Es ist soweit, die Deko im Haus ist wieder herbstlich. Blätter wurden gepresst, Kastanien, Eicheln und Nüsse wurden gesammelt und meine Kinder möchten, dass ihre Filzpilze, Filzigel & Co wieder an Ort und Stelle stehen. Letztes Jahr machten meine Kinder und ich bei einem Workshop von Barbara Heinlein mit. Sie ist irrsinnig kreativ, schwungvoll, durchorganisiert, engagiert und ihre Filzkreationen mag ich sehr gerne. Ich habe meine Kinder beim Filzen fotografiert und vielleicht weckt es auch bei euch Lust zum Filzen.
Zum Einstieg wurde der Stiel gefilzt. Leider vergaß ich von Anfang an mit zu fotografieren. Mein "Zwerg" nahm dazu die Wolle, legte sie in Fliegengaze, besprühte die Wolle mit heißen Seifenwasser, seifte ihre Hände gründlich mit Naturseife ein und fing an, das Ganze an der Gummimatte zu reiben, bis der Stiel richtig fest verfilzt war. Wichtig dabei ist es, dass der obere Teil nicht nass wird, da er sich sonst später nicht mit dem Pilzhut verbindet.
Danach wurde die Wolle für den Pilzhut ausgelegt. Je feiner die Wolle aus dem Strang gezogen und gelegt wird umso schöner wird das gefilzte Ergebnis. Die Lagen werden übrigens kreuzweise übereinander gelegt, damit sich die Fasern besser verbinden.
Hier seht ihr schon den Berg an Wolle für den Pilz. Er wird nach dem Filzen kleiner werden. Im Übrigen sieht man noch den fertigen Stiel, das schwarze Fliegengaze, die Gummimatte und die Schüssel mit Seifenwasser. Manche verwenden zum Filzen auch Luftpolsterfolie oder Bambusmatten. Beides hat je nach Filzarbeit seine Vorteile.
Die Tupfen dürfen natürlich nicht fehlen, sie sollten jetzt schon auf den Hut gelegt werden. Manche filzen die Tupfen mit einer Filznadel erst hinterher auf. An diesem Tag wurde alles mit Nassfilzen geschafft. Das Gaze muss man auch zwischendurch immer wieder einmal anheben, damit es nicht einfilzt.
Das Kniffelige ist nun, das Gaze auf den Pilz zu legen,leicht zu befeuchten und die Wolle nur ganz leicht anzufilzen. Dann dreht man das Ganze um und verbindet die Wolle vom oberen Teil des Stieles mit dem Unterteil des Hutes. Leider vergaß ich bei diesem Schritt auch das Fotografieren. Durch das Verstreichen der weißen Wolle am unteren Teil des Hutes, sieht es aus, als wären Lamellen gewachsen.
Was wirklich zeitintensiv war, war die Verbindung Stiel mit Hut. Man muss sehr gründlich arbeiten, damit der Pilz richtig stabil wird und dies auch bleibt. Welche Form der Hutkopf hat, bleibt einem dabei völlig selbst überlassen, denn der Pilzkopf passt sich dem Vorgang an. Wenn man dann zufrieden ist, spült man das kleine Kunstwerk gut mit Essigwasser aus, formt noch einmal nach und lässt ihn gut austrocknen. Man kann dann die Unsauberkeiten noch trocken nachfilzen. Ich finde jedenfalls, dass meine Kinder wundervolle Arbeit geleistet haben. Wenn ich die nächsten Tage dazu komme, stelle ich euch mal die anderen Pilze in der Deko vor.