7.Juli
Es war eine SIE! Nachdem die Kopffederchen und ihre Färbung sichtbar waren, war es klar: Ein Name musste her.
Von "mein Spätzla" (nein keine zum Esssen) bis "Mensch Zensel! Das kann man wirklich fressen!" war alles noch drin. Sie war zuckersüß, wenn sie mit den kleinen, runden, schwarz glänzenden Augen einen anblickte. Aber sie fraß schlechter.
In der Mitte befindet sich Nutribird21 mit dem Mineralstoffgemisch von Dr. Maik Löffler und etwas weichen Sämereien. Es wird noch angerührt. |
An diesem Tag habe ich mich wirklich erschrocken. Sie ließ sich schlecht füttern und lag viel ruhiger da. Zudem sahen ihre Nasenlöcher aus, als wären sie verstopft. Oftmals atmete sie mit geöffnetem Schnabel. So atmen Vögel wenn sie zu aufgeregt/überhitzt sind oder Atemnot haben. Sie waren nicht vom Futter verklebt. So etwas passiert leider auch öfters als man denkt, wenn Vögel etwas ungeschickt mit der Hand aufgezogen werden. Es sah eher aus wie eine geschlossene, trockene, sandfarbene Haut. Ich befeuchtete meinen kleinen Finger und strich damit vorsichtig über ein Nasenloch. Nie sollte man über zwei Nasenlöcher gleichzeitig streicheln, schließlich muss der Vogel atmen können. Natürlich soll man auch nicht am oder im Nasenloch herumpuhlen! Die Befeuchtung zeigte Erfolg. Einige Zeit später sah der Schnabel so aus, wie ich es kenne.
Sie zierte sich aber beim Füttern weiterhin wie eine Diva. Bot ich ihr Drohnen an, konnte es sein, dass sie sie drei Mahlzeiten langverschmähte und dann plötzlich verschlang sie sie gierig. Ebenso ging das Spiel mit Heimchen oder dem Handaufzuchtsfutter. So süß sie war, so war sie erstmal bei der Fütterung zickig. Wir kamen auf die Namen Diva oder Sweety für den Vogel. Dieser Blick ... es wurde eine Sweety.
Was für Futter braucht man eigentlich für Findlinge?
Egal was für ein Vogelbild man im Kopf hat,
VOGELBABIES DÜRFEN NIE, NIEMALS MIT REGENWÜRMER GEFÜTTERT WERDEN!
Nur Drosselartige, Stare und Rabenvögel fressen Regenwürmer. Kleinvögel bekommen davon massive Verdauungsstörungen und sterben. Man muss sich wirklich die Zeit nehmen, herauszufinden, was für einen Vogel man eigentlich hat und danach füttern. Hilfreich ist dabei diese Seite: Wildvogelhilfe Jungvogelbestimmung
Alles Notfutter (gekochtes Eigelb, Tatar, ...), was man so im Internet lesen kann, ist nur Notfutter. Klar sperren die Vögel den Schnabel auf und fressen den größten Mist. Sie haben ja auch keine andere Wahl um ihren Kropf zu füllen und sie haben als Nestling keinen Instinkt, der sie vor falschem Futter warnt. Sie vertrauen vollends auf ihre Eltern. Mehlwürmer sind übrigens Vit B Räuber und auch zu fetthaltig. Vögel (aber auch z.B. Aufzuchts-Igel) können Langzeitschäden an Knochen und Blutmangel davon tragen. Die Tiere wissen das nicht, der Laie erkennt es nicht sofort. Umso mehr ist der Helfer in der Pflicht, zum Wohl des Tieres sich zu informieren und artgerechtes Futter zu verfüttern oder das Tier in einer Aufzuchtsstation abzugeben.
Selbst Körnerfresser bekommen die allerersten Tage Insekten als Futter! Nachdem die Seite so fundiert und ausführlich auf alle Bereiche eingeht, könnt ihr euch hier auch über das Futter noch genauer informieren: Aufzuchtsfutter. Da dort alles fundiert erklärt wird, gehe ich nicht noch einmal darauf ein, wie genau man es zubereitet, sondern nur, was ich füttere.
Was bei mir immer im Gefrierfach ist, sind Bienendrohnen. Die männlichen Bienenlarven sind richtige Energiebomben und bieten ausreichend Saft und Energie. Diese kann ich auch gut mit dem Handaufzuchstfutter vermengen. Wenn es sehr heiß ist, gibt es Drohnen pur. Nestlinge brauchen kein Wasser, sie beziehen es über die saftigen Insekten. Nur Drohnen sollte man nicht füttern, da sie zu fettreich sind. Am Anfang vermische ich es mit dem Handaufzuchtsfutter Nutribird21. Die Nummer ist wichtig, da es verschiedene Sorten gibt und nur die "21" für Jungvögel geeignet ist. Das als Aufzuchtsfutter in diversen Tierhandlungen angebotene Futter enthält Garnelen und kleine Fische. Das kann man Vögeln als zusätzliches "Pickmaterial" anbieten, wenn sie kurz vor dem Auswildern sind oder falls man verletzte Altvögel hat. Als Alleinfutter und für Jungvögel ist es leider untauglich.
Vorrätig habe ich auch von unserem Tierarzt Maik Löffler ein Mineralstoffgemisch, dass ich dem Futter nach Anleitung zugebe und später dem Astling im Trinkwasser anbiete.
Ich habe für die Körner fressende Jungvögel einen Bio-Baby-Getreidebrei vorrätig und ich flocke mein Getreide selber. Solche frisch gequetschten Getreideflocken sind noch voller Vitamine und Mineralstoffe.
Dann warten im Gefrierschrank eingefrorene Heimchen der mittleren Größe. Sie müssen vor dem Verfüttern von den Hinterbeinen befreit werden. Da sie Widerhaken an den Beinen haben, könnten sie im Hals stecken bleiben und der Vogel dadurch ersticken. Wenn die Nestlinge zu schwach sind, zerteile ich die Heimchen sogar. Später kann man sie wunderbar und ohne Kleckerei verfüttern. Manche Jungvögel wollten die Insekten angefeuchtet haben, dann tauche ich sie kurz in ein Schnapsglas mit Wasser.
Falls sich Nachtfalter und Fliegen ins Haus verirren, landen sie im Schnabel. Insekten mit Stechapparat nicht und ebenso wenig behaarte Raupen oder Raupen mit grellen Farben.
Beoperlen (Bild folgt noch) weiche ich auch ein und verfüttere sie. Das muss man vorbereiten, da es einige Minuten dauert, bis die Kugeln weich sind. Bei den Kleinen muss man sie zerkleinern. Manchmal vermische ich es mit dem Nutribird21 oder dem Getreidebrei.
Die Ernährung verändert sich noch - dem jeweiligen Entwicklungsstand angepasst - ich berichte noch darüber.
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Egal was für ein Vogelbild man im Kopf hat,
VOGELBABIES DÜRFEN NIE, NIEMALS MIT REGENWÜRMER GEFÜTTERT WERDEN!
Nur Drosselartige, Stare und Rabenvögel fressen Regenwürmer. Kleinvögel bekommen davon massive Verdauungsstörungen und sterben. Man muss sich wirklich die Zeit nehmen, herauszufinden, was für einen Vogel man eigentlich hat und danach füttern. Hilfreich ist dabei diese Seite: Wildvogelhilfe Jungvogelbestimmung
Aus dieser Wachszelle muss die Drohne herausgepuhlt werden. Wachs sollte nicht an der Drohne kleben. |
Alles Notfutter (gekochtes Eigelb, Tatar, ...), was man so im Internet lesen kann, ist nur Notfutter. Klar sperren die Vögel den Schnabel auf und fressen den größten Mist. Sie haben ja auch keine andere Wahl um ihren Kropf zu füllen und sie haben als Nestling keinen Instinkt, der sie vor falschem Futter warnt. Sie vertrauen vollends auf ihre Eltern. Mehlwürmer sind übrigens Vit B Räuber und auch zu fetthaltig. Vögel (aber auch z.B. Aufzuchts-Igel) können Langzeitschäden an Knochen und Blutmangel davon tragen. Die Tiere wissen das nicht, der Laie erkennt es nicht sofort. Umso mehr ist der Helfer in der Pflicht, zum Wohl des Tieres sich zu informieren und artgerechtes Futter zu verfüttern oder das Tier in einer Aufzuchtsstation abzugeben.
Selbst Körnerfresser bekommen die allerersten Tage Insekten als Futter! Nachdem die Seite so fundiert und ausführlich auf alle Bereiche eingeht, könnt ihr euch hier auch über das Futter noch genauer informieren: Aufzuchtsfutter. Da dort alles fundiert erklärt wird, gehe ich nicht noch einmal darauf ein, wie genau man es zubereitet, sondern nur, was ich füttere.
Drohnen fertig zum Verfüttern |
Was bei mir immer im Gefrierfach ist, sind Bienendrohnen. Die männlichen Bienenlarven sind richtige Energiebomben und bieten ausreichend Saft und Energie. Diese kann ich auch gut mit dem Handaufzuchstfutter vermengen. Wenn es sehr heiß ist, gibt es Drohnen pur. Nestlinge brauchen kein Wasser, sie beziehen es über die saftigen Insekten. Nur Drohnen sollte man nicht füttern, da sie zu fettreich sind. Am Anfang vermische ich es mit dem Handaufzuchtsfutter Nutribird21. Die Nummer ist wichtig, da es verschiedene Sorten gibt und nur die "21" für Jungvögel geeignet ist. Das als Aufzuchtsfutter in diversen Tierhandlungen angebotene Futter enthält Garnelen und kleine Fische. Das kann man Vögeln als zusätzliches "Pickmaterial" anbieten, wenn sie kurz vor dem Auswildern sind oder falls man verletzte Altvögel hat. Als Alleinfutter und für Jungvögel ist es leider untauglich.
Vorrätig habe ich auch von unserem Tierarzt Maik Löffler ein Mineralstoffgemisch, dass ich dem Futter nach Anleitung zugebe und später dem Astling im Trinkwasser anbiete.
Der Brei wird noch so angerührt, dass er nicht zu feucht ist, sondern formbar bleibt |
Ich habe für die Körner fressende Jungvögel einen Bio-Baby-Getreidebrei vorrätig und ich flocke mein Getreide selber. Solche frisch gequetschten Getreideflocken sind noch voller Vitamine und Mineralstoffe.
Entbeinte Heimchen fertig zum Verfüttern |
Dann warten im Gefrierschrank eingefrorene Heimchen der mittleren Größe. Sie müssen vor dem Verfüttern von den Hinterbeinen befreit werden. Da sie Widerhaken an den Beinen haben, könnten sie im Hals stecken bleiben und der Vogel dadurch ersticken. Wenn die Nestlinge zu schwach sind, zerteile ich die Heimchen sogar. Später kann man sie wunderbar und ohne Kleckerei verfüttern. Manche Jungvögel wollten die Insekten angefeuchtet haben, dann tauche ich sie kurz in ein Schnapsglas mit Wasser.
Falls sich Nachtfalter und Fliegen ins Haus verirren, landen sie im Schnabel. Insekten mit Stechapparat nicht und ebenso wenig behaarte Raupen oder Raupen mit grellen Farben.
Beoperlen (Bild folgt noch) weiche ich auch ein und verfüttere sie. Das muss man vorbereiten, da es einige Minuten dauert, bis die Kugeln weich sind. Bei den Kleinen muss man sie zerkleinern. Manchmal vermische ich es mit dem Nutribird21 oder dem Getreidebrei.
Die Ernährung verändert sich noch - dem jeweiligen Entwicklungsstand angepasst - ich berichte noch darüber.
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Bienendrohnen schenkte mir unser Imker vor Ort. Dafür bin ich sehr dankbar. Das rettet so manchem Tier das Leben! |
Hallo Carola,
AntwortenLöschenwunderbar zu sehen, wie rasend schnell sich der kleine Spatz entwickelt :) Auch die ausführliche Beschreibung der Pflege finde ich absolut interessant!!! Weiterhin alles Gute für den kleinen Breitmaulspatz ;)
LG Basti
PS: Schau doch bei Gelegenheit auch mal wieder bei mir vorbei, es gibt ganz viel Neues zu lesen :)
Hallöchen =)
AntwortenLöschenIch kam heute endlich mal dazu, Deine Beiträge vom kleinen Spatz zu lesen! Sehr spannend!
Der Imker ist sicher auch froh, wenn mit den Drohnen noch was sinnvolles geschieht. Ich denke, keinem Imker fällt es leicht, über den Sommer die Drohnenbrut zu vernichten.
Alles Gute für Dich und den Vogel. =)
Liebe Grüße,
Sarah =)
Mindestens ebenso staunend zu lesen wie ein (der) Blick in den Sternenhimmel. :)
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