Sonntag, 28. Juli 2013

Was ist das?



Heute mal ein Tierrätsel. Ich weiß, es sieht nicht appetitlich aus, aber diese völlig harmlose Tierart sorgte früher für großes Aufsehen, wenn sie erschien. Viele Mythen,  Sagen und Orakel rankten um das plötzliche Autfauchen und Verschwinden. Ich habe dieses Jahr mehrere Tage die Wanderung beobachten können und bin beeindruckt.




Samstag, 20. Juli 2013

Verständigungs- und Kommunikationshilfe auf der Intensivstation




Ein völlig unerwartetes Thema für euch, oder?

Momentan ist es hier ruhig geworden. Im Mai und im Juni jährten sich wieder der 12. Geburtstag und der 11. Todestag meiner Großen und leider kam noch bei meinem Vater die Diagnose Adenokarzinom - sprich Lungenkrebs hinzu. Am Montag vor zwei Wochen wurde er operiert.

Meinem Vater sollte der Primärtumor und auch die befallenen Lympfknotenmetastasen entfernt werden. Geplant war, einen Lungenlappen auf der linken Seite zu entnehmen. Dazu muss man wissen, dass der Mensch zwei Lungenflügel hat. Auf der linken Seite besteht der Lungenflügel aus zwei Lungenlappen und auf der rechten Seite aus drei. Während der OP wurde erkannt, dass der Tumor schon ausgebrochen war und sich in dem zweiten Lungenlappen ausgebreitet hat. Man musste die komplette Lungenhälfte entfernen.

In der Nacht hatte er mehrere Erstickungsanfälle bei vollem Bewusstsein und am folgenden Tag mit der Vereiterung der verbleibenden Lungenhälfte zu kämpfen. Nach weiteren Erstickungsanfällen und der vollkommenen Erschöpfung wurde am Mittwoch ein Luftröhrenschnitt erforderlich und seither ist er beatmet. Leider kann er dadurch nicht mehr sprechen. 



Ich behalf mich anfangs damit, Buchstaben auf ein Blatt zu schreiben, das Blatt auf ein Klemmbrett zu stecken und ihm zu zeigen. Ich musste dabei zeitgleich seinen Arm stützen, so dass er auf die Buchstaben mit einem Stift zeigen konnte. Das Heben des Armes fiel ihm sehr schwer, doch zumindest war eine Kommunikation möglich. Das war/ist auch eine Erleichterung für das Pflegepersonal, denn geistig ist mein Vater fit und verfügt über eine sehr gute Schriftsprache. Die manchmal vorhandenen Fächer zur Kommunikation auf der Intensivstation sind einfach zu unübersichtlich. Man muss bei verschiedenen Fächern immer wieder aufs Neue blättern und suchen. Leider sind es themenbezogene Fächer und zu allgemein gehalten. Die Fragerei ist aufreibend, Kräfte zehrend und kostet viel zu viel kostbare Zeit. 


Ich habe mich also hingesetzt und eine Buchstabentafel erstellt, die für uns hilfreich ist. Die Selbstlaute, Mitlaute, Umlaute und Doppellaute habe ich jeweils farblich anders hervorgehoben, damit man sich schneller orientieren kann. Wenn ein Wort zu Ende buchstabiert ist, macht mein Paps einen "Schlussstrich" in die Luft. Die Buchstabenfelder sind groß, damit die Trefferquote höher ist und auch ohne Brille Buchstaben erkennbar sind.

Im Laufe der Woche hielten uns die Herzrhythmusstörungen und der extreme Bluthochdruck in ständiger Bereitschaft und letztendlich kam nach einem Kreislaufzusammenbruch die Diagnose "Lungenembolie" in der verbliebenen Lunge hinzu. Diese ist bisher noch nicht behoben. Durch zu viel Blutverdünner könnte es zu Einblutungen in die Lunge kommen. Zu wenig Blutverdünner könnte einen Lungeninfarkt begünstigen. 
Die Situation bleibt bisher weiterhin kritisch und es ist ein stetes Auf und Ab. Jetzt nach zwei Wochen gibt es immer noch Momente in denen er innerhalb kürzester Zeit kaum ansprechbar und für lange Zeit völlig erschöpft ist. Ich habe also die Kommunikationshilfe erweitert. Auf der Rückseite sind Wörter, die man schnell zeigen und dadurch Zeit sparen kann.




Man muss nur die beiden Blätter ausdrucken, zusammenkleben und laminieren. Ich habe die Ecken etwas "gezinkt" so kann nach dem Laminieren die Ecke gelocht werden, ohne dass es bei Feuchtigkeit (Malheure, Desinfektion) zu Schäden am Papier kommt. Durch das Loch kann man ein Band ziehen und verknoten. Ein Stift wird am anderen Ende des Bandes befestigt. So entfällt die Suche nach einem passenden Zeigegerät. Klickt einfach auf die farbig unterlegten Links, dann müssten die Dateien zu öffnen sein. Verwendet wurde die Schriftart "Gruschdru Basic" von Florian Emrich:



Diese Hilfen möchte ich hier kostenlos zum Download anbieten, denn vielleicht kann dadurch dem ein oder anderen geholfen werden, sich wieder besser verständigen zu können und ein Stück Lebensqualität zurück zu bekommen. Mein Vater fand/findet es sehr hilfreich und er würde sich freuen, wenn diese Hilfen auf den Stationen viel selbstverständlicher Menschen mit Beatmungshilfen oder ähnlichen Schwierigkeiten angeboten würden. Ich durfte ihn hier mit seiner Genehmigung abbilden. Über einen Kommentar (ob die Kommunikationshilfe hilfreich ist und benötigt wurde) oder einem "Klick" bei Reaktionen (unter dem Post) würde ich mich freuen. Für Anregungen bin ich dankbar und könnte dadurch eine weitere Tafel mit Erweiterungen erstellen.





Sonntag, 7. Juli 2013

Kräuterwanderung im Morgenlicht





Sommermorgen. 
Die Welt ist noch angenehm still, die Luft wohltuend frisch und durch den verdunstenden Morgentau steigen die würzigen Düfte der Kräuter hoch. Wir beginnen den Tag mit einer Tasse Kräutertee und im Anschluss daran kann man während der Wanderung mehr über die Kräuter und Sträucher am Wegesrand, ihren Verwendungszweck, Zubereitungsarten und Sammelzeiten erfahren. 
Festes Schuhwerk und wetterangepasste Kleidung wäre vorteilhaft. Auf individuelle Fragen wird wie immer gerne eingegangen.

Am Sonntag, 28.07 (Anmeldeschluss: 27.07) würde die Wanderung zwischen 8.30 - 10.30 Uhr stattfinden.
Näheres zur Anmeldung und Treffpunkt: siehe Termine und Impressum

Ich freue mich schon!




Freitag, 28. Juni 2013

Kröte in Not



Heute kamen meine Kinder um 13.15 Uhr aufgelöst nach Hause. "Mama! Du musst helfen, da passt was nicht!" Ich sah erst mal  - Nichts! Meine Große stand mit dem Fahrradhelm in der Hand vor mir und die Kleine aufgeregt gestikulierend: "Mama, guck doch endlich!" Die Große hielt mir ungeduldig ihren Fahrradhelm entgegen. Oweija, ist der Helm kaputt?  Nein, der Helm war gut ausgelegt mit frischen großen Alantblättern und darauf saß eine sehr desolate Kröte. Sie fanden sie auf der Straße im Dorf auf ihrem Nachhauseweg.


Eine Kröte mit heraushängender Zunge und kaum vorhandenen Reaktionen. Die Kinder erklärten mir mit ernster und Mitleid erregender Stimme, sie hätten die Kröte vorsichtig auf das Blatt geschoben, weil sie so weißlich "schleimt" und ihre Haut davon hängen würde. Außerdem bot sich der Fahrradhelm an, so könne man es an den prüfenden Augen der Oma vorbei schmuggeln. Oma könne man erst mal schonen, sie würde vielleicht geschockt sein, wenn WIR schon wieder ein Tier aufpäppeln. Umsichtige Kinder, oder?



Ich machte ihnen nicht viel Hoffnung, suchte aber im Internet nach Krankheiten die mit heraushängender Zunge, Einblutungen und Sekret sowie Haut abstoßender Reaktion einhergingen. Man findet weder zu Fröschen noch zu Kröten  diesbezüglich Informationen. Gefriergetrocknete Mehlwürmer, Heimchen und Garnelen habe ich meist vorrätig, aber wie sollte die Kröte fressen, wenn sie die Zunge nicht nutzen kann? Die Zunge war schlapp, scheinbar gelähmt, aber wenigstens noch nicht eingetrocknet.




Ich fand daran eine Ameise. Die Ameise war tot, aber fest verbissen. Konnte das, das Problem sein?  Wie bekommt man eine Ameise aus der Zunge ohne die Kröte zu verletzen? Meine Große erinnerte mich daran, dass wir eine Mini-Pinzette haben und so konnte ich dieses hartnäckige Tier endlich entfernen. 


Gleichzeitig versuchte ich Gwendolyn zu erreichen. Da sie selber sehr aktiv in Sachen Umweltschutz ist, weiß sie immer wieder gute Tipps zu geben. Ich sendete ihr erst einmal Bilder und sie forschte auch nach Ursachen und Hilfen. Ein Tipp den sie fand war, Amphibien erst mal (nur kurzfristig) in stark verdünntes Oralpädon  zu setzen. Die Hoffnung war, dass die Kröte über die Haut Elektrolyte aufnimmt und sich eventuell erholt. Na, ich hatte nur Oralpädon mit Erdbeergeschmack... zu der Erdkröte konnte man jetzt Erd(beer)kröte sagen. Sie reagierte auch, indem sie nicht mehr schlapp dort lag, sondern sich wieder arttypisch hinsetzte. Nachdem die Ameise entfernt war, zog sich nach einer Stunde auch die Zunge zurück. 



Was mich weiterhin irritierte, war die vorhandene Ablösung der Haut und auch die Einblutungen in den Schleimhäuten. Natürlich häuten sich die Tiere immer wieder einmal, aber da bleiben sie im Versteck und fressen ihre Haut auf. Es ist ein aktiver, verletzlicher Prozess und sie würden dabei nicht auf Wanderschaft gehen.



Die Ameisesäure kann zu einer Reizung, Blasenbildung und Anschwellung führen, aber führt sie auch zum Tod? Ist vielleicht eher Schneckenkorn dafür verantwortlich zu machen? Es ist momentan ein wunderbares Schneckenjahr. Gwendolyn informierte sich anhand der Bilder weiter und schloss Ameisengift aus. Eventuell hing die Zunge schon raus als die Ameise sich darin verbiss. Dieses Einbluten und die Hautablösung sprechen also eher für eine Vergiftung. 



Letztendlich war alles vergeblich. Ab 17.00 Uhr wurden die Lebenszeichen schwächer. Die Zunge war drin, die Kröte saß wieder und lag nicht mehr so komisch herum, aber ihre "Arme" und der Vorderleib waren plötzlich gelähmt. Um 17.30 Uhr waren immer noch die Augen offen, der Vorderleib und die Vorderbeine starr, die Hinterbeine noch beweglich aber die Atmung sehr schwach und langsam bis sie schließlich ganz aussetzte.








Hier sieht man noch einmal, wie die Haut sich ablöst, aber auch die typische Bauchseite/Unterseite einer Erdkröte. Unter vielen Tränen wurde die Kröte im Garten von den Kindern bestattet. Kröten fressen die Gelege von Schnecken. Diese "Goldaugen" sind hervorragende Nützlinge und wir sind in unserem Garten immer sehr bedacht auf sie.




Sie sind leise - das ist von Vorteil, denn es soll ja Leute geben, die Froschquaken als sehr störend für die Nachtruhe empfinden und meistens bleiben Kröten tagsüber in ihrem Versteck. Sie  haben nicht viele Fürsprecher. Diese Tiere sterben wie sie leben -leise und ohne Beachtung und so soll dieser Bericht einmal eine Ausnahme sein. 


Montag, 24. Juni 2013

Aktion Schwalbe 2013 (4) Hebebühne im Einsatz




Endlich war es soweit, die Hebebühne kam zum Einsatz. Anhand der Bilder könnt ihr einen kleinen Einblick von unten auf unser Haus bekommen. Wir wohnen auf Fels. Die Stützmauer ist mittlerweile stark zugewuchert und beherbergt Vögel und Haselmäuse. Vor allem die kleine Felswand wird von Eidechsen und Schlangen gern genutzt. 



Um ins Haus zu kommen, muss man 45 Treppenstufen bewältigen und das ist vor allem mit zunehmenden Alter keine leichte Sache. Meine Mam schleppt ihre schweren Einkaufstaschen immer noch flink die Treppen hoch, was mit einer straffen, schlanken Figur belohnt wird, aber dennoch für sie sehr mühsam ist. Im Winter ist dies der einzige Zugang zum Haus und das Räumen der Treppe und der Hofeinfahrt ist kein Zuckerschlecken. Doch der Ausblick ist einfach wundervoll. Durch Anklicken der Bilder, kann man wie immer den Text im Bild besser lesen, falls dies nötig ist.



Ich fragte bei einer ansässigen Firma an, ob sie mir helfen könnte, die Nester am Haus anzubringen. Das ging klar und eigentlich hätte es nun sehr schnell gehen müssen. Leider hatte die Hebebühne, aufgrund des Platzmangels am Stellplatz, ihre Schwierigkeit den Schwenkarm weit genug nach links auszufahren. Die ersten acht Schwalbennester auf der rechten Seite waren kein Problem...




...doch an die andere Haushälfte kam man einfach nicht mehr heran. Die letzten fünf der fünfundzwanzig Nester waren leider unmöglich mit der Hebebühne anzubringen. Die Nester mussten nur unten durch die vorgebohrten Löcher in der Leiste an die Wand angedübelt werden (siehe vorherige Posts). Der Deckel verhindert das nach vorne Kippen und stützt sich an der Dachschräge ab. Das Schlimmste waren die schweren Mauerseglerkästen von Schwegler. Gerade für diese hatte ich gehofft, dass der Einsatz der sicheren Hebebühne Erleichterung bringt. Ein Kasten wiegt ca. 20 kg und die mussten nun letztendlich mit Hilfe eines Seilzuges und Leiter an die Wand gebracht werden. Ich habe wirklich viel Respekt vor der Leistung meines Bekannten, denn auf einer hohen Leiter sich zu bewegen und dann ganz oben in knapp fünf Metern Höhe bohren, schrauben, noch 20 kg zu manövrieren und einzufädeln erfordert gute Kondition und Nerven. Dafür gilt: Vielen ♥-lichen Dank!



Was faszinierend war, noch während der Anbringung der Nisthilfen flogen die Mauersegler und Schwalben schon die Nester an. Ich muss Videos noch bei Youtube hochladen und kann euch dann den Anflug der Mauersegler zeigen. Für dieses Jahr ist es sicherlich zu spät um auf ein Brutpaar und einer Besiedlung zu hoffen, doch vielleicht kann ich im nächsten Jahr Nachwuchs begrüßen und diese können ganz in der Nähe ihrer Eltern die Kolonie erweitern. Fünfundzwanzig Schwalbennester warten nun auf eine Besiedlung und acht Mauerseglerpaare können Zuflucht finden. 

Klickt doch mal rein! Hier gibt es mehr zu diesem Thema:

Stand 2015:
Es befinden sich nun am Haus 27 Schwalbennester und 21 Nistmöglichkeiten für Mauersegler mit integrierten Fledermausnischen (hinter den Schwalbennester) und Fledermausflachkästen (hinter den Mauerseglerkästen). Fledermäuse haben desweiteren noch eine Großraumhöhle im Hausbaum und einen separaten Flachkasten zur Verfügung, sowie die Möglichkeit unterm Balkon Schutz zu finden.