Montag, 7. April 2014

Bärlauchbutter



Heute mal ein schnelles Rezept.



Man nehme 250 g zimmerwarme  Butter und vermenge sie mit 50 g kleingehacktem Bärlauch, schmecke das Ganze mit Salz ab und wer mag, kann die Butter noch in dekorative Formen geben. Der Geschmack ist sehr intensiv und absolut lecker.





Nachdem die Förmchen für den Brotaufstrich oder als Beilage zu Grillfleisch angedacht sind, haben wir den Rest der leckeren Butter einfach ganz schnell zu Pellkartoffeln der Sorte Mayan Twilight gegessen.



Danke liebe Anja aus dem Unterland für den frischen Bärlauch! Damit hast du mir wirklich viel Freude bereitet.




Sonntag, 30. März 2014

Über den Aberglauben im Frankenwald und Baumgesichter

Seht ihr auch das Gesicht im Baum?
Ich sehe einen alten, etwas mürrischen Mann mit geschlossenen Augen. Was seht ihr?


Interessieren euch alte Sagengestalten oder der Aberglauben, der mit Pflanzen zu tun hat? 
Am Freitag, den 4. April von 19.00-20.30 Uhr, können sich Interessierte von mir gerne in die „alte Zeit“ entführen lassen, als viele Dinge noch geheimnisvoll waren und man diese deshalb mit verschiedenen Handlungen und „Zaubersprüchen“ bannen wollte. Oftmals brauchten die dafür benötigten Kräuter zur Ernte Rituale, um stärkere Wirkung zu erzielen. Natürlich wird  an diesen Abend auch von den seltsamen Gestalten berichtet wie den (meist) guten „Schrätzla“ und den unheimlichen “Häiklmoo“.  Falls ihr also Zeit und Lust habt, freue ich mich darauf, euch  Willkommen zu heißen.

Treffpunkt: VS Teuschnitz (Seminarraum in der Ganztagesschule)
Anmeldung bis zum 2. April: siehe Impressum

Unten könnt ihr die Bilder einmal anklicken um sie zu vergrößern und deutlicher erkennen zu können. Ich habe einmal nachgezeichnet, was meine Familie in dem Baumgesicht gesehen hat. Links sah meine Große wie ich den alten, traurigen Mann. Meine Kleine sah eine traurige Katze und mein Mann einen traurigen Welpen, der den Kopf hängen ließ. Traurige Gesichter an einem merkwürdigen Ort. Ist das was ihr seht auch eher traurig?








Mittwoch, 26. März 2014

Kartoffelsorten - bunt und formenreich





Seit ungefähr 2005 bauen Hausgärtner verstärkt außergewöhnliche Kartoffelsorten im eigenen Garten an. Auch mir macht es Spaß, verschiedene Formen und Farben anzubauen. Das größte Problem liegt am fehlenden Platz. Anderes Gemüse soll ja auch noch wachsen.
Ich habe eigentlich nur fünf "richtige Gemüsebeete" je 1,20 m x 2,40 m groß. Davon sind zwei Beete mit Erdbeeren bepflanzt. Das zwei Jahre alte Erdbeerbeet wird am Ende der Saison aufgelöst und mit den Ausläufern ein neues bepflanzt, so gibt es einen Fruchtwechsel innerhalb der Beete. Walderdbeeren sind in einem extra Bereich und ansonsten gibt es viele Beerensträucher innerhalb des Gartens und natürlich sehr viele Kräuter, die auch verarbeitet werden wollen. Aus Platzmangel wächst dann schon mal der Rosenkohl im Blumenbeet und die Heckenzwiebel im Steingarten. Im Frühling, nach einem langen Winter  und im Sommer zur Erntezeit weiß ich manchmal nicht wo ich zuerst Hand anlegen soll. Da wären vier Hände schon hilfreich, aber leider habe ich nur zwei.

Anklicken vergrößert das Bild und man kann die Namen der
Kartoffeln lesen. Fünf Sorten sind nicht im Bild.

Warum überhaupt Kartoffeln im Garten ziehen und noch dazu alte Sorten, die oftmals weniger Ertrag liefern? Die Kartoffeln, die man im Supermarkt erwerben kann, sind oftmals gewaschen, ohne jegliche Mäkel wie Schorf oder abgeschlagenen Ecken. Noch dazu sind sie praktisch in der Form. Gerade einmal eine Hand groß, längsoval zum besseren Schälen, damit alles leicht und locker von der Hand geht.

Als 1845 - 1852 die große Kartoffelpest jegliche Ernte in Europa vernichtete, starben allein in Irland knapp 12 % der Bevölkerung an der großen Hungersnot, die dadurch und durch die daraus entstehende Misswirtschaft der Regierung, über sie herein brach. Der Erreger ist bei den Tomaten für die Kraut- und Braunfäule zuständig und bei den Kartoffeln für die Kraut- und Knollenfäule. Ein Grund der Katastrophe war, dass es damals nur zwei verschiedene Sorten in Irland gab, die angebaut wurden und beide Sorten waren auch noch anfällig für die Krankheit. In den Anden hatte man diese Probleme nie. Mehr als tausend Sorten verschiedener Kartoffeln wurden und werden dort angebaut, so dass es bisher noch keine Totalausfälle gab, da die genetische Vielfalt bisher immer Exemplare hervor gebracht hatte, die sich als robuster erwiesen und den Widrigkeiten trotzten. Weltweit gibt es über 5000 Sorten, in Deutschland knapp 200. Aber im Supermarkt stehen uns leider geschmacklich unterschiedliche Erdäpfel kaum und noch dazu nur sehr wenige Sorten zur Auswahl. Werden aber alte Sorten nicht erhalten, geht vielseitiges und unbekanntes Genpotential verloren. Davon abgesehen berauben wir uns selber um kulinarische Gaumenfreuden, da die Bandbreite der Kartoffelaromen enorm ist.

Wer Kartoffeln im Garten anbaut, hat sicherlich schon bemerkt, dass manche Kartoffelsorten trotz Blüte keine Samen mehr ausbilden. Auch das sorgt für Sortenverarmung. Kartoffeln werden meistens über ihre Knollen vermehrt, so hat man  100 % identisches Pflanzgut um die Art zu erhalten. Nimmt man allerdings die Samen und sät sie aus, kann es zu neuen Formen, Farben und Geschmacksvarianten kommen, die regional auch noch den Gegebenheiten besser angepasst sind. Wenn man bedenkt, dass je nach Boden und Vegetationsjahr (abhängig von Sonnenscheindauer, Regen und Temperatur) eine Knolle anders schmeckt, dann wird es richtig spannend. Eine hervorragende Regionalsorte kann in anderen Regionen eventuell nicht so toll schmecken, bilden sich nun Samen, kann man durch gezielte Auswahl der entstehenden Knollen, selber eine neue "Haussorte" nach eigenem Geschmack züchten.

Aufgrund des herrschenden Platzmangels werde ich, wie jedes Jahr, manche Kartoffeln an den unmöglichsten Orten in die Erde stecken, andere werden in Reissäcken dieses Jahr angebaut. Ob das klappt? Viele sind nach dem Versuch mehr als ernüchtert, aber für die blauen "Erfl" wäre es eine gute Option. So nach und nach, werde ich hier verschiedene Sorten genauer vorstellen.








Sonntag, 23. März 2014

Endlich ist er wieder da!





Wie habe ich ihn vermisst! Er scheint sich darüber aber nur zu amüsieren. Seht ihr auch den freundlichen Gesichtsausdruck? Ein Klick auf das Bild vergrößert dieses.
In den vergangenen Tagen habe ich langsam angefangen mir Sorgen zu machen. Im letzten Jahr sah ich ihn schon am 19. Februar über unser Dorf fliegen und am 26. März konnte ich ihn zum ersten Mal fotografieren. Man muss dazu sagen, es lag noch lange Schnee und die Bäche waren zum Teil zugefroren. Ich habe viel Respekt vor dem Vogel, der diesen und vielen anderen Widrigkeiten trotzt und im Frankenwald ein gutes Zuhause gefunden hat.



Dieses Jahr lag wenig Schnee. An so einem warmen Winter kann ich mich überhaupt nicht erinnern. Im März tagelang schönes Wetter. Man merkt es leider auch an den Waldbächen, die im Moment kaum Wasser führen. Trotz des Wetters, hält mein Igel weiterhin Winterschlaf, die Falken sind noch nicht am Haus und vom Schwarzstorch war bisher im Dorf nichts zu sehen.



Heute war es so weit, er hat mich natürlich wieder viel eher bemerkt. Schwarzstörche haben ein erstaunlich gutes Gedächtnis. Einbildung? Nein, ich denke eher nicht. Wenn ich mit unserem Hund unterwegs bin, sehe ich meist farblich aus wie ein "Dreckbatzen". Also nix mit feiner Sonntagskleidung oder sportlich wirkenden Klamotten! Bevorzugter Kleidungsstil sind meine ältesten (meist braunen) Hosen und eine braune Allwetterjacke mit ungefähr tausend Taschen. Im Sommer trage ich oft khakifarbene T-Shirts. Bei schlechtem Wetter sitzt auf dem Kopf ein braunes Käppi. Regenschirme finde ich zu jeder Zeit grausam. Allerdings trage ich auch keine Frisur, sondern nur Haare und da ist es nicht schlimm, wenn die zerzaust vom Wind und Regen sind. Warum die Erklärung?



Laufe ich in meinen abgetragenen Klamotten mit Poldi die altbekannten Wege ab und begegne den Schwarzstorch oder andere Tiere, wirken sie meist ruhig und entspannt. Trage ich eine andere Jacke oder ein anderes Shirt, sind sie unruhiger "auf dem Sprung" und beobachten mich gespannt. Habe ich mal Begleitung, bleiben die Tiere meistens im Verborgenen oder man sieht sie nur noch davon eilen. Das ist auch ein Grund, warum ich auf meinen Streifzügen meist alleine unterwegs bin und auf "unterhaltsame" Begleitung sehr gerne verzichte. Der Schwarzstorch reagiert auf Veränderungen mit vermehrter Achtsamkeit. Auf dem Bild oben seht ihr den Storch etwas dunkel als Schattenriss. Unten habe ich das Bild aufgehellt. Seht ihr den aufmerksamen Blick? Was für ein prachtvoller Vogel!



Wie wünsche ich ihm - nach dem traurigen letzten Jahr - viel Erfolg im Brutgeschäft! Er ist unbeschadet wieder zurück und auch das ist keine Selbstverständlichkeit. Nun bin ich aber erst einmal beruhigter und hoffe, auch ihr habt heute ein schönes Sonntagserlebnis!









Sonntag, 16. März 2014

Naturphänomen - Vollmond mit Aureole und Korona


Vollmond mit Hof und rötlichem Ring



Gestern Nacht war wieder einmal ein Naturphänomen sichtbar. Was mir so gut gefiel war, dass man verschiedenste Veränderungen sehen konnte. Zwischendurch sah man den Mond so:

klarer Vollmond


Ein klarer Vollmond leuchtete die Wiesen und Felder aus. Dann zeigten sich über einen langen Zeitraum hinweg verschiedenste Formen von Mondkränzen, bzw. der Mondkorona. Über den Unterschied eines Mondhalos und einer Mondkorona und anderes Wissenswertes  habe ich hier schon einmal geschrieben. Vor nicht langer Zeit zeigte ich euch eine Sonnenkorona. Mondphänomene sieht man besser und häufiger, weil man diese - ohne einen Augenschaden zu erleiden - leicht beobachten kann. Zudem überstrahlt die Korona den Mond und dadurch sieht man dann die Mondscheibe unscharf.  Die Leuchtkraft der Sonne ist meist stärker als die der Korona und somit fällt eine Sonnenkorona kaum auf.



Wie bei der Sonnekorona geht es hier um eine Beugung des Lichtes. Erkennen kann man das an dem hellen Hof innen, der von einem dunklen rötlichen Kranz begrenzt wird. Bei Halos bricht sich das Licht an Eiskristallen, bei Koronas oder Aureolen wird das Licht an Wassertröpfchen umgelenkt.




Der Astronom Joseph von Fraunhofer  machte sich schon vor fast 200 Jahren darüber seine Gedanken. Als Sohn eines Glasmeisters, hat er auch dort ursprünglich gearbeitet. Er wollte eigentlich Spiegelmacher erlernen, aber das Haus seines Meisters stürzte ein. Durch die damalige Unterstützung vom Geheimen Rat Utzschneider konnte er daraufhin die Sonntagsschule besuchen und bekam Zugang zu Fachliteratur im Bereich Optik. Seine Leidenschaft war erwacht. Fraunhofer vermutete, dass es an der Erdatmosphäre liegt, wenn Ringe um den Mond erscheinen. Vielleicht half ihn auch die alte Bauernregel auf die Sprünge:

Ist der Ring nahe Sonne oder Mond, uns der Regen noch verschont,
ist der Ring aber weit, hat er Regen im Geleit.


Den Lichtstrahl kann ich mir leider nicht erklären.

Er machte mit Glaskügelchen Experimente. Sie funktionieren wie Wassertröpfchen, wenn Licht auf sie einfällt. Deshalb legte er sie auf Glas, ließ eine Lichtquelle diese beleuchten und konnte tatsächlich einen Regenbogen beobachten. Wir können das auch entdecken, wenn wir im Winter durch die beschlagenen Autoscheiben zu einer Straßenlampe blicken. In "Theorie der Höfe, Nebensonnen und verwandter Phänomene" schrieb er 1825, dass man umso größere Ringe sehen kann, je kleiner die Glaskugeln sind.




Er wusste auch, dass - wenn Dunsttröpfchen mit  starken Unterschieden im Durchmesser vorhanden sind - die Wellenlängen des Lichtes vermischt werden und dadurch ein weißer Hof um den Mond entsteht. Sehen kann man diese Erscheinungen auch bei Vorhandensein von Altostratus-Wolken (die dünnen, durchscheinenden Wolken oder bei starkem Pollenflug.

So bin ich weit nach Mitternacht wieder einmal draußen unterwegs gewesen und noch etwas über die Felder spazieren gegangen. Diese wache Stille in der Natur, die genussvolle Einsamkeit in der Ruhe der Nacht, geht mir jedes Mal aufs Neue unter die Haut. Ich schaue von der Anhöhe auf unser Dorf hinab. Alles so still...
Manchmal wäre es schön, wenn man diese Momente mit jemanden teilen könnte.