Die Frage ist, wer ertappte hier wen?
Begeistert war der Sperber nicht, dass ich ihn beobachtete. Er war wieder auf der Jagd nach den Vögeln im Garten. Wenn Taubenzüchter Verluste beklagen, war meistens er, oder sein nächster Verwandter der Habicht, daran schuld und seltener der Falke. Zu 98% gehören Vögel auf seinem Speiseplan. Die restlichen 2% bestehen aus Kleinsäugern und Reptilien.
Hier sieht man das Männchen den Terzel. Die Männchen erkennt man durch ihre orangeroten/rostbraunen Abgrenzung zum schiefergrauen Deckgefieder, an den Wangen, am Hals und an den Seiten. Auf dem Foto oben kann man die Farben ganz gut erkennen.
Der Sperber (Accipiter nisus) hat seinen Namen von der "Sperberung" seines Gefieders - also von diesen braunen Federspitzen, die quer über den Bauch sichtbar sind.
Der Sperber war Vogel des Jahres 2011. Sein Weibchen und die Jungvögel sind brauner im Deckgefieder und unauffälliger. Das Weibchen ist an der Unterseite gräulicher mit weniger Farbkontrast. Es fehlt das rotbräunliche Gefieder im Gesicht.
Man könnte ihn mit dem Habicht verwechseln, denn er sieht ihm wirklich sehr ähnlich. Das Habichtmännchen ist auch fast ein Drittel kleiner als das Habichtweibchen und so könnte dieser mit dem Sperberweibchen schnell verwechselt werden. Wenn Krähen mit am Himmel sind, kann man besser vergleichen. Das Sperberweibchen ist kleiner als die Krähe, das Habichtsmännchen hingegen größer als die Krähe.
Dieses Sperberweibchen (war in den vergangenen Jahren besser zu fotografieren, deshalb zwei Archivbilder) verfolgte hauptsächlich Amseln. Die Spatzen und Meisen interessierten sie nicht, Goldammern wurden nie aus den Augen gelassen und so fanden sich im Garten ständig Federn.
Das Weibchen rupfte immer an Ort und Stelle. Der Terzel trug seine Beute bisher stets davon. Der Greif hat das, was sich viele Frauen wünschen - dünne, lange Beine! Seine Fänge sind so lang, dass sie tief in die Beute eindringen und anhand der zuckenden Muskel spüren, ob das Opfer noch lebt. Erst wenn das Opfer tot ist, löst sich der "Beutekrampf" und er trägt es davon. Damit er die Beute nicht verliert, dafür sorgen "Noppen" an den Zehen/Fingern. Sperber hört man nicht. Wenn die Falken über das Haus fliegen rufen sie, doch den Sperber sieht man nur. Am Brutort verhalten sie sich zwar anders, aber in unseren Fichtenwäldern sind die Nester gut versteckt- ich sah noch keines.
Was mir besonders gefällt, sind die herrlichen Flugmanöver. Wusstet ihr, dass der Sperber mit einem Flügelschlag seine Richtung um 180 ° ändern kann? In der Luft sieht man seinen schlanken Körper eben noch elegant dahingleiten und plötzlich stoppt er ab, stürzt sich drehend hinab auf die Erde. Man hat Mühe ihn mit den Augen zu verfolgen, aber die kleinen Vögel stieben hektisch in sämtliche rettende Nischen, so dass man nur aufgrund ihres Fluchtweges erahnen kann, wo er sich gerade befindet. Einmal flog der Greif bei der Jagd durch die Stangen unseres Balkongeländers und blieb auf dem Boden des Balkons sitzen. Der gejagte Kleinvogel kam ums Leben - er knallte gegen die Balkontür. Was es für ein Vogel war, weiß ich nicht, es ging zu schnell und der Sperber trug ihn davon.
Die Flügeldecken sind recht kurz im Vergleich zu den Schwanzfedern, dadurch schafft er es, waghalsige Flugmanöver selbst zwischen den Bäumen zu fliegen. Das unterscheidet ihn auch vom Turmfalken. Meine Turmfalken am Haus, bremsen kurz vor Büschen und engstehenden Bäumen und drehen ab. Der Sperber stürzt sich regelrecht ins Gebüsch und falls der Kleinvogel entkommen ist, sitzt er verblüfft und irgendwie pikiert im Geäst und ordnet sein Gefieder. Manchmal enden diese akrobatischen Jagdschauspiele mit tödlichen Verletzungen.
Der Tod eines Partners in der Brutzeit ist fatal. Das Sperberweibchen kümmert sich im Horst um das Gelege und zerteilt die Beute. Da der Terzel die Beute nur am Nest abwirft (wenn das Weibchen nicht da ist) und nie zerteilt, würden die Jungen verhungern, wenn dem Weibchen etwas zustößt. Die Sperberfrau mausert sich während der Brutzeit und verfügt nicht über die Flugkraft um zu jagen. Verletzt sich oder stirbt der Sperbermann, kann dies zum Tod vom Rest der bis zu achtköpfigen Familie führen.
Hier auf dem Bild sieht man den schwachen, weißen Überaugenstreif des Sperbers. Beim Habicht ist dieser viel stärker ausgeprägt. Der Terzel hat mehr orange Augen, die Augen des Weibchens sind so hellgelb wie die Haut auf der Nase des Greifvogels. Ich finde den Ausdruck in den Augen von Greifvögeln einfach nur eindrucksvoll und intensiv.
Na, nun ist genug über den Sperber geschrieben worden. Er "guckt" schon wieder so streng. Früher glaubte man übrigens, dass sich der Kuckuck im Winter zu einem Sperber verwandelte und nur im Sommer als Kuckuck umherzieht. Manch einer soll auch schon Kuckuck mit Sperber verwechselt haben.
Ein eindrucksvoller Gast im Garten - aber ich muss auch nicht um meine Haustiere fürchten und die Kleinvögel haben im Garten bei mir zumindest eine faire Chance um zu entkommen.
Was wirklich grausam für mich ist... Ich sehe viele Tiere, wunderschöne Begebenheiten und kann sie mit meiner Kamera nicht einfangen. Die Bilder wirken trübe, sind unscharf und oftmals zoomt die Kamera ununterbrochen hin und her ohne das, was ich fixiere einzufangen. Wenn ich den Auslöser betätigt habe, braucht die Kamera viel zu lange zum Abspeichern des Bildes. Viele Momente gehen dabei verloren. *seufz*
Meine Güte, dein Blog macht mich nocht richtig schlau! Igel-, Pflanzen- und Vogelkunde. Und dann noch so tolle Bilder dazu! :) Gefällt mir wirklich sehr, sehr gut!
AntwortenLöschenP.S.: Was für eine Kamera hast du denn?
AntwortenLöschenLiebe Carola,
AntwortenLöschenhach........... DANKE !!!
Erst einmal dafür, dass Du die Farben geändert hast und ich endlich LESEN kann. Ich hoffe, es gefällt Dir selbst auch gut!?
Dann für Deinen lieben Kommentar bei mir. Ich freue mich sehr, dass Du wieder kommentieren kannst. Deine Rückmeldungen sind so herzlich und bereichernd für mich!!
Ja und zu guterletzt für Deinen tollen, informativen Post zum Sperber.
Ich beobachte ihn hier bei uns auch häufig und finde ihn sehr schön, auch wenn ich wegen ihm immer um unsere Küken Angst hatte.
Du hast ihn doch ganz gut vor die Linse bekommen. Solche Aufnahmen schaffe ich noch nicht einmal beim Rotkehlchen ... lach.
Aber ich weiß, welchen Frust Du meinst. So geht es mir oft, wenn ich mal die Hühner ablichten möchte.
Hab einen guten Start in die neue Woche und sei herzlich gegrüßt von Joona
PS: Sag Bescheid, wenn Du den Zopf gebacken hast,ich komm dann vorbei ....
Ja das Problem mit der Kamera kenne ich auch zu gut. Meistens lege ich sie dann weg, denn dann hab ich die Augenblicke lieber für mich und wunderschön als sie damit zu vergeuden mich über nicht gelungene Fotos zu ärgern!
AntwortenLöschenAber die Fotos, die du diesmal gemacht hast - die sind einfach ein Wahnsinn ♥
Vielen vielen Dank fürs zeigen!
Liebe Grüße nima
Hi, bin ganz begeistert von deinen Vogelfotos und informativ ist es obendrein noch. Werde deine Beiträge ins Abo nehmen.
AntwortenLöschenlg Hermine
Danke für deinen interessanten Beitrag und schönen Fotos vom Sperber,
AntwortenLöschenwünsche dir einen schönen Wochenanfang
liebe Grüße
Hermine
Tolle Fotos und vor allem kann man noch lernen dabei!!! Bin ganz begeistert :-)
AntwortenLöschenSchönen Abend wünscht dir Eva!
Hallo Carola,
AntwortenLöschendas sind traumhafte Aufnahmen.
Sperber sind ohne Zweifel wunderschöne Greifvögel, vorallem die Augen faszinieren mich.
Jetzt im Winter sind sie besonders aktiv, wie ich leider schmerzlich feststellen durfte :(
lg Paultschi
Hi, Carola! Thanks for this informative post. You explained elaborately with your attentive and affectionate watch on them. Birds are nicely photographed. I know the difficulty to capture each moment of birds, I almost failed. I like to see them living freely in nature. Thanks for your comment. Stay warm.
AntwortenLöschenYoko
Hallo Ihr Lieben!
AntwortenLöschenHabt vielen Dank für eure Kommentare!
@ Carmen
Ich habe eine Nikon P500. Schon das Vorgängermodell hatte Schwierigkeiten bei den Makros. Die P100 zoomte dabei fröhlich hin und her und die Akkus wurden schneller leer.
Die Nikon 500 ist eine Digitalkamera, hat ihre Vorzüge aber sie kann die Farbspielereien nicht einfangen.
Wenn ich einen kristallklaren Waldbach fotografiere, weil mich die verschiedenen Grüntöne des Mooses an den Steinen im Kontrast der Farben des sprudelnden und weißschäumenden Wasser faszinieren, erhalte ich ein nebelgraues Wasser eingetrübtes, fast unscharfes Bild. Da ich ja vor Ort stehe, sehe ich im Display das ernüchternde Ergebnis. Vielleicht sollte ich sie zum Kundendienst senden. *seufz*
Liebe Grüße
Carola
@ Joona
AntwortenLöschenGern geschehen. Ich bin dir sehr dankbar, dass du ansprichst, wenn du etwas nicht lesen kannst. Ich selber hätte es nicht bemerkt. Also ein "Dankeschön" an dich!
@ Nima
Vielen Dank für dein Kompliment, soweit bin ich noch nicht, dass ich die Kamera weglegen kann.
@ Hermine & Hermine & Eva
Es freut mich wirklich sehr, dass euch der Artikel gefällt. ♥-lichen Dank
@ Paultschi
Für dich ist es bestimmt ein zwiespältiges Gefühl. Du magst ja Beides - Taube und Sperber. Ich hoffe du bleibst von näheren Sperberbesuchen verschont.
@ Stardust
Thanks for your comment.
I`m glad that you like the pictures. With your beautiful photos, I can hardly believe that you fall to photograph some difficulty.
コメントありがとうございました。
私は、写真を気に入ってうれしい。あなたの美しい写真と、私はほとんどあなたがいくつかの困難を撮影するために落ちると信じてすることはできません。
Habt eine gute Zeit
♥-lich Carola
Ich habe wieder Schwierigkeiten bei euch zu posten!
AntwortenLöschenEs ist so schade!
Liebe Grüße
Carola