Sonntag, 25. Oktober 2015

Tentakeln im Gras


2009 sah ich ihn zum ersten Mal im Frankenwald. Ich war mit Poldi spazieren und mir fielen seltsam geformte Herbstblätter auf - an einer Stelle, an der es keine Laubbäume gab. Näher betrachtet sah ich eine atemberaubende Schönheit. Wirklich "Atem raubend", denn das Exemplar stank irgendwie nach Hundedurchfall, andere sagen, er röche nach Aas.

Zwei Exemplare des "Clathrus archeri" rankten ihre "Fangarme" gen Himmel. Diese haben einen starken Rot-Schwarz-Kontrast und sehen irgendwie aus als bestünden sie aus verbranntem oder verätztem, rohen Fleisch. Das Schwarze, ist eine beim Schlüpfen olivgrüne Sporenmasse, die sich dann schwarz färbt und zusammenzieht. In den folgenden Tagen habe ich den Tintenfischpilz oft besucht und in all seinen verschiedenen Stadien betrachtet. Nur mit den Fotos war ich nie zufrieden. Entweder schien die Sonne so stark, dass alles überbelichtet war oder durch die glänzend feuchte Oberfläche stellte sich der Fokus nicht am Pilz, sondern am Gras scharf. 

Ein "Hexenei" ist die "Brutstätte" des Pilzes.  Das wird weißlich-glibberig, wenn der Pilz "schlüpft". Die roten Tentakeln sehen dabei anfangs so aus, wie die Fingerspitzen zweier Hände, die sich berühren. Das ist von der Entwicklung her sehr schön zu beobachten. Diese filigranen Kunstwerke, wenn die roten Tentakeln wachsen und die Öffnungen sichtbar werden. Hier erkennt man dann die Familie des Pilzes: Er gehört zu den Gitterlingen. Über die Natur kann man wirklich nur staunen. Der Name "Tintenfisch" zeigt sich daran, dass nach dem vollständigen Öffnen der Pilz ausschaut wie ein umgedrehter Tintenfisch. Sogar ein geöffneter Schlund ist vorhanden. Die schwarze Sporenmasse, sowie der Geruch locken Insekten an. Diese verbreiten die Sporen dann mit ihrem Kot. Giftig ist er ja nicht,aber es käme keiner bei dem Gestank auf die Idee ihn zu essen. Er gilt als ungenießbar.

Ursprünglich kommt der Pilz vom "Ende der Welt" (Tasmanien, Australien und Neuseeland). Also klimatisch warme Gebiete. Der Tintenfischpilz soll erstmalig zu Beginn des Ersten Weltkrieges in Europa (1914 in den Zentralvogesen) gesichtet worden sein. Den ersten sicheren Nachweis hat 1920 ein Apotheker aus Lothringen geliefert. Dieser hat ihn abgemalt und an einen Pilzkundler geschickt. Man vermutete, die Pflanze wäre von amerikanischen Soldaten eingeschleppt worden, da sie scheinbar auf einem ehemaligen amerikanischen Feldlagerplatz des ersten Weltkrieges gefunden wurden. Eine weitere These war, dass sich der Pilz durch Baumwollabfälle aus Australien verbreiten konnte - entweder durch Wolle von Schafen oder durch Jeans.
In Deutschland soll er dann erstmalig 1934 aufgetaucht sein. Viele Exemplare hat man aber seither auch nicht nicht gefunden, nur regionale Häufungen an wenigen Plätzen. 1996 gab es einen belegten Fund im Fichtelgebirge. Bei uns im rauen Frankenwald fand ich ihn vor sechs Jahren und bin immer noch beeindruckt von der Gestalt dieses Pilzes. 

Montag, 19. Oktober 2015

Wahre Worte







Die ganze Natur ist eine Melodie,

in der eine tiefe Harmonie verborgen ist.

(Johann Wolfgang von Goethe)








Montag, 12. Oktober 2015

Erlebnis-Tage Körper-Seele-Geist




Am 17.10. und 18.10.2015 finden in der Arnika Akademie erstmalig die Erlebnis-Tage Körper-Seele-Geist statt. Zwei Tage lang kann man vielfältige Angebote zum Thema Gesundheit, bewusste Lebensweise und Achtsamkeit wahrnehmen. Gesundheitsanbieter aus dem Frankenwald stellen sich vor und schlagen somit eine Brücke zu neuer Lebensfreude. Dabei ergeben sich überraschende Synergien von A wie Agrotourismus bis Z wie Zweisamkeit. Dazu gibt es interaktive Workshops, Vorträge und individuelle Sitzungen.

Geeignet ist das Wochenende als Entdeckungsreise für Familien, Gemeinschaften, Singles, Senioren, Kinder, Väter, Mütter und die beste Freundin.

Neugierig? Mehr Infos im anhängenden Link:

Samstag, 10. Oktober 2015

Wut und Angst




Wenn Angst und Wut zusammen treffen, wird es meistens ernst - nicht nur bei den Menschen.

Angst ist Wut nach innen und Wut ist Angst nach außen.
Baghwan (Osho)

Donnerstag, 8. Oktober 2015

Kindermund (14) Ungeziefer




Meine Kleine (7) liest neugierig in einem Buch ihrer großen Schwester. Irgendwann stapft sie mit dem Buch zu uns und fragt:
Kann mir mal einer sagen was ein Tee-Nager ist?     

(Teenager)


Meine Große (9) kommt von der Grundschule nach Hause...
"Mama! Die XYZ war beim Arzt und hat heute ihr Testament abgegeben! Ihre Läuse sind endlich tot!"

(Sie meinte Attest. Es gab zu der Zeit eine längere Läuseplage)