Donnerstag, 18. April 2013

Kindermund (5) - Was macht die Nudel im Navi?



Mein Mann und ich sitzen im Auto und sind im Gespräch vertieft. Die Kinder auf dem Rücksitz beschäftigen sich derweil untereinander. Mit dabei ein neues Navi, denn unser 550 km entfernter Zielort ist doch etwas schwieriger zu finden.
Navis sind im Grunde eine tolle Erfindung. Sie bringen einen überall hin - auch wenn man eigentlich dort nicht hin möchte. Ja, es wäre ein eigener Post wert, was man so mit dem Navi erleben kann! Ein anderes Mal vielleicht...
Unser neues Navi schlug also die ersten 200 km ständig eine Strecke vor, die wir ignorierten. Heimvorteil und Ortskenntnis nennt man das, wenn man aus der Erfahrung heraus eine bessere Alternative nimmt, als vorgeschlagen wird. Die Navistimme kannte leider auch einige neue Straßen noch nicht und scheinbar hatte unser Auto die Größe eines LKWs, da manche fahrbare Optionen nicht angezeigt wurden.
Kennt ihr die Situation, in der man anfängt mit dem Navi zu reden?

Eine kleine fragende Stimme ertönt plötzlich von hinten: "Maaaamaaa?"
Ich (hoffend, dass dies nun nicht der Einstieg zu einem: "Wann sind wir endlich da?"-Fragespiel wird): "Jaahaaa?"
"Was bedeutet das immer, wenn man die NUDEL berechnet? Was macht die da? Und warum rechnet die  Frau Nudeln aus?"
Ich irritiert meinen Mann anblickend und vorsichtig zurückfragend: "Was meinst du damit?"
Die Kleine (7): "Na, die Frau aus dem Gerät sagt doch immer: "DIE NUDEL WIRD NEU BERECHNET oder DIE NUDEL IST NEU BERECHNET."

Kann man es uns verübeln? Bei jeder neuen ROUTE die NEU BERECHNET wurde, stellten wir uns die unterschiedlichsten Pasta-Gerichte vor. Die gefürchtete Frage: Wann sind wir endlich da?, fiel dafür aus!"

Dienstag, 9. April 2013

Herzenstür




Die Tür zum Herzen
 kann nur von Innen geöffnet werden.
 (Sprichwort aus Spanien.)


In einem alten chinesischen Märchen fragt die kleine Prinzessin Aju den weisen Gelehrten Ju Mi:
Wohnt das Glück der Menschen, dort oben auf den leuchtenden Sternen, ehrwürdiger Vater?
"Nein, mein Kind" antwortete dieser, "das Glück wohnt in unseren Herzen. 
Aber da verirrt sich selten jemand hin." 
(Aus einem chinesischen Märchen)

Ich wünsche euch Menschen, die sich zu euch "verirren" oder bewusst nach euch suchen - gerade wenn eure "Herzenstür" an manchen Tagen vielleicht verborgen am Boden liegt und so mancher unachtsam darauf getreten ist. 
Ich heiße die Neuankömmlinge auf meinem Blog ♥-lich Willkommen und freue mich, dass sie sich zu mir "verirrt" haben. Meinen "alteingesessenen" Lesern ein ♥-liches Dankeschön, dafür dass ihr mich immer wieder besuchen kommt und mir auch mal liebe Grüße hinterlasst. Schön, dass ihr länger bei mir verweilen wollt! Das freut mich sehr.
Diese Tür lag verborgen im verlassenen Dorf auf dem Boden. Im Sommer kann man sie nicht sehen, da sie dann völlig zugewuchert ist. Wie viele Menschen die Klinge wohl in der Hand hatten und durch diese Tür liefen? Wie viele Jahre mag sie schon unbeachtet auf dem Boden liegen?



Sonntag, 7. April 2013

Orchideen im Frankenwald




Wie warte und vermisse ich die Orchideenblüte! Im Frankenwald wachsen noch sehr viele verschiedene Arten, da es allein im Landkreis Kronach einen geologisch, vielgliedrigen Lebensraum auf kleinster Fläche gibt. Die zu sehenden Bilder stammen aus meinem Fotoarchiv und wurden damals Anfang März schon fotografiert. Nun liegt noch Schnee auf den Wiesen und ich bin wirklich gespannt wie schnell das Holunder-Knabenkraut (Orchis Sambucina oder Dactylorhiza Sambucina ) dieses Mal austreibt. Diese Orchideenart riecht in der Blütezeit ein wenig wie Holunderblüten und hat deshalb in Anlehnung daran den lateinischen Beinamen bekommen.




Das Holunderknabenkraut ist eine Besonderheit auch bei seiner Standortwahl, denn sie wächst nie auf kalkigen Böden. In unserer Gemeinde wächst sie zwischen Bärwurz, Borstgras und der Arnika. Es sind herrlich bunte Wiesen! 


Das Besondere der Gattungsart ist, dass bei größeren Beständen rote und weiß-gelbliche Varianten der Orchideen nebeneinander vorkommen. Manche Leute meinen, die mit roten Blüten verkörpere den starken Mann, die mit den weißen Blüten die reine Frau. Andere dagegen sind der Meinung die rote Variation wäre der Frau zugeordnet, da sie ihre Monatsblutung hat, die weiße Variation steht für den Mann mit seinem weißlichen Sperma. Letzteres würde zusammenpassen mit dem Volksglauben der auch auf andere Bereiche übertragen wurde. Allein der Aberglaube zu dieser Pflanze und den Verwendungsmöglichkeiten würde hier den Rahmen sprengen.




Den Knollen der Orchideen wurden früher aphrodisierende Wirkung zugeschrieben. In den doppelknolligen rundlichen sah man den Hoden des Mannes und in den etwas längsgespalteten, platten Knollen die Vulva der Frau. 
Das Pulver der Knollen sollte die Liebe entfachen, Alte und Kranke stärken und wieder zu neuen Kräften führen. Sie sollten zudem Reizungen vermindern, Durchfall lindern und gegen Entzündungen helfen. Theophrastos von Eresos (371-287 v.Chr.) teilte seinen Anhängern mit, dass eine einzige Knolle jeden Mann die Stärke gebe, zwölfmal hintereinander seinen Liebesdienst zu verrichten. Bitte stürmt jetzt nicht die Wiesen, es ist wissenschaftlich mittlerweile nachgewiesen, dass die Knollen sehr stärkehaltig sind, dass dies allerdings doch nicht ausreicht um die "Mannesstärke" auf solche Höchstleistungen zu bringen.
Bedenken muss man zudem bei solchen Anpreisungen, dass es viele verschiedene Knabenkräuter gibt und man die Wirkweise dieser nicht pauschalisieren kann. Dies wird häufig in den alten Büchern nicht deutlich unterschieden. Es umgibt ein Aberglaube die Pflanze, dass sie ähnlich wie die Alraune auf Ausgrabeversuche reagiert. Ohne dieses Wissen konnte sich die Wirkweise ins Gegenteil verkehren. Es ist seit Jahren jedenfalls verboten die Pflanze auszugraben oder zu pflücken, denn sie ist sehr selten und steht auf der Roten Liste.
Davon abgesehen, lebt sie in Symbiose mit speziellen Pilzen und würde eine Umsiedlung nicht überleben.


Deutschland: 2 (stark gefährdet)

Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz : 2 (stark gefährdet)
Sachsen und Thüringen: 1 (vom Aussterben bedroht)
Hessen, Brandenburg, Berlin, : 0 (ausgestorben)
In den anderen Bundesländern gibt es keine Auskünfte über Vorkommen




Es ist wirklich wichtig, dass man im Frühjahr die Wiesen nicht mehr betritt. Das austreibende Kraut ist unscheinbar und das Stadium des Zweiblattes kaum erkennbar. Die pauschale Erklärung: "Ich pass`schon auf wo ich hintrete!" nützt nichts, wenn jeder so denkt. Die Entwicklung vom Samen zur blühfähigen Pflanze dauert mehrere Jahre(!) und ist sehr störanfällig. Zu schnell ist durch einen einzigen Tritt auf Dauer die Pflanze und ihre Nachkommen zerstört. Die Fotos sind vom Wegesrand aus fotografiert und herangezoomt, manche Fotografen gehen direkt auf die Wiese und sicherlich haben sie wunderschöne Aufnahmen, meine Heimat hat dafür ein paar zertrampelte Exemplare mehr und im nächsten Jahr weniger blühfähige Orchideen und keine Nachkommen für den Erhalt dieser Rarität. Auch die austreibenden Arnikarosetten sind oftmals beschädigt und auch sie ist eine geschützte Pflanze. Es finden viele Bemühungen und Untersuchungen statt um die Knabenkräuter und seltenen Pflanzen unserer Region zu erhalten. Es wäre schade, wenn diese Bemühungen umsonst wären.







Donnerstag, 4. April 2013

„Hexenkräuter & Aphrodisiaka“



Dieser Vortrag findet am Freitag, den 12.04. von 19.00 – 20.30 Uhr in Teuschnitz statt.
Wer noch nichts vor - aber viel Interesse hat, kann sich noch bis zum 10.04. bei mir anmelden.
Kontaktdaten findet ihr übrigens im Impressum ganz unten.

Was euch erwartet?
Wer hat noch nicht von den wundersamen Hexenkräutern gehört, die dampfend im Kupferkessel zu wundersamen Tränken verwandelt wurden? Ihr erfahrt vom Mythos und der Geschichte einiger spannender Liebespflanzen und sogenannten Hexenkräutern, ihre Wirkungsweise und Verwendung. Damit Ihr zu Hause experimentieren könnt, erhaltet Ihr eine kleine Auswahl an Rezepten.


Neugierig? Eine weitere Auswahl meiner Angebote findet ihr oben unter der Rubrik "Termine" und vom diesjährigen Angebot der Arnikastadt Teuschnitz in der Rubrik "Über mich". Ich würde mich sehr über euren Besuch freuen.



Mittwoch, 3. April 2013

Was ist das? - Auflösung: Vom "Klöppern", Roufeln oder Raschpeln"



Bei uns lebt in den verschiedenen Frankenwalddörfern noch der alte Brauch während der Kartage "klöppernd" durch das Dorf zu laufen. Das kreative Suserl vom Blog "Büntchen" hat es also richtig erraten! Respekt meine Liebe!
Übrigens, um die Beschriftung der Bilder besser lesen zu können, müsst ihr diese nur anklicken, sie werden dann vergrößert. Bei Verwendung der Bauanleitung würde ich mich über eine Verlinkung oder Namensnennung  freuen. Vor 30 Jahren bin ich als Ministrantin auch noch durch das Dorf gelaufen und diese alte "Klöpper" habe ich in diesem Jahr meiner Großen weitergereicht. 

"Klöpper"?
Andernorts nennt man dieses Lärminstrument "Kirchenklapper", "Klitschn", "Holzklepper". In anderen Ortschaften bevorzugt man eher "Holzratschen", "Roufln", "Leiern", "Raschpeln".
Es gibt sieben Grundmodelle der Ratschenform: Brettratsche, Fahnenratsche, Flügelratsche, Kastenratsche, Klapper, Rahmenratsche und Schubkarrenratsche. Die Klapper ist also die in unserem Dorf verwendete Form und im Dialekt spricht man von der "Klöpper". In unserem Nachbarlandkreis Coburg wurde schon 1482 (laut Wikipedia) in einem alten Buch über diesen Brauch berichtet.



Es gibt den alten Brauch in katholischen Gemeinden, dass ab Gründonnerstag bis zur Auferstehungsfeier die Glocken schweigen. Man erzählte sich, dass die Glocken, bzw. ihre "Zungen" die Klöppel nach Rom fliegen und deshalb ihr Klang nicht zu hören sei. Andernorts behauptete man, dass die Glocken nach Rom flogen um dort Kraft für das kommende Kirchenjahr zu sammeln und um mit neuem Schwung an Ostern die Auferstehung feiern zu können. Der Hintergrund ist allerdings etwas nüchterner. Die Kirche fand damals, dass zu der Zeit, in der wir Jesus Leiden gedenken, der feierliche und festliche Klang der Glocken einfach unangebracht wäre, daher mussten diese schweigen. Interessant ist auch hierzu dieser Link. Damit man aber dennoch einen Anhaltspunkt für die Betzeiten hatte, wurde mit speziellen Gerätschaften im Dorf umher gezogen und dazu gesungen. Interessant ist, dass allein in den 18 Gemeinden unseres Landkreises Kronach je nach Ortschaft andere Bräuche vorherrschten/ vorherrschen.
So wurde in unserem 2 km entfernten Nachbarort Teuschnitz (dem Gemeindesitz) bis 1967 geraschpelt und dann damit aufgehört. Wie so Geräte aussehen können, könnt ihr euch hier mal anschauen. Erst Mitte der achtziger Jahre erweckte man (laut Heinz Wich) diesen Brauch wieder und so laufen auch dort wieder Klöpperkinder durch die Straßen. In unserem Dorf wurde seit jeher "geklöppert", nie "geratscht" und dieser Brauch blieb bis in die heutige Zeit erhalten. Damit ist unsere Gemeinde eine der wenigen die nicht "ratschn" sondern "klöppern". Der Dialektausdruck "ratschen" gilt übrigens auch für endlose Gespräche.



Die Klöpperzeiten verlangen den Kindern einiges ab. So trifft man sich am Karfreitag um 5.45 Uhr um pünktlich um 6.00 Uhr in gut geordneten Zweierreihen durch das Dorf zu marschieren. Zu meiner Ministrantenzeit liefen wir als geschlossene Gruppe mit über zwanzig Kindern durch das gesamte Dorf, was ca. eine Stunde Laufzeit bedeutete. Dadurch, dass die Klöpper dauerhaft im Takt (2x lang und 3x kurz - gezählt: 1--, 2--, 3, 4, 5) geschlagen wurde, hatte man meist am Ende der Kartage einen Muskelkater. Mittlerweile laufen zwei Gruppen durch das Dorf. Sie beginnen wie früher jeweils im "unteren Dorf" welches südlich liegt und zusätzlich im "oberen Dorf" am nördlichen Dorfende. Der Laufweg ist so gewählt, dass man sich nicht in die Quere kommt und alle Straßen besuchen kann. Der Anführer der Gruppe (ist meist zugleich einer der älteren Ministranten oder deren Ministrantenführer) zählt den Rhythmus vor und die "Klöpperbuom" (und "Klöppermadlas") setzen mit ihrem Instrument ein und fangen an zu marschieren. Mancherorts wird ohne Pause durchgeklöppert, doch bei uns wird seit man sich erinnern kann auch gesungen. Dazu gibt der Anführer durch Einzählen einen sauberen Abschluss des Klöpperns vor. Er zählt diesmal stark betont und recht melodisch: "1,2--, 3, 4, 5, 1--, 2--,3 und alle hören auf zu schlagen und fangen an den jeweiligen Vers zu singen.




Die Klöpperzeiten entstehen zum Einen aufgrund der regulären Betzeiten und zum Anderen als Einladung zu Kreuzweg, Andacht und Auferstehungsfeier. Der Engel des Herrn (Angelus Domini oder "Englische Gruß") wird um 6.00 Uhr, 12.00 Uhr und 18.00 Uhr bzw. 20.00 Uhr (je nach Sommer- oder Winterzeit) gebetet. Es wurde und wird sich vor den Kirchzeiten eine Stunde eher getroffen und zum Kirchgang "geklöppert und gesungen", anschließend ging man zusammen noch in die Kirche und diente auf oder nahm am Kirchgeschehen teil. Das "In die Kirche gehen müssen" wird heutzutage lockerer gehandhabt und ist freiwillig. Nur die zum Dienst aufgestellten Ministranten müssen erscheinen, die anderen dürfen sich auch gerne zu Hause erholen.

Heinz Wich hat einen Überblick über das "Raschple – Roufle – Klöppere“ in unserem Landkreis im Jahre 1986 aufgezeichnet und geht dabei auch auf die frühere Vergangenheit ein. Veröffentlicht wurde der Artikel im Heimatkundlichen Jahrbuch des Landkreises Kronach; Arbeitskreis für Heimatpflege 18 – 1990/91.

Da der alte Brauch einem stetigen Wandel unterzogen ist, Melodieverläufe und Textpassagen sich mit der Zeit ändern, möchte ich hier seinen Beitrag verwenden und mit den aktuell gehandhabten Versionen  (kursiv geschrieben) ergänzen. 


Karfreitag:
6:00 Uhr: „Ihr Christen, legt die Hand jetzt zamm, grüßt unsere liebe Frau. Sie hat heut ihren schwersten Tag, das Judenvolk den König nicht mag. Von Richterhaus zu Richterhaus wird gstoßn er aus der Stadt hinaus. Bet drei Ave Maria, drei Ave Maria!"
6:00 Uhr:„Ihr Christen, legt die Hand jetzt zamm, grüßt unsere liebe Frau. Sie hat heut ihr`n gar schwersten Tag, das Judenvolk sein König net mag. Von Richterhaus zu Richterhaus wird stoßen er aus der Stadt hinaus. Bet`s drei Ave Maria, drei Ave Maria!"

9.00 Uhr Vor dem Kreuzweg (Beginn 10.00 Uhr): „Ihr Christen, wir laden euch alle ein zur Kreuzwegandacht im Kerzenschein. Mit Maria wir den Kreuzweg gehn, den Leib des Herrn im Grab wir sehn. Weiß-rot in Wunden zermartert ganz und rein und zart in der hohen Monstranz. Wohlan, ihr sollt kommen groß und klein. Wir laden euch alle ein.
9.00 Uhr. Vor dem Kreuzweg (Beginn 10.00 Uhr): „Ihr Christen, wir laden euch alle ein zur Kirchenandacht im Kerzenschein. Mit Maria wir den Kreuzweg geh`n, den Leib des Herrn im Grab wir sehn. Weißrot in Wunden zermartert ganz und rein und zart in der hohen Monstranz. Wohlan, ihr sollt kommen groß und klein. Wir laden euch alle ein.

12:00 Uhr: „Ihr Christen, legt die Hand jetzt zamm, grüßt unsere liebe Frau. Maria unterm Kreuz jetzt steht, die Welt vor ihren Augen vergeht. Sieht sterben jetzt ihr liebstes Kind, muß büßen für unser aller Sund. Bet drei Ave Maria, drei Ave Maria!"
12:00 Uhr: „Ihr Christen, legt die Hand jetzt zamm, grüßt unsere liebe Frau. Maria unterm Kreuz jetzt steht, die Welt vor ihren Augen vergeht. Sieht sterben jetzt ihr liebes Kind, muss büßen für unsere Sünd. Bet`s drei Ave Maria, drei Ave Maria!"

Vor der Liturgie: „Ihr Christen, wir laden euch alle ein zur Kirchenandacht im Kerzenschein. Der Herr im rosafarbenen Blut, das willig er vergießen tut für alle Sünder groß und klein. Wir laden euch alle ein.
15.00 Uhr. Vor der Liturgie: „Ihr Christen, wir laden euch alle ein zur Kirchenandacht im Kerzenschein. Der Herr im rosafarbenen Blut, das willig er vergießen tut für alle Sünder groß und klein. Wir laden euch alle ein.

18.00 oder 20.00 Uhr: Durchklöppern zum Gebet (Gebetsläuten - Engel des Herrn)
Dies wird von Herrn Wich nicht erwähnt, fand allerdings auch schon vor 1986 statt, da ich ab 1983 mit klöpperte.


Karsamstag:
6:00 Uhr: „Ihr Christen, legt die Hand jetzt zamm grüßt unsere liebe Frau. Sie hat heut ihren gar stillen Tag, net reden, net essen, net schlafen sie mag. Sie betet für ihr lieb Kind, das sich ab heut im Grab befind. Bet drei Ave Maria, drei Ave Maria!"
6:00 Uhr: „Ihr Christen, legt die Hand jetzt zamm grüßt unsre liebe Frau. Sie hat heut ihr`n gar stillen Tag, net reden, net essen, net schlafen sie mag. Sie betet für ihr liebes Kind, dass sich im Grab befind`. Bet`s drei Ave Maria, drei Ave Maria!"

12.00 Uhr: Durchklöppern zum Gebet (Gebetsläuten - Engel des Herrn)
Dies wird von Herrn Wich nicht erwähnt, fand allerdings auch schon vor 1986 statt.

Samstagabend vor dem Judasfeuer und vor der anschließenden Auferstehungsfeier: „Ihr Christen, kommt jetzt alle herauf zum Gottesdienst im Gotteshaus. Das Feuer und Wasser wird heute geweiht, gerichtet das weiße Hochzeitskleid für alle Kindlein, die neu geborn, sowie auch wir sind gezieret wor'n zum Ostermahl jetzt in der Zeit, zum Hochzeitsmahl in der Ewigkeit."
20.00 Uhr: Vor der anschließenden Auferstehungsfeier: „Ihr Christen, kommt jetzt alle heraus zum Gottesdienst im Gotteshaus. Das Feuer und Wasser wird heute geweiht, gerichtet das weiße Hochzeitskleid. Für alle Kindlein, die neu gebor`n, sowie auch wir sind gezieret worden, zum Ostermahl jetzt in der Zeit, zum Hochzeitsmahl in der Ewigkeit."

Falls keine Osternacht stattfand/stattfindet wurde/wird um 18.00 Uhr oder 20.00 Uhr   durchgeklöppert zum Gebet (Gebetsläuten - Engel des Herrn)

Am Samstag nach dem Mittagsrundgang, sammelt man auch heute noch Geld ein. Schon früher bekamen wir an diesem Tag eher selten Eier oder Naschzeug. Zu meiner Ministrantenzeit wurde das Geld gesammelt und in die Ministrantenkasse abgegeben. In der heutigen Zeit wird das Geld aufgeteilt und die Kinder bekommen dies mit nach Hause.

Kennt ihr diesen Brauch? Vielleicht berichtet ihr in eurem Blog mal über gewisse einheimische Bräuche? Es wäre schade, wenn die Erinnerungen daran verloren gingen.

Bei meinem Klanginstrument wurde der Griff noch wattiert
und umwickelt, doch leider schützte dies nicht vor Blasen.