Freitag, 27. Juli 2012

Gelassenheit

Dukaten-Feuerfalter (Lycaena virgaureae)  auf Arnikablüte



Momentan werde ich im "Reallife" mit "Nettigkeiten" konfrontiert, die mir aufzeigen, welch` Bösartigkeit doch manchen Menschen inne wohnt. Es ist schwierig, sich nicht anstecken zu lassen und sachlich zu bleiben, vor allem da ich zum Teil persönlich angestachelt oder auch angegriffen werde. Manche informieren mich über scheinbare "Ungeheuerlichkeiten" die hinter/auf meinem Rücken ausgetragen werden und warten spannungsgeladen, wie ich auf die Neuigkeiten reagiere. 

Also verbringe ich viel Zeit mit meinem Hund tief in den Wäldern, in denen selbst keine Handystrahlung mehr hindurch dringt und erforsche viele neue Waldgebiete. Ich verstehe, warum mancher Mensch gern als Einsiedler lebte. Es ist herrlich entspannend.

Die Natur kann natürlich grausam sein. Sie ist es im Auge des menschlichen Betrachters, der Opfer und Täter sieht. Die Natur aber ist nie berechnend bösartig und hinterhältig. Sie regelt ihr Überleben - nicht mehr. Mit ihren Strategien. Armer Mensch! 

Luft holen. Schritt für Schritt gehen. Immer tiefer einatmen. Erst sind es harte Schritte. Gedankenkarussell. Es ist die Luft im Wald, die würzige Schwere des Waldbodens die empor steigt, das rhythmische Bewegen des Waldgrases, das Grün der verschiedenen Moose, das Gemurmel des Waldbaches, die Schritte werden weicher. Ruhe finden, Kraft tanken, Gedanken fliegen davon. Es gibt in der Natur viel zu viel zu entdecken. Wer möchte bei dieser Fülle an Schönem dem Negativen noch Platz schenken? 
Der römischen Dichter Horaz soll seinen Zuhörern geraten haben:



"Erhalte in stürmischen Zeiten sorgsam Dein Herz in gelassener Gleichmut.

Besinne Dich auf Deine Kraft,

vertraue Dir selbst 

und auf den Sieg des Guten, dem Du dienst.

Und überlasse,

wenn andere Dich kränken oder verletzen,

den Ausgleich dem Schicksal 

mit der gelassenen Einstellung:


Wer mir schadet, wird vom Schicksal erzogen.




Oder wie wir im Frankenwald gerne sagen: 
"Der Herrgodd lässd der Gaas, den Schwooz nie zu long wochs!" 
Übersetzung:"Der Herrgott lässt der Ziege den Schwanz nicht zu lang wachsen!" 






9 Kommentare:

  1. Es gibt keinen Unterschied zwischen Mensch und Natur. Die Natur ist das Ganze, der Mensch ein Teil davon. Nicht so wichtig.

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    1. Hallo meine liebe Nervenruh,

      da gebe ich dir völlig Recht!

      Gerade deshalb finde ich deinen Kommentar sehr wichtig. Danke!
      Wir sind Teil einer wundervollen Natur, aber dennoch nicht die Krone der Schöpfung.
      Wir übersehen immer noch viel zu viel die Einzigartigkeiten und haben noch lange nicht das perfekte Zusammenspiel der einzelnen Dinge verstanden.
      Herbert Grönemeyer sang in seinem Lied "Ein Stück vom Himmel": Die Erde ist freundlich, warum wir eigentlich nicht?
      Mir geht es um den Respekt voreinander. Das Akzeptieren, dass es mehr Farben als schwarz und weiß gibt und man deswegen andere nicht angreifen muss, beziehungsweise mit "unlauteren Mitteln" Menschen versucht zu manipulieren und zu schädigen. Diese Menschen (es sind ja `Gott sei Dank` nicht alle so) stellen sich dadurch selbst ein Armutszeugnis aus.

      Liebe Grüße

      Carola

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  2. ...man muss zum glück nicht auf jeden fahrenden zug aufspringen ;-)
    take care,
    lisanne

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  3. Guten Morgen Lisanne,

    schön dich hier zu sehen!

    Bin völlig deiner Meinung. Da gehe ich lieber weiterhin zu Fuß und steige auch gern einmal einen Berg alleine hoch - um für mich einen Überblick zu gewinnen.
    Vielen Dank für den Bildvergleich!

    Liebe Grüße
    Carola

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  4. ♥♥♥...denk dir einfach, diese menschen sind noch nicht so weit. irgendwann kommen sie auch an den punkt, ihre lektion zu lernen. mit dieser einstellung ist es für dich leichter, das verletzende an dir abprallen zu lassen...es muss nicht durch dich durch...was an dir abprallt, trifft sie selbst, wie ein bummerang...nur so können sie selbst an den verletzungen wachsen, die sie anderen zufügen wollen.ein prozess, der nicht wirklich und unweigerlich mit dir zu tun hat...
    eine innige umarmung sendet dir
    lisanne

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  5. Liebe Carola,

    auch wenn ich immer wieder ewig nicht aktiv in Sachen Blog unterwegs bin, so liebe ich deine Einträge nach wie vor. :) Dein letzter Kommentar ist mir sehr ans Herz gegangen. Auch ich möchte dir eine Umarmung da lassen. Weil jeder Mensch Umarmungen braucht.

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  6. Auch ich habe einen Weg, den ich immer wieder zur Entspannung gehe. Ich finde, die Natur gibt einem viel zurück, was in der Hektik verloren geht. Die Rücksichtslosigkeit, Kälte und Profitgier wird immer größer, da sollte man sich so gut es geht heraushalten und sich einfach Freiräume schaffen.
    Eine gute Woche wünscht Dir Marie

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  7. Liebe Carola,

    wie recht du doch hast! Wenn man zu viel Kraft in einen Konflikt steckt, so bleiben die eigenen Bedürfnisse und insbesondere die "Gelassenheit" auf der Strecke. Auch ich mit meinen jungen Jahren habe schon des öfteren die Erfahrung machen müssen, wie gemein und hinterhältig die Menschheit doch sein kann. Aus diesen Erfahrungen habe ich gelernt und ich bin froh darüber, sie schon so früh gemacht zu haben.

    Ein Kompliment an dich, dir ist hier ein wunderbarer Post gelungen, der es genau auf den Punkt getroffen hat ;)

    ganz liebe Grüße

    Paultschi

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  8. Liebe Carola,

    Ich kann dich sehr gut verstehen. Wenn ich eines im Leben gelernt habe, dann dass man von den Menschen nicht viel erwarten darf. Die meisten nehmen sich, was sie kriegen können und geben dir dann einen Tritt in den Hintern. Kein Verhalten, dass ich nachvollziehen kann, mit dem man aber lernen muss, umzugehen. Die Natur hilft mir in solchen Situationen auch immer wieder, mich wieder auf das wirklich Wichtige zu fokussieren.

    LG, Varis

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Vielen Dank, dass ihr eure Gedanken und Meinungen mit mir teilt!