Montag, 9. September 2013

Max Planck - eine interessante Theorie zum Nachdenken





1918 bekam Max Planck den Nobelpreis in Physik und seine damalige Rede kam mir heute in den Sinn, da ich bei einer Diskussion mitbekam, wie eine Frau  sich respektlos "dem religiösen Glauben" gegenüber äußerte. Sie schimpfte nicht über eine konkrete Situation oder Instutitionen, sondern zog gläubige Menschen und den Glauben an sich, sehr lautstark in den Schmutz. Ich fand ihr Verhalten in der Öffentlichkeit respektlos. Man sollte doch irgendwann die Fähigkeit besitzen, andere Menschen und ihre unterschiedlichen Glaubensvorstellungen annehmen zu können, ohne dieses "Andersdenken" gleich zu beleidigen. Manche religiösen Gedanken anderer Kulturen sind mir auch fremd und manche "spirituellen" Gedanken sind mir viel zu weit hergeholt, als dass sie mich im Inneren berühren würden.

 "Spinat-Vergleich" gefällig?

Ich mag überhaupt keinen pürierten Spinat, Blattspinat esse ich ganz gern. Ein begeisterter Spinatesser werde ich dennoch nicht. Man mag mir nun vom pürierten oder anders zubereiteten Spinat vorschwärmen, Rezepte auflisten, ich höre es mir gerne an, ziehe Vergleiche zu meinen Erfahrungen und freue mich daran, dass andere sich dafür begeistern können. Ich möchte aber nicht ständig zum Spinat essen "genötigt" und "bekehrt werden". Mir selber liegt es fern, den "Spinatanhängern" für ihre Liebe zum Spinat Vorhaltungen zu machen und diese zu beschimpfen oder den Spinat deshalb für "schlecht" zu erklären. Das wäre anmaßend.

Warum nun Max Planck?

Max Planck trug entscheidend dazu bei, dass Albert Einstein überhaupt bekannt wurde. Sein Lebensweg ist es wert einmal nachgelesen zu werden. In seinen 89 Jahren durchlebte er viel Freud und Leid. Miterleben zu müssen, wie in jungen Jahren die erste Frau qualvoll stirbt, war für ihn ein großer Schlag.
Der erste Sohn (von seiner zweiten Frau) und sein Bruder starben im ersten Weltkrieg, seine Zwillingstöchter bei den Geburten ihres jeweils ersten Kindes. Mit seinen 85 Jahren erlebte er bei einem Besuch bei Verwandten mit, wie diese ausgebombt wurden. Der vierte Sohn wurde von den Nazis hingerichtet, weil er bei dem Aufstand (Attentat Graf von Stauffenberg am 20.7.1944) beteiligt war und mit 87 Lebensjahren flüchtete er in den Wald und schlief dort mit seiner Frau unter freiem Himmel, da sein Wohngebiet zur Kampfzone wurde.

Einen Auszug seiner Rede finde ich nachdenkenswert, doch lest selbst:

"Es gibt keine Materie an sich...

Als Physiker, also als Mann, der sein ganzes Leben der nüchternen Wissenschaft, der Erforschung der Materie diente, bin ich sicher von dem Verdacht frei, für einen Schwarmgeist gehalten zu werden. Und so sage ich nach meinen Erforschungen des Atoms folgendes:

Es gibt keine Materien an sich. Alle Materie entsteht und besteht nur durch eine Kraft, welche die Atomteilchen in Schwingung bringt und sie zum winzigsten Sonnensystem des Atoms zusammenhält. Da es im ganze Weltall aber weder eine intelligente noch eine ewige (abstrakte) Kraft gibt – es ist der Menschheit nie gelungen, das heiß ersehnte perpetuum mobile zu erfinden – so müssen wir hinter dieser Kraft einen bewussten intelligenten Geist annehmen. Dieser Geist ist der Urgrund aller Materie. Nicht die sichtbare, aber vergängliche Materie ist das Reale, Wahre, Wirkliche (denn die Materie bestünde; wie wir gesehen haben; ohne diesen Geist überhaupt nicht!), sondern der unsichtbare, unsterbliche Geist ist das Wahre.

Da es aber Geist an sich nicht geben kann, und jeder Geist einem Wesen zugehört, so müssen wir zwingend Geistwesen annehmen. Da aber auch Geistwesen nicht aus sich selbst sein können, sondern geschaffen worden sein müssen, so scheue ich mich nicht, diesen geheimnisvollen Schöpfer ebenso zu nennen, wie ihn alle alten Kulturvölker der Erde früherer Jahrtausende genannt haben: GOTT !

Eine Wissenschaft, die den Geist nicht in ihr Denken mit einbezieht, kann nicht zur Wahrheit vordringen. Die Existenz einer Schöpferkraft muss in den Wissenschaften als eine unanzweifelbare Tatsache akzeptiert werden.

Geist und Gehirn sind unabhängige Komplexe, die irgendwie in Wechselwirkung stehen. Es gibt aber eine Grenze, über die eine Wechselwirkung in beiden Richtungen stattfindet, die man sich als Fluss von Informationen, nicht von Energie vorstellen kann. Der Geist ist kein Teil der Materie-Energie-Welt, sodass kein Energieaustausch mit der Transaktion verbunden sein kann, sondern nur Informationsfluss. Und dennoch muss der Geist dazu fähig sein, das Muster der Energieprozesse in den Gehirnmodulen zu verändern. Es ist schwer verständlich, wie der ichbewusste Geist mit einer so enormen Komplexität modularer Raum-Zeit-Muster in Beziehung stehen kann."

4 Kommentare:

  1. Viel zum Nachdenken, vielen ♥lichen Dank dafür.

    Liebe Grüße von Anne(Rosendame)

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  2. Hallo Carola :)

    da muss man schon in die tiefe seines "Geistes" abtauchen um über diese Worte nachzudenken, wobei ich da - als einfacher "Normal-Denker" dem Herren Planck durchaus zustimmen mag.

    Lieben Gruß und guten Wochenstart
    Björn :)

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  3. Intressantes Posting für mich und auch mich regt es zum nach denken an!
    Danke dir!
    Lieben Gruss Elke

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  4. Von Max Planck zum Spinat und wieder zurück: das ist ja schon ein toller Quantensprung ;-)
    Ich finde es eine merkwürdige Eigenschaft der Menschen, immer eine Erklärung brauchen zu müssen und entsprechend danach zu suchen, statt Dinge einfach auch mal auf sich beruhen lassen zu können.
    Und wenn man nichts finden kann, dann wird die Metaphysik beschworen und ein göttliches Erklärungsmuster aus der Schublade gezogen.
    In meinem Abreisskalender zum gestrigen Tag stand: "Wir verstehen, daß der Primitive einen Gott braucht als Weltschöpfer, Stammesoberhaupt, persönlichen Fürsorger. Dieser Gott hat seine Stelle hinter den verstorbenen Vätern, von denen die Tradition noch etwas zu sagen weiß. Der Mensch späterer Zeiten, unserer Zeit, benimmt sich in der gleichen Weise. Auch er bleibt infantil und schutzbedürftig auch als Erwachsener; er meint, er kann den Anhalt an seinen Gott nicht entbehren. (Sigmund Freud. In: Rabenkalender zum 23.9.2013).

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