Donnerstag, 3. Juli 2014

Das verlassene Dorf - Part 5



Die alte Villa. Verlassen steht sie am Abhang. Steile Klippen ragen an ihrer rechten Seite tief hinab, um irgendwann unten am Schiefersee zu enden. Die Kanten brechen ab. Erdspalten sind zu sehen. Wie lange wird der Ort der Natur noch trotzen?

Ist die Villa geisterhaft? Vielleicht. Zauberhaft an manchen Tagen, unheimlich bei aufziehendem Nebel. Vor einigen Jahren säumten noch große, schwere, weiße Quarzsteine die Auffahrt zum Anwesen. Es wurde geplündert. Vorwurfsvoll bezeugen die noch vorhandenen Abdrücke der Steine im blauschwarzen Boden den Frevel. Frevel auch am Haus. Schmierereien, zerbrochenes Glas, herausgetretene Türen. Mitgenommen wird, was nicht niet- und nagelfest ist. Dafür ist es eines der wenigen Häusern, welches nicht komplett vermüllt ist. Gewölbe, Wintergarten - der Ort "spricht" trotz oder gerade wegen der umgebenden Stille. 

Das Gebäude selber, steht wie eine alternde Diva die weiß, dass ihre Zeit vorüber ist, aber dennoch stolz und etwas unnahbar wirkend den Kopf abwendet, als würde es nicht sie betreffen. Oder sollte ich sagen wie ein Soldat? Einer der weiß, dass der Krieg verloren ist, aber nun seinem zu erwartendem Schicksal ruhig und aufrecht entgegen sieht? ...






Mittwoch, 2. Juli 2014

Das verlassene Dorf - Part 4



Das einsame Haus


Viele 
Füße gingen 
 einst  durchs  Haus.
Froh  hüpften  manche  ein 
und  aus, andere mit behäbigem  Tritt,
schleppend war auch mancher Schritt. Das Haus hat 
alle Füße gesehen, sah manche kommen  
und wieder gehen.  Die Spuren sind nun 
eingedrückt,  das  Haus  ist  ganz  damit 
bestückt. Die  Füße  sind  nun  alle  fort.
Das  Haus steht leer an seinem Ort. Ein-
sam  geworden  ist  sein  Gesicht,  doch 
ohne Seele ist es nicht. © Irmgard Adomeit, 2012



Ein Haus aus dem verlassenem Dorf. So viele Bilder warten darauf gezeigt zu werden. So viel bescheidener Charme liegt hier versteckt. Was uns dieses Haus wohl erzählen könnte?


Dienstag, 1. Juli 2014

Sonntag, 29. Juni 2014

Wesenheit


Lebst du so, wie es deinem Wesen entspricht, 
so wirst du strahlen 

(Arina Tanemura)

Samstag, 28. Juni 2014

Phänologischer Kalender - Hochsommer



Jede Jahreszeit sendet ihre eigenen Zeichen aus, wann sie eintrifft. Achtet ihr auf solche Dinge?

Die Blütezeit des Klatschmohnes, die im Frühsommer beginnt, weist mit Beginn der Samenreife auch auf den Beginn des Hochsommers hin. Nach dem phänologischen Kalender ist dies gegen Ende der Blütezeit des Holunders. Meist werden zu der Zeit die Süßkirschen reif, wenn der Mohn in voller Blüte steht. Die wilden Rosen blühen und der Beginn der Lindenblüte ist nah. Die Erdbeeren sind dann mittlerweile rot und wollen geerntet werden.

Im Phänologischen Kalender gibt es keine vier Jahreszeiten, sondern zehn. Er ist insofern genauer, weil dieser Kalender die unterschiedlichen regionalen Kleinklimen aufzeigt. In unserem Landkreis kann man dies gut sehen. Während im südlichen "unteren" Landkreis der Mohn in voller Blüte steht, sind bei uns im nördlichen "oberen" Landkreis oftmals noch die Knospen zu sehen. Der Erstfrühling lässt sich im oberen Landkreis aufgrund des Höhenunterschiedes oftmals bis zu zwei Wochen später beobachten. Dafür haben wir in der Regel einen frühzeitigeren Herbstbeginn und Winter.

Es werden zudem nicht nur die Pflanzen beobachtet, sondern auch die Vögel. Mauersegler kommen meist gegen Ende des Vollfrühlings und die letztjährigen Jungvögel zu Beginn des Frühsommers. Gegen Ende des Hochsommers machen sich die ersten Tiere wieder auf den Rückweg.

Dadurch, dass man die Pflanzen beobachtet, kann man im Garten seine Arbeiten (Säen, Rückschnitt) gezielter und erfolgreicher verrichten. Geht man nach dem kalendarischen Jahreszeitenbeginn, wird man oftmals enttäuscht. Die Natur richtet sich äußerst selten nach unseren Fixpunkten und die Dauer der einzelnen Perioden ist jedes Jahr anders. Früher haben sich die Menschen beim Bewirtschaften ihrer Flächen nach der Vegetation ausgerichtet. Heutzutage werden oftmals Vorgaben durch die EU gemacht, ohne dabei Rücksicht auf die lokalen Besonderheiten zu nehmen. Schade.