Haare befestigt werden müssen , nimmt man dazu einen Teelöffel und drückt die Kante in gleichmäßigen Abständen in das Marzipan. Dadurch entsteht der "Mähneneffekt".


Für den treuherzigen Blick benötigt man wieder die Schokokügelchen.  Den Mund kann man formen, aufmalen oder weglassen. Meine Mädels waren von der Überraschung begeistert.

Krümelmonster - Monstermuffins



Erwischt!

Passend zu meinen kleinen Krümelmonstern im Haus, buk ich dieser Tage Krümelmonster, die besser bekannt sind unter dem Namen "Monstermuffin".
Es macht viel Spaß, weil am Ende jeder einzelne Muffin seine eigene Ausstrahlung hat. Das nächste Mal - wenn es nicht gerade eine Geburtstagsüberraschung wird - dürfen die Kinder ihre Monster selber herstellen.
Wie sie hergestellt werden?
Ihr braucht Muffins, Kokosflocken, Lebensmittelfarbe, Puderzucker, Wasser, Marzipan, Schokoladenkügelchen und kleine Kekse.


Die Kokosflocken müssen trocken sein, wenn man die Muffins damit dekoriert, deshalb werden sie zuerst eingefärbt.Dazu braucht man Lebensmittelfarbe. Ich nahm die Tubenfarben grün, rot und blau. In drei kleinen Schüsseln portionierte ich Kokosflocken und drückte einen Klecks der jeweiligen Farbe hinein. Ich gab ganz wenig Wasser  hinzu und verrührte die Farbe mit den Kokosflocken, bis diese gleichmäßig eingefärbt waren.



Dann sollte man den Muffinteig vorbereiten. Wenn man Lust hat, kann man hellen Rührteig einfärben. Ich buk an dem Tag noch einen Regenbogenkuchen (und hab leider vergessen ihn zu fotografieren *seufz), deshalb noch schnell eine Aufnahme der Schüsseln mit dem eingefärbten Teig. Wenn man den Teig Löffel für Löffel - immer eine andere Farbe - einfüllt, entstehen schöne Farbverläufe. Es waren diesmal mit dem ungefärbten Teig insgesamt vier Farben. Sie wirkten gebacken genauso pastellfarben wie auf dem Foto. 


Während im Ofen sich Muffins und Kuchen tummelten, widmete ich mich den Augen der kleinen Monster. Die "Glubbscher" sind schnell geformt aus Marzipan. Ich nahm diese Schokodekorkügelchen für die Pupillen. Das geht schnell und macht wenig Arbeit. Wer kein Marzipan mag, kann auch runden Schweinespeck nehmen, halbieren, an einer Seite befeuchten und braune Smarties als Pupillen nehmen. Möglichkeiten für die Augen gibt es viele.


Nun müsst ihr euch zwei Schritte denken, denn ich machte dabei keine Fotos. Ich rührte mir einen Zuckerguss an mit leichtem Zitronenaroma, bestrich die ausgekühlten Muffins damit und rollte sie sofort durch die Kokosflocken. So entstanden die fusselig wirkenden Köpfe.


Damit das Krümelmonster richtig krümeln kann, braucht es einen Mund. Also schnitt ich an der Seite den Muffin auf und steckte einen Keks hinein. Falls ihr größere Kekse habt, könnt ihr diese auch halbieren und in den Mund stecken. Der Fantasie sind nie Grenzen gesteckt.





Den Abschluss bilden die Augen und ich musste die ganze Zeit vor mich hin schmunzeln. Die kleinen Kerle bekamen Leben eingehaucht! Damit die Augen halten, muss man die Augen mit Zuckerguss auf den Muffin befestigen.

 Mach mir nix!

Sie sind überall... wirklich überall!

Das nennt man Invasion der Krümelmonster!

Sonntag, 4. Dezember 2011

Ganz nach meinem Sinn - Oriah Mountain Dreamer






Ein kurzes Lebenszeichen von mir. Langsam komme ich wieder in meinen alten Schwung zurück (es wird auch Zeit)  und ich hoffe wieder mehr posten zu können. 
Manche Menschen schaffen es, Dinge die mich beschäftigen einfach wundervoll auszudrücken. Oriah Mountian Dreamer gehört dazu. 
Zu gerne würde ich genau dies von manchen Menschen erfahren:




Die Einladung


Es ist für mich nicht wichtig, womit du deinen Lebensunterhalt verdienst.

 Ich möchte wissen wonach du dich innerlich sehnst und ob du zu träumen wagst, 
der Sehnsucht deines Herzens zu begegnen.




Es ist für mich nicht wichtig, wie alt du bist. 

Ich möchte nur wissen ob du es riskierst, wie ein Narr auszusehen, 
um deiner Liebe willen, um deiner Träume willen 
und für das Abenteuer des Lebendigseins.





Es ist für mich nicht wichtig, welche Planeten im Quadrat zu deinem Mond stehen. 

Ich möchte wissen ob du den tiefsten Punkt deines eigenen Leidens berührt hast, 
ob du dich geöffnet hast, durch all dem Verrat,
 oder ob du zusammengezogen und verschlossen bist
 - aus Angst vor weiterem Schmerz.




Ich will wissen ob du mit dem Schmerz - meinem und deinem - dasitzen kannst, 
ohne zu versuchen ihn zu verbergen oder zu mindern oder ihn zu beseitigen.

Ich will wissen ob du mit Freude - meiner und deiner - dasitzen kannst, 
ob du mit Wildheit tanzen und dich von der Ekstase erfüllen lassen kannst, 
von den Fingerspitzen bis zu den Zehenspitzen, 
ohne uns zur Vorsicht zu ermahnen, zur Vernunft, 
oder die Grenzen des Menschseins zu bedenken.




Es ist für mich nicht wichtig, ob die Geschichte die du erzählst, wahr ist. 

Ich möchte wissen ob du jemanden enttäuschen kannst, um dir selber treu zu sein. 
Ob du den Vorwurf des Verrats ertragen kannst und nicht deine eigene Seele verrätst.

Ich will wissen ob du vertrauensvoll sein kannst und von daher vertrauenswürdig




Ich will wissen ob du die Schönheit sehen kannst, auch wenn es nicht jeden Tag schön ist 
und ob du dein Leben aus sich selbst heraus entspringen lassen kannst.


Ich möchte wissen ob du mit dem Scheitern - meinem und deinem - leben kannst 
und trotzdem am Rande des Sees stehen bleibst
und zu dem Silber des Vollmonds rufst: "Ja!"




Es ist für mich nicht wichtig zu erfahren wo du lebst und wie viel Geld du hast. 

Ich möchte wissen ob du aufstehen kannst nach einer Nacht der Trauer und Verzweiflung, 
erschöpft und bis auf die Knochen zerschlagen
und trotzdem tust was getan werden muss.



Es ist für mich nicht wichtig, wer du bist und wie du hergekommen bist. 


Ich will wissen ob du mit mir in der Mitte des Feuers stehen wirst und nicht zurückschreckst.



Es ist für mich nicht wichtig, wo oder was mit wem Du gelernt hast. 


Ich will wissen ob Du allein sein kannst 
und du in den einsamen Momenten wirklich gern mit Dir zusammen bist.






Ich möchte wissen was Dich von innen hält, wenn sonst alles wegfällt. 





Das ist eine andere Version. Die Kurzversion wurde leider gelöscht.


Freitag, 18. November 2011

Mauswiesel - kleine Kobolde im Garten



Ist es nicht wunderschön anzusehen, das kleine Mauswiesel? Im Garten kann man es kaum beobachten, Zwergwiesel sind einfach viel zu quirlig und verstecken sich bei Störungen in den kleinsten Spalten und Ritzen. Dass wir auch Mauswiesel im Garten beherbergen, wissen wir durch Totfunde. Lebendig sah ich bisher nur eines. Es fiel mir durch seine Sprünge auf einer Wiese auf. Unser damaliger Hund machte mich darauf aufmerksam, als er sich plötzlich versteifte und Anstalten machte dorthin zu laufen. Das Mauswiesel sah uns, machte Männchen und verschwand im nächstbesten Mauseloch.
Mancherorts wird es übrigens auch Hermännchen oder Hermchen genannt. Da das kleine Wiesel oft mit dem Hermelin verwechselt wird, ist für mich Hermchen eine liebevolle Abkürzung. Das ist für mich interessant, denn auch die Feldkamille trug diesen Namen.

Viele Kräuter werden in geheimnisvoller Verbindung mit dem Wiesel gebracht. Zieland (Seidelbast) sollte man im Keller auslegen oder Raute verräuchern, damit  das Tierchen daraus flüchtet. Das Verräuchern von Raute als Abwehr verwundert mich, da es eine Sage gibt über den Kampf eines Wiesels mit einer Schlange. Mehrmals wird das Wiesel gebissen, läuft zur Raute, frisst ein Blättchen und kann weiter kämpfen. Ein Bauer beobachtet den Kampf und reißt den Rautenstock mit samt seiner Wurzel aus. Das Wiesel muss am Schlangengift sterben. In meinem Garten wächst übrigens auch die Raute...
Eine aus Knoblauch und Zwiebeln gerührte Salbe sollte gegen den "giftigen Biss" des Wiesels helfen.
Jakob Grimm schreibt davon, dass in Tirol die Wiesel  ein Kraut kennen, welches - wenn sie es benutzen - ihnen die Kraft gibt ein anderes Tier entzwei zu blasen.  Dieses "Anblasen" sollte auch der Grund sein, wenn Kühe einen "Windbauch" bekommen. Wenn die Wiesel pfeifen, dann solle Unwetter herbei ziehen.
Ein anderes Kraut legt das Wiesel seinem toten Partner auf die Wunde und dadurch erweckt es seinen Partner zu neuem Leben.

Das große Wiesel soll das heilige Tier der Hekate gewesen sein und kommt sehr häufig in der griechischen Mythologie vor. In anderen Regionen soll es die "Muhme", die "Ahnin" sein, die "Gebärhelferin" und Hebamme. Das Fell der Wiesel (auch der Mauswiesel) wurde in Notzeiten bei  den Slaven in Birken gehängt. In Niederbayern balgte man zum Frauendreißiger ein Wiesel, um damit steife Glieder und bei Kühen angeschwollene Euter zu behandeln. Mit der Asche des Körpers versuchte man Aussatz und die Blattern zu heilen. Das Blut mit Wegerich vermischt sollte das Gichtleiden vermindern. Beides - Asche und Blut - mit Wasser vermischt, sollte die "wütigen Menschen" beruhigen. Das noch warme Blut trank man gegen Epilepsieanfälle.





Vielerorts ist das Wiesel auch der Hüter von Schätzen. Sie sollen - ähnlich wie die Rabenvögel - glitzernde Gegenstände in ihren Bauten sammeln. Fing man ein Wieselkind, so würde die Mutter ihr Junges auslösen wollen und deshalb die Schätze dem Fänger bringen. Als Fränkin bevorzuge ich allerdings eher diese Sage:



Der schlafende König

Der fränkische König Guntram war eines gar guten, friedliebenden Herzens. Einmal war er auf die Jagd gegangen, und seine Diener hatten sich hierhin und dahin zerstreut; bloß ein einziger, sein liebster und treuester, blieb noch bei ihm. Da befiel den König große Müdigkeit; er setzte sich unter einen Baum, neigte das Haupt in des Freundes Schoß und schloss die Augenlider zum Schlummer. Als er nun eingeschlafen war, schlich aus Guntrams Munde ein Tier hervor gleich eines Wiesels, lief fort bis zu einem nahe fließenden Bach, an dessen Rand stand es still und wollte gern hinüber. Das hatte alles des Königs Gesell mit angesehen, zog sein Schwert aus der Scheide und legte es 
über den Bach hin. Auf dem Schwert schritt nun das Tierlein hinüber und ging hin zum Loch eines 
Berges, da hinein schlich es. Nach einigen Stunden kehrte es zurück und lief über die nämliche 
Schwertbrücke wieder in den Mund des Königs. Der König erwachte und sagte zu seinem Gesellen: »Ich muss dir meinen Traum erzählen. Ich erblickte einen großen, großen Fluss, darüber war eine eiserne Brücke gebaut; auf der Brücke gelangte ich hinüber und ging in die Höhle eines hohen Berges; in der Höhle lag ein unsäglicher Schatz und Hort der alten Vorfahren.« Da erzählte ihm der Gesell alles, was er unter der Zeit des Schlafes gesehen hatte und wie der Traum mit der wirklichen Erscheinung übereinstimmte. Darauf ward an jenem Ort nachgegraben und in dem Berg eine große Menge Goldes und Silbers gefunden, das vorzeiten dahin verborgen war.









Die Zwergwiesel sind die kleinsten Marder, nur 17-26 cm lang. Der Schwanz ist im Vergleich zum Körper sehr kurz. Es gibt große Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Ein Rüde wiegt 75-130 g, die Fähe nur 45-75 g. Wenn man die Beutetiere betrachtet, bekommt man riesigen Respekt vor dem winzigen Raubtier. Normale Mäuse haben ein Gewicht von ca. 45 g, Wühlmäuse schaffen bis zu 180 g. Naturbeobachter sind fasziniert, weil sogar Ratten mit 250 bis 500 g Gewicht vom Mauswiesel erlegt werden. Ratten sind wirklich schwierig zu erlegen - der kleine Kerl nimmt es trotzdem locker mit ihnen auf! Hermchen kommen durch engste Ritzen und nutzen den Vorteil ihrer Behändigkeit unter der Erde in Mäusegängen auf Jagd zu gehen. In unseren Stein- und Reißighaufen finden sie Eidechsen und Bodenbrüter. Diese erweitern das Nahrungsangebot.

So harmlos und possierlich es aussieht, nadelscharf ist das Gebiss des kleinen Raubtieres.  Mauswiesel sind immer in Bewegung, diese sind sehr fließend und kraftvoll - wie man es von Katzen kennt. 
Mit dem überschlanken Körper schlängelt es sich durch Spalten und Risse, die gerade 2 cm breit sind, behende und von einer unfassbaren Geschmeidigkeit. 





Man kann an den Fotos sehr gut den weißen Bauch sehen, der sich ungleichmäßig zum Braun abgrenzt.  Dieses Fell trägt er ganzjährig und ist zugleich eines der Merkmale vom Mauswiesel. Man könnte es nämlich mit dem Hermelin verwechseln, welches aber größer ist, einen längeren Schwanz besitzt und in der jetzigen Jahreszeit, bis auf schwarze Schwanzspitze und Nase, ein schneeweißes Winterfell trägt. Das Hermelin hat im Sommer eine scharfe Abgrenzung zwischen den Fellfarben. 
Nachwuchs ist ab März zu erwarten. Mich fasziniert es, dass sie je nach Mäusejahren 2-3 mal Junge mit 5-7 Jungen aufziehen. Das Angebot an Mäusen regelt also die Familienplanung. Die Jungtiere werden nach drei Monaten schon geschlechtsreif und können bis zu sieben Jahre alt werden. Meistens überleben sie das erste Jahr jedoch nicht. Sie sind Beute von Greifvögeln, Katzen, Füchsen, Hunden, anderen Mardern und auch der Mensch dezimiert die Anzahl der kleinen Nützlinge durch Fallen, Gift, Verminderung des Lebensraumes und mit dem Auto.
Jeder Gärtner darf froh sein, wenn er dieses wuselige Wesen im Garten beherbergen kann. Es hat einen unstillbaren Jagdtrieb und legt regelrechte Vorratskammern mit toten Mäusen an. Es ist tag- und nachtaktiv und legt zwischendurch einfach Pausen ein. In der Zeit können Mäuse ihm gefahrlos vor der Nase herum tanzen.





Dieser kleine Kobold hier ist einem seiner Feinde zum Opfer gefallen. Der Rücken war blutig, das Rückgrat gebrochen und an der Brust war ein kleines Loch. Raubvogel? Katze? Es ist schade um das zierliche Tierchen.
Bei aller Traurigkeit meiner Kinder über diesen Fund im Garten siegte dennoch die Neugierde. Die Große las der Kleinen viel Wissenswertes aus den Lexika vor. Alles, was aktuell erlebt wird und was sofort nachgeforscht werden kann, bleibt gut im Gedächtnis. Ich finde ihre Überlegungen toll. Manche beschäftigen mich so, dass ich danach google!
Das Fell - so streichelweich! Die winzigen Füßchen und die rosa  Fußballen entzückten sie. Warum hat das Hermchen vorne fünf Zehen und hinten nur vier? Nochmal abzählen! Die fünfte Zehe liegt weiter unten. Warum haben sie keinen großen Ballen unterhalb der Zehen, wie die Katzen und der Igel oder wie beim Menschen? Warum sind die Ohren so faltig? Haben alle Säugetiere Schnurrhaare (es folgte ein intensiver Blick meiner Kleinen unter Mamas Nase!)? Warum haben Papas kratzige Schnurrhaare im Gesicht und wir nur so feines Haar? Kann sich das Wiesel deshalb so gut drehen, weil es so lang und dünn ist? Warum kann es mit so kurzen Beinen so hoch und weit springen? Warum riecht das Tier so würzig (Wildtieraroma)?  Fragen über Fragen. Einiges klären Bücher und dadurch wird klar: Wer lesen kann, kann Geheimnissen auf den Grund gehen.
Ein totes Tier - Vielleicht findet es der ein oder andere makaber, dass ich ein totes Tier fotografiere und darüber berichte. Anderseits hat dieses kleine Tier es verdient, dass man seine Einzigartigkeit erwähnt und das Bewusstsein weckt, seine Lebensräume zu bewahren.