Sonntag, 9. März 2014

Recycling - Anzuchtgefäße mit Dochtsystem aus Einwegflaschen (PET-Flaschen)






Selten, aber doch so ab und an, verirrten sich auch in unserem Haushalt Einwegflaschen. Ungeliebt landeten sie wieder im Abfallsystem. Irgendwann allerdings machte ich aus der Not eine Tugend und zwar in dem Moment, als ich sie zu Anzuchtgefäße mit Dochsystem umwandelte.

Durch die Dochtwirkung bleibt die Erde feucht genug - ohne zu vernässen - und man sieht genau, wann Wasser nachgefüllt werden muss. Zudem kann man erkennen, wann die Erde durchwurzelt ist. Ich denke, für den ein oder anderen von euch ist diese Möglichkeit  der Vorkultur vielleicht auch interessant.


Was man braucht? Als erstes leere Plastikflaschen. Gut geeignet sind die  2 l Flaschen, da die Sämlinge optimalen Platz bekommen, aber ich habe auch schon 0,5 l Flaschen verarbeitet. 


Man schneidet die Flasche auseinander. Am oberen Flaschenhals, vorzugsweise an der breitesten Stelle. Dann kürzt man das untere Ende ein, so dass der Flaschenhals gut im unteren Teil stecken bleiben kann, aber nicht den Boden berührt. Je nach Größe der unteren Hälfte ergibt es einen größeren oder kleineren Wasserspeicher.





Für den Docht braucht man noch im Schraubverschluss ein Loch. Ich bevorzuge es, die Öffnung einzubrennen. Man kann einen Nagel mit dem Feuerzeug erhitzen und durch den Kunststoff drücken.



Ich selber erhitzte die Schere und stieß die Schneide durch den Verschluss und drehte diese etwas. Das klappte bisher immer problemlos um ein rundes Loch zu bekommen.




Um später eine Dochtwirkung erzeugen zu können, wird ein langer Faden durch den Verschluss gefädelt und noch eine Schlaufe geknotet.


In die Schlaufe fädle ich einen Wattebausch ein. Dadurch verteilt sich die Feuchtigkeit später etwas gleichmäßiger an die Erde. Wenn der Verschluss wieder an die Flasche geschraubt wurde, kann man Erde einfüllen und dann die obere Hälfte der Flasche in das untere Ende stecken. Wer Lust hat, kann auch einen Kaffeefilter in die Flasche legen und diesen mit Erde auffüllen. So hat man beim Umpflanzen sogar ein Wurzel schützendes und gleichzeitig verrottbares "Pflanzgefäß" in der Hand.



Angießen muss man am Anfang von oben! Das überschüssige Wasser fließt nach unten ab. Erst dann ist die Sogwirkung des Dochtes funktionsfähig. 

Wenn das Wasser nach unten abgelaufen und ein Wasserspeicher vorhanden ist, kann man oben ansäen und nochmals vorsichtig (!) angießen. Um ein Treibhausklima zu bilden, kann man mit Klarsichtfolie die Flasche oben bedecken. Ich finde es prima für Tomaten, Chilis und Bohnen. Viel Spaß beim Nachbasteln oder Teilen!










Dienstag, 4. März 2014

Kindermund (11) Was Kinder über Werbung denken




Die Große schimpft: "Mensch, das nervt! Jedesmal wenn es spannend ist, gibt es Werbepausen. Und das nur, weil sie immer wollen, dass wir ihr Zeug kaufen!"
Die Kleine theatralisch: "Werbung?  Ich kann fast nie Pausen gucken! Ich muss aufs Klo, ich brauch was zu trinken,..." (längere Pause) "...und dann muss ich immer für uns alle Taschentücher holen, wenn es traurig wird!"






Ein anderes Mal...

Die Kleine aufstöhnend: "DIE machen laufend Werbung für Cremes gegen Falten bei alten Frauen. Als ob überall alte Frauen sind. DIE wollen nur ihr Zeug loswerden!"
Ich: "Du, die Oma und ich werden auch alt und bekommen irgendwann lauter Falten."
Sie erschrocken: " NÖÖÖÖ! Ich will nicht, dass ihr alt werdet!"
Ich: "Warum? Ist doch nicht schlimm!"
Sie: "DOCH! Ich will doch nicht von lauter alten Runzeln umgeben sein, wenn ich selber noch so frisch und jung bin!"




noch eines...

Die Kleine: "Weißt du Mama, es sagen die Großen doch immer, Kinder sollen nicht so lange fernsehen,
aber es machen doch die Erwachsenen die Werbung zwischen den Filmen, dass die so lange dauern und WIR MÜSSEN das dann wieder ausbaden!"




Freitag, 14. Februar 2014

Sonnenphänomen - Elliptische Sonne, Staub- beziehungsweise Pollenkorona mit Lichtsäule



Ich kann es nicht lassen. Ist dieser Sonnenuntergang nicht wundervoll beeindruckend  und dennoch seltsam zu betrachten? Ein Ei ist zu sehen, eine elliptische Erscheinung statt einer kreisrunden Sonne. Nebenbei entstand eine obere und eine untere Lichtsäule. Für mich ein einzigartiger Moment, den ich bis zum Schluss genoss. 




Diesmal ist kein Halo zu sehen. Halos entstehen, wenn in der Atmosphäre Eiskristalle in einer gewissen Position stehen und sich das Licht darin bricht und/oder spiegelt. Dies konntet ihr ja schon mehrfach bei mir nachlesen.



Diese hier zu sehende sogenannte Korona ensteht, wenn sich das Sonnen- aber auch das Mondlicht an Wassertröpfchen "beugt". Dieses Wunderwerk sieht man, wenn nur "dünne" Wolken sichtbar sind, denn das Licht muss durch die Wassertröpfchen noch hindurch scheinen können.



Wie dieses Phänomen sich zeigt, ist an verschiedenen Faktoren gebunden.  Ein Aspekt ist zum Beispiel die Höhe des Sonnenstandes. Wenn das Licht durch die Regentröpfchen "gebeugt" (gebogen) wird, sieht man oft einen weißlichen Kreisring mit rotfarbenem Rand. Dies ist seltener mit regenbogenfarbigen Ringen sichtbar. Wie eine Lichtsäule entsteht und aussieht, könnt ihr hier nachlesen.





Doch auch andere Faktoren können Ursache für eine Aureole, ein anderes Wort für Korona, sein. Manchmal sind Staub oder andere Aerosole in der Luft, die diese Erscheinungen verursachen. Ab Ende Februar kann man Pollen von Hasel und Erle in Betracht ziehen. Wenn genug Pollen sich in der Luft befinden entstehen herrliche Gebilde. Bei Pollenkoronen sind die "Beugungsbilder" oftmals elliptisch, also oval oder haben sogenannte sichtbare "Lichtknoten". Innen sieht man dann die blendend helle Aureole und diese erweitert sich dann  in andere Farbtöne. Bei uns kann man auch zur Zeit der Birkenblüte und vor allem wenn die Fichte blüht, diese Erscheinung entdecken. 

Was blieb nachdem die Sonne so grandios unterging?
Dankbarkeit, Ehrfurcht und das Wissen:

Die Welt ist schön!





Montag, 10. Februar 2014

Was ist Liebe?







Liebe ist              ein Geschenk.
Sie ist nicht das      Feuer der Fantasie, 
deren Wünsche vor der Realität entschwinden.
Sie lebt nicht vom starken Verlangen und wird 
auch ohne Verlangen nicht sterben.Liebe ist
 die stille Sympathie, welche Herz mit 
Herz, Geist mit Geist in Körper 
und   Seele vereint.
Unbekannter
Verfas-
ser

Sonntag, 9. Februar 2014

Mr Motzki - Ab ins Winterquartier



Nachdem Mr. Motzki das stattliche Gewicht von 1.183 g erreicht hatte und seine Stacheln am Ringmuskel deutlich nachgewachsen waren, wurde es allerhöchste Zeit. Das Gehege wartete schon und da es für einen Januar milde 5° C hatte, durfte er am 16. Januar nach draußen ziehen. Hier lobe ich mir den Frankenwald, denn durch unser raues Klima, kann er noch ungestört einige Wochen schlafen. Das sieht vor allem in diesem Jahr, in anderen Regionen Deutschlands ganz anders aus. Zu viele Igel unterbrechen derzeit ihren Winterschlaf und sind völlig abgemagert in einem erbärmlichen Zustand. Igelstationen versuchen ihr Bestes um  den kranken Igeln zu helfen und sind in der schönsten Winterschlafzeit völlig überfüllt.



Durch die Pilzbehandlung schuppte zwar Mr. Motzkis Haut nicht mehr und auch der Stachelausfall war gestoppt, dennoch wirkte seine Haut noch etwas trocken. Das bedeutet, dass ich im Frühjahr auf jeden Fall noch einmal genau nachschauen muss, nicht das der Pilz noch einmal aufkommt. Aber der Gesundheitscheck ist vor der Freilassung sowieso Ehrensache. Ich hoffe nur, dass der Herr diesbezüglich nicht wieder eine Sonderbehandlung braucht. Die erhöhte Luftfeuchtigkeit draußen wird ihm normalerweise mehr Wohlbefinden schenken, als die trockene Heizungsluft im Haus.



Also wurde der kleine Stachelheld am frühen Nachmittag in seiner Ruhe gestört und nach draußen gesetzt. Warum nicht Abends oder Nachts? Ich denke mir, obwohl ich die Tage vorher die Heizung abgedreht hatte und tagsüber auch immer wieder lüftete, dass der Temperaturwechsel zwischen drinnen und draußen so etwas angenehmer für den Stachelpelz ist. Tagsüber wird er nach der kurzen Störung sich schnell wieder ein Plätzchen suchen, um weiter schlafen zu können. 



Wenn er dann wieder erwacht, fühlt er sich etwas sicherer, obwohl alles noch neu ist, aber immerhin weiß er, dass sein Schlafplatz sicher ist. Gibt man am Abend seine Igel in das Freie, sind sie munter und verwenden ihre Energie lieber darauf "Lücken im System" zu finden und versuchen auszubrechen. Außerdem ist natürlich auch ein egoistischer Gedanke dabei. Ich kann ihn beobachten, wie er auf das neue Umfeld reagiert!




Seine Reaktion war beeindruckend. Frische Luft und viele neue Gerüche, da ging das Näschen auf und ab und die kleinen Beine gaben keine Ruhe mehr. Ich hoffte ja darauf, ihn mal beim Einspeicheln fotografieren zu können, doch daraus wurde leider nichts. 




Im Gehege eingesetzt, beschäftigte er sich mit dem Schnittmaterial (Stauden, Laub, Äste) und lief erstmal die Grenze ab, statt sich mit der Einrichtung zu beschäftigen. Da werde ich ein Auge darauf haben müssen.




Am Rand des Geheges habe ich noch am Boden viel Laub, Moos und Gehölzschnitt ausgelegt, damit er nicht so schnell am Boden Lücken entdecken kann und auf die Idee kommt, auszubüxen. Um Abwechslung zu bieten muss dies sowieso - wenn der Igel wach ist - umgeändert werden.

Unter dem Moos befinden sich Steine

Auf den Hinweis einer igelerfahrenen, netten Userin habe ich dann später noch einmal das Gehege nachgebessert. Im letzten Jahr hatten meine neun Igelgeschwister keine Ausbruchsversuche gestartet. Auch Stacheline zeigte sich von der besten Seite. 




Die Userin gab mir den Rat, den Rand zusätzlich mit Steinplatten, Biberschwänzen oder Steinen zu verstärken, damit mein Rabauke sich nicht ausgraben kann. Das Igel viel Erfindungsgeist entwickeln wenn sie etwas wollen, schrieb ich ja schon, aber die Berichte über die gelungenen Ausbrüche aus verschiedenartigsten Gehegen hat mich doch unruhig werden lassen. Wenn es einem Igel zuzutrauen wäre, dann meinem diesjährigen Individualisten.




Am Anfang schaute ich alle 1/2 Stunde aus dem Fenster. Das Gehege ist so aufgestellt, dass ich ihn auch nachts, vom Fenster aus sehen kann. Wenn er in einer bestimmten Ecke des Geheges läuft, schaltet sich der Bewegungsmelder vom Haus ein. So weiß ich, dass die Stachelkugel aktiv ist und kann ihn ohne ihn zu stören beobachten.



Es hatte abends tatsächlich schon draußen 0° C und in den nächsten Tagen sollte es noch kälter werden.


Mr. Motzki bekam ein sehr deutliches Zeichen zu spüren:

AB INS BETT UND SCHLAFEN!!!




Und ihr werdet es kaum glauben, er machte es so vorbildlich wie man es sich nur wünschen kann. In der Nacht wurde noch eine genaue Inspektion des Geheges vorgenommen und schon am nächsten Tag blieb er im Haus und schlief. Pünktlich zum Schneefall.