Sonntag, 23.10
Igeline wird langsam zum Sauigel - Stachelschwein darf ich sie ja nicht nennen. 465 g Gewicht hatte sie, als ich sie wog. Diesmal Realgewicht, denn im Bauch war definitiv nichts mehr (so wie der Vorraum ausgeschaut hat).
Momentan wird sie immer agiler und neugieriger. Sie zuckt zwar zusammen, wenn ich den Raum betrete, aber sobald ich mich auf den Boden setze, werde ich ausgiebig beschnuppert. Das geht nur ein bis zwei Minuten so und dann flitzt die Igeldame mit einer unvorstellbaren Geschwindigkeit auf ihren Stummelbeinchen zum Kupferkessel und klettert hoch.
Die Anstrengung fördert sichtbar die Verdauung. Der Bereich der Wand ist kotverschmiert. Daran kann ich jetzt nichts ändern, es wird neu gestrichen, sobald der Igel im Winterschlaf ist.
Etwas anderes ist momentan eigentlich schwieriger zu organisieren. Meine Kübelpflanzen überwintern normalerweise im Vorraum. Dafür ist kein Platz und so werde ich herbe Verluste hinnehmen müssen.
Die Pflanzen kann ich aber nachkaufen - nicht so groß und schön - aber sie sind ersetzbar. Stacheline gibt es nur einmal.
Momentan befasse ich mich auch vermehrt mit dem Thema "Überwinterung". So wie es ausschaut schaffen wir die 700 g nicht rechtzeitig vor Wintereinbruch. 456 g hatte sie am Montag. Ich habe sie ins Badezimmer genommen, denn die Temperaturen fallen und der Stoffwechsel verlangsamt sich dadurch. Sie fraß weniger, der Fressnapf wurde nicht mehr leer gefuttert und sie braucht einfach noch ein gewisses Polster. Falls sie trotz Raumwechsel mit dem Gewicht stagnieren würde, würde ich nochmals eine Kotprobe abgeben und auf Parasiten überprüfen lassen. Ansonsten ist Sacheline putzmunter, lautstark und ohne jegliche Manieren. Futter ist dazu da, um mindestens einmal komplett die Füße darin zu versenken. Es muss sich wirklich gut anfühlen, denn die Spuren kleiner trippelnder Füße kann man in verschiedene Richtungen verfolgen. Stacheltiere sind auch nie mit der Raumeinteilung zufrieden. Meine anderen Igel hatten, aufgrund geringerer Gehegegröße, die Eigenart, das Wasser umzukippen. Sie schoben den Wassernapf in die Ecke, immer weiter und weiter, bis die Schüssel hochkant in der Ecke lehnte. Ständig musste man nasse Zeitungen entsorgen. Dieser Igel hat es (noch) nicht geschafft, die Wasserschüssel auszuleeren. Er schiebt sie aber fleißig durch den Raum und badet auch darin seine Pfötchen.

Kot wird überall abgesetzt - auch im Schlafnest. Falls seine Hinterlassenschaft im Weg liegt, stört das einen Igel überhaupt nicht - er läuft einfach darüber und verschmiert den Dreck. Zeitungen sind deshalb mittlerweile bei uns rar.
Am
Montag in der Nacht, bevor ich ins Bett ging, wog Stacheline 501 g.
Dienstags, 25.10. brachte sie 536 g auf die Waage.
Mittwochs - Darm völlig entleert (dafür alles vollge...) - 523 g
Am Donnerstag legte sie sich wie ein Bettvorleger auf die Zewatücher. Da schaute ich verdutzt, denn die Schlafposition kannte ich noch nicht. Zuerst dachte ich, es geht dem "Fakirteppich" nicht gut. Als ich ihr allerdings zu nahe kam, kamen plötzlich 567 g wütender Igel auf mich zugerannt. Stoppte kurz, roch an mich, drehte im Turbogang um und rannte in die Schlafkiste. In ihren Rückzugsort fasse ich nicht hinein, denn wenn sie sich darin befindet, soll sie sich schließlich sicher fühlen.
Freitags am 28.10 hat sich die Igeldame sehr unwillig wiegen lassen. 560 g brachte sie auf die Waage und sie meckerte hörbar während der Prozedur.
Samstag kam sie auf 575 g und nachdem sie recht flink unterwegs war, war das Geschnaube groß, als ich sie hoch nahm und wog. Denkt nicht, sie rollt sich noch brav ein und wartet, bis ich die Zahl abgelesen habe. Nein, mittlerweile schaut sie mich an und kaum berühren die Pfoten die Waage, zappelt sie schon und flitzt davon. Auch Schüsseln eignen sich nur bedingt, denn der Spielraum zwischen hinein gesetzt werden, auf die Hinterbeine stellen und heraus klettern wird immer kleiner.
Am
Sonntag den 30.10. hat sie die 600 g erreicht. Geschmack hat das Stacheltier. Seine Vorliebe bezieht sich eindeutig auf Feuchtfutter. Ich habe Trockenfutter immer zusätzlich im Angebot - in der Hoffnung auf gute Zahnpflege und falls er mehr Hunger bekommt. Dies wird aus der Schüssel geboxt und als "Spielzeug" durch das Zimmer verteilt. Akupressurpunkte werden also beim Barfuß gehen aktiviert.