Sonntag, 9. Februar 2014

Mr Motzki - Ab ins Winterquartier



Nachdem Mr. Motzki das stattliche Gewicht von 1.183 g erreicht hatte und seine Stacheln am Ringmuskel deutlich nachgewachsen waren, wurde es allerhöchste Zeit. Das Gehege wartete schon und da es für einen Januar milde 5° C hatte, durfte er am 16. Januar nach draußen ziehen. Hier lobe ich mir den Frankenwald, denn durch unser raues Klima, kann er noch ungestört einige Wochen schlafen. Das sieht vor allem in diesem Jahr, in anderen Regionen Deutschlands ganz anders aus. Zu viele Igel unterbrechen derzeit ihren Winterschlaf und sind völlig abgemagert in einem erbärmlichen Zustand. Igelstationen versuchen ihr Bestes um  den kranken Igeln zu helfen und sind in der schönsten Winterschlafzeit völlig überfüllt.



Durch die Pilzbehandlung schuppte zwar Mr. Motzkis Haut nicht mehr und auch der Stachelausfall war gestoppt, dennoch wirkte seine Haut noch etwas trocken. Das bedeutet, dass ich im Frühjahr auf jeden Fall noch einmal genau nachschauen muss, nicht das der Pilz noch einmal aufkommt. Aber der Gesundheitscheck ist vor der Freilassung sowieso Ehrensache. Ich hoffe nur, dass der Herr diesbezüglich nicht wieder eine Sonderbehandlung braucht. Die erhöhte Luftfeuchtigkeit draußen wird ihm normalerweise mehr Wohlbefinden schenken, als die trockene Heizungsluft im Haus.



Also wurde der kleine Stachelheld am frühen Nachmittag in seiner Ruhe gestört und nach draußen gesetzt. Warum nicht Abends oder Nachts? Ich denke mir, obwohl ich die Tage vorher die Heizung abgedreht hatte und tagsüber auch immer wieder lüftete, dass der Temperaturwechsel zwischen drinnen und draußen so etwas angenehmer für den Stachelpelz ist. Tagsüber wird er nach der kurzen Störung sich schnell wieder ein Plätzchen suchen, um weiter schlafen zu können. 



Wenn er dann wieder erwacht, fühlt er sich etwas sicherer, obwohl alles noch neu ist, aber immerhin weiß er, dass sein Schlafplatz sicher ist. Gibt man am Abend seine Igel in das Freie, sind sie munter und verwenden ihre Energie lieber darauf "Lücken im System" zu finden und versuchen auszubrechen. Außerdem ist natürlich auch ein egoistischer Gedanke dabei. Ich kann ihn beobachten, wie er auf das neue Umfeld reagiert!




Seine Reaktion war beeindruckend. Frische Luft und viele neue Gerüche, da ging das Näschen auf und ab und die kleinen Beine gaben keine Ruhe mehr. Ich hoffte ja darauf, ihn mal beim Einspeicheln fotografieren zu können, doch daraus wurde leider nichts. 




Im Gehege eingesetzt, beschäftigte er sich mit dem Schnittmaterial (Stauden, Laub, Äste) und lief erstmal die Grenze ab, statt sich mit der Einrichtung zu beschäftigen. Da werde ich ein Auge darauf haben müssen.




Am Rand des Geheges habe ich noch am Boden viel Laub, Moos und Gehölzschnitt ausgelegt, damit er nicht so schnell am Boden Lücken entdecken kann und auf die Idee kommt, auszubüxen. Um Abwechslung zu bieten muss dies sowieso - wenn der Igel wach ist - umgeändert werden.

Unter dem Moos befinden sich Steine

Auf den Hinweis einer igelerfahrenen, netten Userin habe ich dann später noch einmal das Gehege nachgebessert. Im letzten Jahr hatten meine neun Igelgeschwister keine Ausbruchsversuche gestartet. Auch Stacheline zeigte sich von der besten Seite. 




Die Userin gab mir den Rat, den Rand zusätzlich mit Steinplatten, Biberschwänzen oder Steinen zu verstärken, damit mein Rabauke sich nicht ausgraben kann. Das Igel viel Erfindungsgeist entwickeln wenn sie etwas wollen, schrieb ich ja schon, aber die Berichte über die gelungenen Ausbrüche aus verschiedenartigsten Gehegen hat mich doch unruhig werden lassen. Wenn es einem Igel zuzutrauen wäre, dann meinem diesjährigen Individualisten.




Am Anfang schaute ich alle 1/2 Stunde aus dem Fenster. Das Gehege ist so aufgestellt, dass ich ihn auch nachts, vom Fenster aus sehen kann. Wenn er in einer bestimmten Ecke des Geheges läuft, schaltet sich der Bewegungsmelder vom Haus ein. So weiß ich, dass die Stachelkugel aktiv ist und kann ihn ohne ihn zu stören beobachten.



Es hatte abends tatsächlich schon draußen 0° C und in den nächsten Tagen sollte es noch kälter werden.


Mr. Motzki bekam ein sehr deutliches Zeichen zu spüren:

AB INS BETT UND SCHLAFEN!!!




Und ihr werdet es kaum glauben, er machte es so vorbildlich wie man es sich nur wünschen kann. In der Nacht wurde noch eine genaue Inspektion des Geheges vorgenommen und schon am nächsten Tag blieb er im Haus und schlief. Pünktlich zum Schneefall.




Donnerstag, 6. Februar 2014

Sonnenphänomen "Obere Lichtsäule"




Dieses wunderschöne und hier in Mitteleuropa selten vorkommende Sonnenphänomen zeigt sich gerne in den Abendstunden. Kurz nachdem die Sonne untergegangen ist, steigt plötzlich eine Lichtsäule am Horizont empor. Erst ist sie recht hell, meist, weil die Sonne noch nicht tief genug steht, aber dann verfärbt sie sich warm-golden-orange. Länger als eine halbe Stunde konnte ich sie noch nie beobachten.
Die "obere Lichtsäule" gehört zu den Spiegelungshalos. Die Lichtsäule zeigt sich bei Windstille. Es drehen sich in der Atmosphäre die Eiskristalle vertikal und da die Sonne untergeht, spiegeln sich die Sonnenstrahlen an der Unterseite der langsam fallenden, waagrecht liegenden Kristalle. Ähnlich spiegelt sich übrigens das Sonnenlicht auf der ruhigen Wasseroberfläche des Meeres, wenn eine "goldene Sonnenbahn" zu sehen ist. Es gibt auch "untere Lichtsäulen", die von der Sonne zur Erde hinab zeigen.

Manchmal schneidet sich dieser Strahl mit dem oberen Berührungsbogen (hier und hier habe ich  es schon gezeigt und beschrieben) und dann erscheint optisch ein leuchtend, goldenes Schwert am Himmel. Sehr ausführlich wurde schon 1824 ( im Journal für Chemie und Physik, Band 42 von Johann Salomo Christoph Schweigger) über diese Erscheinung, die im selben Jahr am 8. Juni bei Dresden sichtbar war, berichtet.

In den früheren Zeiten, sah man darin gern einen "Fingerzeig Gottes", der aufgrund der Menschenangst meist als drohend empfunden wurde. So vermutete man, dass es das Schert Gottes sei, welches sich am Himmel zeigte. Beeindruckend ist es jedenfalls und wenn man eine Lichtsäule entdeckt sollte man diese Momente wirklich genießen.




Dienstag, 4. Februar 2014

Bastelanleitung für ein St. Brighid Cross oder das Kreuz der Heiligen Brigid





Am 1. Februar bis zum 2. Februar feiert man das Fest der Hl. Brigid (Lá Fhéile Bhríde, geboren um 451 in Faughart bei Dundalk, Irland; gestorben am 1. Februar 523 in Kildare, Irland). Bei Brigid wird übrigens das "g" nicht mit "dsch"wie im modernen Englisch ausgesprochen. Man sprach es ursprünglich mit einem klaren "g" in der Mitte. Im modernen Gälisch wird das mittlere "g" stumm wie "Brii-id " ausgesprochen.  Brigitta ist die lateinisierte Form, doch es gibt auch noch andere Namensformen die darauf zurück zu führen sind.
Es gibt viele Geschichten von der irischen Heiligen, die auch als keltische Göttin bekannt ist. Sie ist eine der ganz wenigen Heiligen, die eng mit der heidnischen Mythologie, gleichzeitig mit dem Christentum und dem spirituellen Druidentum verbunden ist. Hier und hier könnt ihr die ausführliche und spannend geschriebene Mythologie über Brighid nachlesen. Mit St. Patrick und St. Kolumban ist sie eine der drei Schutzheiligen der Iren und ihre Reliquien sollen sich seit 878 mit diesen beiden ein Grab teilen. Doch schon vor Brighid, feierten Kelten Imbolc, das Fest des Neubeginns, der Reinigung, des Fließens. Christen erhalten den Blasiussegen am 2. Februar, an Maria Lichtmess. Was das miteinander zu tun hat? Das ist eine lange Geschichte! Nun während ich das erkläre, kann ich auch gleichzeitig zeigen, wie man ein Brighid Cross herstellt.




Das St. Brigid-Kreuz wurde ursprünglich aus Binsen geflochten. Die Sage erzählt, dass Brigid am Bett eines sterbenden heidnischen Häuptlings saß. Manche erzählen auch, es wäre ihr Vater gewesen. Der Boden war zu der Zeit mit Binsen ausgelegt. Sie bückte sich und wand aus den Halmen ein Kreuz. Der Sterbende fragte sie, was sie da mache und sie erzählte daraufhin von Jesu, der aus Liebe zum Menschen am Kreuze gestorben war. Darüber war der Häuptling so beeindruckt und gerührt, dass er sich noch vor seinem Tod taufen ließ. 



Das bekannte traditionelle Kreuz wird aus jeweils 28 Binsen hergestellt. 

Dies soll symbolisch für die 28 Tage des Februars stehen. Es gibt aber noch ein dreistrahliges, geflochtenes Kreuz (Triskele). Beide Arten gelten zudem als sehr ursprüngliche Sonnensymbole, die es schon vor der Christianisierung gab. Meine Kinder sammelten mir Binsengras und da bei uns im Moment Schnee liegt, war es wundervoll geschmeidig. Ich wollte ein vierstrahliges Kreuz basteln. Diese kleine Bastelei ist auch für geschickte Kinderhände geeignet.


Ich habe meine Binsen alle in die gleiche Länge gekürzt. Nun knickt man den ersten Halm in der Mitte und legt ihn über die Mitte eines zweiten Halmes. 

Das Binden von Symbolen und Figuren als Schutzzeichen gehört sehr lange schon zum keltischen Fest Imbolc. Es galt als eines von den vier großen Jahreszeitenfesten und war ein Tag an dem Prophezeihungen gemacht wurden. Auch heute ist es noch als ein "Lostag" in unseren Regionen bekannt. Für den 2. Februar gilt:

 Ist´s an Lichtmess hell und rein wird´s ein langer Winter sein. 
Wenn es aber stürmt und schneit, ist der Fühling nicht mehr weit.

Es wird gewöhnlich sehr lang kalt, 
wenn der Nebel zu Lichtmess fallt.




Die beiden Enden hält man einfach unten fest. Nun nimmt man sich einen neuen Halm dazu.

Die Kelten sahen, dass die Säfte wieder anfingen zu fließen, alles kam in Bewegung, die Tage wurden sichtbar länger. Da vielerorts noch Schnee lag versuchte man dies sichtbar zu machen indem man sich und das Haus reinigte und mehr Licht ins Haus brachte, viele Kerzen und große Freudenfeuer anzündete.




Manche knicken zuerst die Halme und schieben sie dann einfach von links nach rechts über das festgehaltene Stück der Binsen. Es geht für mich schneller, wenn ich die Binse parallel zu den oberen  lege und einfach umknicke.

Bei den Christen wird in dieser Zeit Maria Lichtmess gefeiert. 40 Tage sind nun nach Weihnachten vergangen. Die jüdischen Frauen (also auch Maria) galten früher nach der Entbindung als unrein. Sie mussten deshalb - bei Geburt eines Sohnes - nach vierzig Tagen ein Reinigungsopfer bringen (Taube oder Schaf).  Der Junge wurde zeitgleich beschnitten. Man nennt diesen Tag auch "Darstellung des Herrn", HIER kann man die Verknüpfung zu und die Namensherkunft "Maria Lichtmess" nachlesen. Bei der Geburt eines Mädchens waren Frauen übrigens achtzig Tage unrein! Noch vor 50 Jahren war es hier in der Region Brauch und Sitte, dass Frauen nach der Entbindung erst in die Kirche zur "Aussegnung" mussten, bevor sie wieder voll am Dorfleben teilnehmen konnten. Durch den Segen war die Frau "rein" sowie Mutter und Kind durch Gottes Segen geschützt. Man sagt, das Imbolc kommt vom altirischen "imb-folc" was "Rundum-Waschung“ oder "im Bauch" bedeuten würde.

Bringt Maria Reinigung Sonnenschein, 
wird die Kälte danach noch größer sein.



Man dreht als Rechtshänder das Kreuz immer im Uhrzeigersinn. Wichtig ist, dass die Halme nicht zu durcheinander kommen. Dazu sollte man relativ straff arbeiten. Weiter unten kann man es an den Bildern besser erkennen.

Das christliche Fest Maria Lichtmess findet übrigens seinen Ursprung in einer heidnischen Sühneprozession, die alle fünf Jahre in Rom abgehalten und vom Christentum übernommen wurde. Das Fest wurde im 5.Jh. in Jerusalem bezeugt und erst im 7.Jh. in Rom eingeführt. 
Dieses Fest hat/hatte nichts mit Brigid zu tun, die bis 523 lebte. Es wurden und werden an diesem Tag die Kerzen gesegnet. Vielerorts auch für den häuslichen Gebrauch oder als Wetterkerzen. In der Kirche kann man auch heute noch den "Blasius-Segen" empfangen, bei dem der Priester mit zwei frisch geweihte, vor dem Gesicht gekreuzten Kerzen den Menschen segnet und sie somit vor Krankheiten des Halses schützen soll. 
Der Hl. Blasius hat seinen Namenstag allerdings erst am 3. Februar. Auch er war mit Tieren befreundet und heilte Menschen. Diese Feiern werden heutzutage miteinander vermischt und von vielen Menschen nicht mehr auseinander gehalten. So vermischten sich schon früher die keltischen und römischen Feste, vor allem wenn Ähnlichkeiten vorhanden waren, wie in diesem Fall die Verbindung zu Wasser und Feuer (auch Kerzen) als Zeichen für das Reinigende, Heilende, Lichtbringende und Neubeginn bringende. Es wurden in der vorchristlichen Zeit Feste, je nach Mond- und Sonnenstand gefeiert und erst sehr viel später dann an ein Datum gebunden. Dabei kam es zu den (oftmals gewollten) Überschneidungen mit den heidnischen Festen.

Kerzensegen im Schnee,
Palmkätzchenweihe im Klee! 

Blasius ohne Regen, 
folgt ein guter Erntesegen.




Nach altem Brauch sollte man am Ende auf jeder Seite sieben Binsen verarbeitet haben. So wird symbolisch der Monat dargestellt, der aus vier Wochen mit je sieben Tagen besteht. Im Schaltjahr könnte man noch eine zusätzliche Binse einflechten.

In den alten Geschichten finden sich Hinweise auf Brighid als Jahreszeiten-Göttin. 
Brighid wird gerne mit  der Göttin Cailleach gleichgesetzt. In der Legende von Cailleach geht es auch um eine Göttinnen-Triade. Geschichtlich lassen sich viele solcher Aussagen leider nie beweisen. Deshalb sollte man bei historischen Themen immer auf  "Ist-so-gewesen"-Aussagen mit Vorsicht reagieren.

Im den nachfolgenden Links wird äußerst detailliert und gut recherchiert auf die drei Göttinnen eingegangen. Cailleach war eine Ur-Göttin ähnlich unserer Göttin Holda. Es steckt die alte Frau, genauso wie das junge Mädchen in der Göttin und auch die Mythen ähneln sich sehr. Im Winter schützt sie als Cailleach die Samen, hütet das Feuer und fährt durch die Luft um die Menschen zu besuchen. Sie ist die "Alte Frau des Winters", die zu einem Brunnen auf einer Insel reist um dort wieder ihre Jugend zu erlangen. Sie, die von Samhain an  "herrscht" trinkt vom Wasser und verwandelt sich im Morgengrauen in Bride, die Jungfrau. Dies wäre die Verknüpfung zu Brighid, deren Namen mehreren Wandlungen unterworfen war. Zur jungen Frau verjüngt ist sie nun ab Imbolc wieder bereit, die Fruchtbarkeit und neues Leben im Frühling in die Welt zu bringen. Dies geschieht mit dem Blühen des ersten Schneeglöckchens. Sie verwandelt sich im Sommer in Modron. Nun beginnt die Zeit in der alles zu reifen anfängt.

Es steckt im alten keltischen Namen (Brighid) noch die Ähnlichkeit zum keltischen Wort für "Braut". Brighid soll zwei Schwestern gehabt haben mit dem gleichen Namen. Man glaubt, dass sich drei Göttinnen in einer verbergen. Göttinnen-Triade ist dafür die Bezeichnung und meint, dass sich die Göttin in sich wandeln kann. Der ein oder andere kennt es auch mit den drei Farben weiß-rot-schwarz. So kann die Göttin jungfräulich (Neubeginn, Lust), reif (Fruchtbarkeit, Kraft) aber auch alt (Tod, Weisheit) sein. Also wie der Lebenszyklus in der Natur verläuft.

Weiße Brigid im Februar,
bringt Segen für das ganze Jahr.



Zum Abschluss fädelt man einen Halm von rechts in den Knick ein und führt ihn von hinten um die in der Hand liegenden Halme. So ein Kreuz zu flechten dauert normalerweise keine fünf Minuten.

Mary Condren schrieb in ihrem Buch, dass man die Möglichkeit in Betracht ziehen könnte, dass Darlughdacha (deren Name "Tochter des Lugh" bedeutet und die scheinbar eine Vertraute der Heiligen Brigit gewesen sein soll) der eigentliche Name der Göttin Brighid sei und Brighid eher einen Titel darstellt.

Die Ähnlichkeit zur Erdgöttin Holda beschrieb ich schon. Doch wird Brighid in Irland auch mit Danu, der großen Muttergöttin der Tuata De Danan und Anu (der Großmutter) in Verbindung gebracht. Es ergibt sich wieder die Trias und zeigt somit viele Parallelen zu anderen Kulturen auf. Da Brighid in Irland sehr beliebt ist, ist es möglich, dass sie die Rolle der großen Muttergöttin Danu übernahm. Diese hat als Ur-Göttin ihre Wurzeln in der Steinzeit.,

Der irische Professor Ó'Hógáin sieht Zusammenhänge zwischen der St. Brigit mit der Göttin Boann (Flußgöttin des Boann). Das ist spannend, da es eine Verbindung zwischen Boann und der Morrigan gibt.





Während ich dies schrieb, glomm über dem Feuer Räucherwerk. Man orakelte früher, wurde der Segen angenommen, fand man am anderen Tag Schwanen- oder Gänsefußabdrücke in der Asche oder am Haus. Brigid war und ist für viele die Hüterin des Feuers. So schickte man beim Anschüren gerne sein Gebet zur Göttin oder zur Heiligen um um Schutz zu bitten. Einen schönen Segen möchte ich euch nicht vorenthalten:


Blessings of Brighid 

I am under the shielding 
Of good Brighid each day; 
I am under the shielding
Of good Brighid each night.

I am under the keeping 
Of the keeper of the flame, 
Each early and late, 
Every dark, every light. 

Brighid is my comrade-woman, 
Brighid is my maker of song, 
Brighid is my helping-woman, 
My choicest of woman, my guide. 


Aus "Der Segen von Brigid", übersetzt aus dem Gällischen und aus dem Buch "Carmina Gadelica" von Alexander Carmichael. Ich habe es mal ins Deutsche frei übersetzt.



Der Segen von Brigid

Ich bin unter dem Schirm
der guten Brigid an jeden Tag;
Ich bin unter dem Schirm
der guten Brigid in jeder Nacht.

Ich bin unter der Führung
der Hüterin der Flamme,
Eines jeden Morgens und Abends,
In aller Dunkelheit und allem Licht.

Brigid ist meine Gefährtin,
Brigid ist meine Schöpferin von Liedern,
Brigid ist meine Helferin,
Meine Auserwählte, meine Führerin.








Habt ihr es bis hierher geschafft? Ihr merkt schon, wenn man sich mit etwas beschäftigt, kommt man vom Hundertsten ins Tausendste. Das ist das Tolle, aber auch Verwirrende. Die Mythen sind scheinbar miteinander verwoben und doch einzigartig. Spannend ist es auf jeden Fall etwas nachzuforschen.
Die Hl. Brigid widmete sich laut der Überlieferungen ganz der Heilkunst. Sie ist unter anderem, die Schutzheilige der Heiler und Hebammen, der verwundeten und kranken Tiere und Menschen. Ihre heilsamen Kräfte sollen sich in Heilpflanzen und in reinen Quellwasser befinden. Sie entfachte  nicht nur das Herdfeuer und hütete es, sondern weckt auch weiterhin bei uns die Leidenschaft und die Fruchtbarkeit. Sie hilft Frau und Tier bei der Geburt, regt den Milchfluss an und beschützt Schwangere, Mütter und kleine Kinder. Die Göttin selber hat noch einen größeren "Wirkungskreis" den ihr in den Links nachlesen könnt.

Das Binsen-Kreuz hängt man über die Türe auf. Wer unter dem Kreuz hindurch geht soll geschützt sein, aber auch wer es betrachtet, soll seinen Segen erfahren.

Wer sich nun noch einmal das Ganze in Bewegung anschauen möchte, kann dies auf YouTube tun:






Weihnachten um an' Mückenschritt, 

Neujahr um an' Hahnentritt, 

Dreikönig um an' Menschensprung, 

Lichtmess um a ganze Stund

Die Sonne gewinnt an Kraft. Habt ihr schon gemerkt, dass es endlich schneller hell wird?
Um zur St. Brighid Triskele-Bastelanleitung zu gelangen, müsst ihr HIER klicken.



Samstag, 1. Februar 2014

Mr. Motzki der Pilzigel






Kurz vor dem Weihnachtsfest war es dann soweit. Die meisten Deutschen beschäftigen sich zu dieser Zeit mit Weihnachtskugeln in den verschiedensten Farben. Ich beschäftigte mich mit meiner Stachelkugel und untersuchte sie wieder einmal genauer. Nachdem Mr. Motzki seine Lungenwürmer,  Haarwürmer und den Husten endlich los hatte, ging es eigentlich nur noch darum, an Gewicht zuzunehmen um in das lang ersehnte Außengehege umziehen zu können. 



Wenn die Igel stabil sind, wiege ich sie normalerweise nicht mehr jeden Tag und ich nehme sie auch nicht täglich in die Hand. Sie sollen nicht zu sehr an den Menschen gewöhnt werden, was allerdings bei diesem Kerl nie zur Debatte stand. Er, der Inbegriff einer motzenden, puffenden Stachelgranate, ist der unfreundlichste Igel den ich bisher je kennengelernt habe.

Die Wurzel des Stachels ist kugelförmig.  Anklicken vergrößert die Bilder

Nun, eigentlich war für mich sein Verhalten zum Haare raufen, doch scheinbar galt es beidseitig. Zwischenzeitlich zeigte sich sein linkes Auge schlitzäugig verengt. Zugluft konnte ausgeschlossen werden. Es eiterte nicht und nach ein paar Tagen war es wieder unauffällig. Ich machte mir Sorgen. Mittlerweile wog er schon 720 g. Doch irgendetwas lag in der Luft. Am 16.12 fiel mir auf, dass mehrere Stacheln auf dem Boden lagen. Igel durchlaufen einen Stachelwechsel, also normalerweise auch nicht besorgniserregend. 

Stachelausfall am Ringmuskel, dazu noch weiße, schuppige Haut

Damit aber dennoch alles andere ausgeschlossen werden konnte, wurde wieder Kot gesammelt. Diesmal geruchsneutral in einem kleinen Cremedöschen. Mein Mann wollte es zur Post bringen und ich rief noch mal mittags ihn an um ihn daran zu erinnern. Er: "Huch, sorry! Ich habe es mir heute morgen extra auf meinen Platz hingestellt, aber das stinkt diesmal nicht, da habe ich es mittags glatt vergessen. Eine Kollegin wollte wissen, seit wann ich Creme benutze, da ist es mir eingefallen, aber die Post hat ja - bis ich jetzt hinkomme - schon zu." Na, wahrscheinlich zog es ihn nicht mehr so zur Post, dennoch war die Probe am nächsten Tag auf dem Postweg und blitzschnell das Ergebnis im E-Mailfach. Die Stuhlprobe zeigte einen geringgradigen Befall an Haarwürmern.


Detailaufnahme der mit Hautschuppen behafteten ausgefallenen Stacheln

Am 19.12 betrachtete ich Mr Motzki genauer. Er hatte zwar trockene Haut, aber diese war nicht auffällig schuppig. Mit trockener Haut haben Igel öfters einmal in der Gefangenschaft zu kämpfen. Eigentlich logisch, da sie im Freiland immer einer höheren Luftfeuchtigkeit ausgesetzt sind. So hängen also während der ersten Zeit, wenn der Igel noch im Haus betreut wird, an der Heizung auch mal feuchte Handtücher. 


Das Stachelkleid wirkt sehr "lückig"

Mr. Motzki verlor weiterhin Stacheln trotz Biotin und Futterkalkgaben. Die Stacheln fühlten sich nicht weich an, sie waren fest. Innerhalb von zwei Tagen war der Ringmuskel weiß und stachellos. Der Igel war reif für den Winterschlaf - seine Haut war es nicht. Die restliche Haut war zwar noch nicht weiß, aber schuppig. Das Stachelkleid wurde lückig. Das sah nach Pilzbefall aus. Der Pilz lässt die Wurzel absterben und meist hängen an den Wurzeln auch Hautschuppen.


deutlich sichtbarer Pilzbefall am Ringmuskel und Stirnansatz

Ich befragte mich  und es wurde mir zu Imaverollösung geraten (rechts in der Leiste findet ihr Links, wo auch ihr euch Hilfe holen könnt). Imaverol muss vor der Behandlung im speziellen Mischungsverhältnis verdünnt werden, da es auf die Leber geht. Zu den Dosierungen von Medikamenten schreibe ich hier übrigens bewusst nichts, denn jeder Igel muss individuell behandelt werden. Also habe ich beim Tierarzt angerufen um es zu besorgen. Die Praxis führt das Mittel nicht und riet mir (als Ersatz) zu Ivomec, doch dies ist  ein (beim Igel zum Tod führendes) Mittel gegen Parasiten und überhaupt nicht hilfreich gegen Pilzbefall. Es wäre ja einfach ein Rezept zu verschreiben, aber leider bekam ich keines und ein Mittel, das man für mich bestellen wollte, kam leider auch nie an. Also habe ich beim nächsten Tierarzt angefragt. Dieser war wirklich ein Goldstück! Er war sehr offen und lud sich auch die Merkblätter "Igel in der Tierarztpraxis" herunter, um sich besser informieren zu können. Wenn ihr zum Tierarzt geht, wäre es wirklich sinnvoll, ihm das Skript auszudrucken und euch selbst damit vorher zu befassen, damit ihr keine unliebsamen Überraschungen erlebt.

Soooo müde! Nach der Behandlung wird ausgeruht. 

Eine Überraschung erlebte ich auch. Mr. Motzki genoss es, mit dem Mittel eingesprüht zu werden und zeigte erstmalig Charme! Hinterher lag er eingekuschelt im Handtuch, damit das Mittel auf der Haut antrocknet und schlief dabei ein. Entspannung pur! Gebadet habe ich ihn in der Lösung nicht, da baden Stress für den Igel bedeutet. Normalerweise lassen sich die Vierbeiner auch ungern einsprühen und zappeln rum. Wunder über Wunder - endlich eine Behandlung die er duldete. Er verlor auch Gott sei dank nicht alle Stacheln in diesen Wochen.  Das Mittel muss häufiger (mit Abstand dazwischen) verwendet werden. Der Stachelausfall konnte gestoppt werden und bald zeigten sich die Ansätze der neuen Stacheln. Das Gewicht passte, Pilz gestoppt... Das nächste Abenteuer wartete auf Mr. Motzki.


Igel mit gesunden, vollständigen Stchelpelz








Samstag, 25. Januar 2014

Unter welcher Suchfunktion man bei mir landet...

Na, Poldi? Suchst du auch was anderes?


Heute muss es mal raus. Landen bei euch auch manche Menschen durch lustige, skurrile und seltsame Suchfunktionen? Also ich kam schon zum Grübeln, weil sich öfters, durch sexuelle Suchbegriffe, Besucher bei mir auf den Blog verirrten .




Auf die Seite "Was macht die Nudel im Navi", fand sich jemand, der nach einer Penisvergrößerung suchte. Die gleiche Seite wurde allerdings durch den Suchbegriff "Beschneidung Forumromanum" geöffnet.
Zum "Gründlein in Teuschnitz - Weidevie(h)lfalt Franken" verirrte sich jemand durch die Suchfunktion: "Monstereuter im Wald". Ich muss ja sagen, manchmal gebe ich dann auch genau eben diese Suchfunktionen bei Google ein und schau nach, was für ein Bild oder welchen Beitrag es von mir dann anzeigt. Ich musste lange suchen, bis ich heraus fand, was der Suchbegriff "Vulva Wiki" mit einer Osterklöpper, bzw. mit dem Post: "Was ist das? - Auflösung: Vom "Klöppern", Roufeln oder Raschpeln"" zu tun haben könnte. Bis man dann seine eigene, völlig harmlose Seite findet, hat man Bilder gesehen, die in so manches Gruselkabinett passen würden.

Das ist eine Klöpper



Da stellen sich mir viele Fragen: 
WER sucht ein Monstereuter im Wald? 
Was stellt sich derjenige vor? 
Und ist er arg enttäuscht, wenn er dann auf meiner Seite landet? 
Denkt irgendwo auf dieser Welt wirklich, er könne (s)eine Nudel in den Navi stecken und dies diene einer Verlängerung? 
Oder hat nun irgendwo jemand geheime Ängste, wenn er alleine mit seinem Navi im Auto sitzt, weil er denkt, das Navi käme auf den Gedanken ihn zu beschneiden?




DAS wäre ein neuer Psychothriller!
Ein Mann fährt nachts im Wald des Weges entlang. Frustriert über seine "Nudellänge" hängt er seinen Gedanken nach. Da erscheint urplötzlich eine Frau vor seinem Auto...
Wie nun das Navi, das Monstereuter. die Penisverlängerung und die Wikipedia-Vulva ihren Platz in der Geschichte finden, dürft ihr euch selber überlegen. Mich würde eher interessieren, ob sich aufgrund skurriler Suchbegriffe, sich auch schon der ein oder andere zu euch verirrt hat


Ich kann deine Gedanken lesen!!!

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Donnerstag, 16. Januar 2014

Mr. Motzi - Ein Igel sorgt für Peinlichkeit



Ja, so harmlos schaut er aus, doch täuscht euch nicht. Das hier ist ein Kamikaze-Igel. Eine springende, boxende Stachelkugel, die es selbst eingerollt und auf dem Rücken liegend schafft, seinen Ringmuskel so ruckartig zusammenzuziehen, dass man schmerzhafte Stiche sämtlicher Stacheln abbekommt. Schnaubend wie eine Dampflok, laut tuckernd, fauchend und mosernd, hat der kleine Stachelpelz sich sehr bald seinen Namen verdient. Im Ernst - wäre es mein erster Igel gewesen, hätte ich an eine Tollwut-Erkrankung gedacht. Dies kam aber bisher selten vor (dreizehn Mal in Europa) und der manchmal entstehende Schaum vorm Mund des Igels hat nichts mit einer Krankheit zu tun. Igel "schäumen vor Begeisterung" wenn sie neue Dinge riechen und speicheln sich mit dem Schaum ein. Das sieht lustig aus, da der Igel sich dabei verrenkt und manchmal auch umpurzelt, aber ist völlig harmlos. So war es mir zumindest klar, der Kleine hat Kampfgeist und das ist besser als jegliches apathisches Verhalten. 

Ich massierte ihm den Bauch. Dieser war so prall und heiß - es machte mir Sorgen. Der Igel war schon zu groß als dass man Toilletting mit ihm machen müsste. Er litt allerdings an massiver Verstopfung. Sicherlich hatte er lange nichts mehr gefressen und getrunken. Die ersten Hinterlassenschaften waren schwarz, klein und bröselig. dann kamen ein paar Bröckchen mit einem leicht schleimigen Überzug. Die Flüssigkeitszufuhr über die Spritze (ohne Nadel) begeisterte ihn nicht, doch irgendwann kam endlich eine kleine, weiche Wurst. Ab diesem Zeitpunkt wurde der Bauch weicher. Nein, er zeigte sich auch da nicht dankbar sondern motzte während der gesamten Zeit, in der ich mich um ihn bemühte, herum.



Mr. Motzki verweigerte die Futteraufnahme. Er fraß weder Katzennassfutter, noch Rinderhack, verschmähte ungewürztes, gekochtes Hähnchenklein und spezielles Igelfutter - egal ob Nassfutter oder Trockenfutter. Das bei Igeln allseits beliebte "Royal Canyin Babycat" - jetzt Mother & Babycat - (hat für Igel eine sehr gut verwertbare Zusammensetzung) rührte er nicht an und so bot ich ihm eine Vielzahl Leckereien an - ohne Erfolg. Vom Rührei kostete er endlich. Wie freute ich mich darüber. Aber es musste Rührei sein, dass mit dem Sud vom Hähnchenklein verquirlt wurde. Doch auch da... An einem Tag fraß er, am nächsten Tag ließ er es stehen. Das Prozedere des Wiegens wurde zur Geschicklichkeitsübung. Er flink, ausdauernd und ein oft hüpfendes Stachelkissen, wand sich aus allen Positionen. Ich wünschte mir - mehr als einmal - ich hätte mehr Hände.

Rührei mit klein geschnittenen und ganzen
Hähnchenherzen, sowie zugemischtem Igelfertigfutter.
Trockenfutter gibt es in einer Extraschüssel.

In der Wärme, die ein kranker Igel benötigt um seinen Stoffwechsel zu aktivieren, vermehren sich leider die inneren Parasiten, bzw. die im Körper vorhandenen Würmer wachsen schneller, als es der Gesundheitszustand des Igels verkraftet. Also startete wieder das wohlbekannte Prozedere. Stuhlprobe sammeln! Dabei sammelt man ab Beginn der Igelpflege drei Tage lang die Hinterlassenschaft. Vorzugsweise die schleimigen, grünlichen und weichen Anteile, da sich dort die meisten Würmer nachweisen lassen.
Warum nicht einfach mit einer Wurmkur vom Tierarzt entwurmen? Weil dies für ein Igelbaby oftmals tödlich ausgehen kann. Die Dosierung muss dem Igelgewicht angepasst erfolgen! Vor allem kranke und schwache Igel haben einen Stoffwechsel, der zu empfindlich auf Spot-On-Präparate und Wurmmittel reagiert. Leider werden Igel noch viel zu oft wie Katzen entwurmt und sterben dann einige Tage später. Es hilft auch nicht jedes Wurmmittel für jeden Wurm! Was auch oft nicht bedacht wird: Bei zu starkem Befall an Würmern in der Lunge, kann der Igel nach der Entwurmung an den abgestorbenen Würmern sterben, wenn er diese nicht abhusten kann. Deshalb muss man ihm medikamentös das Husten erleichtern.

Endlich weichere Kotbröckchen, aber leider auch schon
Schleim sichtbar

Mein Mann brachte für mich netterweise bereitwillig das Kuvert mit der Stuhlprobe zur Post. Stuhprobenbecher hatte ich nicht mehr - wären auch zu dick für das Kuvert gewesen. Filmdosen sind seit den Digitalkameras Geschichte. Ich nahm also als Ersatz einen Zippbeutel. Dann ein Luftpolsterkuvert. Es half nix. Mein Mann berichtete mir abends hochrot, dass ihn ein "seltsam, stechend müffelnder Geruch" zur Post begleitete.

Am Schalter traf ihn ein sehr strenger, skeptischer Blick... Die Dame musterte die Adresse und daraufhin wieder durchdringend meinen Mann. Seine beschwichtigende Aussage: "Nicht wundern, es befindet sich eine Stuhlprobe im Kuvert!", sorgte nicht für Verständnis, sondern für blankes, entrüstetes Entsetzen. Es ratterte bei ihm und er sagte etwas lauter: "Um Gottes Willen, doch nicht meine! Da ist Igelkacke drin!" Da drehten sich dann alle um!

Sammelprobe von drei Tagen - mehr gab es nicht zu holen

Die Dame meinte, es gäbe dafür extra Kuverts, die dann "offiziell" an Labore gesendet werden, aber Stuhlproben auf dem normalen Postweg...! Als mein Mann an diesem Tag heim kam, sah er ziemlich zerrupft aus. Diverse Kommentare seinerseits über den Tag im Postamt und meiner Tierliebe erspare ich euch.

Ich konnte es allerdings auch nicht lassen. Am nächsten Tag, als ich in mein E-Mail-Fach schaute, informierte ich staunend meinen Mann, dass schon eine Mail über die Ergebnisse da war. Ich las sie und sagte: "Die Probe war nicht verwertbar, du musst noch mal zu Post...!" Reaktion? Blankes Entsetzen!

So sieht gesunder Igelkot aus: fest, geformt und dunkel


Mr. Motzki hatte starken Befall an Haarwürmer und zusätzlich Lungenwurmlarven. Von Bandwürmen, Saugwürmern, Kokzidien blieben wir Gott sei Dank verschont. Er brauchte zusätzlich zur Entwurmung Antibiotika und Schleimlöser. Mittlerweile erweiterte Mr. Motzki fleißig sein Repertoire an Gemeinheiten. An guten Tagen und mit etwas besserer Laune, begrüßte er mich nur mit Fauchen, Tuckern und aufgestellten Stacheln. Er war allerdings "lernfähig" und biss sich sozusagen durch. Mr. Motzki war mein erster Igel den ich mit festen Gartenhandschuhen (mit unterarmlangen Stulpen) anfassen musste. Wer es noch nicht erlebt hat, kann sich nicht vorstellen, wie gelenkig diese Meckis werden können, wenn sie etwas wollen oder eben nicht wollen. Angst hatte er nicht. Dieser Igel rollte sich nur ein, damit er die größtmögliche Spannkraft ausnutzen konnte um einen entgegen zu schnellen. Das Gegenstück zu Wuchtbrummel im letzten Jahr. Dennoch die Behandlung schlug Gott sei Dank an. Endlich fraß er normal, aber das nächste Problem stand - sozusagen als vorzeitiges Weihnachtsgeschenk - leider schon in den Startlöchern.




Montag, 13. Januar 2014

Kindermund (10) - oder was der Club (FCN) mit Nachtaktivität zu tun hat




Wir plänkeln miteinander am Tisch herum und ich schneide eine Grimasse um meiner gespielten Empörung Ausdruck zu verleihen.
Daraufhin die Kleine: "Mama, du bist viel nachtaktiv, oder?"
Ich, erstaunt über diesen etwas abrupten Themawechsel: " Ja, ich bleibe normal immer etwas länger auf, warum?"
Sie frech grinsend: "Na, du hast gerade eben deine Augen so glubbschig heraus gedreht. Im Zoo stand auf einer Tafel, das ist das Zeichen für nachtaktive Tiere. Also bist du eine nachtaktive Mama!"
Ich gespielt entrüstet: "ICH HABE KEINE GLUBBSCHAUGEN!"

Die Oma am Tisch lachend: "Was hat denn dann dein Papa für Augen?"
Die schlagfertige Antwort: "Glubbaugen! Der ist doch Glubberer und mag den FC Nürnberg."

Damit wäre auch das geklärt.

( "Der Glubb" ist fränkisch für Club, als Synonym für den Fußballclub Nürnberg)









Samstag, 11. Januar 2014

Ich stelle vor - Igel "Mr Motzki"



Darf ich vorstellen? Mr Motzki! Und der Name bürgt für Qualität! 

Am 15. November zeigten mir aufgeregte Kinder einen tagaktiven Igel und nach einer kurzen Untersuchung war mir klar, dass ich diesen Kandidaten doch etwas länger beobachten muss. Es gibt gewisse Anhaltspunkte an die man sich orientieren kann, wenn man sich nicht sicher ist, ob das Tier untergewichtig ist. Ein Igel ist zu leicht, wenn er:

Mitte September unter 200 Gramm 
Anfang Oktober unter 300 Gramm
Ende Oktober unter 400 Gramm
Anfang November unter 500 Gramm
Mitte November unter 550 Gramm wiegt.

Dabei muss man auch immer die regionalen Unterschiede beachten! Ich lese jedes Jahr in den Zeitungen von magischen 300 g, die Igel benötigen um zu überwintern. Im Frankenwald haben wir oftmals schon im Oktober Schnee und der liegt dann auch manchmal noch im Mai herum.  Der Boden mit seinen Bewohnern taut nur langsam auf. 600 -700 g sollten es da schon vor Winterbeginn sein, da Stachelträger 20 - 30% an Gewicht während des Winterschlafes verlieren. Ein 300 g schwerer Igel würde demnach im Frühling ca. 210 g wiegen und  hätte bei vorzeitigen Erwachen, Spätfrösten und Nahrungsmangel keine Chance. Igel, die man im Dezember bis Anfang März antrifft, brauchen Hilfe da sie entweder ihr Schlafquartier verloren oder Hunger haben! Gerade so milde Winter wie der diesjährige, lässt die Igel nicht durchschlafen. Sie finden kein Futter und verbrauchen durch die Suche zu viel Energie. Auch das ist ein Grund, warum die Sterblichkeitsrate im ersten Lebensjahr bei 60 - 80 % liegt. 





Dieser junge Herr wog zu wenig, aber etwas anderes war für mich weitaus besorgniserregender. Sein Bauch war warm - zu warm, sehr hart  und fest. Sein Stachelpelz schien an den Seiten zu groß, obwohl er keine Hungerfalte hatte und er verweigerte jegliches Futter. Seine ersten Kothäufchen waren bröselig und absolut untypisch. Ansonsten hatte er nur zwei Flöhe und keine Zecken (wie schön!), auch seine Reflexe waren gut. So geschwächt wie er allerdings war, versteckte er sich nicht vor mir, sondern legte sich auf die Seite und schlief an Ort und Stelle ein. Damit er überhaupt Flüssigkeit zu sich nehmen konnte, musste ich ihn mit einer Spritze (ohne Nadel) Tee einflößen. Wie ich mich freute, als er endlich anfing zu fressen! Ein Teelöffel Rührei hatte ihn überzeugt.

Das Außengehege war schnell aufgebaut, doch wie ich erkennen musste, blieb es noch lange Zeit ohne Bewohner. Dieses missmutige Kerlchen hatte seine Gründe warum es sich nicht gerade von seiner freundlichsten Seite zeigte.




Montag, 6. Januar 2014

Suchbegriff - Thema "Gottes Melodie" zur Kommunion, Anregungen




Seit ich im letzten Jahr die Karten zur Kommunion (Link) meiner Tochter bastelte (das Thema war "Wir sind Gottes Melodie") hatte ich sehr viele themenbezogene Zugriffe. Man suchte nach Liedern, Tischkarten, Fürbitten, Gestaltungsmöglichkeiten des Gottesdienstes. Momentan häufen sich wieder die Anfragen, deshalb hier ein paar Anregungen:

Das Plakat, welches die Kommunionkinder zeigt und der Gemeinde vorstellt, wurde auf einer dünnen - mit hellblauer Farbe bestrichener - Spanplatte gestaltet. Pappkarton verbog sich leider und wurde fleckig. Ich glaube, die verwendete Schriftart war "Comic sans MS". Ich vergrößerte den gewünschten Text und machte die einzelnen Buchstaben in Word bunt und fett. Die Buchstaben schnitt ich dann einfach aus. 
Für die Notenzeile benötigte ich zwei weiße DinA3 Tonkartons, die aneinander geklebt die richtige Länge für uns hatten. Mit Bleistift zeichnete ich die Linien vor. Die erste Linie ist schnell gezeichnet. Damit die weiteren Linien parallel zueinander stehen, nimmt man den Stift zwischen Zeigefinger und Daumen, während der Mittelfinger an der oberen Linie entlang gleitet. Wenn man zufrieden ist, kann man mit einem dicken "Edding" die Linien nachspuren.


Den Notenschlüssel habe ich aus dem Internet und auf die benötigte Größe vergrößert. Nachdem es ziemlich verpixelt war, habe ich ihn mit schwarzem "Edding" verbessert und auch diesen ausgeschnitten. Nun also nur noch alles wie gewünscht aufkleben. Mir persönlich gefiel die geschwungene Variante am Besten, bevor man aufklebt kann man diesbezüglich gut herum experimentieren.

Durch den Kommunionunterricht hinweg begleitete die Kinder das Lied: "Mein Heiland Jesu Christ, der Tisch bereitet ist" (S.962,  Gotteslob), deshalb ordnete ich auf den Notenlinien mit doppelseitigen Klebeband die Melodie an. Jedes Kind bekam so einen Platz im Verlauf der Melodie. Das gelbe Schutzblatt habe ich an einer Ecke etwas umgeknickt, damit die Kinder es leichter während des Gottesdienstes abziehen konnten. Der Pfarrer stellte das jeweilige Kind der Gemeinde vor und überreichte ihm seine Note. Das Kind konnte dann zu dem Plakat und sich selber ankleben. Die Noten dafür bastelten wir zusammen vorher im Kommunionunterricht. Im Notenkopf kam ein Bild des Kindes hinein und im Notenhals wurde der Name eingetragen.Wir nutzten solche Noten um auf der Rückseite Fürbitten zu verstecken, die die Kinder vortrugen und bei dem Altar ablegen konnten und auch kleinere als "Namensschild" für den gemeinsamen Kommunionsausflug. Für sehr einfache Tischkarten wären sie ebenfalls geeignet. Streudeko findet man unter dem Suchbegriff  "Streudeko Noten und Notenschlüssel" in der Rubrik Bilder jederzeit im Internet und kann damit Karten, Tisch und Sonstiges verzieren.

Gesungen habe ich mit den Kindern gerne das Lied von Kurt Mikula "Du bist ein Ton in Gottes Melodie". Wenn ihr den Link anklickt, kommt ihr auf die Seite von Kurt Mikula und findet Noten und Text, die er kostenlos zur Verfügung stellt. Über ein schriftliches "Dankeschön" im Gästebuch würde er sich aber sicherlich auch freuen. Hier könnt ihr es euch mal anhören:


Es hat ihnen viel Freude bereitet und sie waren begeistert. Ein weiteres Lied, dass sehr gut passt und für uns eine besondere Bedeutung hat, ist: "Vergiss es nie - Du bist du!" von Jürgen Werth. Darin kommt vor, dass ganz egal "... ob du dein Lebenslied in Moll singst oder Dur..." du ein genialer Gedanke Gottes bist und keine "Laune der Natur". Als das hat man leider meine erste Tochter bezeichnet, weil ihre inneren Organe fehlerhaft ausgebildet waren. 



Die Idee des Pfarrers, eine themenbezogene Kerze zu gestalten, begeisterte die Kinder. Zuerst hatten sie Hemmungen und Zweifel, ob sie das "hinbekommen" würden, doch dann sprudelten sie über und malten "ihr Design" erst einmal auf ein Blatt auf. Ich finde, jede Kerze wurde schön. Sie wählten als Symbole natürlich das Kreuz und als Erinnerung die Jahreszahl, dazu aber auch ein Notenblatt und Noten, ein Herz für Gottes Liebe und einen Regenbogen als Symbol des Friedens und der Verbundenheit zwischen Gott und uns. Die kleinen Kerzen nahmen sie mit nach Hause, die große Kerze begleitete uns während des Kommunionunterrichtes und wurde mit in die Gottesdienste genommen.