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Sonntag, 24. Mai 2015

Vorbereitungen laufen an...



Bildrechte liegen beim Förderverein „Olitätenwege im Thüringer Kräutergarten“
mit freundlicher Genehmigung von Heinz Liebermann 


Ich gehe...
Ich gehe nach Thüringen. Ich mag das Bundesland, welches von drei Seiten meinen Heimatlandkreis umschließt. Auf der Deutschlandkarte sieht man, dass unser Landkreis wie ein Faustkeil in den Süden Thüringens hinein ragt. Ich genieße immer wieder die mir vertraute, vielfältige Landschaft, die herzlichen Begegnungen und die schöne dialektgebundene Satzmelodie der Menschen. 
Geologisch und geografisch gehören wir sowieso zusammen. Geografisch erstreckt sich der Frankenwald bis ins Thüringer Land hinein. Geologisch kann man den nördlichen Frankenwald allerdings als Ausläufer des Thüringer Schiefergebirges betrachten. Was liegt also näher, als dass das Kräuterfraala sich aufmacht und das Thüringer Kräuterland besucht?
Nach zwei Jahren sieht es so aus, dass ich endlich wieder einmal entlang des Olitätenweges wandern kann. So kleinere Etappen konnte ich schon gehen. Zum Teil mit dem Buckelapotheker Heinz Liebermann in Großbreitenbach und Umgebung, sowie eine Teilstrecke, die nahe der bayerischen Grenze verläuft.

Diesmal allerdings bin ich "offiziell" mit "Wandergewerbeschein" unterwegs. Der Olitätenweg umfasst  eine ca. 177 km lange Wegstrecke.  Er enthält 32 sehens- und besuchenswerte Stempelstellen und es gibt dabei noch mehrere Tages-Rundwanderwege und zusätzlich eine "Mittelachse" zu erkunden. Dafür werde ich zu gegebener Zeit die Oberweißbacher Berg- und Schwarzatalbahn nutzen. Erst werde ich mit der Bergbahn fahren und heimwärts wird dann wieder gelaufen. Doch die Aktion wird ein längeres Unterfangen. Leider kann ich nicht komplett den Rundwanderweg gehen. Es wird hier immer wieder neue Berichte davon geben, wenn ich wieder einmal ein Stück gelaufen bin. Momentan ist geplant, dass der Wanderweg geändert wird.

Seit 2013 ist dort eine „Qualitätswanderregion“ gemäß dem ILEK „Schwarzatal“ geplant. Dabei wird die Wegführung gestrafft und durch landschaftlich noch attraktivere Gebiete führen. Manche Stempelstellen werden sich dadurch ändern. An den bestehenden großen Olitäten-Rundwanderweg, werden sechs Tages-Rundwanderwege in den Regionen: Bad Blankenburg, Großbreitenbach, Königsee, Oberweißbach und Schmiedefeld  angebunden und Verbindungswege zwischen den Rundwanderwegen geschaffen.
Nur für eine Beschilderung des neuen Weges fehlt es immer noch an Geld. Eine gute Beschilderung inner- und außerorts und deutliche Benennung (Hauptweg, Tagestour, Verbindungsweg) wäre allerdings das A und O, damit die Wanderung kein Desaster wird. Ich werde erstmal den alten Spuren folgen. Ob sich irgendwann mal Gelder zur Finanzierung finden werden? Kräuter- und Naturbegeisterte würden ihn sicher nutzen, nur ist der Weg bisher kaum jemanden bekannt.


Noch etwas wird diesmal anders sein. Ich gehe in meinem Kräuterfraala-Gewand durch den Thüringer Kräutergarten. Wie man wohl reagieren wird? Offen? Skeptisch? Ob man den Landkreis Kronach mit seiner Arnikastadt Teuschnitz kennt? Das Wetter wird umschlagen. Es ist mit Regen zu rechnen. Wie wird es sich im Gewand und mit Lodenmantel laufen lassen? Werden die Sachen über Nacht überhaupt trocken?

Wir werden sehen...






Dienstag, 12. August 2014

Kennt ihr Olitäten?



Den meisten Menschen, denen ich in den letzten Jahren erzählte, dass ich am zweiten Wochenende im August verhindert bin, da traditionell in Großbreitenbach die Olitäten-Königin gewählt und gekrönt wird, stehen sprichwörtlich Fragezeichen im Gesicht. Was sind Olitäten? Was ist bitte schön der "Bräétmicher Kram- und Kräutermarkt"? "Bräétmicher" kommt vom dortigen Dialektausdruck  für (Groß-) Breitenbacher. Nur, wo liegt Großbreitenbach? Es liegt gerade einmal 59 km südlich von Erfurt. Schaut mal bei Google:
Großbreitenbach, Standort Förderverein Olitätenwege im Thüringer Kräutergarten

Doch was hat ein Kräuterfraala mit Olitäten zu tun?

Krönung  der  Thüringer Olitätenmajestäten im Jahr 2012. Abwechslungsreich und unterhaltsam moderiert wird das Fest von der Thüringer Landrätin Petra Enders.

Olität stammt vom lateinischen oleitas bzw. oliditas ab. Wo sonst als in der pflanzlichen Vielfalt finden sich so wundervolle ätherische Öle, die auch noch stark heilwirksam sind? So ist das Wort im Wortstamm "Oleum" für duftendes Öl (olitum - riechen) begründet.

Heinz Liebermann in der Kleidung der Buckelapotheker

Stolz durften die Thüringer auch sein! Ihre Olitätenhändler brachten Wohlstand und Ansehen ins Land und sorgten dafür, dass sogar über deutsche Grenzen  hinweg in ganz Europa ihre Ware bekannt wurde. Das war nicht einfach, denn sie mussten damals das schwere und unbequeme Reff (siehe Bild unten) dabei auf dem Rücken/Buckel tragen. Deshalb auch der geläufigere Name: "Buckelapotheker".


Das Holztragegestell nennt man Reff, man kann Kisten darauf anbringen und
diese mit Gurte sichern, dadurch können große Lasten getragen werden.

Meyers Konversationslexikon erklärte 1877, dass Olitäten "alle Arten von Ölen und Essenzen und wohlriechenden Wässern ect., welche in Waldgegenden als Arzneimittel und Parfümerien fabriziert und von umherziehenden Olitätenhändlern in den Handel gebracht wurden" seien. Die Naturheilmittel waren von sehr guter Qualität! Es gab sogar ab 1711 einen Schwur auf Ehrlichkeit und Warenqualität zu leisten, um als Wanderapotheker auf Reisen gehen zu können. Vom Volk geliebt und sehnsüchtig erwartet, mussten sich die Buckelapotheker vielerlei Schwierigkeiten stellen. Nicht nur die weiten Wege, die zu Fuß zu bewältigen waren, auch die Regierung machte ihnen das Leben schwer. Sie wurden nach Gesetz aus Ortschaften verjagt und man ging dabei nicht zimperlich vor. 1841 durften Medizinwaren nicht mehr von den Olitätenhändlern vertrieben werden. So wurde auch anderer "Kram" mitgeführt um die eigentliche Ware trotzdem noch vertreiben zu können. Ab 1884 durch die Einführung der Krankenkasse und Verbesserung des Gesundheitswesens brach der Olitätenmarkt zusammen.

Heinz Liebermann im Großbreitenbacher
Kräutergarten

Dass das einstmals blühende Gewerbe nicht vollends in Vergessenheit geriet, dafür sorgte und sorgt Heinz Liebermann. Ihm liegt seine Region, ganz besonders sein Heimatort, am Herzen. 1994 gründete er mit weiteren Heimatbegeisterten den Förderverein "Olitätenwege im Thüringer Kräutergarten" e. V.. Der Verein sorgt dafür, dass jahrhundertealte Traditionen nicht in Vergessenheit geraten, schaffte es zudem die Region für Touristen interessant zu machen und haben dabei Beachtliches geleistet.

Eine handgemalte Urkunde wird alljährlich
individuell angefertigt.

Doch schon 1987 hatte er er eine Idee, die sich für Großbreitenbach im Nachhinein als Glücksgriff herausstellte. Er wollte einen Kram- und Kräutermarkt veranstalten. Dabei war es ihm wichtig, den Besuchern einerseits Wissen über das orts- bzw. regionaltypische Olitätengewerbe zu vermitteln, alte Markttraditionen aufzufrischen und gleichzeitig überregional den Blick nach Großbreitenbach zu lenken. Es gab im Stadtrat nicht von allen Seiten Zustimmung für seinen Vorschlag, dennoch, im Sommer 1990 zog man an einem Strang und das Fest fand zum ersten Mal statt. Mittlerweile ist es das größte Kräuterfest Mitteldeutschlands mit vielen verschiedenen Kräutereien, alten Handwerkskünsten, aber auch einem großen Trödelmarkt.


Was für viele vielleicht als Maskenball anmutet, ist eine besondere Auszeichnung. Eine Majestät wird man nur, nachdem man sein Wissen und Können vor Publikum unter Beweis gestellt hat. Eine Jury wertet schriftliche und praktische Ergebnisse aus und ermittelt die Majestät für die nächste Regierungszeit. Dies wird sehr groß aufgezogen. Die umliegenden sach- und fachkundigen Könige/-innen werden eingeladen und bewerben an diesem Tag ihre Region und die dazugehörige Besonderheit. Natürlich beglückwünschen sie die neuen Regenten und laden diese zu Veranstaltungen ein und so gewinnt man immer mehr Eindruck von der Vielfalt der Regionen. Das geht also weit über die Wahl einer "Dorfkönigin"/"eines "Dorfkönigs" hinaus. Seinen Titel verliert man übrigens nicht. Das macht es an diesen Tagen interessant, da man sich gezielt austauschen kann. Auf dem Olitätenmarkt gibt es noch eine Besonderheit. Normalerweise kann nur eine Majestät aus der Region gewählt werden, da sie das ganze Jahr über die Region vertritt und auf Veranstaltungen geht. In Großbreitenbach kann man auch als Nicht-Thüringer den Wettkampf mitmachen und so den Titel "Ehren-Olitätenmajestät" erlangen. Eine Auszeichnung, über die ich mich sehr freue, da die Thüringer Region und seine Menschen mir sehr am Herzen liegen. Wer mehr über die Veranstaltung wissen möchte, kann sich hier weiter informieren: Kram- und Kräutermarkt in Großbreitenbach


Watzdorfer Bierkönig und der Thüringer Bratwurstkönig

Was mir in Großbreitenbach gefällt, ist die entgegenkommende Herzlichkeit, die mich gerne an diesem Ort verweilen lässt, das bunte Treiben, die vielen Attraktionen und Sehenswürdigkeiten. Menschen, die ihren Ort und seine Geschichte lieben und mit sehr viel Herzblut ehrenamtlich wirken und so ein ganz besonderes Kleinod erschufen. Wer Lust hat es selber zu erleben, kann dies am 17.August, also den kommenden Sonntag, tun.








Mittwoch, 16. Juli 2014

Nach einer wahren Begebenheit ...




Brennnesselgedicht 

(Wahres Erlebnis vom Kräuterfraala ) 


Dass man bei einer Kräuterwanderung Vieles erlebt,
der ein oder andere von euch sicher versteht.
Mancher fing schon vorher mit Kräutern zu experimentieren an
und beachtet kaum, dass dies auch Nebenwirkungen auslösen kann.

Eines liegt mir sehr am Herzen
und ehrlich, hier neige ich nicht zum Scherzen!
Die Kräuter sind zwar aus der Natur
und taugen so für manche Kur,
doch was ich hörte auf einer Kräuterwanderung,
verdient besondere Beachtung!

Ich sprach von der Brennnessel und ein Mann wurde rot.
Er erzählte verlegen von seiner Not.
So las er doch vor einigen Jahren
über des Rauchens unbekannte Gefahren!
Drohende Impotenz und bis zu 8 mm Längenverlust am besten Stück,
Verkalkungen dort, verhindern beim Qualmer jegliches Eheglück.

Da er doch schon im reiferen Alter so manches Zipperlein verspürt,
blieb der Mann vom Bericht nicht unberührt.
Er forschte nach und dachte: „Toll!
Die Brennnessel die Durchblutung fördern soll!
Sie treibt aus Schlacken und macht die Adern rein!
Sie kann deshalb mein Heilmittel sein.“

Wobei der Herr leider nicht bedacht,
WIE man eine Brennnesselkur macht.
Er las: "Arthrose wird gelindert durch das Peitschen des Gliedes mit dem Kraut",
und dadurch hat der gute Mann scheinbar etwas durcheinander gehaut.
Hat er doch die Pflanze in seine Unterhose drapiert 
und sich damit malträtiert.

Immerhin konnte er mir die Bestätigung geben,
Brennnesseln erwecken zu neuem Leben!
Etwas anders als er erwartet
war das ganze ausgeartet.

Er meinte noch: „Schwellung und Größe waren nicht mehr sein Problem“,
und er könne mich nun gut versteh`n,
wenn ich sag`: „Schau dir das Kräuterla ganz genau an
und überleg vorher, wie man`s optimal verwenden kann!“


Dieses Gedicht war ein Teil meiner Aufführung als ich in Großbreitenbach, bei der Wahl zur Ehren-Olitätenmajestät im Jahr 2012, auf der Bühne stand. Kräuterinteressierte bitte jetzt schon mal vormerken! Der größte Kram- und Kräutermarkt Mitteldeutschlands findet am 17.8.2014 in Großbreitenbach statt. Vorher kann man sich dort schon eine Woche lang mit Kräutern beschäftigen. Es gibt ein reichhaltiges Angebot. Dazu aber demnächst mehr in einem Extrapost.



Mittwoch, 1. Mai 2013

Hoheitlicher Besuch in der Rennsteigregion





1. v.l. Ehren-Olitätenmajestät Carola Hebentanz, 13. v.l. Olitätenmajestät Cornelia Seidel,
 14. v.l. Buckelapotheker Heinz Liebermann, Ganz rechts 2. Bürgermeisterin von Ludwigsstadt Eva Jahn


Unter dem Motto „Kräuter verbinden Regionen“ fand ein Treffen der besonderen Art am Sonntag den 21.April in Lauenstein statt.


Im letzten August wurde ich in Großbreitenbach auf dem größten mitteldeutschen Kräutermarkt zur Thüringer Ehren-Olitätenmajestät gekrönt. Olitäten sind heilwirksame Kräuterprodukte, die in früheren Zeiten durch Buckelapotheker zu Fuß in ganz Deutschland ausgeliefert wurden. Während meiner Amtsantrittsrede äußerte ich, dass Kräuter Regionen verbinden und ich mir vor allem eine bessere Verknüpfung zwischen Franken und Thüringen wünsche. Dies nahm sich Cornelia Seidel, die amtierende Olitätenmajestät aus Gottesgrün in Thüringen, die zeitgleich gekrönt wurde, zu Herzen. Es entstand ein reger Kontakt und sogar zur „Grünen Woche“ nach Berlin fuhren wir gemeinsam und stellten dort das Olitätengebiet sowie unsere jeweilige Heimatregion und deren Besonderheiten vor.



Bei den gegenseitigen Treffen, wuchs die Idee heran, alle bisherigen Thüringer Olitätenköniginnen und Ehren-Olitätenköniginnen, Buckelapotheker, das Greizer Reußenpaar und das Orlamünder Herzogspaar sowie historische Figuren aus dem Landkreis Kronach nach Lauenstein an der thüringisch–fränkischen Grenze einzuladen. Diese Einladung wurde gerne angenommen und so traf man sich am Sonntagmorgen bei strahlendem Sonnenschein auf der Burg Lauenstein.


Freuten sich über das Zusammentreffen und den Austausch an neuen Ideen:
Kräuterfraala Carola Hebentanz, Silke Stark vom Greizer Reußenpaar, Olitätenmajestät Cornelia Seidel, 
Stadtführerin Christa Franz und die Kinder (v.l) Johanna und Helena Hebentanz

Dort nahm die 2. Bürgermeisterin von Ludwigsstadt, Frau Eva Jahn, unsere glanzvolle Gesellschaft erfreut in Empfang und hieß uns sehr herzlich in der Stadt Ludwigsstadt willkommen. Sie begrüßte die entstanden überregionalen Verbindungen und wünschte allen einen schönen Aufenthalt.




Cornelia bedankte sich bei der Bürgermeisterin für den ehrenvollen Empfang und sprach ihre Grußworte an alle Anwesenden. Sie bedauerte, dass unter anderem das Orlamünder Herzogspaar krankheitsbedingt nicht auf ihren einstmaligen wunderschönen Herrschaftssitz erscheinen konnte. Das dies kein Zufall war, konnte ich mir denken und erzählte eine alte Sage über das Geschlecht der Orlamünder, die seit dem Verlust ihres Herrschaftssitzes diesen nicht mehr betreten hätten. Es scheint sich auch in der heutigen Zeit nicht zu ändern.

Tief versunken: 
Buckelapotheker Heinz Liebermann
Der Buckelapotheker Heinz Liebermann, Vorsitzender des Fördervereins „Olitätenwege im Thüringer Kräutergarten e.V.“ und Mitorganisator des Großbreitenbachers Kram- und Kräutermarktes, lobte unser Engagement und damit die gute Zusammenarbeit der diesjährigen Olitätenmajestäten. Um für das abwechslungsreiche Programm des Tages gestärkt zu sein, wurden wir alle mit einem heilkräftigen Thüringer Kräuterschnaps verköstigt.

Kronacher Stadtführerin Christa Franz und das  Kräuterfraala

Die kurzweilige Führung im herrlichen Ambiente der Burg zeigte auf, welch ein sehenswertes Kleinod sich im entlegensten Winkel des Landkreises verbirgt. Im Posthotel wurde stilvoll gespeist sowie nebenbei Flyer der unterschiedlichen Regionen und Informationen ausgetauscht. Im Anschluss daran wurde das schöne Wetter genutzt und ein Spaziergang in die umliegende Umgebung gemacht. 


Kräuterführung in der heimischen  Region


Es war schade, dass in diesem Jahr die Orchideenblüte auf sich warten ließ, doch konnten wir während der Wanderung Wiesen-Gelbsterne, Milzkraut und andere Kräuter entdecken. Zum erholsamen Ausklang des Tagesausfluges fand man sich in der Fischbachmühle ein und besuchte die Confiserie Lauenstein. Dort wurde die Gruppe mit einer Kostprobe in Empfang genommen und durfte einen Einblick in die Herstellung der exklusiven Pralinen gewinnen. Die vielfältige Auswahl und der große Schokoladenbrunnen ist einfach beeindruckend und alle genossen sichtlich das tolle Angebot.

Die einstimmige Meinung am Ende des Tages war, dass man ein solches Treffen auf jeden Fall wiederholen wird, da es in der Grenzregion noch viele interessante Ausflugsziele und Besichtigungsmöglichkeiten gibt. Sehr großes Interesse zeigte man an den Veranstaltungen des Landkreises Kronachs, sei es das Arnikafest in Teuschnitz (16.06.2013), das Burgfest in Lauenstein (21.-23.06.2013) oder auch am Stadtspektakel in Kronach (28.-30.06.2013) sowie dem 3. Oberfränkischen Kräutertag in Schmölz (07.07.2013), die man gerne besuchen möchte. Spätestens auf dem Kram- und Kräutermarkt am 18.08. 2013 werde man gemeinsam in Großbreitenbach wieder viel erleben können. Vielleicht ist auch eine Veranstaltung nach eurem Geschmack dabei?




Samstag, 19. Januar 2013

Ich gehe dann mal...



... komme aber wieder.

Hoffentlich mit den Schuhen an den Füßen. Im verlassenen Dorf findet man an vielen Stellen einzelne Schuhe liegen. Ob die Besucher beim Anblick der Häuser "aus den Latschen gekippt sind"? Ich behalte meine lieber an diesem Wochenende an.

Ich fahre als fränkisches "Kräuterfraala" aus der Arnikastadt Teuschnitz und amtierende Thüringer "Ehren-Olitätenmajestät" mit der amtierenden Thüringer Olitätenmajestät Cornelia Seidel nach Berlin zur "Grünen Woche". Na, das wird sicherlich spannend! Fährt jemand von euch auch nach Berlin zur "Grünen Woche"?

Irgendwie schaffe ich es zeitlich immer noch nicht, euch regelmäßig in den Kommentaren zu antworten oder einen Kommentar in eurem Blog zu hinterlassen. So bin ich immer noch eher ein stiller Leser. Seid aber versichert - ich freue mich von euch zu lesen und über eure Besuche hier.

Ein "♥-liches Willkommen" den neuen Lesern und ein dickes "Dankeschön" den treuen Mitlesern.

Freitag, 21. September 2012

Das verlassene Dorf - Part 1




Vor einiger Zeit, entdeckte ich die verlassenen Häuser eines Dorfes. Es ist eigenartig, dort entlang zu laufen und sich vorzustellen wie es damals war, als noch Leben in den Mauern herrschte. Viel wurde zwischenzeitlich mutwillig zerstört, manches zudem aus den Häusern gerissen. So klaffen die offenen Wunden anklagend still dem Betrachter entgegen.




Manches erliegt dem Zauber der Zeit. Spinnweben in zerbrochenen Fensterscheiben in denen sich der Morgentau spiegelt. Durch den reflektierenden Glanz und verzeihendem Charme wird der Blick des Wanderers angezogen und zum Verweilen eingeladen.




Manchmal stellt man sich die Frage: "Wohin führte sie, die Treppe?" Gebaut aus Schiefergestein, durch das fehlende Obergeschoss im aufgehenden Sonnenlicht blauschwarz glänzend, hat sie all die Jahre überlebt.


Alte Handwerkskunst. Manches von Hand geschmiedet. Gebäude und Inneneinrichtungen die nur mit Holz verzapft sind, aber auch 70er-Jahre Stil oder jetziger Retro-Look ist vereinzelt zu finden. Die Liebe zum Detail fasziniert mich bei den alten Häusern und nun sind sie dem Verfall gewidmet.




Kennt ihr das Gefühl, wenn ihr an Häusern vorüber geht und manche sind heimelig einladend und andere sprechen euch überhaupt nicht an? Einige Häuser wirken tot, strahlen eine unwirkliche Distanz aus obwohl sie noch nicht zerfallen sind. Andere wirken äußerst lebendig und liebenswert. Sie erzählen Geschichten von besseren Tagen. 



Wenn ich im Garten dann noch die voll behangenen Apfelbäume sehe - die nun niemand mehr abernten wird, die alten Gartenstauden die ihre Blüten durch regelrechte Brennnessel- und Himbeerdickichte schieben und sich mit letzter Kraft gegen die starke Konkurrenz behaupten...




Es ist ein Ort voller Erinnerungen - nur viele können (und wollen) sich nicht mehr daran erinnern. Ich möchte so nach und nach Bilder aus diesem Dorf hier einstellen und euch ein wenig von der Geschichte berichten. Ich schätze dieser Ort wird aufgrund der Einsturzgefahr vieler Gebäude bald nicht mehr frei zugänglich sein.



Donnerstag, 18. August 2011

Artenvielfalt durch Schnecken

kriechende Weinbergschnecke


Das liest sich doch toll, oder? Sagt man das allerdings einem Gärtner, hält der einen für übergeschnappt. Zu traurig sehen im Beet die übrig gebliebenen, kahlen Stümpfe von Salat, Möhrengrün und anderen Junggemüsen aus. Hintergrund meiner Überschrift ist folgender Absatz bei Welt Online: 

"...Wissenschaftler (hatten) fünf Jahre lang im Frankenwald und im Thüringer Schiefergebirge Bergwiesen (zwischen Tettau und Lobenstein)  genauestens untersucht. In Höhen zwischen 500 und 870 Metern katalogisierten sie alles, was dort wuchs und krabbelte. Dann streuten sie Gift. Sie vernichteten auf der einen Hälfte der Wiese so alle Insekten und Schnecken. Nach diesem radikalen Schritt begann das Zählen von vorne – und zwar Jahr für Jahr von Neuem.
Erstaunlicherweise führte die Giftaktion allerdings nicht dazu, dass alle Pflanzen und Kräuter sich rasend schnell vermehrten und die Wiesen dank des Schädlingsmangels vor Vielfalt überquollen. Vielmehr nahm die Artenvielfalt ab – nicht nur, weil weniger Krabbel- und Kriechtiere auf den Wiesen lebten. Sondern auch die Vielfalt unter den Pflanzen schrumpfte ohne die Fressfeinde."

Man erklärt es sich so, dass die Schädlinge verhindern, dass stärkere Pflanzen schwächere Konkurrenten verdrängen. Der Bauer erntete weder mehr Heu noch weniger, sondern die Kühe bekamen dadurch mehr "Einheitskost".
Hm, wenn ich also nun meinen Garten betrachte...

Ich habe die Lösung!

Fördern wir doch die Artenvielfalt unserer Wiesen! Klee- und Löwenzahnwiesen bekommen nun eine Extraportion  Schnecken serviert. Unseren Frankenwaldwiesen mit Arnika, Bärwurz, Knabenkräutern und vielen weiteren Wildkräutern möche ich keine weiteren Schnecken zumuten, aber den gutgedüngten. Das käme sicherlich den Schnecken auch gelegen, da es dort doch durch die Blattmasse viel feuchter ist. Also raus mit den Eimern, Schnecken gefangen und umgesiedelt!
Davon abgesehen finde ich solche "Giftaktionen" im Auftrag der Wissenschaft mehr als fragwürdig.

Hier ist noch einmal ein Artikel zum Thema:
http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-12098-2010-08-12.html