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Samstag, 28. Juli 2012

Stacheline feiert Hochzeit


Wollt ihr wissen, was Stacheline so treibt? 
Ich habe mich riesig gefreut, denn sie hat sich einen prächtigen Stachelmann angelacht und wurde beim Hochzeitstanz entdeckt. So klein sieht sie nicht mehr aus. Meine Igeldame hat das hellere Stachelkleid und ist auf dem oberen Bild links zu sehen und auf dem unteren rechts. Sie war auch weniger scheu und spitzte vorwitzig nach einigen Minuten mit der Nase hervor. Das Männchen war gar nicht erfreut und reagierte höchst unwillig. Er blieb eingerollt. Wer mag es ihm verdenken. Mir genügte der Anblick und ich habe sie nicht weiter gestört.
Ist es nicht toll, dass sie hier blieb und es beiden gut geht?



Sonntag, 15. Januar 2012

Wenn Stacheltiere warten ...







Stacheline ist seit dem 10. Dezember über 800 g schwer, kugelrund, kerngesund und bereit für den Winterschlaf. Sie schob mittlerweile im Badezimmer ihre Kartons von einer Ecke in die andere, rupfte Papier, zerrte es in beide Schachteln und so rumpelte und scharrte es die ganze Nacht.

Nebenbei schoss und schießt sie weiterhin bis in die Morgenstunden das Trockenfutter durch den Raum. Wenn ich nach dem Aufstehen die Hinterlassenschaften beseitige, bin ich immer erstaunt in welchen Winkeln man noch Futterreste findet. Feuchtfutter bekommt scheinbar seine Würze nur, indem man seine Füße eintaucht. Stellt euch ein Kind vor, welches mit nackten Füßen sein Essen durchwühlt und nun durch das Haus rennt. Dies geschieht so lange, bis der Teller leer ist. So sieht man durch den Igel auf den Fliesen tausende Trippelspuren die sich am Morgen nur mühsam entfernen lassen. Das Zimmer wird nun nicht mehr beheizt, möglichst oft gelüftet und die Störungen gering gehalten. Stacheline schlief nun schon einmal für vier Tage durch. Wir haben für den "normalen Betrieb im Haus", Gott sei Dank, noch ein Gästebad und das ist im Moment Gold wert.


Sie schafft es auch in die Duschkabine zu klettern und als ich sie dabei einmal beobachten konnte, probierte ich etwas aus. Ich stellte die Brause auf ganz leicht ein und hielt sie direkt über den Abfluss. So konnte Stacheline selber entscheiden, ob sie sich zum Wasser bewegen möchte oder nicht. Igel müssen nicht baden!
Stacheline schnupperte und kam immer näher. Erst interessierte sie sich nur für die Pfütze auf dem Boden, dann lief sie unter dem Strahl hindurch. Sie hatte keine Scheu, kam aber nur noch zur Pfütze und lief nicht mehr unter dem Strahl hindurch. Ich stellte das Wasser ab und beobachtete weiter.
Die Igeldame rannte mit sichtbaren Vergnügen durch die seichte Pfütze. Ihr Bauch wurde dabei nicht ganz nass - nur die Seiten. Mich zogen dabei die schmutzigbraunen Rinnsale, die sie in der Dusche hinterließ in ihren Bann.

Noch ist der Igel unsicher


Warum ich die ganze Zeit nichts Neues über Stacheline geschrieben habe, hat folgenden Grund:

Ich habe am Freitag, den 18. November zwei toll gelungene Igelhäuser aus Holz bestellt und wollte die Igeldame, bei Ankunft des winterfesten Quartiers, in den Vorraum zurück bringen, damit sie sich an die neue Behausung und den kälteren Temperaturen gewöhnen kann. Nach einiger Zeit hätte ich sie mit dem Häuschen in ein Gehege im Schuppen ausquartiert. Dort hat es Außentemperaturen, ist aber geschützt. Vor allem ist weniger Unruhe als im Vorraum. Nur mit Schachteln allein, reicht der Isolationsschutz für draußen nicht aus.
Am  23.November wurde der Betrag vom Konto (belegbar) abgebucht.
Eineinhalb Wochen später (02.12) habe ich dann nachgefragt, wann ich mit dem Erhalt rechnen kann, denn der Bestellstatus hatte sich bisher nicht geändert. Am 5. Dezember bekam ich die Information, dass durch das Vorweihnachtsgeschäft es zu Verzögerungen kommt, die Ware aber in den nächsten Tagen versendet wird.
Ok, ein paar Tage Wartezeit konnten der Igel und ich verschmerzen, das gibt etwas mehr Zeit Gewicht zuzulegen.

Ich finde den Shop und das Angebot wirklich prima. Das Angebot an Nisthilfen für Wildtiere ist umfassend, die Auswahlmöglichkeit groß, auf Kundenwünsche wird sogar flexibel eingegangen. Während des E-mail-Kontaktes mit dem Hersteller z.B., kamen wir auch auf das Thema "Hauskacker-Igel" und die entstehende Feuchtigkeit im Igelhaus. Sofort wurde darauf eingegangen und ich freue mich seither auf ein Haus, bei dem Feuchtigkeit durch eine Nut nach außen gelangen kann, aber Nässe von außen abgehalten wird. Das andere bleibt so wie bestellt, damit ich Vergleiche ziehen kann, welches sich bei mir besser bewährt.
Ich wollte in meinem nächsten Post über Stacheline berichten und gleichzeitig die Häuser zeigen - die sind einfach gut durchdacht, groß genug und optisch gelungen! Also wartete ich auf die Häuser...

Als ich am 20. Dezember mich wieder beim Hersteller meldete, schrieb er zurück, dass die unterschiedlichen Häuser auf den Versand warteten und er doch nur auf meine Zustimmung gewartet hatte, um sie mir zusenden zu können.
Dass ich dieses Angebot sehr gerne annehme, schrieb ich zwar schon am 9.12. zurück - die Mail kam aber scheinbar nicht an oder ging bei ihm unter. Ich selber bekam die Meldung: " E-Mail erfolgreich versandt.".
Er wollte am 21.12 die bestellte Ware absenden...

Ahnt ihr es?

Warm, kuschelig, dunkel... Mal nachschauen...


Herbergssuche im Jahr 2011...

Am 29. Dezember fragte ich nach - der Bestellstatus hatte sich immer noch nicht geändert. Weit und breit keine Unterkunft für Stacheline in Aussicht. Ich bat darum, falls die Häuser wirklich am 21.12 versandt wurden, dass bei DHL nachgeforscht wird, denn mein Igelmädchen will schlafen! DHL fährt täglich durch unser Dorf  - nur leider nicht zu uns.
Am 2. Januar die Antwort: Er kümmert sich sofort um den Verbleib meiner Bestellung - scheinbar war DHL  nicht ausreichend über die Feiertage besetzt, das Paket ist verschwunden.

Es kam Dreikönig und die Weisen aus dem Morgenland brachten auch am Samstag die ersehnten Gaben nicht zu mir. Ich schrieb also - ihr ahnt es - wieder einmal und bekam postwendend Antwort, DHL prüft noch, aber er möchte nicht, dass meine Stacheldame leidet und sendet nun noch einmal die Häuser.

Ich überlegte zwischenzeitlich, ob ich zur "Schachtel-in-Schachtel-Alternative" greifen würde, wenn die Schlafhäuser nicht kämen. Dabei wird die Schlafschachtel in eine größere Schachtel gesteckt und der Zwischenraum mit Zeitungen ausgepolstert. Stacheline würde dann ihr Isolationsmaterial in und um die Schachtel drapieren. Pappe zieht leider Feuchtigkeit an und das wäre ungünstig und die Hoffnung stirbt zuletzt.

Stacheline zog es mittlerweile vor, Berge an Zeitungen in eine Ecke zu drapieren. Ich bin wirklich beeindruckt, wie beharrlich und vehement mit viel Geschnaube und Gezerre, Zeitungen in die unmöglichsten Formationen gebracht werden können. Nach einer Nacht, in der man dachte sie zerlegt die gesamte Einrichtung, war es plötzlich am anderen Tag still - sehr still. Sie schlief! Am 7. Januar begann ihr Winterschlaf. Ein wenig schmunzeln musste ich schon, als mir eine liebe Bekannte sagte: "Na, der Igel passt ja zu dir. Die zwölf heiligen Nächte sind vorbei, die "Wilde Jagd" die in der Zeit stattfindet und an die man früher glaubte hast du hautnah miterlebt (sie meinte im Bezug auf den Krawall in der Nacht) und nun sammelt dein Igel die Kraft und Stärke fürs kommende Jahr." Dann fügte sie den beliebten, fränkischen Ausdruck hinzu: "Des passt scho, su!"

Schließlich war es soweit. Die Häuser kamen endlich an! Am Mittwoch, den 11. Januar schleppte sie der Postbote zu mir. Ich war erfreut, meine Igeldame beeindruckte dies nicht, denn sie schlief weiterhin und ich wollte sie in ihrem Schlaf nicht stören. Der nette Hersteller muss wirklich direkt die Häuser verschickt haben, denn am Freitag war Dreikönigstag, Samstag erhielt ich seine Rückantwort und er konnte deshalb frühestens am Montag das Paket abgeben. Übrigens hatte sich der Bestellstatus bis dahin nicht einmal geändert.

So, nun muss ich nur noch warten, dass meine Igeldiva sich bequemt, sich für ein paar Bilder im Häuschen mal wieder in Pose zu setzen. Die Bilder dieses Postes, sind an Weihnachten entstanden. Meine Freundin hielt Stacheline, solange ich die vollgek.... Schachtel reinigte.


Vielleicht könnte ich hier mich zum Schlafen einkuscheln?






Mittwoch, 9. November 2011

Aus Igel wird "Sauigel" - kleine Zusammenfassung



Sonntag, 23.10
Igeline wird langsam zum Sauigel - Stachelschwein darf ich sie ja nicht nennen. 465 g Gewicht hatte sie, als ich sie wog. Diesmal Realgewicht, denn im Bauch war definitiv nichts mehr (so wie der Vorraum ausgeschaut hat).
Momentan wird sie immer agiler und neugieriger. Sie zuckt zwar zusammen, wenn ich den Raum betrete, aber sobald ich mich auf den Boden setze, werde ich ausgiebig beschnuppert. Das geht nur ein bis zwei Minuten so und dann flitzt die Igeldame mit einer unvorstellbaren Geschwindigkeit auf ihren Stummelbeinchen zum Kupferkessel und klettert hoch.
Die Anstrengung fördert sichtbar die Verdauung. Der Bereich der Wand ist kotverschmiert. Daran kann ich jetzt nichts ändern, es wird neu gestrichen, sobald der Igel im Winterschlaf ist.

Etwas anderes ist momentan eigentlich schwieriger zu organisieren. Meine Kübelpflanzen überwintern normalerweise im Vorraum. Dafür ist kein Platz und so werde ich herbe Verluste hinnehmen müssen.
Die Pflanzen kann ich aber nachkaufen - nicht so groß und schön - aber sie sind ersetzbar. Stacheline gibt es nur einmal.

Momentan befasse ich mich auch vermehrt mit dem Thema "Überwinterung". So wie es ausschaut schaffen wir die 700 g nicht rechtzeitig vor Wintereinbruch. 456 g hatte sie am Montag. Ich habe sie ins Badezimmer genommen, denn die Temperaturen fallen und der Stoffwechsel verlangsamt sich dadurch. Sie fraß weniger, der Fressnapf wurde nicht mehr leer gefuttert und sie braucht einfach noch ein gewisses Polster. Falls sie trotz Raumwechsel mit dem Gewicht stagnieren würde, würde ich nochmals eine Kotprobe abgeben und auf Parasiten überprüfen lassen. Ansonsten ist Sacheline putzmunter, lautstark und ohne jegliche Manieren. Futter ist dazu da, um mindestens einmal komplett die Füße darin zu versenken. Es muss sich wirklich gut anfühlen, denn die Spuren kleiner trippelnder Füße kann man in verschiedene Richtungen verfolgen. Stacheltiere sind auch nie mit der Raumeinteilung zufrieden. Meine anderen Igel hatten, aufgrund geringerer Gehegegröße, die Eigenart, das Wasser umzukippen. Sie schoben den Wassernapf in die Ecke, immer weiter und weiter, bis die Schüssel hochkant in der Ecke lehnte. Ständig musste man nasse Zeitungen entsorgen. Dieser Igel hat es (noch) nicht geschafft, die Wasserschüssel auszuleeren. Er schiebt sie aber fleißig durch den Raum und badet auch darin seine Pfötchen.
Kot wird überall abgesetzt - auch im Schlafnest. Falls seine Hinterlassenschaft im Weg liegt, stört das einen Igel überhaupt nicht - er läuft einfach darüber und verschmiert den Dreck. Zeitungen sind deshalb mittlerweile bei uns rar.

Am Montag in der Nacht, bevor ich ins Bett ging, wog Stacheline 501 g.

Dienstags, 25.10. brachte sie 536 g auf die Waage.

Mittwochs - Darm völlig entleert (dafür alles vollge...) - 523 g

Am Donnerstag legte sie sich wie ein Bettvorleger auf die Zewatücher. Da schaute ich verdutzt, denn die Schlafposition kannte ich noch nicht. Zuerst dachte ich, es geht dem "Fakirteppich" nicht gut. Als ich ihr allerdings zu nahe kam,  kamen plötzlich 567 g wütender Igel auf mich zugerannt. Stoppte kurz, roch an mich, drehte im Turbogang um und rannte in die Schlafkiste. In ihren Rückzugsort fasse ich nicht hinein, denn wenn sie sich darin befindet, soll sie sich schließlich sicher fühlen.

Freitags am 28.10 hat sich die Igeldame sehr unwillig wiegen lassen. 560 g brachte sie auf die Waage und sie meckerte hörbar während der Prozedur.

Samstag kam sie auf 575 g und nachdem sie recht flink unterwegs war, war das Geschnaube groß, als ich sie hoch nahm und wog. Denkt nicht, sie rollt sich noch brav ein und wartet, bis ich die Zahl abgelesen habe. Nein, mittlerweile schaut sie mich an und kaum berühren die Pfoten die Waage, zappelt sie schon und flitzt davon. Auch Schüsseln eignen sich nur bedingt, denn der Spielraum zwischen hinein gesetzt werden, auf die Hinterbeine stellen und heraus klettern wird immer kleiner.

Am Sonntag den 30.10. hat sie die 600 g erreicht. Geschmack hat das Stacheltier. Seine Vorliebe bezieht sich eindeutig auf Feuchtfutter. Ich habe Trockenfutter immer zusätzlich im Angebot -  in der Hoffnung auf gute Zahnpflege und falls er mehr Hunger bekommt. Dies wird aus der Schüssel geboxt und als "Spielzeug" durch das Zimmer verteilt. Akupressurpunkte werden also beim Barfuß gehen aktiviert.

Sonntag, 23. Oktober 2011

Kleine Igel schlafen gern

Kleines Päuschen zwischendurch, denn noch klappt das Hochklettern nicht 




Kleine Igel schlafen gern...

Kleine Igel schlafen gern, den ganzen Winter lang
und wenn sie Regen hören, kann sie das nicht stören,
denken:"Was soll das schon sein?" und schlafen wieder ein.

Kleine Igel schlafen gern, den ganzen Winter lang
und wenn sie Sturmwind hören, kann sie das nicht stören,
denken:"Was soll das schon sein?" und schlafen wieder ein.

kleine Igel schlafen gern den ganzen Winter lang
und wenn sie Donner hören, kann sie das nicht stören,
denken:"Was soll das schon sein?" und schlafen wieder ein.

kleine Igel schlafen gern den ganzen Winter lang
und wenn sie Schneefall hören, kann sie das nicht stören,
denken:"Was soll das schon sein?" und schlafen wieder ein.


Kennt ihr das Lied? Kinder lieben es. Hier ist mal ein Hörbeispiel:



Was macht Stacheline?
Vorgestern am 20.10. nahm sie weiter auf 405 g ab.
Es hat mich schon beschäftigt, denn eine so schnelle Gewichtszunahme und dann plötzlich Verlust, das gibt einem zu denken. Zwar ist sie entwurmt und entfloht, aber es können bei Igel auch andere schwerwiegende Krankheiten auftauchen, die nicht immer schnell zu erkennen sind.  Mittlerweile habe ich den Grund herausgefunden. Es waren die Klimmzüge! Ja, ihr lest richtig...
Sie hat sich wirklich sehr angestrengt und dadurch viele Kalorien verloren. Kam doch der Stachelpelz auf die Idee, dass man das Schlafnest wechseln könnte. Im Vorraum gibt es aber nur eine weitere Schlafmöglichkeit - den Hexenkessel. Es "parkt" darin ein Reisigbesen, Hundegeschirr, ein paar Spielsachen meiner Kinder und alte Badetücher, mit denen wir-  bei starker Nässe - den Hund trocknen können.
Igel sind Kletterspezialisten und so verkrümmelte sich der Stachelzwerg im Kessel unter die Badetücher und kuschelt nun dort schön warm. Ihr könnt euch sicherlich denken, dass ich etwas verdutzt guckte, als Stacheline nicht mehr in der Schlafkiste lag. Die Tage vorher richtete sie sich zwar auf und schaute nach oben, aber sie kam nie hinein. Am Montag konnte sie noch keine Treppenstufe  klettern, zwei Tage später fand ich ihre Hinterlassenschaft auf der obersten Stufe. Nun, am Donnerstag wurde also auch der Kessel bezwungen.


In der Ecke links sieht man den "Hexenkessel". Der Vorraum wurde nach dem Foto
noch komplett mit Zeitungen ausgelegt. 


Am Freitag, den 21.10, atmete ich erst mal wieder auf. 435 g wog nun das Igelkind. Es soll nächste Woche nochmal wärmer werden und ich hoffe, dass wir diese Schonfrist noch haben. Diesmal gab es Katzenfutter mit Rührei. Stacheline roch es und fing schon im Versteck an zu schmatzen.
Meine Kleine meinte: "Du Mama, wenn Menschen schmatzen, finde ich das ja nicht schön, aber der Igel wenn schmatzt, ist das sooooo süß!" Ich kann sie verstehen! Vor allem leckt er sich die Schnauze, wenn er Futter riecht. Die feuchte Nase glänzt zuerst und dann trieft sie regelrecht. Dem Igel läuft es also nicht nur im Mund zusammen, sondern die Nase tropft, wenn es interessante Düfte gibt.
Schön finde ich, dass die Igeldame nun einen Tag-/Nachtrhythmus hat.


Die große Kiste steht vor der Haustür, damit man den Igel nicht beim Öffnen verletzen kann.
Die kleine Schachtel ist seine Schlafkiste und die Außentür wird zur Zeit nicht benutzt
wir benutzen den zweiten Hauseingang.


Heute (Samstag, 22.10.2011) schlief Stacheline den ganzen Tag im Kupferkessel. Um 23.00 Uhr war sie putzmunter und ich brachte frisches Futter. Momentanes Gewicht 485 g! Das ist allerdings relativ, denn sie hat bisher nur gefuttert und der Vorraum ist (noch) sauber. Ich habe sie in Ruhe gelassen, denn sie soll sich nicht an Menschen gewöhnen. Allerdings, wenn sie wach ist und mich mit ihren Knopfaugen anschaut, ist es wirklich schwer, sich von ihr zu lösen.

Unser Dörfchen ist recht aktiv und somit komme ich momentan etwas weniger zum Schreiben. Deshalb bitte nicht verärgert sein, wenn meine Antwort etwas länger auf sich warten lässt.
Schön, euch kennenzulernen und mit euch zu schreiben! Vielen Dank für eure Beiträge!
Liebe Anette, ich freue mich über deine Anmeldung als regelmäßige Leserin hier! Deine Heueulen und Heukatzen haben es mir total angetan. Machst du auch Igel?


Mittwoch, 19. Oktober 2011

Fütterung von Igelfindlingen

Den Igel habe ich vom "Das Gartenhaus" von Martina Hertel
Das war sicher Vorahnung.*lach*

Update 19.10.2011 aus der Igelburg.
Frühmorgens schlief der kleine Igel immer noch. Die letzte Wärmflasche und den Taschenwärmer brachte ich ihm um 1.30 Uhr und dann bin ich ins Bett gefallen. Heute morgen hatte ich dann das Resultat der Entwurmung überall im Vorraum auf den ausgebreiteten Zeitungen liegen. Vom Würstchen zur braunen Pfütze war alles dabei. Also Grundreinigung im Vorraum und dann im Haus Flohbekämpfung, um die letzten unliebsamen Viecher zu vertreiben, die abgesprungen sind.
Gassi gehen mit Hund und dann die morgendliche Tasse Kaffee. Ein Genuss!
Zu Hause dann Bad ausgesprüht, im Schlaf- und Kinderzimmer Betten abgezogen, auch dort ausgesprüht. Sicher ist sicher. Fenster wurden beim Lüften geputzt (wenn man schon mal dabei ist). Das Mittel stinkt gruselig! Ich bin froh, dass ich am Morgen damit angefangen habe, so konnte es weitgehend ausmüffeln bevor sie wieder benutzt wurden. Weitere Zimmer folgten.
Die Katze kam zwischendurch ins Haus - ich nutzte die Gunst der Stunde - sie bekam ihre Entwurmung und das Flohmittel. Nun hatte ich eine beleidigte Leberwurst zu Hause, die zu gerne nach draußen gerannt wäre, um sich im Sand das Mittel abzustreifen. das habe ich mehrmals beobachtet und gelernt! Ich war so gemein und ließ sie nicht raus, so dass sie mich mit zusammengekniffenem Gesicht dauerfixierte.

Das Putzen ging und geht noch weiter, fertig bin ich nicht geworden. Abends zur Garnierung des Tages war eine unterhaltsame aber produktive Sitzung  und ich bin einfach nur noch müde.
Aktueller Stand: Igel schläft und wiegt 425 g.

So, der Nachtrag am Morgen 19.10.
Ihr fragt euch sicherlich auch, ob der Kleine eigentlich Junge oder Mädchen ist. Es ist ein...
MÄDCHEN! Damit aus kleinen Mädchen stattliche Igeldamen werden, die mit schönen Rundungen die Igelherren begeistern, müssen sie fressen. Der kleine Igel  braucht abwechslungsreiches Futter und nachdem es so viele Meinungen diesbezüglich gibt, möchte ich meinen Senf noch mit dazugeben und über meine Erfahrungen berichten.

Für mich ist es immer interessant zu lesen, dass man kein Katzenfutter verfüttern sollte, sondern eher Hundefutter. Dann heißt es wieder, Igelbabys sollen Katzenfutter fressen, damit sie mehr Eiweiß bekommen und kein Hundefutter, weil dieses minderwertiger wäre. Da möchte ich allerdings relativieren: Pur darf man weder Hunde- noch Katzenfutter über einen längeren Zeitraum verfüttern, da dem Igel sonst wichtige Nährstoffe fehlen. 
Katzenfutter hat min. 40% Protein, Hundefutter ca. 25%, deshalb KANN das Katzenfutter zu Durchfall und Überfettung bei Igeln führen. Hundefutter hat oftmals mehr Vitamine, Mineralien und Spurenelemente (Kalzium, Phosphor) als Katzenfutter. Angeblich ist sogar mehr von dem so dringend benötigten Hornstoff (Keratin) im Hundefutter enthalten. Diesen braucht der Igel zum Aufbau seiner Stacheln. Dazu muss man wissen, dass der Igel sehr viele Kerbtiere frisst - also Tiere mit Chitinpanzern (enthält viele Proteine und Glukosemoleküle). Glukose wiederum wirkt wie ein natürliches Frostschutzmittel, was für die Überwinterung wichtig ist.

Im käuflich zu erwerbenden Igelfutter sind kleine Garnelen/Krebse, die diesen Bedarf an Chitin decken. Leider sind aber dort auch mal Fischabfälle verarbeitet, die keinem Tier verfüttert werden sollte. Auch die natürliche Kalkzufuhr ist in Gefangenschaft nicht ausreichend gewährleistet, deshalb sollte man bei längerer Pflegezeit vitaminisierten Futterkalk zuführen. Am Besten, man mischt das gekaufte Igelfutter mit Dosenfutter.

Wasser wechselt man täglich, denn Igel kennen keine Etikette. Die Schüsseln müssen deshalb auch kippsicher sein. Milch vertragen Igel nicht. Es ist wie mit kleinen Babys, sie würden bei Durchfall lebensgefährlich schnell austrocknen. Wenn Milchprodukte, dann sollte man mageren  Frischkäse oder Hüttenkäse verfüttern. Dies aber eher selten. Von Laktose-Patienten weiß man, dass dies in geringen Mengen vertragen wird. Es gibt aber auch mittlerweile laktosefreien Frischkäse.

Ich verstehe zudem nicht, warum man in verschiedenen Ratgebern liest, dass man Mehlwürmer und Zophobas (Larven vom großen Schwarzkäfer) nur tot verfüttern darf. In der Natur sind Maden und Kerbtiere auch immer lebendig. Vögel schlucken die Würmer komplett und da können diese innerhalb des Körpers den Kropf oder auch Magen anfressen, aber Igel kauen normalerweise ihre Kost klein. Mehlwürmer sollte man mit Bedacht als Leckerlie füttern (sie entziehen Vitamin B ! und können dadurch zu Lähmungserscheinungen bei Igeln führen). Vor allem, damit der Igel einmal anderweilig beschäftigt ist und seinem Naturell gerecht Futter suchen kann,. Nachdem aus Mehlwürmer sich Mehlkäfer entwickeln, sollte man beim Füttern von Lebendtieren dabei sein, es könnten sich sonst Schädlinge ansiedeln, wenn diese flüchten können. Drohnenbrut wird gerne gefuttert (männliche Bienenlarven) und wer einen Imker kennt, kann dort gerne einmal nachfragen und die Brut in kleinen Portionen einfrieren.

Dann liest man oft von zerquetschten Bananen und Äpfeln. Der Igel ist ein Insektenfresser. Er frisst auch Schneckengelege und kleine Gehäuseschnecken - größere oder Nacktschnecken werden seltener gefuttert - sie und Regenwürmer übertragen übrigens die gefährlichen Lungenwürmer. Fallobst frisst er, vor allem wenn sich gerade "tierisches Eiweiß" darauf tummelt. Der Anteil an pflanzlichem Futter ist aber wirklich gering. Es gibt Igel die heimisches Obst gerne kosten und sich mit dem neuen Geschmack dann einspeicheln. Banane oder Avokado sind allerdings nicht heimisch, warum sollte man dies füttern? Geriebener Apfel oder Fallobstäpfel (keine Faulen) enthalten viel Pektin und das regelt die Verdauung - Vorsicht ist allerdings mit Obst bei Igeln mit Durchfall geboten.
In der Gefangenschaft wird dem Igel die Möglichkeit genommen, das zu fressen, was er braucht und so sterben viele Igel aufgrund der falschen Ernährung. Sie knabbern auch gerne an Dinge die nicht unbedingt gut für sie sind. Haferflocken gibt man wegen der Ballaststoffe und der B-Vitaminen, hinzu. B-Vitamine enthält auch das "Hähnchenklein", welches man dem Igel gekocht und ungewürzt verfüttern kann. Die Haut sollte man vorher abziehen. Wichtig ist also eine gute Beobachtung des Igels und bedarfsgerechte Fütterung.
Was mein Igel sehr gerne frisst:
Rinderhack in etwas Wasser und Öl angedünstet. Das ungewürzte Hackfleisch, wenn es durch ist, vermenge ich entweder mit speziellem Igelfutter oder rühre ein Ei mit Haferflocken darunter. Ihr merkt schon, man kann sehr viel variieren und dem Igel schmeckt es. Hilfreich ist die Seite von Igel-Pro.

Aktuelles Gewicht kann ich noch nicht sagen, denn Stacheline schläft noch.
Nachtrag 19.10. am Abend: Stacheline hat etwas abgenommen. Sie wiegt nun 418 g.





Dienstag, 18. Oktober 2011

Neuigkeiten vom Igelkind



Nachdem der kleine Stachelpelz am Sonntag sehr aufgeweckt war, entschied ich mich, dass ich ihn im Vorraum übernachten lasse. Dort kann er auf den 5 m² sein Futter suchen und bleibt in Bewegung. Bewegungsmangel haben Igel in Gefangenschaft häufig und das schädigt die Widerstandsfähigkeit sowie den Bewegungsapparat.
Die Nacht hat er gut verbracht und heute morgen um 6.00 Uhr lief er munter herum. Die Schüssel war leer und deshalb bereitete ich ihm noch eine Portion vor, bevor ich zur Arbeit fuhr. Als ich heim kam, wurde er gewogen. Von 295 g auf 390 g! Das ist viel in drei Tagen und 100 g Zunahme in der Woche ist völlig ausreichend.
Ich brachte ihn zu der Tierärztin und die Kinder waren mit dabei.
Ich weiß nicht, wer aufgeregter war - die Beiden oder der Igel. Eines fand ich sehr schön: Nachdem meine Kinder die letzten Tage den Igel oft beobachtet haben, wissen sie, dass er sehr empfindlich auf plötzliche Geräusche reagiert. Heute im Wartezimmer hatten sie viel Mitleid mit dem Kleinen und nahmen alle Geräusche als besonders unangenehm auf. Sie zuckten tatsächlich so oft wie der Vierbeiner mit der feuchten Nase zusammen. Am Schlimmsten fanden sie eine Familie mit drei Kindern, die ihre Katze zum Impfen brachte. Ständig riefen diese die Katze, die sich verängstigt im Katzenkorb aufhielt. Sie stolperten übereinander, quietschten mit den Stühlen, stritten sich lautstark und rannten hin und her. Eine Stunde Wartezeit kann da unheimlich lang werden!!! Fazit meiner Kleinen: "So benimmt man sich aber nicht!"

Als wir zu der Ärztin durften, war der Ärger verflogen. Der Igel wurde vorsichtig hochgehoben. In der Aufregung hat er die Kiste verdreckt. Die Ärztin sah das Problem sofort. Immer noch viel zu viele Flöhe! Flöhe sind normal bei Igel, aber nicht dieses Ausmaß! Bei normalen Befall kann man mit einer Zahnbürste die Flöhe ausbürsten und abtöten - das war hier undenkbar.
Also nahm sie ein Spray (für Katzenbabys geeignet) und besprühte den Igel. Den hielt ich in der Hand und verdeckte sein Gesichtchen, denn für Nase und Augen ist das Spray schädlich. "Spot on" Mittel sind absolut tabu für Igel! Bitte verwendet niemals Frontline! Meine Kinder mussten wegen der Flöhe vom Tisch weggehen und dann ging es los...

Die Flöhe fingen wieder an sich zu regen und plötzlich sprangen Dutzende Flöhe auf den Tisch, auf meiner Kleidung und in der Kiste herum. Schnell mussten sie vernichtet werden und viele wurden zerquetscht. Der Igel bekam eine Spritze gegen die Würmer in den Popo und eine Zecke wurde noch gefunden. Normalerweise sollte man einen Igel erst ab ca. 500 g entwurmen. Bitte informiert euch vorher, welche Mittel geeignet sind. Oft genug sterben Igel wegen zu vorzeitiger Entwurmung,  Meine Kinder haben einen "Mordsrespekt" vor der Tierärztin. Ansonsten hat er gute Chancen. Ich darf alles weiter machen wie gewohnt. Der Durchfall hat sich zum weichen Würstchen geändert.
Beim Tierarzt sollte man auch immer nachfragen, WAS er spritzen möchte. Igelexperten warnen vor dem Medikament Ivomec und Citarin, da beide bei geschwächten Tieren zu häufig zum Tod führt. Als eine gute Alternative gegen Innenparasiten wird Dectomax genannt. Das muss aber mit Sesamöl verdünnt werden!

Dann habe ich noch einen Großeinkauf dort getätigt. Ich brauchte ja für Poldi und Smoky Floh- und Wurmmittel. Wurmmittel ist deshalb wichtig, weil Flöhe die Überträger von Bandwürmern sind. Poldi freute sich über die Extraportion Wurst und Leckerlie und Smoky witterte den Braten und machte sich sofort aus dem Staub. Smoky ist übrigens IMMER verschwunden, wenn es Zeit für den Tierarzt oder für Medikamente ist. Was noch mit eingepackt wurde, war eine Dose Indorex von Virbac. Das ist ein Umgebungsspray. Das Haus wird morgen Zimmer für Zimmer behandelt. Ich bin sonst nicht für diese Keulen, aber ich habe meinen Lebtag noch nie so viele Flöhe gesehen und auch wenn diese Flöhe normalerweise keine Menschen befallen, bei so einem Befall  und mit Haustieren im Haus, würde ich sie nicht so schnell loswerden. Mein Mann hat (gleicher Gedanke) von Canina Petvital ein  "Bio-Insect-Shocker" gekauft. Die Tierärztin meinte, es hilft nicht viel. Es gibt noch von Bolfo ein Umgebungsspray, das gut wirksam sein soll.

Die Medikamente und der Stress haben den Igel erwartungsgemäß sehr geschwächt. Es hat lange gedauert, bis er wieder etwas gefressen hat und zu Hause schlief er fast vier Stunden. Da es im Vorraum kühl ist, habe ich eine Wärmflasche gemacht und außen an die Schlafkiste (Schlafkarton) gelegt. In die Kiste gab es einen Taschenwärmer hinter das Moos versteckt. Weit genug vom Igel entfernt, aber dennoch Wärme spendend.

Aktueller Stand: Schlafender Igel.

Sonntag, 16. Oktober 2011

Igelbaby gefunden


Das habe ich nun davon...
Letzte Woche fand ich einen kleinen überfahrenen Igel. Er war noch klein, aber relativ gut genährt. Das ist so schade!

In der Küche waren Eier übrig und nachdem ja bei uns nachts immer noch die großen  und kleinen Igel im Garten spazieren gehen, dachte ich mir gestern, ich zeige meiner Großen, wie sie später selber Fundtiere versorgen kann.  Ziel war, das fertige Futter für die Igel im Garten aufzustellen, um jetzt bei den Frostnächten noch ein wenig zuzufüttern.

Irgendwie lieben alle Kinder solche Kochversuche. Meine Große schlug die Eier auf, verquirlte sie mit Wasser und rührte fleißig ihr Rührei ohne Gewürz in der Pfanne. Währenddessen wurde ich permanent gelöchert: Warum darf der Igel keine Milch bekommen? (Er verträgt die Lactose nicht) Warum darf man sein Futter nicht würzen? (Gewürze greifen den Magen an) Warum darf ich heute kein Öl in die Pfanne geben? (Ich könnte draußen nicht kontrollieren, wie der Igel darauf reagiert) Warum dürfen wir ihn nicht behalten? (Wildtiere sind geschützt und dürfen nur im Notfall aufgenommen werden) Bildhaft gesehen bin ich zum Sieb mutiert.
Wir haben eine Getreidequetsche, da frisch gequetschte Getreideflocken  alle Mineralstoffe beinhalten und gekaufte Haferflocken diese schnell verlieren. Meine Kinder flockten also Getreide, hoben es unter und ein wenig Katzentrockenfutter wurde noch beigelegt. Dann gingen wir zu unserer "Igelburg" und stellten die Schüssel dort ab. Am anderen Tag wollten wir nachschauen, ob etwas gefressen wurde. Ob das eine Vorahnung war?

Kaum wieder im Haus rief allerdings meine Mam nach mir. Sie hatte einen kleinen Igel gefunden, der wach auf der Seite lag. Ich schaute ihn mir an. Die Augen waren glänzend und noch "knopfig", aber er war übervoll mit Flöhen. Ein Gekrabbel vor allem im Gesicht. Ich hob ihn hoch und betrachtete ihn näher, derweil mir die Flöhe munter schon mal den Ärmel hoch sprangen. Er hatte eingefallene Flanken und auch hinter dem Kopf sah man an der Einbuchtung, dass er untergewichtig war. Also wurde er gewogen. Er bringt jetzt (nach der ersten Fütterung) 295 g auf die Waage. Eigentlich ganz ok - laut manchen Berichten. Leider haben wir momentan Temperaturen, bei denen die Jungtiere schnell in eine Art Dämmerschlaf fallen. Der Dämmerschlaf ist deshalb gefährlich, weil der Aufwachprozess zu viel Energie kostet und das Futter immer knapper wird.

Igelburg Eingang

Ich brachte ihn zu der Igelburg, da dort frisches Futter stand und meine Große durfte auf ihn aufpassen (und auf Poldi, denn er sollte den Igel nicht stören). Meine Tochter war glücklich, der Kleine fraß gierig in sich hinein. Ich suchte in der Zwischenzeit erst mal einen großen Umzugskarton und Zeitungspapier. Das sollte ein Übergangsquartier sein. Kleine Igel schaffen es bei einer guten körperlichen Verfassung und durch Zufütterung im Garten, selbstständig draußen zu überwintern. Dieser kleine Kobold allerdings muss gegen die Parasiten behandelt werden. Er hat Durchfall und viel zu viel Flöhe - dafür recht wenige Zecken!*freu*

Ich behandelte ihn bisher mit speziellem Flohmittel (ohne Chemie), das für Igel geeignet ist. Man kann auch die Flöhe mit einer Bürste abbürsten, wenn man eine Schüssel mit Wasser und einem Tropfen Spülmittel unter dem Igel stellt. Die Flöhe werden abgebürstet und ertrinken dann im Wasser. Diese aber sprangen auf mich über! Erstaunlich, wie das Gekrabbel sich erst einmal verstärkt. Spot-On Präparate wie Frontline bringen Igel um! Flohpulver sollte man nicht verwenden, da der Staub eingeatmet werden kann. Gesundheitsschädlich wird es, wenn das Pulver vom Körper abrieselt und mit den Pfoten ins Futter gelangt und gefressen wird. Entwurmen kann ich ihn allerdings nur im stabilen Zustand, wenn er weit über 400 g wiegt und munter herum läuft. Ich hoffe, dass am Montag der Tierarzt ihm hilft. Man muss vorher den Kot drei Tage sammeln und überprüfen lassen, da nicht jedes Mittel gegen jeden Wurm hilft und dann eher dem Igel schadet.

Meine Idee war, ihn im Vorraum unseres Hauses frei laufen zu lassen und bis nächste Woche dort unterzubringen. Dort ist es frostfrei, aber nicht warm. 5 m² müssten ihn zumindest räumlich erst einmal reichen. Glücklich ist ein Igel in Gefangenschaft sicherlich nicht, er rennt mit seinen kurzen Beinen in der Nacht 2-3 km weit.
Zu warm wollte ich ihn auch nicht stellen, denn sonst vermehren sich die Innenparasiten zu stark. Eine Wärmflasche wird zur Verfügung gestellt, da kann der Igel selber entscheiden, wo er schlafen möchte.
Nachdem er aber schon draußen an der Futterschüssel einschlief und als die Sonne schwächer wurde, sich entrollte und auf der Seite liegend ungeschützt offen lag, kam er ins Haus. Er bewegte sich kaum noch und die Flöhe spielten Trampolin. Meine Hoffnung ist, dass er sich erst mal erholt und dann möglichst bald wieder in die Freiheit kann. Ich lese immer von magischen 300 g, die Igel benötigen um zu überwintern. Man muss dabei auf die Region achten! Unsere Winter sind lang, mit viel Schnee gesegnet und der Boden mit seinen Bewohnern taut nur langsam auf. 600 -700 g sollten es da schon vor Winterbeginn sein, da Stachelträger 20 - 30% an Gewicht während des Winterschlafes verlieren. Das wären hier ein Verlust von 180 - 210 g. Ein 300 g schwerer Igel würde demnach im Frühling ca. 210 g wiegen und  hätte bei vorzeitigen Erwachen, Spätfrösten und Nahrungsmangel keine Chance. Letztendlich, denke ich, kommt es auch auf den Zustand des Igels an. Um einen kleinen (=relativ) aber putzmunteren Igel würde ich mir weniger Sorgen machen.



Wieder munter wurde Stachelpelz erst abends ab 23.00 Uhr. Ich ließ ihn im Bad laufen und beobachtete sein Verhalten. In die Ecken legte ich Zeitung und promt bekam ich hintereinander mehrere Hinterlassenschaften, die ich leicht entfernen konnte. Doch die Flöhe! Sichtbares, starkes Gewusel. Ein Horror! Kann sich das einer vorstellen? Die Viecher sterben ja nicht sofort und deshalb sprangen sie überall herum. Da hilft jetzt nur, am Montag auch Smoky und Poldi mit zu behandeln und gründliches Putzen.

Reinigungsmittel sind nichts für empfindliche Igelnasen, deshalb kam er heute Morgen erst einmal wieder in den Vorraum. Da konnte er sich frei bewegen, die Temperatur lag durch die Morgensonne schon bei 12°C. Umzugskarton wurde gereinigt. Zeitung raus, Flohmittel gesprüht  und den Karton nach draußen gestellt zum Durchlüften. Wasser frisch gemacht, neues Futter hingestellt. Meine Mam hatte frisches Rinderhack, davon wurde 1 EL in ein wenig Wasser gekocht, ein EL Feuchtfutter kam dazu und ein wenig Dinkelflocken. Alles gut vermischt wurde es vom Igel ratzeputz aufgefressen.
Dann gründliche Badreinigung, denn ich habe mittlerweile die leichte Paranoia, dass die Dinger sich nun im ganzen Haus verteilen.
Am späten Vormittag habe ich ihn nach draußen gebracht. Er war wieder wach und kratzte an der Schachtel, Bewegung muss gewährleistet sein und es ist gut, wenn er dann den Garten weiterhin auskundschaften kann. Sein Geschäft erledigte er zu meiner Freude auch gleich draußen. Bei schlechtem Wetter oder Nässe käme das natürlich bei einem geschwächten Igel nicht in Frage. Er lief zügig und ich sehe das als wirklich gutes Zeichen. Seine Flanken sind nicht mehr so eingedellt. Zeit zu Fressen nahm er sich nicht, aber der Gartenteich wurde besucht und der Durst gelöscht. Er suchte den Horst einer Bartiris und versteckte sich dort. Als er den Kopf neigte, nahm ich ihn auf und brachte ihn in seine Schlafkiste. Er schlief sofort ein. Meine Kinder haben die Schlafecke mit trockenen Laub und Moos ausgepolstert.
Auch hier muss man abwägen, was für den Igel gut ist. Auf feuchtem Laub und Moos befinden sich Schimmelpilze, die kranke Stachelpelze noch zusätzlich schwächen. Auch die Hygienevorkehrungen  sind schwieriger. Mein Gedanke allerdings ist noch ein anderer. Igel haben empfindliche Nasen und werden im Haus erst einmal von menschlichen Gerüchen "erschlagen". Das Moos und das Laub sind vertraut und geben ein wenig Sicherheit in der fremden Welt. Ins Moos krabbeln auch die Flöhe gern und wenn ich die Kiste reinige, nehme ich die Unterlage aus Zeitungen hoch und umschließe das Moos. Einige der Flöhe werden somit auch entfernt.

Huch, der Text ist etwas zu lang geworden. Momentan schläft er immer noch. Ich denke, die warmen Temperaturen und das Futter werden sehr schnell Wirkung zeigen und wenn er später entwurmt und entfloht ist, kann er ohne "Mitesser" ruhig in den Winterschlaf. Hoffentlich kann ich ihn noch rechtzeitig  vor dem ersten Schneefall rauslassen.




Dienstag, 27. September 2011

Herbstnascherei - Birnenigel


Das musste einfach sein! Ich habe vor längerer Zeit eine Vorlage zum Basteln eines Igels als Fensterbild gesucht und googelte nach Bildern. Ich sah damals Birnenigel als Dessert und fand die Idee klasse. Nun war es soweit und ich brauchte einen herbstlichen Nachtisch.
Das ist also meine Variante eines Birnenigels.

 Gekauft wurden halbierte Birnen in Dosen. Es sind in der Dose 8-10 Birnen. Diese wurden abgeseiht und durften abtropfen.

 Die Zeit nutzte ich für das Schmelzen der Glassur und zum Bereitstellen der Mandelstifte.

 Dann ging es schnell voran. Glasur auf die halbe Birne streichen und mit Mandelstifte bespicken.

 Während die Glasur trocknet, wird ein wenig Marzipan mit Lebensmittelfarbe eingefärbt. Andere verwenden Smarties, Glasur oder Amarenakirschen.

 Die Nasen wurden geformt. Unterschiedlich große Birnenhälften benötigen unterschiedliche Nasen. *lach*

 Marzipannase an den Igel anpassen. Augen aus Schokokugeln oder aus anderen Dekormaterial aufsetzen.

 Das ist die Igelfamilie.


 Dazu passt warme Vanillesoße hervorragend. Die Igel brauchen natürlich auch etwas zum Essen, deshalb kann man Weintrauben, Haselnüsse, Sternenfrucht, oder im Sommer verschiedene Beeren zur Dekoration dazugeben.
Unten warten die Igel auf kleine Schleckermäulchen.
Guten Appetit!



Donnerstag, 1. September 2011

Igelbesuch im Garten


Schaut mal, wer da vorsichtig ein Auge riskiert. Momentan ist Hauptwurfzeit bei den Igeln. Über die Hälfte aller Igelbabys kommen im August zur Welt und noch ein Viertel der Babys erblicken im September das Licht der Welt. Nach drei Wochen machen die Kleinen ihre erste  Erkundungstour, werden aber insgesamt sechs Wochen lang von der Mutter gesäugt. Das ist nun wieder die Jahreszeit, in der viel zu viele tote Igel am/im Straßenrand liegen und plattgedrückte Kröten in Mengen den Asphalt "garnieren". Wie schön, ein quietschlebendiges Stacheltier im Garten zu finden!

Die letzten zwei auffälligen Igelkinder, die ich fand, verstarben. Ein Igelbaby war angefahren im Straßengraben und der Kiefer war gebrochen. Als ich ihn fand, bin ich zum Tierarzt doch leider mussten wir ihn einschläfern lassen. Als es tot war, öffnete der Tierarzt das Schnäuzchen und konnte die komplette Zahnleiste herausnehmen. Was für Schmerzen musste der Kleine ertragen haben. Er wäre elendig verhungert.
Das andere Stacheltier, war über und über voller Zecken, Flöhen und einigen Fliegenlarven. Es war abgemagert und unterkühlt. Igel darf man erst "richtig" versorgen, wenn ihre Körpertemperatur wieder bei ca. 36°C angekommen ist, ansonsten ist der Stoffwechsel überfordert. Als ich ihn zu Hause in eine Kiste legte und die Wärmflasche vorbereitete, sprangen schon die Flöhe davon. Das ist meist kein gutes Zeichen. Er starb innerhalb zwei Stunden.
Grasigelbaby
Falls ihr Igel findet, schaut sie euch genauer an. Sie sollten schöne Knopfaugen haben. Sind die Augen schlitzförmig eingefallen und auch am Nacken sowie direkt vor der Hüfte deutliche Einbuchtungen sichtbar, ist er zu mager. Eine seltsame Gangart und verzögerte Reaktionen sind auch Warnhinweise. Igel, die sich erschrecken, schnauben manchmal recht heftig und ziehen sich ruckartig zusammen - das ist ein gutes Zeichen!
Gesunde Tiere laufen tagsüber nur spazieren, wenn sie von ihrem Schlafplatz verscheucht wurden. Kranke hungrige Igel suchen tagsüber selbst bei Dauerfrost noch nach Futter. Diesen muss geholfen werden. Im Haus ist das schwierig, denn man darf  eines nicht vergessen: Als Wildtier riecht des Igels Hinterlassenschaft auch nach Wild und dies noch dazu recht intensiv! Außerdem benötigt der Igel viel Platz.
 Erste Hilfe kann man leisten, indem man zu Hause den Patienten aufwärmt (Wärmflasche nicht zu heiß füllen und mit Handtuch umwickeln). Erst wenn seine Bauchunterseite sich warm anfühlt, kann man ihm Fencheltee (Beuteltee - keinen gezuckerten Instandtee) anbieten. Zecken und Maden muss man mit der Pinzette entfernen. Bis dahin hat man schon bemerkt, ob der Vierbeiner Verletzungen hat. Egal ob verletzt oder nicht, ich gehe prinzipiell immer zum Tierarzt und lasse das Tier untersuchen. Mit Tierarzt sowie Sprechstundenhilfe habe ich nur gute Erfahrungen gemacht. Sie halfen den Wildtieren stets engagiert und einfühlsam. Gerade Igel haben innere und äußere Parasiten und die Gabe von Wurmmittel & Co muss genau dosiert sein. Dazu braucht man einen Fachmann.

Bis zum 1. November sollte ein Igel ca. 600 g - 700 g wiegen, hat er dieses Gewicht noch nicht erreicht, braucht er in unserer Region Hilfe. Bitte verlasst euch nicht auf Pauschalangaben, was das Gewicht betrifft. Ein 500 g Igel am 1.11 in de Weinbauregion ist anders zu bewerten als ein Igel der Gewichtsklasse im kälteren Mittelgebirge. Der Gesundheitszustand muss beachtet werden. Milch ist tabu! Auch jegliche Form von Babyfertigmilch. Es gibt Aufzuchtmilch für Katzen, die für ganz kleine Igel geeignet ist. Entscheiden sollte der Tierarzt. Bei den Igelbabys muss man auch nach dem Füttern das Bäuchlein massieren, bis der Stuhl abgeht!
Die meisten Findlinge sind aber schon älter und fressen gerne Katzenfeuchtfutter, gekochtes Ei oder Rührei (ohne Milch!). Genaueres findet man sehr gut beschrieben auf der Seite von http://www.pro-igel.de/.
Der Igel in unserem Garten war ein Weibchen. Ob sie gerade Kinder aufzieht wird sich in den nächsten Wochen zeigen. Ich lasse sie leichten Herzens ziehen, der Garten bietet genügend Futter.

Wir ziehen zur Zeit im Haus die pflegeleichtere Igelvariante auf. Einen Grasigel!
Ein lieber Freund der Familie gab ihn den Kindern. Basteln kann man Grasköpfe/Grastiere natürlich auch mit den Kindern selber:

Man braucht einen Nylonstrumpf. In die Spitze füllt man den Grassamen und füllt anschließend den Strumpf fest mit Watte auf. Jetzt kann man entweder eine Nase und Beine formen und mit Gummiband oder Schnur fixieren sowie den Körper durch eine Naht verschließen oder später die Nase zusammen mit den Augen mit Heißkleber befestigen. Im wassergefüllten Teller zieht das Grastier Feuchtigkeit und das Gras wächst. Mittlerweile hat unser Grasigel Zöpfe! ;-)