Montag, 5. November 2012

Spam-Kommentare




Zur Zeit häufen sich bei mir Kommentare, die sich sehr lobenswert über den Blog äußern und dann durch einen Backlink erhoffen, dass man sie zurückverfolgt. Leider sind dies aber keine Blogger, sondern unseriöse Seiten, die Kunden werben möchten. Oftmals sind sie in englischer Sprache verfasst, die man nur unvollständig korrekt übersetzen kann.

So finden sich unter Anbietern von Gartenbedarf und Gartenambiente auch Versicherungen und esoterische Seiten. Telefon- und Computeranbieter wechseln sich mit Partnervermittlungen ab. 

Mit Humor betrachtet könnte man nun meinen, wenn Frau  die Seite anklickt (natürlich können Männer diesen Text in ihrem Gedankenspiel auf ihre Lebenssituation ummünzen), Kunde wird und z.B. Gartengeräte kauft, sie hinterher eine Vielzahl von Versicherungen benötigt. Wer weiß schon, was für Schäden Frau mit den Gerätschaften anrichtet.  Falls noch dazu der Mann das Opfer der unsachgemäßen Handhabung wurde, benötigt Frau sicherlich Telefon und Computer um sich über Partnervermittlungen neu zu orientieren. Diese werden unter Beachtung des Horoskopes und Mondstandes gleich mit verzaubert, denn auch "mächtige Zaubersprüche" und andere esoterischen Seiten verirrten sich schon im Spamordner. Vielleicht nutzt sie als treusorgende Partnerin das Repertoire an medizinischen Links um Erste-Hilfe zu leisten und ihren Mann zu betreuen. Um geistig und körperlich  gelassen altern zu können und um diverses pflegerisches Handling im Bereich unterhalb der Gürtellinie zu gewährleisten,werden zusätzliche Seiten aktiviert,  Falls alles nichts nützt, wird sich Frau allerdings auf die Links besinnen, die sich Reisen, Outdoor und anderen Überlebenskämpfen widmen und flüchten. Spam mach es möglich! *Spaß beendet*

Von Spamkommentaren sind hauptsächlich ältere Posts betroffen. Ich habe also die Einstellungsoption gewählt, dass ich bei Posts, die älter als eine Woche sind, die Kommentare erst nach Überprüfung freischalte. Bitte klickt -wenn ihr solche Links in den Kommentaren findet- diese nicht an, denn es können dadurch manchmal Zugriffe auf eurem Computer stattfinden! Aufpassen müssen aber auch Blogger, die gerne ihre Blogadresse unter dem Kommentar setzen. Diese rutschen schnell in den Spamfilter! Blogger können zudem durch Klick auf ihren Namen zum Blog zurückverfolgt werden und haben dies doch normalerweise nicht nötig. Kommt bei mir eigentlich noch eine Sicherheitsabfrage? Diese Captchas finde ich total schrecklich. Kommentiere ich bei anderen muss ich manchmal dreimal die Zahlen- und Buchstabenkombination eingeben um einmal den Kommentar absenden zu können, weil ich die Zahlen und Buchstaben nicht erkenne. Wie regelt ihr das?

P.S. Im letzten Post schrieb ich über die Abstimmung für unseren KiGa bis zum 30.November. Leider scheint der Server dort öfters überlastet zu sein, denn manchmal bleibt die Seite grau und man kann nicht abstimmen. Einige Zeit später kann man dann wieder voten. 



Dienstag, 30. Oktober 2012

Würdet ihr uns unterstützen?



Das neugebaute Wickingerspielschiff

Heute mal ein ganz anderer Bereich, der mir aber am Herzen liegt und bei dem ich um Hilfe und eure Stimme bitten würde.

Spielhaus mit Puppenküche und Inneneinrichtung


Wir sind nur ein kleines Dorf mit knapp 400 Einwohnern. In Wickendorf haben wir einen Kindergarten, der, wie so viele andere kleine KiGas, schon längst geschlossen werden sollte.


Kuscheln über dem Bachlauf des Wasserspielplatzes

Da aber der Kindergarten durch jahrzehntelange qualitätvolle Arbeit überzeugte und das gesamte Kindergartenteam durch die Jahre ein Teil der Dorfgemeinschaft wurde, setzten sich die Bewohner für sie ein. Sie stellten sich hinter "ihren" Kindergarten, gründeten den Verein "Wickie e.V." und retteten dadurch den Kindergarten.


Garage für die Spielfahrzeuge und Spielgeräte

Die Vereine veranstalteten Aktionen zu Gunsten des Kindergartens, Jugendliche waren aktiv und auf die Senioren konnte man immer zählen. Man half dem Kindergarten mit Körpereinsatz und Engagement und Spenden, so wie man eben in der Lage war.

Barfuß- oder Sinnespfad

Alle Jahre haben Eltern sich etwas einfallen lassen, um den Kindern ein schönes Umfeld zu erschaffen. Das, was ihr hier auf den Bildern seht, ist von Elternhand in ihrer Freizeit erschaffen worden!

Balancierstange mit Hochbeet im Hintergrund

Dieses Jahr machte man beim Wettbewerb „Packen wir’s an –Deutschlands große Kindergarten-Verschönerung 2012“ mit und gewann den OBI-Gutschein. 

Strickleiter zum Entern des Schiffes


Mit der Gewinnsumme baute man nun ein Wickingerschiff in dem man viele Spielmöglichkeiten hat (Rutsche, Tunnel, Sitz- und Klettergelegenheiten, Seilzug, Steuerrad,...), renovierte das Spielhaus (mit Puppenküche) passend zum Thema "Wickie" und baute das Garagenhäuschen für die Fahrzeuge und Spielgeräte. 


Hoch hinauf am Kletternetz

Nun kann man aktuell aus den 55 Gewinnern das beste Projekt auswählen. Schade ist, man kann zwar drei Stimmen vergeben, aber nur eine Stimme für ein Projekt. Wir haben aber ein Problem...

Fahrzeuge fahren auf den gepflasterten Wegen prima

Ihr könnt euch sicherlich vorstellen, dass ein Großteil unseres Dorfes altersbedingt keinen Internetzugang besitzt. Wir sind also den größeren Kindergärten mit der Stimmanzahl deutlich unterlegen, obwohl viele Vereinsmitglieder (mit Internetanschluss) schon ihre Stimme abgegeben haben. 


Wir bleiben aktiv!



Warum wäre der Sieg wichtig?

Der Gewinn wäre ein Besuch in München zur Geburtstagsparty von "Selbst ist der Mann" mit der Bundesfamilienministerin Dr. Kristina Schröder. Die Kindergartenkinder würden gerne den Besuch nutzen. Nicht nur um zu feiern, sondern um die Chance zu haben, ihr Anliegen (mehr staatliche Unterstützung kleiner Dorfkindergärten) vorzubringen und auf die bestehenden Probleme hinweisen zu können. Denn die Probleme auf dem Land sind den Politikern oftmals fremd, da sie selber oft großstadtnah leben.


Lasst uns nicht hängen!

Falls euch hier die Bilder überzeugt haben, dass unser, von den Eltern und fleißigen Mithelfern gestalteter Kindergarten, eine Chance verdient hat, dann würde ich mich freuen, wenn ihr uns eure Stimme für unser Wikingerschiff HIER geben könntet und andere vielleicht darauf aufmerksam macht. Die Aktion geht noch bis zum 30. November.

Wasserspielplatz mit Pumpe,Holzelementen und Matschbereich

Vielen lieben Dank an alle, die uns helfen!

Klangspiel - Hölzer







Sonntag, 28. Oktober 2012

Wuchtbrummel - ein Igel erobert die Welt





Darf ich vorstellen? Das ist Wuchtbrummel, ein Herzeroberer und mit Abstand der vorwitzigste und verschmusteste Igel den ich bisher je zur Pflege hatte. Ein sofort sichtbares Erkennungszeichen ist sein weißes Nasenloch. 



Wuchtbrummel ist mit seinem Gewicht von 150 g an vierter Stelle meiner neun feuchtnasigen Igelbaby-Stachelbande gewesen. Er stand also im Pflegeprotokoll an vierter Stelle, bekam seine rosa Markierung vorne und wurde als Rovo Nr.4 in die "Bestandsliste" eingetragen. Der Pflegeaufwand ist nicht gerade wenig und ich komme kaum zum Schreiben, aber so nach und nach werde ich hier noch die Erlebnisse und Bilder der Igel einfügen. Ihr findet alle Igelposts HIER.



Was bei Wuchtbrummel sich sehr bald herauskristallisierte - er hatte weniger Angst als seine Geschwister. Ich betrat den Vorraum und schwupps, trippelten die kleinen Stachelkugeln im Eiltempo zur nächst gelegenen Schachtel oder ins Igelhaus. Liefen unter- und übereinander und verstopften den Eingang, weil sie sich zu zweit gleichzeitig hinein zwängten. Nur einer nicht - Wuchtbrummel! Er lief ein Stück, blieb stehen und drehte sich um. Kam ich näher, wurde sich eingerollt. Dabei schaute schon einen kurzen Moment später eine schnüffelnd zitternde Schnauze heraus und mich kleine, glänzende, schwarze Knopfaugen an. Versuchte ich ihn dann hoch zu heben, puffte und fauchte er wie ein Altigel und machte richtig hohe Bocksprünge wie ein kleiner Springball.




Er kapierte sehr schnell, dass ich der Futterlieferant bin und er sich die besten Happen schnappen kann, wenn er als Erstes bei mir ankommt. Der kleine Stachelpelz wurde lange von Stacheline gesäugt und kuschelt selbst jetzt noch viel mit seinen Geschwistern. Irgendwann fing es an und ich musste beim Säubern des Geheges aufpassen, weil er mir Schritt für Schritt hinterher lief.




Stacheline habe ich am 21.Oktober frei gelassen. Die Kleinen waren schwer genug und Stacheline musste die Zeit bekommen, um sich noch ein trockenes Winterquartier suchen und auspolstern zu können. Es ist mir richtig  schwer gefallen, aber für Sentimentalität ist kein Platz, wenn es um das Wohl des Tieres geht. Auch wenn sie noch mit ihren Kindern gerne im Igelhaus lag, sie in Gefangenschaft zu überwintern, wäre nicht artgerecht gewesen. Normalerweise hätte sie in der freien Natur, ihre Kinder schon längst verlassen, weil das Futter draußen knapper wird und sich jeder Igel  selbst um seine Fettschicht kümmern muss. Die Kleinen kuscheln weiterhin miteinander, aber mein Wuchtbrummel sucht seitdem noch mehr den Kontakt zu mir. Bei meiner Familie benimmt er sich normal und verzieht sich in die Kiste.





Wisst ihr, was total neu für mich war? Dass Igel weiße Pfoten haben können. Alle meine vorherigen Pflegeigel hatten dunkle Fußsohlen, diesmal haben manche Igel einen weißen Fußballen, oder nur weiße Krallen. Im Igelforum klärte man mich auf, dass dies wie ein individueller Fingerabdruck gesehen werden kann. Manche haben rosa, andere beige oder weiße und wieder andere einfach braune Füße. Es kann nur eine Zehe andersfarbig sein oder ein Ballen, eventuell auch nur die Krallen. 




Wuchtbrummel hat an den Vorderpfoten zwei weiße Fußsohlen, helle Zehenballen und je drei weiße Krallen.   Ist er nicht hübsch? Außerdem liebt er es, an der Stirn gestreichelt und hinter den Ohren gegrault zu werden.




Das Schmusen einfordernde Wesen ist für mich genauso neu. Dass er mir hinterherläuft beim Reinigen, schrieb ich schon, aber er wird richtig aufdringlich, sobald ich mich hinsetze.Wenn ich meine "Pflegerunde" vorbereite, läuft mir der kleine Stachelritter schon entgegen und schnüffelt mir das Bein hoch. Er reckt sich und macht sich groß. Bis ich die Protokollblätter, Waage, Schüssel, Futtertopf und Schüsseln soweit habe, sitzt er auf meinem Fuß!
Reagiere ich nicht angemessen mit einer kleinen Streicheleinheit hinter den Ohren, fängt er an und knabbert am Schuhriemen. Er zieht und zerrt daran. Gut, man könnte denken, es ist ein neuer Geruch und muss deshalb untersucht werden. So dachte ich am Anfang auch und ließ ihn gewähren. 




Einmal biss er mir dann aber in die Fußzehe und ich quietschte erschrocken auf. Er honorierte den Quietscher mit kurzem Zusammenzucken und  richtete sich auf, um am Hosenbein hoch zu klettern. Als ich meine Hand hin hielt (eigentlich um ihn abzuwehren), kletterte er sofort hinauf und ließ sich streicheln. Seither hat er die Angewohnheit, mir eine gewisse Schonfrist zu gewähren. Beachte ich ihn aber nicht oder wiege seine Geschwister zuerst, beißt er mir in den Schuh, bis ich ihn hochnehme. Bei anderen Schuhen funktioniert dies auch und gehe ich mit Strümpfen dann hängt er mir am Socken. Streichle ich ihn zuerst, dann habe ich Ruhe beim Säubern. Er läuft mir zwar nach, aber er versucht nicht ständig auf den Fuß zu sitzen.
Nehme ich ihn auf den Arm, legt er sich in die Armbeuge und streckt die Beine links und rechts vom Arm herunter. Er möchte dann von der Nasenspitze bis zum Schwanz gestreichelt werden. Mit der ganzen Hand und nicht zu leicht, sondern "spürbar". Er genießt die Ganzkörpermassage, schließt manchmal dabei die Augen und verlagert nur ein wenig das Gewicht, damit er überall gleichmäßig "behandelt" wird. Wenn er sein Beine dann hoch zieht und richtig auf dem Arm sitzt, reibt er mit seiner Schnauze an meiner Hand. Es gibt dann noch ein Kraulen hinter den Ohren und an den Flanken. 



Das ist der Moment in dem ich ihn auf den Boden setze. War es ausgiebig genug, geht er gemütlich durch das Gehege und beschäftigt sich mit den Zeitungen und wartet auf das Futter. Wenn nicht, geht er mir wieder an den Fuß. Ihn auszuwildern wird mir schwer fallen, aber ich hoffe darauf, dass ihn der Garten gefällt und er nicht allzu weit abwandert.

Übrigens könnte ich mir gut vorstellen, Werbung für Umzugskartons mit den Igeln zu machen. Passende Slogans hätte ich schon. Ich habe mir wirklich schon überlegt, ob ich mal anfrage. Ich hätte gerne als Gegenleistung für Werbefotos und Slogan die Übernahme der Materialkosten für die Igelhäuser und dann bitte noch einen Schwung Umzugskartons gratis, für die nächste Igelsaison.*lach* 
Apropos Futter...




Alle Igelkinder riechen es, wenn ich mit meinem Topf voller Futter ankomme. Sie sind verfressen! Immerhin futtern sie in einer Nacht mittlerweile eine Mischung von 500 g angebratenen Rinderhack, drei Eiern, eine Dose Feuchtfutter mit Haferflocken und Igelspezialfutter und eine Schüssel Katzentrockenfutter. Hähnchenklein gibt es alle 3-4 Tage eine komplette Packung zusätzlich zum Knabbern. Der Geruch, der durch den Vorraum zieht, lockt alle  Stachelkugeln aus den Kisten. Sie recken die Nasen und schnuppern, nur Wuchtbrummel gibt sich damit nicht zufrieden. Geht es mal nicht schnell genug mit der Fütterung, bedient er sich schon mal selbst - direkt aus dem Topf. 

Tja, und dann guckt er wieder gaaanz unschuldig...









Mittwoch, 24. Oktober 2012

Kleiner, großer Drache





Na, so groß war er eigentlich nicht. Bergmolche suchen momentan im Garten ihre Winterverstecke auf und so fand ich das nur 3 cm große Exemplar beim Unkraut jäten. Wenn der Kleine mal ausgewachsen ist, wird er so ca zehn cm lang sein.
In meinen zwei Gartenteichen tummeln sich Faden- und Bergmolche und ich freue mich, dass die Population immer stärker wird. Die Teiche sind direkt nebeneinander und es ist erstaunlich, wie schlau doch die Molche ihren Fortbestand sichern.
Im kleinerer Teich sind keine Fische und dafür viel Bewuchs. Dort legen die Molche ihre Eier ab. Das können bei Bergmolchen bis zu 250 Stück sein, die sie einzeln an Wasserpflanzen anbringen. Im großen Teich findet sicherheitshalber auch noch eine kleinere Eiablage statt. Molche fressen nur tierische Nahrung (Frosch-Kaulquappen auch Algen) und zur Not sogar ihre Geschwister. Wenn die Molche ihre Eier abgelegt haben, sind sie vermehrt im großen Teich und fressen dort nicht nur Stechmückenlarven sondern auch Frosch- und Krötenlaich. Die Bitterlinge und Elritzen scheinen sie nicht weiter zu stören.

Den Molch nannte man früher gern Molle oder Mollwurm und wurde auch als Wassersalamander bezeichnet. Das ist auch in der jetzigen Zeit richtig! Der lat. Name der die Gattung bezeichnet ist "Triturus". "Triton" kommt aus der griechischen Mythlogie und war der Name des Sohnes Poseidons - der Meeresgott. "Ura" bedeutet Schwanz.
Ein Bekannter von mir meinte mal lachend, dass dies der Grund sei, warum Männer zum Urologen müssten und nicht zum "Männerarzt". Das stimmt allerdings nicht, denn Urloge kommt vom griechischen "Ouron"-Urin. Dies nur mal nebenbei.
Zurück zum Molch. Salamander ist also ein Synonym für Schwanzlurche. Jeder Molch ist ein Salamander! Das gilt aber nicht umgekehrt. Ein Salamander kann kein Molch sein!



Jetzt im Herbst und auf den Winter zugehend, tragen die Molche ihre "Landtracht". Die Tarnung wirkt gut, denn auf dem Boden erkennt man kaum einen wandernden Molch. Die Farben sind stumpf  und mattfarben. Es ist eine dunkle Mischung aus blauschwarz und tiefbraun. Der ungefleckte orange Bauch der Bergmolche bleibt orange, ist aber auch verblasst und weniger leuchtorange.
Im Frühling allerdings, verstärkt sich das Blau und zeigt verschiedenste Nuancen, an den Seiten sieht man auffällige Fleckenmuster. Jeder Molch hat seine individuelle Färbung. Der Schwanz sieht kräftiger aus und der Bauch leuchtet auffallend von hellorange bis zu einem fast rotorange. Vor allem in den Abendstunden ist es spannend Molche auf der Jagd am Gartenteich zu beobachten. 
Nach der Laichzeit wird es dann ruhiger am Teich und auch die Farben verblassen. Ich freue mich über diese Art der Gäste in meinen Garten und finde es merkwürdig, dass man solch faszinierenden Tieren nicht mehr Aufmerksamkeit schenkt und Lebensräume schafft.




Laut Bechstein war der Salamander (Erdsalamander) und auch der Molch (Wassersalamander) im Volksglaube ein Hausgeist, der einerseits geachtet aber auch gefürchtet war. Es sollte ein Seelentier sein mit teuflischen Kräften. Einen Tattermann (Tattergreis = zittriger Mann) gab man den Namen Salamander und bezog sich darauf, dass die Salamander aus den züngelnden, zittrigen Feuersflammen entsprängen. Tattermänner könnten zudem dämonische Personen sein und dieses "Dämonische" bezog man dann auf das Tier. Auch kleinwüchsige Menschen wurden als Salamander bezeichnet. Der Hintergrund war leider, dass man dachte, kleinwüchsige Menschen hätten böse Kräfte in sich oder wären vom Bösen erschaffen worden.

Plinius schrieb schon in der Antike davon, dass der Salamander kleine Feuer mit Hilfe seines Sekretes löschen könne und Dioskurides äußerte dazu Zweifel, war der Meinung das Tier hätte Widerstandskraft gegen das Feuer. In Honig eingelegt sollten alle Schwanzlurche das Liebesfeuer stärken. Ein "geriebener Salamander" war übrigens früher bei den Burschenschaften keine Tierquälerei, sondern man rieb den Bierkrug auf dem Tisch und stieß danach miteinander an. Interessant ist, dass ein Feuerhaken die Bezeichnung Salamander trägt.

Der Aberglaube diesen harmlosen kleinen Tieren gegenüber, war sehr ausufernd und man kann viele unglaubliche Geschichten darüber lesen. Eine eher unbekannte Sage handelt aber auch von etwas Positiven:




Den Seinen gibt`s der Herr im Schlaf
(mündliche Sage aus Steina)


Es war einmal ein fauler Knecht, der den ganzen Tag im Bett lag, wenn die anderen Knechte schon längst ihre Arbeiten verrichteten. Die Knechte waren darüber erbost und so kam es gelegen, dass sie auf den Weg zum Feld einen eisernen Topf fanden.
Als sie hinein schauten, sahen sie bis oben hin ein großes Gewimmel an Molchen. Da nahmen sie hämisch grinsend den Topf, kehrten zurück auf den Hof und steckten ihn dem Schlafenden ins Bett. Sie dachten, dass die feuchtkalten Molche den faulen Knecht schon aus dem Bett treiben würden. Doch da irrten sie.
Als sie von ihrer Arbeit nach Hause kamen, lag dieser immer noch im Bett und rief ihnen entgegen: "Den Seinen gibt`s der Herr im Schlaf!" Die Knechte trauten ihren Augen kaum...
Der Topf mit den Molchen ward zu puren Gold geworden.



Donnerstag, 18. Oktober 2012

Da mach ich mit!




Das nenne ich eine gute Idee! Eine Aktion für das nächste Jahr, die ich gerne unterstützen möchte und worüber ich mich sehr freue. Vor einigen Tagen habe ich den Blog von Wildbirds&Bees kennengelernt und war positiv überrascht von den vielfältigen informativen Berichten. Die Autoren engagieren sich für Umwelt- und Tierschutz und man findet viele Ideen und Möglichkeiten, auch als "kleiner Mann/Frau" dies zu Hause umzusetzen. 


Die ersten Schwalbenkinder an unserem Haus

Wer mich kennt weiß, dass mich "Shopping-Touren" absolut abschrecken und ich mir statt neuer Kleidung lieber etwas für den Garten oder Lesestoff kaufe. Zum Friseur muss ich auch nicht, die Haare gehen mir bis unter die Ellbogen und schneide ich mir selber. Irgendwie hat halt so jeder Mensch seine Schrullen. Eine meiner Schrullen könnte ich nun im nächsten Jahr ausleben und mich daran in den nächsten Jahren erfreuen.


Ich möchte mich an Folgendem beteiligen:

Aktion Schwalbe 2013

Junge Schwalben auf Nistplatzsuche


Bei dieser Aktion werden Menschen gesucht, die an ihrem Haus/Scheune,... Nisthilfen anbringen würden um Schwalben zu unterstützen. Man sollte mindestens drei Nester anbringen können. Die Anforderungen die das Gebäude haben sollte (und natürlich alle weiteren Informationen), findet ihr, wenn ihr den im weißen Rahmen stehenden Link anklickt. Ich müsste auch ein Kontrolltagebuch führen, aber das sehe ich als kein Problem an, da ich seit Jahren auf die "Heimkehrer" achte und dazu gehören nicht nur die Schwalben. Das ein oder andere Geschehen und Treiben an den Nestern käme sicherlich mit Bildern hier auch im Blog an.

Interessant finde ich, dass man auch eine Fremdbesiedlung tolerieren darf/soll, da die Auswirkungen beobachtet werden und für die Auswertungen mit eine Rolle spielen. 




Wenn ihr die Bilder anschaut, könnt ihr sehen, dass bei mir die Schwalben schon ihre kleinen Dreckbatzen ans Haus geklebt haben um zu sehen, ob es hält. Wir wünschen uns seit Jahren Schwalben am Haus und haben auch an der Ostseite des Hauses Schwalbennester angebracht. Die wurden aber von den Schwalben ignoriert und im Gegenzug die Westseite verstärkt angeflogen. Dort haben sie es allerdings erst einmal geschafft, ein Nest zu bauen und darin erfolgreich Junge aufgezogen. Leider kamen dann die Spatzen und zwängten sich im Frühling ins Nest hinein bis es abstürzte. 
Apropos Dreck... Es schimpfen so viele über den Dreck und sie haben auch recht, man sieht wo die Schwalben wohnen! Was mich nur verwundert... Warum achten viele Menschen so penibel genau auf eine saubere Außenfassade ihres Hauses? Angst vor dem Urteil anderer anderer Menschen? Achten diese Menschen auch so penibel auf ihr "reines Gewissen" und einer "sauberen Weste" im zwischenmenschlichen Bereich? Falls es Leute geben sollte, die meinen Charakter am Zustand der Hausfassade und der Ordnung im Garten festmachen - sie wären mir zu oberflächlich, denn sie schauen nur auf Äußerlichkeiten und verstehen nicht den tieferen Sinn der hinter allem steht.  Zudem ist das Zerstören von Nestern keine Bagatelle sondern eine richtige Straftat (rechtliche Lage, Schwalbenschutzgesetz).






Wenn ich bei der Aktion "Schwalben 2013" mitmachen darf, wäre ich begeistert, denn Wildbirds&Bees stellen noch andere Nisthilfen her und beraten gerne, wie man weiteren Tierarten Wohnraum zur Verfügung stellen kann. Wusstet ihr, dass schon allein eine Schwalbenfamilie an ihre Brut mehr als ein Kilo Insekten verfüttert? Falls man dann noch Fledermäuse beherbergt, bleibt man von Stechmücken komplett verschont. Das ist doch eine Option oder? 




Unten könnt ihr  sehen, wie die Schwalben alljährlich unser Haus anfliegen. Ich mag das Gezwitscher und die flinke Geschäftigkeit. Das etwas störende Geräusch kommt von der Kamera, die ständig versuchte, sich scharf zu stellen. Was haltet ihr von Schwalben? Würdet ihr ihnen einen Platz reservieren? Spricht nur der Dreck dagegen oder gibt es noch andere Gründe? Mancherorts erzählt man sich, Schwalben bringen am Haus Glück und Mauersegler dagegen Unglück. Gibt es in eurer Region darüber Sagen oder Mythen?
Na, vielleicht habe ich Glück und bald die gewünschte Schwalbenkolonie am Haus (für Mauersegler ist auch schon Platz eingeräumt) und dann können die Leute nicht mehr sagen: "Die hat doch `ne Meise!" Nein! Ich hab dann gleich einen ganzen Vogelschwarm kreisen (die ihre Nester nicht in meinen Haaren bauen sondern am Haus)! 







Schwalben

Schwalben, durch den Abend treibend,
leise rufend, hin und wieder,
kurze rasche Bogen schreibend,
goldne Schimmer im Gefieder -.




Oh, wie möcht' ich dir sie zeigen,
diese sonnenroten Rücken!
Und der götterleichte Reigen
müsste dich wie mich entzücken.

Christian Morgenstern