Samstag, 7. Juni 2014

Gartengestaltung - Insektenhotel




Momentan gibt es einen regelrechten Boom was Insektennisthilfen betrifft (die leider oftmals nicht den Lebensbedingungen der angegebenen Tiere entsprechen und völlig überteuert sind). In den 90ern habe ich angefangen, kleinere Brutstätten zu schaffen.



Der Bereich unterhalb des Balkons war, seit dem Hausbau in den 70ern, allerdings immer ein "toter Platz" gewesen. Darunter wuchs nichts, es sah trostlos aus. Es lebten dort schon immer gerne Eidechsen und Schlangen. Ich förderte die Ansiedlung mit sehr einfachen Mitteln. Vieles war sicherlich nicht perfekt durchdacht, aber für die Zeit ohne Internet und demnach eingeschränkter fachspezifischer Informationsmöglichkeiten zumindest ein guter Anfang. Ein Buch von Reinhard Witt (Wildgarten) fesselte mich und manche Dinge konnte ich (noch im Kleinen), im Garten meiner Eltern umsetzen. Als ich das Haus übernahm war der Balkon sanierungsbedürftig. Abriss oder ihn erhalten?


Nun, es wurde der Balkon erneuert...


... und auch der Bereich darunter bekam ein neues Aussehen.



Nach dem Umbau sah es nämlich immer noch potthässlich aus. Außerdem war es Platzverschwendung. Aber wenn der Hang nach hinten gerückt würde, könnte man den neu geschaffenen Platz vorne für einen 1000 l Wassertank nutzen.


Also wurde eine Natursteinmauer gebaut und so manche Stolperfalle beseitigt. Unten seht ihr ein Bild von 2010.



Leider war allerdings 2009 immer noch das tote Eck direkt unter dem Balkon vorhanden. Nun zwar kleiner, als vorher, aber nicht unbedingt schöner.


Vorhanden war aber auch in meinem Kopf eine Idee. Diese teilte ich meinem Vater mit. Früher werkelten wir öfters zusammen. Das, was ich mir vorstellte, konnte er körperlich nicht mehr umsetzen. Er hatte aber einen handwerklich begabten Freund, der sich auch dazu bereit erklärte und zur Tat schritt. Ich finde, Erwin hat wirklich eine sehr gute Arbeit gemacht und ich erfreue mich immer noch am Anblick des Fachwerkes.



Im Frühjahr 2010 war mein "Außenzimmer für besondere Gäste" fertig eingebaut und wartete nur noch auf Füllmaterialien.



Die benötigte Menge hatte ich übrigens völlig unterschätzt. Immerhin waren allein im Holzfachwerk 5 m² Fläche zu befüllen und der Platz sollte so effektiv wie möglich genutzt werden. Ihr glaubt nicht wie viele Bambusstäbe, Schilfmatten, Holunderzweige usw. darin verschwanden und dennoch wurde es nicht merklich voller.




Unterhalb des Holzfachwerks befinden sich zum Schutz des Holzes Hohlsteine zum Befüllen. Richtig fertig werde ich wohl nie sein, da im Laufe der Zeit auch mal Teile weg getragen werden oder einfach auch kaputt gehen. Ansonsten muss man bei einer Insektennistwand keinerlei Pflegemaßnahmen durchführen.



Hier sieht man den 1000 l Wassertank, die Nistwand auf den Hohlsteinen... 



... und die Tür, damit bestimmte Zugänge zum Haus immer zugänglich bleiben. Das Zimmer innen ist frostfrei und wurde/wird sehr gut angenommen. Die Tür wird einfach ausgehebelt um sie zu öffnen. Alles andere wäre unvorteilhaft gewesen.



Fledermäuse und Igel finden durch diverse Öffnungen jederzeit Zugang zum Innenraum.




Die eine Wandseite - windgeschützt Richtung Osten - misst ca. 1,40 m x 0,75 m. Direkte Sonneneinstrahlung gibt es nur von ca. 9.00 Uhr bis 14.00 Uhr. Dies stört allerdings die Bienen kaum. Hier herrscht trotz der unvollendeten Befüllung reges Treiben. Dieser Tage werde ich allerdings endlich mal die Wand ganz fertig stellen.




Richtung Westen ist die Wand ca. 1,40 m x 1,60 m groß. Aufgebaut ist sie auf der Trockensteinmauer .Von der Mauerkrone bis zum Insektenhotel wurde der Bereich mit Sand aufgeschüttet. Zwischen den Steinen können sich die Kröten, Eidechsen und Schlangen in das Haus zurückziehen. Damit sie ungestört und geschützt sind, habe ich den Innenraum mit größeren Steinen aufgefüllt, und damit den Hang im Innenraum auch etwas ausgeglichen. Größere Lücken dazwischen wurden einfach mit Moos bestückt. So manche Hummel zeigte immer wieder Interesse an bestimmten Einflugsmöglichkeiten und krabbelte hinein. Nun haben auch diese Brummer zumindest eine Chance einen Staat zu bilden. Über den Steinen kam eine dicke Lage Stroh. Stroh zieht nicht so Feuchtigkeit wie Heu und schimmelt zudem nicht so schnell. Somit bleibt das Quartier immer trocken und Igel & Co finden ganzjährig ein geschütztes Plätzchen. Auch Schmetterlinge, Käfer und Florfliegen überwintern im Innenraum.



Für euch eine Detailaufnahme von den noch karg befüllten Hohlsteinen. Die Westwand mit ihrem Sandbereich ist durch den Balkon vollständig überdacht und vor Regen geschützt. Die Abendsonne wärmt sehr lange den Bereich.



Die Südwand beträgt nur ca 1,40 m x 1,20 m, denn daneben ist eine Tür angebracht. So kann ich, wenn es nötig ist, zu den im Erdreich vorhandenen Zugängen.




Vor der Südwand befindet sich ein großes Kräuterbeet. Weit fliegen müssen also die Bienen nicht, denn die verschiedenen Sorten an Minzen, Melisse und Thymiane und viele weitere Kräuter und ungefüllte Blumen warten innerhalb des Gartens nur auf ihre Besucher. Eine tolle Seite zum Bestimmen von Wildbienen und Wespen findet man, wenn man dem Link  zu Naturspaziergang folgt. Es gibt viele Seiten, bei denen man den lateinischen Namen wissen muss um ein Bild des gesuchten Insekts zu finden. Andersrum geht es etwas einfacher, denn man weiß ja was man sucht und kennt nur den Namen nicht. Man muss zwar dort noch auf gut Glück Familien- oder Gattungsnamen anklicken, sieht aber dann sofort verschiedene Bilder um diese vergleichen zu können und um den Artnamen zu finden.




Volker Fockenberg hat einen aus Ton gebrannten Bienenstein entwickelt. Es ist der rötliche "Ziegelstein". Dieser hat 331 Röhren mit Durchmessern von 3 – 8,5 mm und bietet damit Nützlingen unterschiedlicher Arten ideale Brutbedingungen. Diese Nisthilfe ist mit Sicherheit auch für den Balkonbereich geeignet und die Bewohner sind absolut harmlos. Ihr findet die interessante Website mit Shop unter Wildbiene.com. 




Bei durchschnittlich fünf Brutzellen pro Nestgang, können aus einem Stein ca. 1600 Nachkommen im Frühling/Sommer schlüpfen! Nützlinge! Keine Lästlinge! Wie man den Bienenstein (liegend, stehend, quer) ins Insektenhotel einfügt ist egal, die Bienen fliegen die Röhren an. Die Abmessungen sind ca.: Höhe 25 cm, Breite 12 cm, Tiefe 7,5 cm). 
Unter dem Balkon stehen zwölf solcher Steine zur Verfügung (im Garten verteilt sind übrigens noch viel mehr Niststeine und kleinere Insektenhotels vorhanden). Das sind 3.972 Nestgänge. Es könnten alleine darin 19.860 Nachkommen in einem Jahr entstehen. Gewaltige Zahlen, oder?
Dazu kommen 1200 Brut-Pappröhren mit verschiedenem Durchmesser (6.000 Nachkommen möglich) speziell für Wildbienen und Co. Diese sind absolut toll und wurden bei Bienenhotel.de bestellt, allerdings sind sie durchgehend offen und müssen auf einer Seite erst verschlossen werden. Eine Röhre kommt auf 0,09 Euro und von daher ist dies auch kein billiger Spaß. Dennoch lohnenswert, da es keine unsaubere, scharfkantigen Ränder gibt und sie eine saubere und optisch sehr dekorative Verarbeitung möglich machen. 


Dann habe ich noch Holzblöcke, die die gleiche Größe wie die Bienensteine haben. Dort sind "nur" 108 Löcher gebohrt. Das entspräche einer potentiellen Kinderzahl von 540 pro Stein. Zwanzig solcher Holzblöcke sind verbaut (10.800 Nachkommen möglich). Nur allein bei den gekauften Nistmöglichkeiten könnten bei vollen, erfolgreichen Besatz jährlich ca. 36.600 nützliche Insekten schlüpfen. Die unzähligen Brutröhren durch Bambusstangen, Holzscheiben, Schilfrohre und Stängel habe ich nicht gezählt, aber es ist erahnbar, was es für die Tierwelt bedeutet. Es mag etwas "seltsam" erscheinen, aber ich trage keinen Schmuck am Körper und mit einem Bienenstein oder Baumaterial macht man mir eine viel größere Freude zu Geburtstagen & Co. Wie man sieht, weiß man das. So bekommt man auch ein Haus voll. ;-)  Mit Zahlen wollte ich euch nicht langweilen, aber ich glaube, man kann erahnen, wie kostbar solch kleine Refugien sind. Makaber, aber wahr... auch die Vögel profitieren davon. Und wer schon mal gesehen hat, wie die Wespen Spannerraupen in ihrer Größe und Unmengen an Blattläusen in die Brutröhren ziehen, bekommt Respekt vor so fleißigen Schädlingsbekämpfern! 



In meinem Insektenhaus befindet sich Stirnholz. Das sind die großen Baumscheiben aus Birnenholz. Man rät davon ab, Holzscheiben zu verwenden, da durch die Risse, die Brut faulen könnte. Vor allem recht frische Scheiben reißen nach der Fertigstellung .Ich habe sehr altes abgelagertes Holz verwendet und obwohl im Abstand zu vorhandenen Rissen gebohrt wurde, bildeten sich dennoch weiterhin Risse. Darauf verzichten wollte ich nicht. Ich fand es sehr dekorativ und es gibt in dem Hotel und an anderen Stellen im Garten immerhin noch viele weitere Brutröhren, die besiedelt werden können. Die Insekten haben die freie Auswahl und ein weitreichendes Angebot, doch seltsamer Weise sind sie bei mir ziemlich schnell gerade in die Holzscheiben eingezogen und nehmen auch die Holzblöcke mit den Rissen an, obwohl sehr viele Brutröhren ohne "Belüftung" reichlich vorhanden sind.

Wer es bis hierher geschafft hat zu lesen, verdient übrigens auch riesigen Respekt! Danke für euer Interesse!
Den neuen Mitlesern zudem noch ein ♥-liches Willkommen! 


Donnerstag, 5. Juni 2014

Kindermund (12) Heiße Mama




Es ist früher Morgen. Die Kinder noch unausgeschlafen. Die Zeit eilt dahin, es geht kaum vorwärts. Jede Handlung muss eingefordert werden. Ich schließlich entnervt: "Jetzt beeilt euch endlich mal, ich sitz` hier schon auf glühenden Kohlen, weil uns die Zeit davon läuft!"

Daraufhin schaut meine Kleine meinen Hintern an und fragt interessiert: "Heißt das jetzt, du hast `nen heißen Hintern?"

Montag, 2. Juni 2014

Sanfter Jäger - Nachtgedanken

                                                  




Völlig entspannt entgeht dir doch nichts. Genießt wie ich den Duft der Katzenminze, kostest vorsichtig ein Blatt vom wilden Dost und schnurggelst dabei. Begleitest mich bei meinen Gartenstreifzügen. Zeigst mir kapriolenhafte Sprünge, jagst einem kleinen fliegenden Käfer hinterher. Leckst den Morgentau von den Kräutern und schüttelst empört die Pfoten aus, als Tropfen diese bespritzen. Räkelst dich etwas später genüsslich im Sandhaufen und genießt die wärmenden Sonnenstrahlen. 

Gnädig wird mein Kraulen toleriert. Wie könnte ich auch an dir vorbei gehen, ohne dich zu beachten. Sanft umfassen mich deine Pfoten, nur um mich Sekunden später mit schnellen zarten Liebesbissen traktieren zu können und mit der kratzigen Zunge eine kleine Entschuldigung hinterher zu lecken. Für dein Futter wirst du zum Rebell, eine lauthals ihr Recht einfordernde Nervensäge. Skeptisch wird die Speise begutachtet. Kontrolliert, ob es nicht doch etwas Besseres zu holen gibt. Manchmal liegt das Futter in der Schüssel und du sitzt dennoch maunzend vor dem Kühlschrank und man meint, du bist der ärmste, ausgehungertste Kater der ganzen Welt. Mit Sicherheit bist du ein begabter "Theaterkater", der seine Auftritte genießt und als kleine Diva kannst du jämmerlichst beleidigt aussehen. 

Wenn ich "Unkraut jäte" - auf allen Vieren - so kann ich sicher sein, dass du mich beobachtest. Sicherlich bist du vom Anblick amüsiert. Während ich mich recke und strecke, um den scheinbaren Urwald etwas zu lichten, kommst du völlig lautlos herbei. Umschmeichelst mein Gesicht. Deine Nase an meinem Gesicht reibend, oftmals kurz hochspringend, um mich auch sicher zu erreichen oder auch nur um mir einen Nasenstupser zu verpassen, der mir die Tränen in die Augen treibt. Dafür gibt es, zum Ausgleich, einen haarigen Wisch mit dem Schwanz über mein Gesicht. Wehe, wenn dabei mein Mund noch offen steht!

Wie entspannend es ist, dir zuzugucken. Alles an dir ist geschmeidig und fließend. Weich bist du und dennoch ein dynamisch kraftvolles, festes Muskelpaket. Ruhe und Gelassenheit. Der unbequemste Ort erscheint wie ein Himmelbett, wenn du darin schläfst. Deine Pfoten riechen würzig nach Kräutern, nach Moos und altem Herbstlaub. Wie sich der Geruch den Jahreszeiten entsprechend ändert! Im Moment verströmst du neben mir den warmen Duft von frischem Heu, honigsatten Bärwurzblüten und frischer Sommerluft. Selbstsicherheit und Zufriedenheit strahlst du aus. Dich kümmert es nicht, was andere wollen. Beharrlich sorgst du dafür, dass man dir deine Wünsche erfüllt - aber bitte sofort! Notfalls bekommt das ganze Haus deine Stimmgewalt zu hören. 

Geduldig hörst du dir an, was die Kleinen dir erzählen. Legst dich zu ihnen, wenn sie krank im Bett liegen. Wie viele Tränen wurden wohl schon mit deinem Fell getrocknet? Lässt dich mit einem sehr deutlichen "Da-bin-ich" neben mich fallen und drückst dich an mich, wenn ich zur Ruhe komme. Wie genieße ich es, wenn du in Nächten, in denen ich unter dem freien Sternenhimmel schlafe, mir mit sanftem Schnurren Gesellschaft leistest. Beobachtest mich still mit deinem hypnotisierenden Blick und schenkst mir dein stummes Miau. Bringst mir dann als Morgengruß eine Maus zum Frühstück. 

Wir genießen gerade zusammen die Stille der Nacht. Manchmal blinzelst du mich an. Deine Zufriedenheit und dein Wohlbehagen überträgst du auf mich. Danke.





Sonntag, 18. Mai 2014

Kräuterwanderung: „Frühlingserwachen und Frühlingskräuter“







Pünktlich mit dem frischen Frühlingsgrün wächst auch im Menschen die Lust, sich zu erfrischen und den Ballast bzw. die Trägheit der Winterzeit abstreifen zu können. Welche Pflanzen uns zur Verfügung stehen, um unseren Stoffwechsel in Gang zu setzen und neue Vitalität zu erreichen, erfährst du an diesem Nachmittag. 

Wenn du Lust und Zeit hast, kannst du mich am Sonntag, den 25.05.2014 (Anmeldeschluss 23.05) von 14.00 – 16.00 Uhr  auf der Wanderung begleiten. Ich freue mich auf dich!

Der Treffpunkt wird bei Anmeldung bekannt gegeben.

Anmeldung: siehe Impressum




Sonntag, 11. Mai 2014

Wieder ein Jahr...




Wenn ich so recht niedergeschlagen, 
rat- und hilflos bin, 
so lege ich mich ruhig zu Bette, 
schließe die Augen, 
entferne alles und träume in selige Ruhe hinein. 

Ludwig Andreas Feuerbach (1804-1872) 


Wie schön waren die ruhigen Momente in all dem Lärm und der Ungewissheit. Welch Zufriedenheit lag in den kleinen Augenblicken. Wieder ein Jahr vorbei. Wieder Geburtstag. Erinnerungen.

Wohin die Zeit? 0 % Überlebenschance gab man ihr in der Schwangerschaft. Sie würde diese und vor allem die Geburt nicht überleben, sagte man. Damals, als das Bild gemacht wurde, lagen schon mehrere schwere OPs hinter uns. Von 1320 g kurzfristig auf 1002 g abgenommen. Auf dem Bild noch keine 1500 g schwer und trotz aller Prognosen ... Hoffnung.


...
Ruhe, ruhe, meine Seele, 
deine Stürme gingen wild, 
hast getobt und hast gezittert, 
wie die Brandung, wenn sie schwillt. 
 ...
Karl Henckell (1864-1929) 




Samstag, 3. Mai 2014

Frühlingsgrüße von Igel Knusper



Dieser kleine Herr bestaunt den Frühling. 
Sieht er nicht putzig aus? Zur Zeit habe ich wieder allerhand um die Ohren und auf der anderen Seite habe ich hier auf dem Rechner so viele tolle Bilder und noch mehr Erlebnisse die ich hier veröffentlichen wollte. Ich hoffe, ich komme bald dazu. Momentan habe ich im Reallife einfach zu viel anderen Schreibkram um die Ohren und im Garten schreit die Arbeit in allen Bereichen. 
Ich hoffe, bei euch geht es etwas ruhiger zu und wünsche euch ein wunderschönes Wochenende!







Dienstag, 29. April 2014

Sich selber finden - das Versteck der Weisheit



Immer wenn ich das Bild des kleinen Besuchers unseres Gartens sehe, wird mir das Herz warm. Unbeirrt ging er damals seinen Weg mit dem Wagen über Hackschnitzel und Schottergestein. Seinen Weg gehen... 

Mich beeindrucken immer wieder Kinder, die im Gespräch eine überraschend tiefsinnige Weisheit an den Tag legen. Gedanken die so klar und einfach sind und dennoch "die Sache" auf den Punkt bringt. Die meisten kleinen Kinder ruhen in sich selbst. Wann fängt es an, dass sie sich verlieren? Warum müssen sich so viele Menschen irgendwann erst wieder "selber finden"? 

Seinen Weg gehen... sich selber finden... Sind das Gegensätze? Wenn ich mich auf den Weg mache, bewege ich mich weg und verändere meinen jetzigen Standpunkt. Dennoch bleibe ich während meiner Suche der, der ich bin! 

Weise Menschen haben sich, beziehungsweise ihr ICH gefunden. Sie machen sich nicht mehr auf die Suche, sondern sie ruhen in sich selber und sind achtsam in dem was sie tun. Sie sind achtsam mit dem was sie umgibt und mit dem sie sich beschäftigen. Dadurch begegnen sie immer wieder einem besonderen Menschen - sich selber. Das heißt nicht, dass sie nicht auch ihren Lebensweg gehen und ihren Standpunkt sowie ihr Verhalten im Laufe des Lebens verändern. 

Sich selber finden heißt für mich, sich so anzunehmen wie man ist. Seine Schwäche bei der Hand zu nehmen und zu sagen: "Gestatten, das ist meine Schwäche! Sie neigt dazu, öfters mal einen anderen Weg einzuschlagen als ich ursprünglich wollte, aber Umwege erweitern bekanntlich die Ortskenntnis und unser Ziel werden wir dennoch erreichen! Wichtig ist nur, dass wir nicht getrennte Wege gehen, sondern gemeinsam weiter wandern und uns gegenseitig respektieren."

Stimmig dazu finde ich diese Geschichte. Der Autor ist leider unbekannt.

Vor langer Zeit überlegten die Götter, dass es nicht gut wäre, wenn die Menschen die Weisheit des Universums fänden, bevor sie reif genug dafür seien. So entschieden sie die Weisheit des Universums an einem Orte zu verstecken, wo die Menschen sie erst finden könnten, wenn sie reif genug wären.

Einer der Götter schlug vor, die Weisheit auf dem höchsten Berg der Erde zu verstecken. Doch schnell erkannten die Götter, dass der Mensch bald alle Berge erklimmen würde und die Weisheit dort nicht sicher genug versteckt wäre. 
Sodann schlug ein anderer vor, die Weisheit an der tiefsten Stelle des größten Meeres zu verbergen. Doch auch dort sahen die Götter die Gefahr, dass die Menschen die Weisheit zu früh finden würden.

Da äußerte der Weiseste unter ihnen seinen Vorschlag:
“Lasst uns die Weisheit des Universums im Menschen selbst verstecken. Er wird erst dort danach suchen, wenn er reif genug ist, denn er muss dazu den Weg in sein Inneres gehen.”
Die anderen Götter waren von diesem Vorschlag begeistert und so versteckten sie die Weisheit des Universums im Menschen selbst.






Montag, 21. April 2014

Geschenkidee: Osterkränzla oder Ei im Nest




Auch dieses Jahr haben wir wieder Osterkränzla gebacken. Die Tradition die wir in unserer Familie diesbezüglich haben und welcher Hintergrund dahinter steckt, kannst du hier noch einmal nachlesen. Du musst nur den Link anklicken.



Was man dazu braucht? Man stellt einen süßen Hefeteig her. Wenn dieser fertig ist, nimmt man zwei handvollgroße, gleiche Teigteile und rollt diese zu "Schlangen". Beide Stränge windet man umeinander, dass es wie eine Kordel aussieht. Die Enden fügt man zusammen, damit ein Kranz entsteht. 



Wie man sehen kann, gehen die Kränze beim Backen noch auf. Es ist also sinnvoll, die Öffnung etwas größer zu halten, da sonst kein Ei mehr hinein passt. Auch die Kränze selber sollten nicht zu dick werden. Das hat man aber schnell heraus. Die Backtemperatur liegt bei 160° C. Eine Dauer kann ich nicht sagen, da ich immer ein Auge darauf halten muss, da die Kränze in meinem alten Ofen unterschiedlich schnell fertig werden. Es ist eine Gefühlssache. Ich nehme sie heraus, sobald eine leichte Bräune sichtbar wird. Wenn sie kalt sind, werden sie noch mit Puderzucker betäubt und das Ei wird in das "Nest" oder in den Kranz gesteckt. 




Mittwoch, 16. April 2014

Verliebter Wuchtbrummel

Größenvergleich zum unteren Bild.
Gleicher Ort, gleiche Futterschüssel, gleicher Igel. Kaum zu glauben, oder?


Ach, wie habe ich ihn vermisst und dann verwechselte ich ihn auch noch in den letzten Tagen mit Stachelritter - seinem Papa. Es sei mir aber verziehen, ich habe den Stachelmann nur anhand Konstitution und seinem Stachelkleid bestimmt. Ihr könnt mir nicht folgen? Ok. Der Reihe nach...

Hier waren schon sechs von den Neunlingen in meiner Obhut.

In den letzten Tagen entdeckte ich einen Igel, der in der Nacht mehrmals den Bewohnern des Geheges einen Besuch abstattete. Nachdem ich draußen zum Füttern erschien, lief der Kandidat nicht weg. Also wurde er hochgehoben, kontrolliert und wieder abgesetzt. Es war ein gesundes, herumlaufendes Muskelpaket! Ich dachte daher an Stachelritter, der seinem Namen stets alle Ehre machte und freute mich, dass dieser so gesund nach dem Winterschlaf unterwegs war.



Nun versuchte allerdings der stachelige Geselle in das Gehege zu kommen. Einbruch? Freiwillig in Gefangenschaft gehen? Der leichte Schneefall, der den Garten einzuckerte, konnte nicht der Grund sein, schließlich hatte er seinen Winterschlaf draußen verbracht. Ich schnappte ihn mir und schnurstracks ging es ins Haus und als erstes auf die Waage. 1465 g! Ein tolles Gewicht nach dem Winterschlaf für einen Igel! Keine Flöhe zu sehen, dafür zwei kleine Zecken. Super! Das Stachelkleid zeugte von einem unsauberen Nest. Ein "Hauskacker-Igel". Er lies alles mit sich geschehen und als ich ihn am Kopf etwas streichelte, rollte er sich nicht ein, sondern "schmiegte" sich genussvoll mit zugedrückten Augen gegen meine Hand. Das gibt es selten. Was für ein angenehmer Unterschied zu Mr. Motzki.

So einfach ist es nicht mehr, seine Pfoten sichtbar zu machen. Seine linke
 helle Fußsohle wird leider von der Hinterpfote verdeckt.


Nur noch die Bauchkontrolle, um Verletzungen ausschließen zu können. Da fiel mir etwas ins Auge. Weiße Fußsohlen vorne! Ein paar weiße Zehen! Er war es! Wuchtbrummel!

Eine kleines Erkennungsmerkmal von Wuchtbrummel.
Weiße Fußsohlen und ein weißer Fleck an der Nasenspitze


Der anhängliche, verschmuste Igel aus dem Wurf mit den neun Igeln von 2012. Im Herbst 2013 habe ich ihn zuletzt gesehen und da war er doch noch etwas weicher anzufassen. Nun strotzt er - "mein Wuchtbrummel" - richtig vor Kraft! Seine Stacheln sind fest, das Stachelkleid sitzt ebenso und er ist richtig kompakt und wie wir Franken gerne sagen: "petzig". Was für ein Prachtigel er geworden ist.


Ein typischer ausgewachsener Braunbrustigel.
Ein wenig kann man die weiße Stelle an der Nasenspitze erkennen. 


Momentan sind im Gehege fünf Igel. Mr. Motzki hat mittlerweile noch Gesellschaft bekommen. Alle werden nun bald ausgewildert. Natürlich stelle ich sie euch noch hier vor. Während Mr. Motzki immer noch Winterschlaf hält, obwohl das Igelmädchen Erika ihn schon mehrmals in seinem Häuschen besuchte, ist die restliche Bande aktiv unterwegs. Ich gehe davon aus, dass nun Wuchtbrummel Erika gerochen und als Partnerin auserkoren hat. 
Man muss wissen, dass die drei stacheligen Herren und die eine Igeldame die hinzu kamen, vier Geschwister sind. Die drei Brüder interessieren sich nicht wirklich für ihre Schwester, da gibt es noch keine Rivalitäten. Ich gehe davon aus, dass bei den Jungigeln die Geschlechtsreife und die Paarungsbereitschaft etwas später eintritt. Wuchtbrummel ist allerdings mittlerweile ein stattlicher Igelmann und auf der Suche nach einer Partnerin.

"Hauskacker -Igel" liegen schon mal in ihren eigenen Hinterlassenschaften.
Auch was Sauberkeit betrifft sind Igel Individualisten.

Es ist schon seltsam zu beobachten. Normalerweise wollen Igel doch raus in die Freiheit. Wuchtbrummel möchte aber zu Erika und läuft nun jeden Abend um das Gehege herum und sucht nach einem Eingang. Noch etwas Geduld mein Lieber! Bald ist es soweit und die Meute kann ins Freie. Noch müssen die unerfahrenen, mühsam aufgepäppelten Igel erst einmal nach dem Winterschlaf lernen, im geschützten Umfeld Krabbeltiere zu erbeuten und vor allem Muskeln aufzubauen. Ihr dürft mir dann wirklich von Herzen gern ab Ende August eure Kinder vorstellen. Bis zum Wintereinbruch wären sie dann groß und stark und falls ihr Hilfe braucht... Na, den Weg kennt ihr ja mittlerweile.

Dass für die Fundigel die Gartenarbeit unterbrochen wurde,
sieht man deutlich. - Eine Handvoll Glück!








Dienstag, 8. April 2014

Und alle dachten an einen Aprilscherz




"Maaaaamaaaaa! Da ist eine Kuh auf der Straße!" 
"Jahaaaa, ich weiß schon - April, April!"
"Carola!!! Guck mal da rennt eine Kuh!"
"Ja! April, April!



Na, als sie nicht nachgaben guckte ich natürlich nach. Man soll ja kein Spielverderber sein. Tatsächlich sprang eine erregte Kuh durch das Dorf. Sie scheuchte mit drohend gesenktem Kopf die Autofahrer, die schleunigst versuchten ihr auszuweichen. Eine Anwohnerin hatte das "Glück", dass die Kuh ihr Grundstück besonders ausführlich begutachtete und das Vertreiben daraus wollte ihr nicht so gelingen. Die Kuh war viel zu wild und aufgeregt.




Blöd nur, dass die Kuh sich den 1. April für ihren kleinen Ausflug ausgesucht hat. Stellt euch vor, da ruft man den Landwirt an und sagt ihm, dass seine Kuh ausgebüxt ist. Welche Reaktion ist  wohl an diesem Tag zu erwarten? Richtig! April, April!
Aber auch die Autofahrer und die Anwohnerin konnten sicherlich an diesem Tag ihren Gesprächspartner nur schwer vom Wahrheitsgehalt ihrer aufregenden Geschichte überzeugen. Der Kuh passierte übrigens nichts. Als der Besitzer kam, trabte sie zurück zum Stall.



Montag, 7. April 2014

Bärlauchbutter



Heute mal ein schnelles Rezept.



Man nehme 250 g zimmerwarme  Butter und vermenge sie mit 50 g kleingehacktem Bärlauch, schmecke das Ganze mit Salz ab und wer mag, kann die Butter noch in dekorative Formen geben. Der Geschmack ist sehr intensiv und absolut lecker.





Nachdem die Förmchen für den Brotaufstrich oder als Beilage zu Grillfleisch angedacht sind, haben wir den Rest der leckeren Butter einfach ganz schnell zu Pellkartoffeln der Sorte Mayan Twilight gegessen.



Danke liebe Anja aus dem Unterland für den frischen Bärlauch! Damit hast du mir wirklich viel Freude bereitet.




Sonntag, 30. März 2014

Über den Aberglauben im Frankenwald und Baumgesichter

Seht ihr auch das Gesicht im Baum?
Ich sehe einen alten, etwas mürrischen Mann mit geschlossenen Augen. Was seht ihr?


Interessieren euch alte Sagengestalten oder der Aberglauben, der mit Pflanzen zu tun hat? 
Am Freitag, den 4. April von 19.00-20.30 Uhr, können sich Interessierte von mir gerne in die „alte Zeit“ entführen lassen, als viele Dinge noch geheimnisvoll waren und man diese deshalb mit verschiedenen Handlungen und „Zaubersprüchen“ bannen wollte. Oftmals brauchten die dafür benötigten Kräuter zur Ernte Rituale, um stärkere Wirkung zu erzielen. Natürlich wird  an diesen Abend auch von den seltsamen Gestalten berichtet wie den (meist) guten „Schrätzla“ und den unheimlichen “Häiklmoo“.  Falls ihr also Zeit und Lust habt, freue ich mich darauf, euch  Willkommen zu heißen.

Treffpunkt: VS Teuschnitz (Seminarraum in der Ganztagesschule)
Anmeldung bis zum 2. April: siehe Impressum

Unten könnt ihr die Bilder einmal anklicken um sie zu vergrößern und deutlicher erkennen zu können. Ich habe einmal nachgezeichnet, was meine Familie in dem Baumgesicht gesehen hat. Links sah meine Große wie ich den alten, traurigen Mann. Meine Kleine sah eine traurige Katze und mein Mann einen traurigen Welpen, der den Kopf hängen ließ. Traurige Gesichter an einem merkwürdigen Ort. Ist das was ihr seht auch eher traurig?








Mittwoch, 26. März 2014

Kartoffelsorten - bunt und formenreich





Seit ungefähr 2005 bauen Hausgärtner verstärkt außergewöhnliche Kartoffelsorten im eigenen Garten an. Auch mir macht es Spaß, verschiedene Formen und Farben anzubauen. Das größte Problem liegt am fehlenden Platz. Anderes Gemüse soll ja auch noch wachsen.
Ich habe eigentlich nur fünf "richtige Gemüsebeete" je 1,20 m x 2,40 m groß. Davon sind zwei Beete mit Erdbeeren bepflanzt. Das zwei Jahre alte Erdbeerbeet wird am Ende der Saison aufgelöst und mit den Ausläufern ein neues bepflanzt, so gibt es einen Fruchtwechsel innerhalb der Beete. Walderdbeeren sind in einem extra Bereich und ansonsten gibt es viele Beerensträucher innerhalb des Gartens und natürlich sehr viele Kräuter, die auch verarbeitet werden wollen. Aus Platzmangel wächst dann schon mal der Rosenkohl im Blumenbeet und die Heckenzwiebel im Steingarten. Im Frühling, nach einem langen Winter  und im Sommer zur Erntezeit weiß ich manchmal nicht wo ich zuerst Hand anlegen soll. Da wären vier Hände schon hilfreich, aber leider habe ich nur zwei.

Anklicken vergrößert das Bild und man kann die Namen der
Kartoffeln lesen. Fünf Sorten sind nicht im Bild.

Warum überhaupt Kartoffeln im Garten ziehen und noch dazu alte Sorten, die oftmals weniger Ertrag liefern? Die Kartoffeln, die man im Supermarkt erwerben kann, sind oftmals gewaschen, ohne jegliche Mäkel wie Schorf oder abgeschlagenen Ecken. Noch dazu sind sie praktisch in der Form. Gerade einmal eine Hand groß, längsoval zum besseren Schälen, damit alles leicht und locker von der Hand geht.

Als 1845 - 1852 die große Kartoffelpest jegliche Ernte in Europa vernichtete, starben allein in Irland knapp 12 % der Bevölkerung an der großen Hungersnot, die dadurch und durch die daraus entstehende Misswirtschaft der Regierung, über sie herein brach. Der Erreger ist bei den Tomaten für die Kraut- und Braunfäule zuständig und bei den Kartoffeln für die Kraut- und Knollenfäule. Ein Grund der Katastrophe war, dass es damals nur zwei verschiedene Sorten in Irland gab, die angebaut wurden und beide Sorten waren auch noch anfällig für die Krankheit. In den Anden hatte man diese Probleme nie. Mehr als tausend Sorten verschiedener Kartoffeln wurden und werden dort angebaut, so dass es bisher noch keine Totalausfälle gab, da die genetische Vielfalt bisher immer Exemplare hervor gebracht hatte, die sich als robuster erwiesen und den Widrigkeiten trotzten. Weltweit gibt es über 5000 Sorten, in Deutschland knapp 200. Aber im Supermarkt stehen uns leider geschmacklich unterschiedliche Erdäpfel kaum und noch dazu nur sehr wenige Sorten zur Auswahl. Werden aber alte Sorten nicht erhalten, geht vielseitiges und unbekanntes Genpotential verloren. Davon abgesehen berauben wir uns selber um kulinarische Gaumenfreuden, da die Bandbreite der Kartoffelaromen enorm ist.

Wer Kartoffeln im Garten anbaut, hat sicherlich schon bemerkt, dass manche Kartoffelsorten trotz Blüte keine Samen mehr ausbilden. Auch das sorgt für Sortenverarmung. Kartoffeln werden meistens über ihre Knollen vermehrt, so hat man  100 % identisches Pflanzgut um die Art zu erhalten. Nimmt man allerdings die Samen und sät sie aus, kann es zu neuen Formen, Farben und Geschmacksvarianten kommen, die regional auch noch den Gegebenheiten besser angepasst sind. Wenn man bedenkt, dass je nach Boden und Vegetationsjahr (abhängig von Sonnenscheindauer, Regen und Temperatur) eine Knolle anders schmeckt, dann wird es richtig spannend. Eine hervorragende Regionalsorte kann in anderen Regionen eventuell nicht so toll schmecken, bilden sich nun Samen, kann man durch gezielte Auswahl der entstehenden Knollen, selber eine neue "Haussorte" nach eigenem Geschmack züchten.

Aufgrund des herrschenden Platzmangels werde ich, wie jedes Jahr, manche Kartoffeln an den unmöglichsten Orten in die Erde stecken, andere werden in Reissäcken dieses Jahr angebaut. Ob das klappt? Viele sind nach dem Versuch mehr als ernüchtert, aber für die blauen "Erfl" wäre es eine gute Option. So nach und nach, werde ich hier verschiedene Sorten genauer vorstellen.








Sonntag, 23. März 2014

Endlich ist er wieder da!





Wie habe ich ihn vermisst! Er scheint sich darüber aber nur zu amüsieren. Seht ihr auch den freundlichen Gesichtsausdruck? Ein Klick auf das Bild vergrößert dieses.
In den vergangenen Tagen habe ich langsam angefangen mir Sorgen zu machen. Im letzten Jahr sah ich ihn schon am 19. Februar über unser Dorf fliegen und am 26. März konnte ich ihn zum ersten Mal fotografieren. Man muss dazu sagen, es lag noch lange Schnee und die Bäche waren zum Teil zugefroren. Ich habe viel Respekt vor dem Vogel, der diesen und vielen anderen Widrigkeiten trotzt und im Frankenwald ein gutes Zuhause gefunden hat.



Dieses Jahr lag wenig Schnee. An so einem warmen Winter kann ich mich überhaupt nicht erinnern. Im März tagelang schönes Wetter. Man merkt es leider auch an den Waldbächen, die im Moment kaum Wasser führen. Trotz des Wetters, hält mein Igel weiterhin Winterschlaf, die Falken sind noch nicht am Haus und vom Schwarzstorch war bisher im Dorf nichts zu sehen.



Heute war es so weit, er hat mich natürlich wieder viel eher bemerkt. Schwarzstörche haben ein erstaunlich gutes Gedächtnis. Einbildung? Nein, ich denke eher nicht. Wenn ich mit unserem Hund unterwegs bin, sehe ich meist farblich aus wie ein "Dreckbatzen". Also nix mit feiner Sonntagskleidung oder sportlich wirkenden Klamotten! Bevorzugter Kleidungsstil sind meine ältesten (meist braunen) Hosen und eine braune Allwetterjacke mit ungefähr tausend Taschen. Im Sommer trage ich oft khakifarbene T-Shirts. Bei schlechtem Wetter sitzt auf dem Kopf ein braunes Käppi. Regenschirme finde ich zu jeder Zeit grausam. Allerdings trage ich auch keine Frisur, sondern nur Haare und da ist es nicht schlimm, wenn die zerzaust vom Wind und Regen sind. Warum die Erklärung?



Laufe ich in meinen abgetragenen Klamotten mit Poldi die altbekannten Wege ab und begegne den Schwarzstorch oder andere Tiere, wirken sie meist ruhig und entspannt. Trage ich eine andere Jacke oder ein anderes Shirt, sind sie unruhiger "auf dem Sprung" und beobachten mich gespannt. Habe ich mal Begleitung, bleiben die Tiere meistens im Verborgenen oder man sieht sie nur noch davon eilen. Das ist auch ein Grund, warum ich auf meinen Streifzügen meist alleine unterwegs bin und auf "unterhaltsame" Begleitung sehr gerne verzichte. Der Schwarzstorch reagiert auf Veränderungen mit vermehrter Achtsamkeit. Auf dem Bild oben seht ihr den Storch etwas dunkel als Schattenriss. Unten habe ich das Bild aufgehellt. Seht ihr den aufmerksamen Blick? Was für ein prachtvoller Vogel!



Wie wünsche ich ihm - nach dem traurigen letzten Jahr - viel Erfolg im Brutgeschäft! Er ist unbeschadet wieder zurück und auch das ist keine Selbstverständlichkeit. Nun bin ich aber erst einmal beruhigter und hoffe, auch ihr habt heute ein schönes Sonntagserlebnis!