Montag, 4. August 2014

Aus einem Todeszeichen wird ein Zeichen der Verbundenheit



Fällt euch auch in letzter Zeit dieses Zeichen auf? Kennt ihr den Hintergrund?

Dieses Zeichen ist der arabische Buchstabe "nun" für "N". Wie in Deutschland vor über siebzig Jahren während der Judenverfolgung Häuser mit dem Judenstern markiert wurden, so wurden in der Stadt Mossul im Nordirak Häuser und Geschäfte mit dem Zeichen "N" markiert . Es steht für "nasara". Dies ist die Bezeichnung der Muslime für "Nazarener" – für Christen. Die Christen selbst nennen sich dort "masihiyun", vom arabischen Wort "masih" für Messias. Mit diesem Zeichen hat die sunnitische (eine islamistische) Terrororganisatin ISIS die Christen aus Mossul vertrieben. Denn Christen sollen dadurch gefunden, vertrieben, zwangskonvertiert oder getötet werden. Sie flüchteten. Seit dem 19. Juli.2014 ist Mossul erstmals seit 1800 Jahren ohne Menschen christlichen Glaubens.

Dennoch ... Die Verfolgten nahmen dieses "Todeszeichen" und teilten im Netz mit, dass sie "N" seien, die wegen ihres Glaubens verfolgten Christen. Die Welt zeigte Solidarität. Dieses "N" steht nun dafür, dass niemand um seines Glaubens willen verfolgt oder getötet werden sollte. Aus diesem Grund nutzen immer mehr Internetuser dieses Zeichen, um ihr Profilbild zu löschen und dafür das "N" zu setzen. Auch Muslime schlossen sich der Aktion an. Diese riskieren dadurch ihr Leben. Es geht um den Respekt vor dem Leben. Vielleicht wollt auch ihr auf dieses Zeichen aufmerksam machen und es anderen Bloggern zeigen? Denn alle Menschen haben ein Recht darauf, ihren Glauben zu leben - solange dieser niemandem Schaden zufügt.

Hier könnt ihr noch einmal alles genauer durchlesen und euch eine eigene Meinung darüber bilden:









Sonntag, 3. August 2014

Wunderschöne, wilde Orchidee - Geflecktes Knabenkraut



Erst einmal ein  besonderes "Hallo und ♥-lich Willkommen" an die neuen Mitleser! Es freut mich, euch hier zu sehen. 

Ich komme manchmal nicht dazu, gleich zu kommentieren. Nehmt mir deshalb bitte verspätete Antworten nicht übel. Ein kleines "Versöhnungsblütenbild" habe ich euch allen von einem schönen Wochenende mitgebracht.



Das hier ist eine spät blühende Variante der Knabenkräuter. Im Gegensatz zu unserem recht früh blühenden Holunderknabenkraut blüht das gefleckte Knabenkraut Ende Juni bis Mitte Juli. Ob es wirklich zu 100% ein Flecken - Fingerwurz oder vielleicht doch ein Fuchs` - Knabenkraut ist,  vermag ich nicht zu beurteilen. Es gibt auch Hybriden zwischen beiden Arten. Die Farbvarietät in weiß stand zwischen rosa- und lilafarbenen Exemplaren. Die Wuchsform ist nicht so gedrungen wie beim Knabenkraut.



Die Pflanzen mögen eigentlich schwach sauren bis neutralen und stets feuchten bis nassen Untergrund. Ich fand sie auf 1600 m Höhe. Dort sind keine feuchten Wiesenauen vorhanden, allerdings gibt es immer eine recht hohe Luftfeuchte und das genießen diese Orchideen.



Interessant ist die Färbung und Zeichnung der Blüte. Sie schwankt von Weiß bis in einen hellen Rosa-Bereich und zeigt Kringel, Schleifen und Punkte. Das untere Blütenblatt "die Lippe" ist nur ein wenig geteilt. Es ist ein breites Blütenblatt mit einem kleinen, spitzen Zipfel in der Mitte.  Der relativ hohe, filigrane Blütenstand ist im Verhältnis schmal und ist sehr dicht mit Einzelblüten bestückt. Dazu passend sind auch die Blätter schmal, bleiben im Grasbereich versteckt und haben dunkle, rundliche Flecken. Daher der Name "Geflecktes Knabenkraut".




Man sprach der Pflanze früher auch Heilwirkungen zu.  Die Schleimstoffe, die in Teilen der Pflanze enthalten sind, wirken gegen vielerlei Schleimhautreizungen. Wo diese sein können? In Bronchien, Mund (Zahnfleisch) und Magen. Doch helfen Schleimstoffe auch bei schlechter Wundheilung und offenen Geschwüren. Da die Pflanze jedoch geschützt ist und nicht beerntet werden darf, sollte man diesbezüglich die Art schonen und auf andere schleimstoffhaltige Heilpflanzen zurück greifen. Königskerzen, Leinsamen und Co. helfen gezielt und bescheren keinen Ärger!


Freitag, 25. Juli 2014

Entgleist




Grübelnd.
Der Kopf so voll und schwer.
Die Einbahnstraße der Gedanken
führt im Kreis
 herum.

Das Für und Wider...
wen interessiert es schon?
Alles vorgegeben.
 Auf Gleisen,
 die andere für einen gelegt haben,
muss man verweilen.
Andere
bestimmen die Richtung,
  Halte-Stationen und Geschwindigkeit.
Gleiswechsel nicht in Sicht. 


Die Gedanken werden schneller,
kaum zu bremsen.
In scheinbarer Unbeweglichkeit rast man dahin.
Kind sein wollen.
Kind sein können!
Die Eisenbahn von ihren Schienen nehmen!
Aus dem bleischweren Körper
 entfalten sich Flügel.

Tanzend
über die Schienen fliegend
wachsen Flossen.
 Hinabtauchend
in die endlosen Ozeane der Träume,
hüpfend, springend wie ein Ball, emporschießend,
zuckerwattewolkenweich, klebrig wie ein Lutschbonbon,
purzelbaumschlagend den Regenbogen umrunden.
Die Zunge rausstreckend,
breit lachend
neue Wege
gehen.

(@Kräuterfraala)








Montag, 21. Juli 2014



Wenn sich eine Tür schließt, 
dann öffnet sich eine andere; 
aber wir schauen meist so lange und 
so bedauernd auf die geschlossene Tür, 
dass wir die, die sich für uns öffnet, nicht sehen 

 (Alexander Graham Bell, 1847 - 1922) 

Wie viele Menschen wohl schon durch diese Tür gegangen sind? 
Ich mag diese urig wirkenden Türschlösser, die Balken und Gewölbe, die Geschichte schreiben. Diese Tür stammt nicht aus dem verlassenem Dorf. An diesem Ort wird noch gelebt, zusammen gesessen und gefeiert. Erfahrungen werden ausgetauscht, bunte Eindrücke voneinander gewonnen und Einblicke in Neues gewährt. An diesem Ort ist es heimelig und die Gastfreundschaft wird groß geschrieben. Vielen Dank für die schönen Stunden und die Tür, die sich für uns geöffnet hat!


Mittwoch, 16. Juli 2014

Nach einer wahren Begebenheit ...




Brennnesselgedicht 

(Wahres Erlebnis vom Kräuterfraala ) 


Dass man bei einer Kräuterwanderung Vieles erlebt,
der ein oder andere von euch sicher versteht.
Mancher fing schon vorher mit Kräutern zu experimentieren an
und beachtet kaum, dass dies auch Nebenwirkungen auslösen kann.

Eines liegt mir sehr am Herzen
und ehrlich, hier neige ich nicht zum Scherzen!
Die Kräuter sind zwar aus der Natur
und taugen so für manche Kur,
doch was ich hörte auf einer Kräuterwanderung,
verdient besondere Beachtung!

Ich sprach von der Brennnessel und ein Mann wurde rot.
Er erzählte verlegen von seiner Not.
So las er doch vor einigen Jahren
über des Rauchens unbekannte Gefahren!
Drohende Impotenz und bis zu 8 mm Längenverlust am besten Stück,
Verkalkungen dort, verhindern beim Qualmer jegliches Eheglück.

Da er doch schon im reiferen Alter so manches Zipperlein verspürt,
blieb der Mann vom Bericht nicht unberührt.
Er forschte nach und dachte: „Toll!
Die Brennnessel die Durchblutung fördern soll!
Sie treibt aus Schlacken und macht die Adern rein!
Sie kann deshalb mein Heilmittel sein.“

Wobei der Herr leider nicht bedacht,
WIE man eine Brennnesselkur macht.
Er las: "Arthrose wird gelindert durch das Peitschen des Gliedes mit dem Kraut",
und dadurch hat der gute Mann scheinbar etwas durcheinander gehaut.
Hat er doch die Pflanze in seine Unterhose drapiert 
und sich damit malträtiert.

Immerhin konnte er mir die Bestätigung geben,
Brennnesseln erwecken zu neuem Leben!
Etwas anders als er erwartet
war das ganze ausgeartet.

Er meinte noch: „Schwellung und Größe waren nicht mehr sein Problem“,
und er könne mich nun gut versteh`n,
wenn ich sag`: „Schau dir das Kräuterla ganz genau an
und überleg vorher, wie man`s optimal verwenden kann!“


Dieses Gedicht war ein Teil meiner Aufführung als ich in Großbreitenbach, bei der Wahl zur Ehren-Olitätenmajestät im Jahr 2012, auf der Bühne stand. Kräuterinteressierte bitte jetzt schon mal vormerken! Der größte Kram- und Kräutermarkt Mitteldeutschlands findet am 17.8.2014 in Großbreitenbach statt. Vorher kann man sich dort schon eine Woche lang mit Kräutern beschäftigen. Es gibt ein reichhaltiges Angebot. Dazu aber demnächst mehr in einem Extrapost.