Stachelbeeren. Jedes Jahr freue ich mich auf die Stachelbeeren und jedes Jahr habe ich das gleiche "Problem". Dieses Jahr war das "Problem" mit acht Kilo auf drei Sträuchern verteilt. Ich mag Stachelbeeren frisch vom Strauch. Ja, der erste Stachelbeerkuchen schmeckt mir auch noch, wobei ich nur extrem selten mehr als ein Stück esse. Mittlerweile säen sich im Garten die Stachelbeeren aus und viele kleine Sträucher landen beim Jätevorgang auf dem Kompost. Wobei zwei Sämlinge an versteckter Stelle durchgekommen sind und mit irrsinniger Robustheit und viel Geschmack die mangelnde Pflege mit guter Ernte belohnen. Das sind meine Naschsträucher. Meine "Erntesträucher" bestehen aus einem grünen und zwei verschiedenen rote Beeren tragenden Sträuchern.
Sind sie nicht hübsch? Die dunkelroten sind ganz süß und mit leichtem Weinaroma, die hellroten schmecken auch süß, haben aber eine gewisse Säure. Jedoch sind beide kaum mit der grünen Stachelbeere vergleichbar. Letztere ist gut für Stachelbeerkuchen, aber was macht man mit so vielen Früchten? Ein großer Teil wurde verschenkt und ein Teil wurde entsaftet. Der Rest von den roten Stachelbeeren durfte die Bekanntschaft mit Ananas machen.
Ich hatte ca. 1 kg Stachelbeeren geputzt und 500 g frische Ananas klein geschnippelt. Ich bin kein Freund von absolut festen Vorgaben - was da ist wird verarbeitet und der Rest angepasst. Mehr Ananas ergibt mehr Süße.
Die Stachelbeeren werden dann im Topf püriert. Grüne Stachelbeeren sind natürlich auch geeignet und ergeben mehr Säure.
Dann kommt eine gut gewaschene Bio-Zitrone ins Spiel und darf ihre gelbe Farbe und viel Geschmack abgeben. Nachdem sie abgerieben wurde, quetscht man sie noch aus und gibt ihren Saft zu den Stachelbeeren.
Nun noch schnell die Ananas hinein und die auf die Masse abgestimmte Menge an Gelierzucker. Das Ganze wird erst einmal gut durchgerührt.
Dieses Bündel an Schokominze, marokkanischer Minze und Zitronenmelisse durfte zusammen mit Stachelbeere und Ananas im Sud nun über Nacht durchziehen. Zitronengras oder Zitronenverbene wären sicherlich eine ebenbürtige Alternative. Am nächsten Tag kann man übrigens die herausgefischten Kräuter in ein Wasserglas geben und mit Mineralwasser aufgießen. So hat man ein Glas süßer, erfrischender, fruchtiger Limonade.
Was noch einen gewissen Kick in die Marmelade bringt, ist der Ingwer. Man kann ihn am nächsten Tag in kleine Stückchen schneiden oder reiben und in den Sud geben, oder den Ingwer beschwipsen. Es eignet sich Arrak oder weißer Rum dazu. Man lässt den Ingwer dann ebenso lange wie den Sud durchziehen.
Der Rest geht schnell wie immer. Vier bis fünf Minuten darf die Marmelade kochen. Den Schaum schöpfe ich ab und gebe ihn in eine kleine Schüssel. Meistens naschen die Kinder später die Schüssel leer. Nach der Gelierprobe wird die Marmelade abgefüllt.
Leider beherrsche ich nicht die Gabe, die Marmelade fotografisch im besten Licht erscheinen zu lassen, aber ich kann nur sagen, sie schmeckt einfach klasse! Für mich eine bessere Alternative als einfrieren, Kuchen backen, einkochen oder entsaften. Die Kombination Sachelbeere und Banane mag ich zum Beispiel weniger und auch Kiwi & Stachelbeere behagt mir nicht so wirklich. Diese Marmelade passt nicht nur zum Frühstück. Man könnte Tortenböden bestreichen oder sie anderweilig zu Pfannkuchen oder z.B. Milchreis reichen.
Habt ihr die Kombination schon einmal ausprobiert? Die passenden Etiketten dazu kann man sehr gut bei Jamlabelizer nach seinem Bedarf gestalten.