Sonntag, 11. Mai 2014

Wieder ein Jahr...




Wenn ich so recht niedergeschlagen, 
rat- und hilflos bin, 
so lege ich mich ruhig zu Bette, 
schließe die Augen, 
entferne alles und träume in selige Ruhe hinein. 

Ludwig Andreas Feuerbach (1804-1872) 


Wie schön waren die ruhigen Momente in all dem Lärm und der Ungewissheit. Welch Zufriedenheit lag in den kleinen Augenblicken. Wieder ein Jahr vorbei. Wieder Geburtstag. Erinnerungen.

Wohin die Zeit? 0 % Überlebenschance gab man ihr in der Schwangerschaft. Sie würde diese und vor allem die Geburt nicht überleben, sagte man. Damals, als das Bild gemacht wurde, lagen schon mehrere schwere OPs hinter uns. Von 1320 g kurzfristig auf 1002 g abgenommen. Auf dem Bild noch keine 1500 g schwer und trotz aller Prognosen ... Hoffnung.


...
Ruhe, ruhe, meine Seele, 
deine Stürme gingen wild, 
hast getobt und hast gezittert, 
wie die Brandung, wenn sie schwillt. 
 ...
Karl Henckell (1864-1929) 




Samstag, 3. Mai 2014

Frühlingsgrüße von Igel Knusper



Dieser kleine Herr bestaunt den Frühling. 
Sieht er nicht putzig aus? Zur Zeit habe ich wieder allerhand um die Ohren und auf der anderen Seite habe ich hier auf dem Rechner so viele tolle Bilder und noch mehr Erlebnisse die ich hier veröffentlichen wollte. Ich hoffe, ich komme bald dazu. Momentan habe ich im Reallife einfach zu viel anderen Schreibkram um die Ohren und im Garten schreit die Arbeit in allen Bereichen. 
Ich hoffe, bei euch geht es etwas ruhiger zu und wünsche euch ein wunderschönes Wochenende!







Dienstag, 29. April 2014

Sich selber finden - das Versteck der Weisheit



Immer wenn ich das Bild des kleinen Besuchers unseres Gartens sehe, wird mir das Herz warm. Unbeirrt ging er damals seinen Weg mit dem Wagen über Hackschnitzel und Schottergestein. Seinen Weg gehen... 

Mich beeindrucken immer wieder Kinder, die im Gespräch eine überraschend tiefsinnige Weisheit an den Tag legen. Gedanken die so klar und einfach sind und dennoch "die Sache" auf den Punkt bringt. Die meisten kleinen Kinder ruhen in sich selbst. Wann fängt es an, dass sie sich verlieren? Warum müssen sich so viele Menschen irgendwann erst wieder "selber finden"? 

Seinen Weg gehen... sich selber finden... Sind das Gegensätze? Wenn ich mich auf den Weg mache, bewege ich mich weg und verändere meinen jetzigen Standpunkt. Dennoch bleibe ich während meiner Suche der, der ich bin! 

Weise Menschen haben sich, beziehungsweise ihr ICH gefunden. Sie machen sich nicht mehr auf die Suche, sondern sie ruhen in sich selber und sind achtsam in dem was sie tun. Sie sind achtsam mit dem was sie umgibt und mit dem sie sich beschäftigen. Dadurch begegnen sie immer wieder einem besonderen Menschen - sich selber. Das heißt nicht, dass sie nicht auch ihren Lebensweg gehen und ihren Standpunkt sowie ihr Verhalten im Laufe des Lebens verändern. 

Sich selber finden heißt für mich, sich so anzunehmen wie man ist. Seine Schwäche bei der Hand zu nehmen und zu sagen: "Gestatten, das ist meine Schwäche! Sie neigt dazu, öfters mal einen anderen Weg einzuschlagen als ich ursprünglich wollte, aber Umwege erweitern bekanntlich die Ortskenntnis und unser Ziel werden wir dennoch erreichen! Wichtig ist nur, dass wir nicht getrennte Wege gehen, sondern gemeinsam weiter wandern und uns gegenseitig respektieren."

Stimmig dazu finde ich diese Geschichte. Der Autor ist leider unbekannt.

Vor langer Zeit überlegten die Götter, dass es nicht gut wäre, wenn die Menschen die Weisheit des Universums fänden, bevor sie reif genug dafür seien. So entschieden sie die Weisheit des Universums an einem Orte zu verstecken, wo die Menschen sie erst finden könnten, wenn sie reif genug wären.

Einer der Götter schlug vor, die Weisheit auf dem höchsten Berg der Erde zu verstecken. Doch schnell erkannten die Götter, dass der Mensch bald alle Berge erklimmen würde und die Weisheit dort nicht sicher genug versteckt wäre. 
Sodann schlug ein anderer vor, die Weisheit an der tiefsten Stelle des größten Meeres zu verbergen. Doch auch dort sahen die Götter die Gefahr, dass die Menschen die Weisheit zu früh finden würden.

Da äußerte der Weiseste unter ihnen seinen Vorschlag:
“Lasst uns die Weisheit des Universums im Menschen selbst verstecken. Er wird erst dort danach suchen, wenn er reif genug ist, denn er muss dazu den Weg in sein Inneres gehen.”
Die anderen Götter waren von diesem Vorschlag begeistert und so versteckten sie die Weisheit des Universums im Menschen selbst.






Montag, 21. April 2014

Geschenkidee: Osterkränzla oder Ei im Nest




Auch dieses Jahr haben wir wieder Osterkränzla gebacken. Die Tradition die wir in unserer Familie diesbezüglich haben und welcher Hintergrund dahinter steckt, kannst du hier noch einmal nachlesen. Du musst nur den Link anklicken.



Was man dazu braucht? Man stellt einen süßen Hefeteig her. Wenn dieser fertig ist, nimmt man zwei handvollgroße, gleiche Teigteile und rollt diese zu "Schlangen". Beide Stränge windet man umeinander, dass es wie eine Kordel aussieht. Die Enden fügt man zusammen, damit ein Kranz entsteht. 



Wie man sehen kann, gehen die Kränze beim Backen noch auf. Es ist also sinnvoll, die Öffnung etwas größer zu halten, da sonst kein Ei mehr hinein passt. Auch die Kränze selber sollten nicht zu dick werden. Das hat man aber schnell heraus. Die Backtemperatur liegt bei 160° C. Eine Dauer kann ich nicht sagen, da ich immer ein Auge darauf halten muss, da die Kränze in meinem alten Ofen unterschiedlich schnell fertig werden. Es ist eine Gefühlssache. Ich nehme sie heraus, sobald eine leichte Bräune sichtbar wird. Wenn sie kalt sind, werden sie noch mit Puderzucker betäubt und das Ei wird in das "Nest" oder in den Kranz gesteckt. 




Mittwoch, 16. April 2014

Verliebter Wuchtbrummel

Größenvergleich zum unteren Bild.
Gleicher Ort, gleiche Futterschüssel, gleicher Igel. Kaum zu glauben, oder?


Ach, wie habe ich ihn vermisst und dann verwechselte ich ihn auch noch in den letzten Tagen mit Stachelritter - seinem Papa. Es sei mir aber verziehen, ich habe den Stachelmann nur anhand Konstitution und seinem Stachelkleid bestimmt. Ihr könnt mir nicht folgen? Ok. Der Reihe nach...

Hier waren schon sechs von den Neunlingen in meiner Obhut.

In den letzten Tagen entdeckte ich einen Igel, der in der Nacht mehrmals den Bewohnern des Geheges einen Besuch abstattete. Nachdem ich draußen zum Füttern erschien, lief der Kandidat nicht weg. Also wurde er hochgehoben, kontrolliert und wieder abgesetzt. Es war ein gesundes, herumlaufendes Muskelpaket! Ich dachte daher an Stachelritter, der seinem Namen stets alle Ehre machte und freute mich, dass dieser so gesund nach dem Winterschlaf unterwegs war.



Nun versuchte allerdings der stachelige Geselle in das Gehege zu kommen. Einbruch? Freiwillig in Gefangenschaft gehen? Der leichte Schneefall, der den Garten einzuckerte, konnte nicht der Grund sein, schließlich hatte er seinen Winterschlaf draußen verbracht. Ich schnappte ihn mir und schnurstracks ging es ins Haus und als erstes auf die Waage. 1465 g! Ein tolles Gewicht nach dem Winterschlaf für einen Igel! Keine Flöhe zu sehen, dafür zwei kleine Zecken. Super! Das Stachelkleid zeugte von einem unsauberen Nest. Ein "Hauskacker-Igel". Er lies alles mit sich geschehen und als ich ihn am Kopf etwas streichelte, rollte er sich nicht ein, sondern "schmiegte" sich genussvoll mit zugedrückten Augen gegen meine Hand. Das gibt es selten. Was für ein angenehmer Unterschied zu Mr. Motzki.

So einfach ist es nicht mehr, seine Pfoten sichtbar zu machen. Seine linke
 helle Fußsohle wird leider von der Hinterpfote verdeckt.


Nur noch die Bauchkontrolle, um Verletzungen ausschließen zu können. Da fiel mir etwas ins Auge. Weiße Fußsohlen vorne! Ein paar weiße Zehen! Er war es! Wuchtbrummel!

Eine kleines Erkennungsmerkmal von Wuchtbrummel.
Weiße Fußsohlen und ein weißer Fleck an der Nasenspitze


Der anhängliche, verschmuste Igel aus dem Wurf mit den neun Igeln von 2012. Im Herbst 2013 habe ich ihn zuletzt gesehen und da war er doch noch etwas weicher anzufassen. Nun strotzt er - "mein Wuchtbrummel" - richtig vor Kraft! Seine Stacheln sind fest, das Stachelkleid sitzt ebenso und er ist richtig kompakt und wie wir Franken gerne sagen: "petzig". Was für ein Prachtigel er geworden ist.


Ein typischer ausgewachsener Braunbrustigel.
Ein wenig kann man die weiße Stelle an der Nasenspitze erkennen. 


Momentan sind im Gehege fünf Igel. Mr. Motzki hat mittlerweile noch Gesellschaft bekommen. Alle werden nun bald ausgewildert. Natürlich stelle ich sie euch noch hier vor. Während Mr. Motzki immer noch Winterschlaf hält, obwohl das Igelmädchen Erika ihn schon mehrmals in seinem Häuschen besuchte, ist die restliche Bande aktiv unterwegs. Ich gehe davon aus, dass nun Wuchtbrummel Erika gerochen und als Partnerin auserkoren hat. 
Man muss wissen, dass die drei stacheligen Herren und die eine Igeldame die hinzu kamen, vier Geschwister sind. Die drei Brüder interessieren sich nicht wirklich für ihre Schwester, da gibt es noch keine Rivalitäten. Ich gehe davon aus, dass bei den Jungigeln die Geschlechtsreife und die Paarungsbereitschaft etwas später eintritt. Wuchtbrummel ist allerdings mittlerweile ein stattlicher Igelmann und auf der Suche nach einer Partnerin.

"Hauskacker -Igel" liegen schon mal in ihren eigenen Hinterlassenschaften.
Auch was Sauberkeit betrifft sind Igel Individualisten.

Es ist schon seltsam zu beobachten. Normalerweise wollen Igel doch raus in die Freiheit. Wuchtbrummel möchte aber zu Erika und läuft nun jeden Abend um das Gehege herum und sucht nach einem Eingang. Noch etwas Geduld mein Lieber! Bald ist es soweit und die Meute kann ins Freie. Noch müssen die unerfahrenen, mühsam aufgepäppelten Igel erst einmal nach dem Winterschlaf lernen, im geschützten Umfeld Krabbeltiere zu erbeuten und vor allem Muskeln aufzubauen. Ihr dürft mir dann wirklich von Herzen gern ab Ende August eure Kinder vorstellen. Bis zum Wintereinbruch wären sie dann groß und stark und falls ihr Hilfe braucht... Na, den Weg kennt ihr ja mittlerweile.

Dass für die Fundigel die Gartenarbeit unterbrochen wurde,
sieht man deutlich. - Eine Handvoll Glück!