Mittwoch, 29. Mai 2013

Kräfte sammeln mit einheimischen Kräutern


So schön ist die Arnika in meiner Heimat, aber bei dieser Wanderung widmen wir uns natürlich auch anderen Pflanzen. Am Sonntag, den 02.06 (Anmeldeschluss 31.05) findet um 14.00 – 16.00 Uhr eine Kräuerwanderung statt.



Fühlt ihr euch an manchen Tagen antriebslos, träge und schlecht gelaunt? Kommt mit! Ich lade euch zu einem Streifzug in unsere Natur ein. Wir werden über den Höhenweg („Teuschnitzer Weg“) nach Wickendorf wandern. Welche Pflanzen uns zur Verfügung stehen, um unseren Stoffwechsel in Gang zu setzen und selbst unserem Geist neue Vitalität zu verschaffen, finden wir dabei am Wegesrand. Bitte achtet auf festes Schuhwerk und wetterangepasste Kleidung. Auf individuelle Fragen wird wie immer gerne eingegangen. Die Rückfahrt wird geregelt.


Mehr über die Anmeldungsmöglichkeit findet man in der Rubrik Termine.



Mittwoch, 1. Mai 2013

Hoheitlicher Besuch in der Rennsteigregion





1. v.l. Ehren-Olitätenmajestät Carola Hebentanz, 13. v.l. Olitätenmajestät Cornelia Seidel,
 14. v.l. Buckelapotheker Heinz Liebermann, Ganz rechts 2. Bürgermeisterin von Ludwigsstadt Eva Jahn


Unter dem Motto „Kräuter verbinden Regionen“ fand ein Treffen der besonderen Art am Sonntag den 21.April in Lauenstein statt.


Im letzten August wurde ich in Großbreitenbach auf dem größten mitteldeutschen Kräutermarkt zur Thüringer Ehren-Olitätenmajestät gekrönt. Olitäten sind heilwirksame Kräuterprodukte, die in früheren Zeiten durch Buckelapotheker zu Fuß in ganz Deutschland ausgeliefert wurden. Während meiner Amtsantrittsrede äußerte ich, dass Kräuter Regionen verbinden und ich mir vor allem eine bessere Verknüpfung zwischen Franken und Thüringen wünsche. Dies nahm sich Cornelia Seidel, die amtierende Olitätenmajestät aus Gottesgrün in Thüringen, die zeitgleich gekrönt wurde, zu Herzen. Es entstand ein reger Kontakt und sogar zur „Grünen Woche“ nach Berlin fuhren wir gemeinsam und stellten dort das Olitätengebiet sowie unsere jeweilige Heimatregion und deren Besonderheiten vor.



Bei den gegenseitigen Treffen, wuchs die Idee heran, alle bisherigen Thüringer Olitätenköniginnen und Ehren-Olitätenköniginnen, Buckelapotheker, das Greizer Reußenpaar und das Orlamünder Herzogspaar sowie historische Figuren aus dem Landkreis Kronach nach Lauenstein an der thüringisch–fränkischen Grenze einzuladen. Diese Einladung wurde gerne angenommen und so traf man sich am Sonntagmorgen bei strahlendem Sonnenschein auf der Burg Lauenstein.


Freuten sich über das Zusammentreffen und den Austausch an neuen Ideen:
Kräuterfraala Carola Hebentanz, Silke Stark vom Greizer Reußenpaar, Olitätenmajestät Cornelia Seidel, 
Stadtführerin Christa Franz und die Kinder (v.l) Johanna und Helena Hebentanz

Dort nahm die 2. Bürgermeisterin von Ludwigsstadt, Frau Eva Jahn, unsere glanzvolle Gesellschaft erfreut in Empfang und hieß uns sehr herzlich in der Stadt Ludwigsstadt willkommen. Sie begrüßte die entstanden überregionalen Verbindungen und wünschte allen einen schönen Aufenthalt.




Cornelia bedankte sich bei der Bürgermeisterin für den ehrenvollen Empfang und sprach ihre Grußworte an alle Anwesenden. Sie bedauerte, dass unter anderem das Orlamünder Herzogspaar krankheitsbedingt nicht auf ihren einstmaligen wunderschönen Herrschaftssitz erscheinen konnte. Das dies kein Zufall war, konnte ich mir denken und erzählte eine alte Sage über das Geschlecht der Orlamünder, die seit dem Verlust ihres Herrschaftssitzes diesen nicht mehr betreten hätten. Es scheint sich auch in der heutigen Zeit nicht zu ändern.

Tief versunken: 
Buckelapotheker Heinz Liebermann
Der Buckelapotheker Heinz Liebermann, Vorsitzender des Fördervereins „Olitätenwege im Thüringer Kräutergarten e.V.“ und Mitorganisator des Großbreitenbachers Kram- und Kräutermarktes, lobte unser Engagement und damit die gute Zusammenarbeit der diesjährigen Olitätenmajestäten. Um für das abwechslungsreiche Programm des Tages gestärkt zu sein, wurden wir alle mit einem heilkräftigen Thüringer Kräuterschnaps verköstigt.

Kronacher Stadtführerin Christa Franz und das  Kräuterfraala

Die kurzweilige Führung im herrlichen Ambiente der Burg zeigte auf, welch ein sehenswertes Kleinod sich im entlegensten Winkel des Landkreises verbirgt. Im Posthotel wurde stilvoll gespeist sowie nebenbei Flyer der unterschiedlichen Regionen und Informationen ausgetauscht. Im Anschluss daran wurde das schöne Wetter genutzt und ein Spaziergang in die umliegende Umgebung gemacht. 


Kräuterführung in der heimischen  Region


Es war schade, dass in diesem Jahr die Orchideenblüte auf sich warten ließ, doch konnten wir während der Wanderung Wiesen-Gelbsterne, Milzkraut und andere Kräuter entdecken. Zum erholsamen Ausklang des Tagesausfluges fand man sich in der Fischbachmühle ein und besuchte die Confiserie Lauenstein. Dort wurde die Gruppe mit einer Kostprobe in Empfang genommen und durfte einen Einblick in die Herstellung der exklusiven Pralinen gewinnen. Die vielfältige Auswahl und der große Schokoladenbrunnen ist einfach beeindruckend und alle genossen sichtlich das tolle Angebot.

Die einstimmige Meinung am Ende des Tages war, dass man ein solches Treffen auf jeden Fall wiederholen wird, da es in der Grenzregion noch viele interessante Ausflugsziele und Besichtigungsmöglichkeiten gibt. Sehr großes Interesse zeigte man an den Veranstaltungen des Landkreises Kronachs, sei es das Arnikafest in Teuschnitz (16.06.2013), das Burgfest in Lauenstein (21.-23.06.2013) oder auch am Stadtspektakel in Kronach (28.-30.06.2013) sowie dem 3. Oberfränkischen Kräutertag in Schmölz (07.07.2013), die man gerne besuchen möchte. Spätestens auf dem Kram- und Kräutermarkt am 18.08. 2013 werde man gemeinsam in Großbreitenbach wieder viel erleben können. Vielleicht ist auch eine Veranstaltung nach eurem Geschmack dabei?




Dienstag, 23. April 2013

Kindermund (6) Alles Käse




Die Große (9) kommt verunsichert zu mir:

"Mama, es kam gerade die Warnung, der Mozzarella ist abgelaufen!"
Ich: "Wir haben doch keinen Mozzarella?!"
Große: "Dooohoooch! Der Papa schon!"
Ich: "Im Kühlschrank ist wirklich kein Mozzarella!"
Große: "Neee, da doch nicht, aber im Arbeitszimmer."
Ich gehe irritiert mit.
Auf dem Bildschirm meines Mannes erscheint die Warnung, dass "MOZILLA Firefox" abgelaufen sei.

Irgendwie dreht es sich ständig bei uns um Essen.

Donnerstag, 18. April 2013

Kindermund (5) - Was macht die Nudel im Navi?



Mein Mann und ich sitzen im Auto und sind im Gespräch vertieft. Die Kinder auf dem Rücksitz beschäftigen sich derweil untereinander. Mit dabei ein neues Navi, denn unser 550 km entfernter Zielort ist doch etwas schwieriger zu finden.
Navis sind im Grunde eine tolle Erfindung. Sie bringen einen überall hin - auch wenn man eigentlich dort nicht hin möchte. Ja, es wäre ein eigener Post wert, was man so mit dem Navi erleben kann! Ein anderes Mal vielleicht...
Unser neues Navi schlug also die ersten 200 km ständig eine Strecke vor, die wir ignorierten. Heimvorteil und Ortskenntnis nennt man das, wenn man aus der Erfahrung heraus eine bessere Alternative nimmt, als vorgeschlagen wird. Die Navistimme kannte leider auch einige neue Straßen noch nicht und scheinbar hatte unser Auto die Größe eines LKWs, da manche fahrbare Optionen nicht angezeigt wurden.
Kennt ihr die Situation, in der man anfängt mit dem Navi zu reden?

Eine kleine fragende Stimme ertönt plötzlich von hinten: "Maaaamaaa?"
Ich (hoffend, dass dies nun nicht der Einstieg zu einem: "Wann sind wir endlich da?"-Fragespiel wird): "Jaahaaa?"
"Was bedeutet das immer, wenn man die NUDEL berechnet? Was macht die da? Und warum rechnet die  Frau Nudeln aus?"
Ich irritiert meinen Mann anblickend und vorsichtig zurückfragend: "Was meinst du damit?"
Die Kleine (7): "Na, die Frau aus dem Gerät sagt doch immer: "DIE NUDEL WIRD NEU BERECHNET oder DIE NUDEL IST NEU BERECHNET."

Kann man es uns verübeln? Bei jeder neuen ROUTE die NEU BERECHNET wurde, stellten wir uns die unterschiedlichsten Pasta-Gerichte vor. Die gefürchtete Frage: Wann sind wir endlich da?, fiel dafür aus!"

Dienstag, 9. April 2013

Herzenstür




Die Tür zum Herzen
 kann nur von Innen geöffnet werden.
 (Sprichwort aus Spanien.)


In einem alten chinesischen Märchen fragt die kleine Prinzessin Aju den weisen Gelehrten Ju Mi:
Wohnt das Glück der Menschen, dort oben auf den leuchtenden Sternen, ehrwürdiger Vater?
"Nein, mein Kind" antwortete dieser, "das Glück wohnt in unseren Herzen. 
Aber da verirrt sich selten jemand hin." 
(Aus einem chinesischen Märchen)

Ich wünsche euch Menschen, die sich zu euch "verirren" oder bewusst nach euch suchen - gerade wenn eure "Herzenstür" an manchen Tagen vielleicht verborgen am Boden liegt und so mancher unachtsam darauf getreten ist. 
Ich heiße die Neuankömmlinge auf meinem Blog ♥-lich Willkommen und freue mich, dass sie sich zu mir "verirrt" haben. Meinen "alteingesessenen" Lesern ein ♥-liches Dankeschön, dafür dass ihr mich immer wieder besuchen kommt und mir auch mal liebe Grüße hinterlasst. Schön, dass ihr länger bei mir verweilen wollt! Das freut mich sehr.
Diese Tür lag verborgen im verlassenen Dorf auf dem Boden. Im Sommer kann man sie nicht sehen, da sie dann völlig zugewuchert ist. Wie viele Menschen die Klinge wohl in der Hand hatten und durch diese Tür liefen? Wie viele Jahre mag sie schon unbeachtet auf dem Boden liegen?



Sonntag, 7. April 2013

Orchideen im Frankenwald




Wie warte und vermisse ich die Orchideenblüte! Im Frankenwald wachsen noch sehr viele verschiedene Arten, da es allein im Landkreis Kronach einen geologisch, vielgliedrigen Lebensraum auf kleinster Fläche gibt. Die zu sehenden Bilder stammen aus meinem Fotoarchiv und wurden damals Anfang März schon fotografiert. Nun liegt noch Schnee auf den Wiesen und ich bin wirklich gespannt wie schnell das Holunder-Knabenkraut (Orchis Sambucina oder Dactylorhiza Sambucina ) dieses Mal austreibt. Diese Orchideenart riecht in der Blütezeit ein wenig wie Holunderblüten und hat deshalb in Anlehnung daran den lateinischen Beinamen bekommen.




Das Holunderknabenkraut ist eine Besonderheit auch bei seiner Standortwahl, denn sie wächst nie auf kalkigen Böden. In unserer Gemeinde wächst sie zwischen Bärwurz, Borstgras und der Arnika. Es sind herrlich bunte Wiesen! 


Das Besondere der Gattungsart ist, dass bei größeren Beständen rote und weiß-gelbliche Varianten der Orchideen nebeneinander vorkommen. Manche Leute meinen, die mit roten Blüten verkörpere den starken Mann, die mit den weißen Blüten die reine Frau. Andere dagegen sind der Meinung die rote Variation wäre der Frau zugeordnet, da sie ihre Monatsblutung hat, die weiße Variation steht für den Mann mit seinem weißlichen Sperma. Letzteres würde zusammenpassen mit dem Volksglauben der auch auf andere Bereiche übertragen wurde. Allein der Aberglaube zu dieser Pflanze und den Verwendungsmöglichkeiten würde hier den Rahmen sprengen.




Den Knollen der Orchideen wurden früher aphrodisierende Wirkung zugeschrieben. In den doppelknolligen rundlichen sah man den Hoden des Mannes und in den etwas längsgespalteten, platten Knollen die Vulva der Frau. 
Das Pulver der Knollen sollte die Liebe entfachen, Alte und Kranke stärken und wieder zu neuen Kräften führen. Sie sollten zudem Reizungen vermindern, Durchfall lindern und gegen Entzündungen helfen. Theophrastos von Eresos (371-287 v.Chr.) teilte seinen Anhängern mit, dass eine einzige Knolle jeden Mann die Stärke gebe, zwölfmal hintereinander seinen Liebesdienst zu verrichten. Bitte stürmt jetzt nicht die Wiesen, es ist wissenschaftlich mittlerweile nachgewiesen, dass die Knollen sehr stärkehaltig sind, dass dies allerdings doch nicht ausreicht um die "Mannesstärke" auf solche Höchstleistungen zu bringen.
Bedenken muss man zudem bei solchen Anpreisungen, dass es viele verschiedene Knabenkräuter gibt und man die Wirkweise dieser nicht pauschalisieren kann. Dies wird häufig in den alten Büchern nicht deutlich unterschieden. Es umgibt ein Aberglaube die Pflanze, dass sie ähnlich wie die Alraune auf Ausgrabeversuche reagiert. Ohne dieses Wissen konnte sich die Wirkweise ins Gegenteil verkehren. Es ist seit Jahren jedenfalls verboten die Pflanze auszugraben oder zu pflücken, denn sie ist sehr selten und steht auf der Roten Liste.
Davon abgesehen, lebt sie in Symbiose mit speziellen Pilzen und würde eine Umsiedlung nicht überleben.


Deutschland: 2 (stark gefährdet)

Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz : 2 (stark gefährdet)
Sachsen und Thüringen: 1 (vom Aussterben bedroht)
Hessen, Brandenburg, Berlin, : 0 (ausgestorben)
In den anderen Bundesländern gibt es keine Auskünfte über Vorkommen




Es ist wirklich wichtig, dass man im Frühjahr die Wiesen nicht mehr betritt. Das austreibende Kraut ist unscheinbar und das Stadium des Zweiblattes kaum erkennbar. Die pauschale Erklärung: "Ich pass`schon auf wo ich hintrete!" nützt nichts, wenn jeder so denkt. Die Entwicklung vom Samen zur blühfähigen Pflanze dauert mehrere Jahre(!) und ist sehr störanfällig. Zu schnell ist durch einen einzigen Tritt auf Dauer die Pflanze und ihre Nachkommen zerstört. Die Fotos sind vom Wegesrand aus fotografiert und herangezoomt, manche Fotografen gehen direkt auf die Wiese und sicherlich haben sie wunderschöne Aufnahmen, meine Heimat hat dafür ein paar zertrampelte Exemplare mehr und im nächsten Jahr weniger blühfähige Orchideen und keine Nachkommen für den Erhalt dieser Rarität. Auch die austreibenden Arnikarosetten sind oftmals beschädigt und auch sie ist eine geschützte Pflanze. Es finden viele Bemühungen und Untersuchungen statt um die Knabenkräuter und seltenen Pflanzen unserer Region zu erhalten. Es wäre schade, wenn diese Bemühungen umsonst wären.







Donnerstag, 4. April 2013

„Hexenkräuter & Aphrodisiaka“



Dieser Vortrag findet am Freitag, den 12.04. von 19.00 – 20.30 Uhr in Teuschnitz statt.
Wer noch nichts vor - aber viel Interesse hat, kann sich noch bis zum 10.04. bei mir anmelden.
Kontaktdaten findet ihr übrigens im Impressum ganz unten.

Was euch erwartet?
Wer hat noch nicht von den wundersamen Hexenkräutern gehört, die dampfend im Kupferkessel zu wundersamen Tränken verwandelt wurden? Ihr erfahrt vom Mythos und der Geschichte einiger spannender Liebespflanzen und sogenannten Hexenkräutern, ihre Wirkungsweise und Verwendung. Damit Ihr zu Hause experimentieren könnt, erhaltet Ihr eine kleine Auswahl an Rezepten.


Neugierig? Eine weitere Auswahl meiner Angebote findet ihr oben unter der Rubrik "Termine" und vom diesjährigen Angebot der Arnikastadt Teuschnitz in der Rubrik "Über mich". Ich würde mich sehr über euren Besuch freuen.



Mittwoch, 3. April 2013

Was ist das? - Auflösung: Vom "Klöppern", Roufeln oder Raschpeln"



Bei uns lebt in den verschiedenen Frankenwalddörfern noch der alte Brauch während der Kartage "klöppernd" durch das Dorf zu laufen. Das kreative Suserl vom Blog "Büntchen" hat es also richtig erraten! Respekt meine Liebe!
Übrigens, um die Beschriftung der Bilder besser lesen zu können, müsst ihr diese nur anklicken, sie werden dann vergrößert. Bei Verwendung der Bauanleitung würde ich mich über eine Verlinkung oder Namensnennung  freuen. Vor 30 Jahren bin ich als Ministrantin auch noch durch das Dorf gelaufen und diese alte "Klöpper" habe ich in diesem Jahr meiner Großen weitergereicht. 

"Klöpper"?
Andernorts nennt man dieses Lärminstrument "Kirchenklapper", "Klitschn", "Holzklepper". In anderen Ortschaften bevorzugt man eher "Holzratschen", "Roufln", "Leiern", "Raschpeln".
Es gibt sieben Grundmodelle der Ratschenform: Brettratsche, Fahnenratsche, Flügelratsche, Kastenratsche, Klapper, Rahmenratsche und Schubkarrenratsche. Die Klapper ist also die in unserem Dorf verwendete Form und im Dialekt spricht man von der "Klöpper". In unserem Nachbarlandkreis Coburg wurde schon 1482 (laut Wikipedia) in einem alten Buch über diesen Brauch berichtet.



Es gibt den alten Brauch in katholischen Gemeinden, dass ab Gründonnerstag bis zur Auferstehungsfeier die Glocken schweigen. Man erzählte sich, dass die Glocken, bzw. ihre "Zungen" die Klöppel nach Rom fliegen und deshalb ihr Klang nicht zu hören sei. Andernorts behauptete man, dass die Glocken nach Rom flogen um dort Kraft für das kommende Kirchenjahr zu sammeln und um mit neuem Schwung an Ostern die Auferstehung feiern zu können. Der Hintergrund ist allerdings etwas nüchterner. Die Kirche fand damals, dass zu der Zeit, in der wir Jesus Leiden gedenken, der feierliche und festliche Klang der Glocken einfach unangebracht wäre, daher mussten diese schweigen. Interessant ist auch hierzu dieser Link. Damit man aber dennoch einen Anhaltspunkt für die Betzeiten hatte, wurde mit speziellen Gerätschaften im Dorf umher gezogen und dazu gesungen. Interessant ist, dass allein in den 18 Gemeinden unseres Landkreises Kronach je nach Ortschaft andere Bräuche vorherrschten/ vorherrschen.
So wurde in unserem 2 km entfernten Nachbarort Teuschnitz (dem Gemeindesitz) bis 1967 geraschpelt und dann damit aufgehört. Wie so Geräte aussehen können, könnt ihr euch hier mal anschauen. Erst Mitte der achtziger Jahre erweckte man (laut Heinz Wich) diesen Brauch wieder und so laufen auch dort wieder Klöpperkinder durch die Straßen. In unserem Dorf wurde seit jeher "geklöppert", nie "geratscht" und dieser Brauch blieb bis in die heutige Zeit erhalten. Damit ist unsere Gemeinde eine der wenigen die nicht "ratschn" sondern "klöppern". Der Dialektausdruck "ratschen" gilt übrigens auch für endlose Gespräche.



Die Klöpperzeiten verlangen den Kindern einiges ab. So trifft man sich am Karfreitag um 5.45 Uhr um pünktlich um 6.00 Uhr in gut geordneten Zweierreihen durch das Dorf zu marschieren. Zu meiner Ministrantenzeit liefen wir als geschlossene Gruppe mit über zwanzig Kindern durch das gesamte Dorf, was ca. eine Stunde Laufzeit bedeutete. Dadurch, dass die Klöpper dauerhaft im Takt (2x lang und 3x kurz - gezählt: 1--, 2--, 3, 4, 5) geschlagen wurde, hatte man meist am Ende der Kartage einen Muskelkater. Mittlerweile laufen zwei Gruppen durch das Dorf. Sie beginnen wie früher jeweils im "unteren Dorf" welches südlich liegt und zusätzlich im "oberen Dorf" am nördlichen Dorfende. Der Laufweg ist so gewählt, dass man sich nicht in die Quere kommt und alle Straßen besuchen kann. Der Anführer der Gruppe (ist meist zugleich einer der älteren Ministranten oder deren Ministrantenführer) zählt den Rhythmus vor und die "Klöpperbuom" (und "Klöppermadlas") setzen mit ihrem Instrument ein und fangen an zu marschieren. Mancherorts wird ohne Pause durchgeklöppert, doch bei uns wird seit man sich erinnern kann auch gesungen. Dazu gibt der Anführer durch Einzählen einen sauberen Abschluss des Klöpperns vor. Er zählt diesmal stark betont und recht melodisch: "1,2--, 3, 4, 5, 1--, 2--,3 und alle hören auf zu schlagen und fangen an den jeweiligen Vers zu singen.




Die Klöpperzeiten entstehen zum Einen aufgrund der regulären Betzeiten und zum Anderen als Einladung zu Kreuzweg, Andacht und Auferstehungsfeier. Der Engel des Herrn (Angelus Domini oder "Englische Gruß") wird um 6.00 Uhr, 12.00 Uhr und 18.00 Uhr bzw. 20.00 Uhr (je nach Sommer- oder Winterzeit) gebetet. Es wurde und wird sich vor den Kirchzeiten eine Stunde eher getroffen und zum Kirchgang "geklöppert und gesungen", anschließend ging man zusammen noch in die Kirche und diente auf oder nahm am Kirchgeschehen teil. Das "In die Kirche gehen müssen" wird heutzutage lockerer gehandhabt und ist freiwillig. Nur die zum Dienst aufgestellten Ministranten müssen erscheinen, die anderen dürfen sich auch gerne zu Hause erholen.

Heinz Wich hat einen Überblick über das "Raschple – Roufle – Klöppere“ in unserem Landkreis im Jahre 1986 aufgezeichnet und geht dabei auch auf die frühere Vergangenheit ein. Veröffentlicht wurde der Artikel im Heimatkundlichen Jahrbuch des Landkreises Kronach; Arbeitskreis für Heimatpflege 18 – 1990/91.

Da der alte Brauch einem stetigen Wandel unterzogen ist, Melodieverläufe und Textpassagen sich mit der Zeit ändern, möchte ich hier seinen Beitrag verwenden und mit den aktuell gehandhabten Versionen  (kursiv geschrieben) ergänzen. 


Karfreitag:
6:00 Uhr: „Ihr Christen, legt die Hand jetzt zamm, grüßt unsere liebe Frau. Sie hat heut ihren schwersten Tag, das Judenvolk den König nicht mag. Von Richterhaus zu Richterhaus wird gstoßn er aus der Stadt hinaus. Bet drei Ave Maria, drei Ave Maria!"
6:00 Uhr:„Ihr Christen, legt die Hand jetzt zamm, grüßt unsere liebe Frau. Sie hat heut ihr`n gar schwersten Tag, das Judenvolk sein König net mag. Von Richterhaus zu Richterhaus wird stoßen er aus der Stadt hinaus. Bet`s drei Ave Maria, drei Ave Maria!"

9.00 Uhr Vor dem Kreuzweg (Beginn 10.00 Uhr): „Ihr Christen, wir laden euch alle ein zur Kreuzwegandacht im Kerzenschein. Mit Maria wir den Kreuzweg gehn, den Leib des Herrn im Grab wir sehn. Weiß-rot in Wunden zermartert ganz und rein und zart in der hohen Monstranz. Wohlan, ihr sollt kommen groß und klein. Wir laden euch alle ein.
9.00 Uhr. Vor dem Kreuzweg (Beginn 10.00 Uhr): „Ihr Christen, wir laden euch alle ein zur Kirchenandacht im Kerzenschein. Mit Maria wir den Kreuzweg geh`n, den Leib des Herrn im Grab wir sehn. Weißrot in Wunden zermartert ganz und rein und zart in der hohen Monstranz. Wohlan, ihr sollt kommen groß und klein. Wir laden euch alle ein.

12:00 Uhr: „Ihr Christen, legt die Hand jetzt zamm, grüßt unsere liebe Frau. Maria unterm Kreuz jetzt steht, die Welt vor ihren Augen vergeht. Sieht sterben jetzt ihr liebstes Kind, muß büßen für unser aller Sund. Bet drei Ave Maria, drei Ave Maria!"
12:00 Uhr: „Ihr Christen, legt die Hand jetzt zamm, grüßt unsere liebe Frau. Maria unterm Kreuz jetzt steht, die Welt vor ihren Augen vergeht. Sieht sterben jetzt ihr liebes Kind, muss büßen für unsere Sünd. Bet`s drei Ave Maria, drei Ave Maria!"

Vor der Liturgie: „Ihr Christen, wir laden euch alle ein zur Kirchenandacht im Kerzenschein. Der Herr im rosafarbenen Blut, das willig er vergießen tut für alle Sünder groß und klein. Wir laden euch alle ein.
15.00 Uhr. Vor der Liturgie: „Ihr Christen, wir laden euch alle ein zur Kirchenandacht im Kerzenschein. Der Herr im rosafarbenen Blut, das willig er vergießen tut für alle Sünder groß und klein. Wir laden euch alle ein.

18.00 oder 20.00 Uhr: Durchklöppern zum Gebet (Gebetsläuten - Engel des Herrn)
Dies wird von Herrn Wich nicht erwähnt, fand allerdings auch schon vor 1986 statt, da ich ab 1983 mit klöpperte.


Karsamstag:
6:00 Uhr: „Ihr Christen, legt die Hand jetzt zamm grüßt unsere liebe Frau. Sie hat heut ihren gar stillen Tag, net reden, net essen, net schlafen sie mag. Sie betet für ihr lieb Kind, das sich ab heut im Grab befind. Bet drei Ave Maria, drei Ave Maria!"
6:00 Uhr: „Ihr Christen, legt die Hand jetzt zamm grüßt unsre liebe Frau. Sie hat heut ihr`n gar stillen Tag, net reden, net essen, net schlafen sie mag. Sie betet für ihr liebes Kind, dass sich im Grab befind`. Bet`s drei Ave Maria, drei Ave Maria!"

12.00 Uhr: Durchklöppern zum Gebet (Gebetsläuten - Engel des Herrn)
Dies wird von Herrn Wich nicht erwähnt, fand allerdings auch schon vor 1986 statt.

Samstagabend vor dem Judasfeuer und vor der anschließenden Auferstehungsfeier: „Ihr Christen, kommt jetzt alle herauf zum Gottesdienst im Gotteshaus. Das Feuer und Wasser wird heute geweiht, gerichtet das weiße Hochzeitskleid für alle Kindlein, die neu geborn, sowie auch wir sind gezieret wor'n zum Ostermahl jetzt in der Zeit, zum Hochzeitsmahl in der Ewigkeit."
20.00 Uhr: Vor der anschließenden Auferstehungsfeier: „Ihr Christen, kommt jetzt alle heraus zum Gottesdienst im Gotteshaus. Das Feuer und Wasser wird heute geweiht, gerichtet das weiße Hochzeitskleid. Für alle Kindlein, die neu gebor`n, sowie auch wir sind gezieret worden, zum Ostermahl jetzt in der Zeit, zum Hochzeitsmahl in der Ewigkeit."

Falls keine Osternacht stattfand/stattfindet wurde/wird um 18.00 Uhr oder 20.00 Uhr   durchgeklöppert zum Gebet (Gebetsläuten - Engel des Herrn)

Am Samstag nach dem Mittagsrundgang, sammelt man auch heute noch Geld ein. Schon früher bekamen wir an diesem Tag eher selten Eier oder Naschzeug. Zu meiner Ministrantenzeit wurde das Geld gesammelt und in die Ministrantenkasse abgegeben. In der heutigen Zeit wird das Geld aufgeteilt und die Kinder bekommen dies mit nach Hause.

Kennt ihr diesen Brauch? Vielleicht berichtet ihr in eurem Blog mal über gewisse einheimische Bräuche? Es wäre schade, wenn die Erinnerungen daran verloren gingen.

Bei meinem Klanginstrument wurde der Griff noch wattiert
und umwickelt, doch leider schützte dies nicht vor Blasen.






Montag, 1. April 2013

Was ist das?




Heute mal ein kleines Rätsel... Wer weiß, wie man es nennt und was man damit macht? Dieses Teil hier ist nun schon dreißig Jahre alt und tut seine Dienste immer noch sehr gut, wie es diesjährig unter Beweis gestellt wurde. Auflösung in ein paar Tagen (Falls es von euch keiner eher errät).






Donnerstag, 28. März 2013

Sonnenphänomen: Supralateralbogen, 22° und 46° Halo




In diesen Tagen konnte ich mehrfach wunderschöne Sonnenphänomene entdecken.

Dieses Bild entstand am Morgen. Die Sonne stieg hoch und ich sah den Supralateralbogen. Das ist der Bogen der an der obersten Stelle den Ring berührt und einen Regenbogen bildet.

Als ich die Kamera holte, sah ich ein fast vollständiges 22° Halo und das wollte ich diesmal unbedingt einfangen. Ein wenig später stand der gesamte Ring gut sichtbar am Himmel.

Rechts und Links die zwei hellen Flecken sind wieder einmal Nebensonnen. "Hier" habe ich schon mal detaillierter darüber berichtet und Fotos eingefügt. Was mich riesig freute - es war auch ein 46° Halo zu sehen, was wirklich bei uns nicht so häufig zu sehen ist. Den dazugehörigen Regenbogen sieht man hier nur sehr schwach oberhalb des Berührungsbogens, weil ich das Bild etwas abdunkelte um den Ring besser sichtbar zu machen. Ich werde allerdings noch ein paar weitere Bilder einfügen und so im direkten Vergleich setzen, damit auch das 46° Halo besser zur Geltung kommt.

Für alle die momentan noch am Frühling zweifeln...
Eine alte Bauernregel besagt:

Ein Sonnenhof bei großer Kält', 
zeigt an, dass lang sie nicht mehr hält.

Na, wenn das kein Trost ist, oder? Allerdings heißt es auch, dass wenn man einen Ring um die Sonne sieht, am nächsten Tag es stark bewölkt ist und man die Sonne den ganzen Tag nicht sehen kann. 



Aus Schuberts Winterreise:

Drei Sonnen sah ich am Himmel steh'n,
Hab' lang und fest sie angeseh'n;
Und sie auch standen da so stier,
Als wollten sie nicht weg von mir.


Ach, meine Sonnen seid ihr nicht !
Schaut ander'n doch ins Angesicht !
Ja, neulich hatt' ich auch wohl drei;
Nun sind hinab die besten zwei.


Ging nur die dritt' erst hinterdrein !
Im Dunkel wird mir wohler sein.











Mittwoch, 27. März 2013

Willkommen daheim!



Er ist wieder da! Der Schwarzstorch ist wieder zurück! Schon am 19.Februar sah ich ihn wieder über unserem Dorf fliegen. Da war ich allerdings so überrascht, dass ich ihn nicht einmal mehr ablichten konnte. 
Am 25. März gelang mir dann das erste Foto dieses Jahres. Beobachten konnte ich ihn knapp eineinhalb Stunden. Da bei uns auf den schattigen Wiesen immer noch Schnee liegt, nutzte er die Südhangwiesen und ruhte sich dort aus. Nun bin ich gespannt, ob der Schwarzstorch die gleichen Flugzeiten hat wie im letzten Jahr. Zumindest flog er wieder die gleiche Flugroute ab wie letztes Jahr. Willkommen daheim!







Dienstag, 26. März 2013

Ruhe...







Ruhe suchen

kann man an mancherlei Orten,

Ruhe finden 

nur in sich selbst.


Willy Reichert



Donnerstag, 21. Februar 2013

Wenn der Abend naht ganz sacht und leis...



Mensch, nun hat es aber lange gedauert, bis ich wieder zum Schreiben kam. 
Eigentlich gäbe es wirklich viele Dinge zu berichten, aber zur Zeit gibt es im Real-Life einfach mehr zu tun und körperlich war die Luft raus. Ich lag flach.
Wie schön, wenn sich die Sonne wenigstens kurz blicken lässt! Im Frankenwald liegt immer noch viel Schnee. Gestern und heute gab es Nachschub und so kann man zur Zeit herrliche Schneeschuhwanderungen machen oder die Skilifte und Loipen nutzen. 
Ich allerdings warte auf den Frühling. Ich möchte wieder unter dem freien Himmel übernachten, neue Wege erkunden, endlich die frischwürzigen, frühlingshaften Gerüche wahrnehmen und meinen Augen die Erholung bieten, die sie nach dem stark reflektierendem Weiß dringend benötigen.


Die Sehnsucht nach Sommer und Lagerfeuer ist in dieser Jahreszeit einfach zu groß und so sangen wir in der Wärme des Holzofens, in der Küche (vor den Krokussen) miteinander unter anderem das Lied:

Wenn der Abend naht ganz sacht und leis




Kennt ihr das Lied? Eigentlich ist es ein typisches Lied für Abende unter freiem Himmel, offenem Feuer und in gemütlicher Runde. Es geht um die Freundschaft. "Draußen geht gewiss ein kalter Wind, doch die Feuer nie erloschen sind..." 
In den Lebensstürmen kann man die menschliche Kälte des öfteren spüren, doch am "Herzensfeuer" mancher liebenswerter Menschen findet man seinen Platz. Wie viele Menschen hören sich je nach ihrer Stimmung die dazu passende Musik an? Wie viele Komponisten haben gerade in den Zeiten größerer "Lebensstürme" ihre besten Stücke geschrieben? Wie viele Menschen legen ihren speziellen Tonverlauf in unsere Lebensmelodie mit hinein und es entsteht dadurch eine interessante Variation, die uns hellhörig macht? 
Achtet ihr auf eure Lebensmelodie? 


Wir haben den Text des Liedes für uns etwas abgeändert. Statt: "...und wer nie den roten Wein einschenkt..." singen wir: "...und wer nie den reinen Wein einschenkt..." 
Für meine Kinder (9,7) ist es nicht verständlich, warum jemand der KEINEN Alkohol ausschenkt "bleiben soll wo er ist". Sie können auf einen Menschen, der KEINEN "reinen Wein einschenkt" (also nicht die Wahrheit sagt) eher verzichten.
Für mich ein einleuchtendes Argument und für uns passend. Vielleicht habt auch ihr Freude an diesem Lied.
Bis hoffentlich bald...





Wenn der Abend naht



1. Wenn der Abend naht ganz sacht und leis, finden wir uns ein im Feuerkreis.

Refrain: 
Und wer nie an seine Freunde denkt
und auch nie den roten Wein ausschenkt, der soll bleiben, wo er ist!
Draußen weht gewiss ein kalter Wind, doch die Feuer nie erloschen sind,
für uns Sänger wie ihr wisst, für uns Sänger wie ihr wisst.

2. Schatten flackern am Ruinenrand. Hat das Singen dich nicht längst gebannt?

Refrain: 
Und wer nie an seine Freunde denkt
und auch nie den roten Wein ausschenkt, der soll bleiben, wo er ist!
Draußen weht gewiss ein kalter Wind, doch die Feuer nie erloschen sind,
für uns Sänger wie ihr wisst, für uns Sänger wie ihr wisst.

3. Wer da glaubt er könnt alleine geh`n, wird in dieser Welt sehr leicht verweh`n.

Refrain:
Und wer nie an seine Freunde denkt 
und auch nie den roten Wein ausschenkt, der soll bleiben, wo er ist.
Draußen weht gewiss ein kalter Wind, doch die Feuer nie erloschen sind,
für uns Sänger wie ihr wisst, ja für uns Sänger wie ihr wisst.



Text und Melodie: Erik Martin (Mac).
www.sequoiafarm-kaldenkirchen.de


Nachtrag:

Ich habe zwar bei Youtube Erik Martin benannt und auf die Urheberrechte hingewiesen, aber es hier im Blog (zum 1.Mal) leider vergessen. Deshalb ein ♥-liches Dankeschön an Erik Martin, der mich freundlich auf das Fehlen des Hinweises - wer der Autor dieses Liedes ist - hinwies. 





Samstag, 19. Januar 2013

Ich gehe dann mal...



... komme aber wieder.

Hoffentlich mit den Schuhen an den Füßen. Im verlassenen Dorf findet man an vielen Stellen einzelne Schuhe liegen. Ob die Besucher beim Anblick der Häuser "aus den Latschen gekippt sind"? Ich behalte meine lieber an diesem Wochenende an.

Ich fahre als fränkisches "Kräuterfraala" aus der Arnikastadt Teuschnitz und amtierende Thüringer "Ehren-Olitätenmajestät" mit der amtierenden Thüringer Olitätenmajestät Cornelia Seidel nach Berlin zur "Grünen Woche". Na, das wird sicherlich spannend! Fährt jemand von euch auch nach Berlin zur "Grünen Woche"?

Irgendwie schaffe ich es zeitlich immer noch nicht, euch regelmäßig in den Kommentaren zu antworten oder einen Kommentar in eurem Blog zu hinterlassen. So bin ich immer noch eher ein stiller Leser. Seid aber versichert - ich freue mich von euch zu lesen und über eure Besuche hier.

Ein "♥-liches Willkommen" den neuen Lesern und ein dickes "Dankeschön" den treuen Mitlesern.

Dienstag, 15. Januar 2013

Mausestark! Gelbhalsmaus






Gestatten? Gelbhalsmaus. Auf frischer Tat beim Klauen ertappt. 



Ich gehöre zu den Waldmäusen und wie ihr an meinem Schwanz erkennt zu den Langschwanzmäusen. Apropos Waldmaus. Manche wollen uns voneinander anhand eines Kehlfleckes oder Kehlbandes und einer reinweißen, scharf abgegrenzten Bauchunterseite unterscheiden. Manche sagen, dass die Waldmaus einen kürzeren Schwanz hat und kleiner als ich ist, doch auch das ist individuell verschieden. Vergesst es einfach! 




Die Unterscheidung ist wirklich nur durch eine genetische Untersuchung sicher. Warum also Gelbhalsmaus? Die Fotografin, die mich hier erwischt hat, hat aus meiner Familie schon Jungtiere und vor allem meinen Lebensraum näher betrachtet. Im Gegensatz zur Waldmaus bin ich auch in vielen offenen Bereichen zu finden und etwas vorwitziger. Ich klettere hervorragend und nicht nur in Bäumen. Waldmäuse bleiben mehr versteckt in der Krautschicht.




Ich bin hier gerade auf der Suche nach Nahrungsvorräten, die ich für den Winter bis zu 1 m tief unter der Erde lagere. Ja, man braucht schließlich etwas Ruhe beim Fressen. Ich sehe übrigens nicht nur gut aus, ich schmecke auch sehr lecker - zumindest bin ich bei vielen Tieren auf der Beuteliste und werde dementsprechend selten älter als achtzehn Monate.





Ihr müsst vor mir keine Angst haben, denn ich fresse weder eure Pflanzen an, noch gehe ich an eure Nahrungsvorräte! Meine bevorzugte Mahlzeit besteht aus verschiedensten Samen, Pollen, Nektar, Beeren und Pilze und sehr zur Freude meiner Gartenbesitzerin: Schneckeneier, kleine Schnecken, Raupen und andere Insekten. Hier knuspere ich gerade ein wenig Katzenfutter, was man natürlich nicht erkennen kann, ich bin "Speedy"!




Ich schnappe mir das Futter in Sekunden und springe schnell in die Blumentöpfe. So leicht bin ich nicht zu fotografieren. Es existieren von mir Unmengen an Bildern mit braunen, verwischten Fellstreifen, grauen Schwänzen und NICHTS! Ich war einfach schneller. Habt ihr mich gefunden? Normalerweise bin ich eher im Dunkeln unterwegs, aber in der kalten Jahreszeit muss man auch mal Sonderschichten leisten, wenn das Futter herum liegt.




Euch liebe Grüße, denn ich muss nun wieder weg. Smoky der schwarze Kater ist ständig unterwegs und er ist nicht zu unterschätzen. Seine Pfote steckt er in jedes Loch und ist kaum auszutricksen. Hier hat niemand Angst vor einer Mäuseplage, es regelt sich angeblich alles von selbst. Meine weitläufigen Verwandten die Wühlmäuse und auch die Maulwürfe, betreiben gerade im Garten intensivste Bodenbelüftung. Scheinbar wollen sie sich einschleimen, doch Sympathien kommen mir eindeutig mehr entgegen!
Machts gut!


Montag, 14. Januar 2013

Das verlassene Dorf - Part 3



Das grüne Haus Nr. 2 aus dem verlassenen Dorf. Die offenen Türen und Fenster machen neugierig. Wie die ehemaligen Hausbewohner diese Räume wohl genutzt haben? 
Auf meinen Streifzügen durch das Dorf hatte ich bisher nur wenige Begegnungen mit Tieren, obwohl sie viele Versteckmöglichkeiten hätten. Die Einsamkeit wirkt oftmals spannungsgeladen. Ist dieses Haus nicht Respekt einflößend, trotz der einladenden Farbe und den vielen liebevollen Details? Würdet ihr in diesen Keller gehen? 



Sonntag, 13. Januar 2013

Das verlassene Dorf - Part 2





Heute nur kurz zwei Bilder aus dem verlassenen Dorf. Ich laufe dort sehr oft und gerne spazieren. Das älteste Haus ist von 1847. Eindrucksvoll ist für mich die Verschieferung, die den Häusern ein edles Aussehen aber bei schlechtem Wetter auch einen düsteren Ausdruck verleihen kann. Hier sieht man Haus Nr.2. Jede Seite des Gebäudes hat eine völlig andere Ansicht und so lohnt es sich um das Haus herum zu gehen.




Donnerstag, 10. Januar 2013

Kindermund (4) Von Pfannkuchen und Talsperren





Gestern gab es Jubelgeschrei. Oma buk Pfannkuchen. Man muss wissen, dass die Pfannkuchen/Omeletts einer Oma, die weltallerbesten Pfannkuchen sind. Man hörte die Kinder also bis in das Arbeitszimmer (liegt im Dachboden) hinein: "LEEEECKER!!!! Huuurrraaaaaa Pfannkuchen!" rufen.


Nun ist es aber so, dass ein Pfannkuchen doch einige Zeit in der Pfanne verbringt bis er fertig ist. Die Kleine voller Ungeduld zur Oma: "Oma, mir läuft das Wasser im Mund zusammen! Ich habe schon eine richtige Ködeltalsperre im Mund!"




Man muss wissen, dass die Ködeltalsperre (Trinkwassertalsperre Mauthaus) im Frankenwald der größte Trinkwasserspeicher Bayerns ist und allein die Wasseroberfläche 92 Hektar beträgt. Die Wassermenge, die meiner Kleinen im Mund zusammen lief, würde somit rund 21 Millionen Kubikmeter umfassen!

Guten Appetit!