Sonntag, 12. Oktober 2014

Schlehen - eingemacht als falsche Oliven oder "Eifel-Oliven"




Nachdem die Schlehen klassisch zu Saft und Gelee verarbeitet wurden, Schlehenkonfekt und Schlehenpralinen seit ein paar Jahren eine willkommene Abwechslung sind und auch dieses Jahr nicht fehlen dürfen und Schlehenchutney im Regal steht, widmete ich mich nun einer weiteren Konservierungsmethode.



Jean Pütz aus der Sendung "Hobbythek" bekannt,  zeigte im Oktober 2002 in seiner Fernsehsendung, dass man Schlehen auch in Salzlake konservieren kann und so entstanden die sogenannten "Eifel-Oliven". Das Rezept habe ich HIER entnommen. Es sind dort noch mehrere Rezepte und "Lebenselexiere" aus einheimischen Wildfrüchten zu finden. Jean Marie Dumaine, vom Restaurant „Vieux Sinzig”, griff dieses Rezept auf und verkauft diese sogar in seinem Shop (120 g - 8,40 €).



Man gibt 500 g Schlehen (kontrolliert, entstielt und gewaschen) in ein hohes Glas. Ich werde das nächste Mal allerdings mehr Schlehen ins Glas geben.

Um den Sud vorzubereiten, braucht man:

1 Liter Wasser
1 Bund Thymian (in dem Fall verwendete ich den intensiv duftenden Kaskadenthymian)
1 Lorbeerblatt (frisch vom Lorbeerstrauch - getrocknet geht natürlich auch)
1 Nelke
400 g Meersalz (es geht ein gutes Steinsalz ebenso!)




Das Wasser wird mit den Gewürzen und dem Salz aufgekocht.  Dabei sollte man öfters rühren, damit sich das Salz komplett auflöst.  Der Sud kühlt mit den Gewürzen im Topf ab. Er ist geschmacklich sehr angenehm und natürlich äußerst salzig. Die Pflanzenteile sollte man anschließend herausfischen und den Sud durch ein Sieb über die Schlehen geben. Wenn man einen Steintopf (kleiner Rumtopf) verwendet, kann man anfangs die Schlehen mit einem Teller beschweren, damit alle Schlehen bedeckt sind.



Jetzt sollten die Schlehen mindestens zwei Monate ziehen. In dieser Zeit nimmt der Sud den typischen tiefroten Farbton des Schlehensaftes an.



Bei mir war es übrigens zu viel Sud für die Menge an Schlehen und für mein Glas, deshalb habe ich noch drei (250 ml) Gläser mit je 100 g Schlehen gefüllt und mit dem Sud übergossen. Das Salz hat beim Abkühlen schon eine Haut auf dem Sud gebildet, deshalb habe ich ihn (frisch aufgerührt) noch handwarm über die Schlehen gegossen. Sicherlich könnte man das Salz auch auf 300 g pro Liter reduzieren oder mehr Schlehen auf die Menge des Sudes verwenden, was mir entgegen kommt. 

Die "Wildfrucht-Oliven" kann man wie normale Oliven einsetzen: auf Pizza, zum Käse, im Salat, zu Pfannengerichten, Gegrilltem und zum Aperitif. Sie passen auch zu Wild und Rindfleisch.

Nachtrag: Die Lake und die Schlehen sind mir zu salzig, wenn ich sie nach Rezept ansetze. Ich verwende nun mehr Schlehen UND weniger Salz.



Samstag, 4. Oktober 2014

Eröffnungsfeier der Arnika-Akademie in Teuschnitz






Falls ihr für dieses Wochenende noch nichts vor habt und von Kräutern und Natur begeistert seid, dann könntet ihr auch die Eröffnungsveranstaltung der Arnika-Akademie in der Arnikastadt Teuschnitz besuchen. Es gibt ein vielfältiges Angebot für jung und alt! Ich freue mich, euch zu sehen!

Radiobericht

Veranstaltungsplan

Sonntag, 28. September 2014

Kompliment!





Sind diese wirklich so verwerflich und missverständlich? Grund dieses Postes ist ein vorausgegangenes, längeres Gespräch mit einem Mann. Wir hatten ziemlich unterschiedliche Auffassungen, was Komplimente bewirken und wie sie gemeint sind. Ob das allein am Geschlechtsunterschied liegt?

Am Anfang als wir uns unterhielten, fiel von seiner Seite ein unverfängliches Kompliment. Ich nahm es wahr, ging aber nicht weiter darauf ein. Dies wurde hinterfragt. Ob ich Komplimente annehmen würde, absichtlich überhöre oder warum ich nicht darauf einging. Er hätte im Übrigen schon öfters bemerkt, dass Frauen Komplimente gerne "überhören". 

Klar kann ich Komplimente annehmen, aber meiner Meinung nach gibt es verschiedene Arten und dementsprechende Reaktionen.  

Es geht jetzt dabei allerdings nicht um die Art der plumpen, eindeutig zweideutigen "Komplimente", bei denen nicht mit dem Zaunpfahl gewunken wird, sondern der halbe Gartenzaun noch dranhängt und heftigst herumgeschleudert wird. Nein. Auch nicht um die lobenden Worte, die gemacht werden müssen, weil vorher das Prinzip " fishing for compliments" verwendet wurde. Für die, die diesen Begriff noch nicht kennen sollten: Man macht sich selber schlecht und hofft, der Gegenüber revidiert dies. Was eigentlich, wenn dies nicht geschieht? Wäre dies ein unhöfliches Verhalten?



In meinen Augen ist bei einem Kompliment entscheidend, wer es ausspricht. Ein: "Du schaust heute gut aus!" hat eine völlig andere Wertung, je nachdem ob z.B. ein Fremder, Bekannter, die beste Freundin, der Partner oder ein Betrunkener es ausspricht. Die Reaktion auf das lallende, hingebungsvolle Kompliment eines Betrunkenen (und er mag es noch so ernst meinen) wird anders ausfallen, als die Reaktion auf das Kompliment eines normalerweise sehr kritischen Menschen, der auch sonst einem ohne Scheu ehrlich ins Gesicht sagt, was nicht passt. 
Manche Komplimente fasse ich als Höflichkeitsfloskel auf, wenn sie in einem Nebensatz erscheinen und gehe davon aus, dass ich dies deshalb auch nicht kommentieren muss. Scheinbar wirkt aber eben dieses Verhalten unhöflich auf männliche Gesprächspartner, da jener solch nette Worte als ein in Worten gefasstes Geschenk an die Frau sieht. Übrigens scheinen Frauen Männern leider eher selten ein Kompliment zu machen. 

Anders sind für mich Komplimente, die sich auf eine spezielle Eigenschaft beziehen, bei denen man merkt, dass der Gegenüber wirklich etwas an einem schätzt, sich Gedanken gemacht hat und dies nun verdeutlichen möchte. Diese Art Komplimente mache ich selber gerne. Nicht oft, aber in dem Moment, wenn es mir direkt auffällt und dann aus der vollen Überzeugung heraus. Warum auch nicht? 

Im Gespräch beschrieb ich daraufhin ein Kompliment, welches ich in diesen Tagen einer Person gemacht hatte. Ich sagte jener, dass ich ihre angenehm melodiöse Stimme genieße und es bewundernswert ist, wie sie den roten Faden im Gespräch zielstrebig beibehält ohne dominierend zu wirken. Auch beobachte ich sie gerne, weil sie sich weich, fließend und dennoch kraftvoll bewegt. Ihre wohltuend ruhige Ausstrahlung lasse ich gerne auf mich wirken und ihre Nähe suche ich oftmals, einfach weil sie einen tollen Geruch an sich hat. Das war dann wohl doch etwas zu heftig für die Männerseele. Für meinen Gesprächspartner hörte es sich "begehrlich" an. Für mich unverständlich, denn das Kompliment war einer junggebliebenen, bewundernswert engagierten, reifen Frau gewidmet. Solch ein Kompliment kann man natürlich nicht aus Höflichkeit machen und keinem Fremden schenken, das sind Komplimente, die aus dem freudvollen Miteinander und längerer zwischenmenschlicher Erfahrung heraus wachsen. Bei Fremden würde es mit Sicherheit zu Missverständnissen führen.


Je besser man eine Person kennt, umso gezielter kann man das Besondere an der Person hervorheben. "Allerweltskomplimente" sind eher etwas für Smalltalk und um ein unverfängliches Gespräch zu eröffnen. Für mich ist es so, dass ich mich an Menschen, anderen Lebewesen und Dinge erfreue, dies sage, aber deshalb jene/jenes noch lange nicht begehre oder haben möchte. 

Nachdenkenswert ist nach diesem Gespräch für mich, dass scheinbar ein Mann einer Frau ein unverfängliches, freundlich gemeintes Kompliment ohne Hintergedanken schenken kann, aber im Gegenzug unterstellt man(n) oftmals leichtfertig bei seinen Geschlechtsgenossen, sie würden Komplimente als "Masche" einsetzen. Traurig zudem für die Männerwelt, wenn Frauen nicht wissen, wie sie es sprachlich verpacken sollen, was sie an ihrem männlichen Gegenüber toll finden. Ich vermute, dass die meisten Frauen es ebenso vermeiden wollen, dass ein Mann dies "in den falschen Hals bekommt" und als Anmache missversteht. 

Meinem Freundes- und Bekanntenkreis muss ich hierbei ein Kompliment machen. Da werden herzliche Worte selbst zwischen den Männern gefunden, die Wesen, Charakter und Leistung honorieren. Bei manchen lausche ich wirklich erstaunt, was für eine genaue Beobachtungsgabe die Herren der Schöpfung haben und wie gut sie es auf den Punkt bringen und dies ihrem Gegenüber zuteil werden. Diese Komplimente haben eine andere Wertigkeit als jene, die der Frau gewidmet sind und lassen auf eine innige Freundschaft schließen.


Wie oft wird unbedacht gelästert, erst einmal das Schlechteste vermutet und verbreitet, sichtbare Leistungen herabgewürdigt, der andere nicht ernst genommen und lächerlich gemacht! Indem man andere Personen schlecht redet, macht man aber die Welt und sich selber nicht besser, sondern man spiegelt nur seine eigenen Schwächen wider. Da frage ich mich schon, warum soll man nicht das Positive eines anderen Menschen einfach mal in Worte packen und dies laut und deutlich aussprechen, wenn einem genau dies ins Auge fällt? Warum den Moment verstreichen lassen? 

Es gibt auf dieser Welt so viele einzigartige, wundervolle Menschen. Ich genieße ihre Gegenwart und manchmal auch nur den Anblick oder den umgebenden Geruch! Es ist die innere Einstellung die äußerlich sichtbar ist und mich innehalten lässt. Es ist das Wesen und der Charakter, die mich beeindrucken. Kleine liebenswerte Schrulligkeiten, die nur zu dieser Person gehören und sie unnachahmlich machen. Spitzfindiger, geistreicher Humor der mich erst stutzen lässt und mich dann zum Lachen bringt. Handwerkliches Geschick und Talente die mir fehlen, die mich aber begeistern und die ich an anderen vorbehaltlos bewundern kann. Mitreißende Lebensfreude meines Gegenübers erfreut mich ebenso wie seine sachlich-kritische Betrachtungsweise oder die nachdenklich ruhige Seite eines Menschen. Körperbewegungen, seien sie energisch, harmonisch, kraftvoll, geschmeidig oder sanftweich fließend  fallen mir auf und wirken nach. So viele unterschiedliche Eigenheiten und Eigenschaften, so viele bezaubernde Menschen. 

Ist dir, während du das hier liest, eigentlich klar wie einmalig und unvergleichlich DU bist?
Ein großes Kompliment an dich, wenn du es bis hierher geschafft hast durchzulesen. Ich wünsche dir von Herzen Menschen an deiner Seite, die deinen Wert sehen und schätzen und die dir dies auch uneingeschränkt ins Gesicht sagen können! Schön, dass es dich gibt!




Freitag, 26. September 2014

Vortrag: „Die grüne Kraft gegen Husten, Schnupfen & Co“





Für Kräuterbegeisterte findet am Freitag, den 03.10.2014, von 19.30 – 21.00 Uhr ein Kräutervortrag statt.

Gerade die „Übergangszeiten“ sorgen häufig für Erkältungen oder grippale Infekte. Welche Heilkräuter und Anwendungsmöglichkeiten genau bei diesen Beschwerden wohltuend und lindernd wirken, erfahrt ihr während des Vortrages. An diesem Abend könnt ihr vor Ort erleben, wie sich ein Erkältungsbalsam für die Brust selber herstellen lässt. 

Bis zum 1.10 kann man sich noch bei mir anmelden. Die Kontaktdaten dazu findet ihr unter Impressum / Kontakt. 



Samstag, 6. September 2014

Überblick bewahren



Den Überblick eines freilebenden Adlers zu haben, wünschte ich mir im Moment. Tausend Dinge warten noch darauf, erledigt zu werden. Ich komme nicht schnell genug vorwärts und nebenbei halten Kleinigkeiten auf und sind wie Sand im Getriebe. Bis man das winzige Korn entfernt hat, geht nichts vorwärts und die Zeit sitzt einem deutlich im Nacken. Momentan scheine ich im Sandsturm zu sitzen.

Heute am späten Nachmittag besucht mich ein sehr lieber Mensch und ich freue mich darauf. Wir werden die Zeit nutzen und uns gemeinsam Kräutereien widmen. Es ist eine sinnvolle, wohltuend arbeitsame Zeit. Gespräche, die mit Tiefgang und dennoch viel Humor gewürzt sind, sind Begleiter. Gemeinsam etwas Produktives mit Spaß zu tun, tut gut. Ob man sich deshalb früher als Gruppe in den Stuben traf und dabei arbeitete? So kalt wie es im Moment ist, hat so ein Abend in der Küche etwas von vertrauter Heimeligkeit. 

Ich sage heute einfach nur DANKE! Ein Danke, dass ich überhaupt so liebenswerte, wertvolle Menschen auf meinem Lebensweg kennenlernen darf.