Sonntag, 23. März 2014

Endlich ist er wieder da!





Wie habe ich ihn vermisst! Er scheint sich darüber aber nur zu amüsieren. Seht ihr auch den freundlichen Gesichtsausdruck? Ein Klick auf das Bild vergrößert dieses.
In den vergangenen Tagen habe ich langsam angefangen mir Sorgen zu machen. Im letzten Jahr sah ich ihn schon am 19. Februar über unser Dorf fliegen und am 26. März konnte ich ihn zum ersten Mal fotografieren. Man muss dazu sagen, es lag noch lange Schnee und die Bäche waren zum Teil zugefroren. Ich habe viel Respekt vor dem Vogel, der diesen und vielen anderen Widrigkeiten trotzt und im Frankenwald ein gutes Zuhause gefunden hat.



Dieses Jahr lag wenig Schnee. An so einem warmen Winter kann ich mich überhaupt nicht erinnern. Im März tagelang schönes Wetter. Man merkt es leider auch an den Waldbächen, die im Moment kaum Wasser führen. Trotz des Wetters, hält mein Igel weiterhin Winterschlaf, die Falken sind noch nicht am Haus und vom Schwarzstorch war bisher im Dorf nichts zu sehen.



Heute war es so weit, er hat mich natürlich wieder viel eher bemerkt. Schwarzstörche haben ein erstaunlich gutes Gedächtnis. Einbildung? Nein, ich denke eher nicht. Wenn ich mit unserem Hund unterwegs bin, sehe ich meist farblich aus wie ein "Dreckbatzen". Also nix mit feiner Sonntagskleidung oder sportlich wirkenden Klamotten! Bevorzugter Kleidungsstil sind meine ältesten (meist braunen) Hosen und eine braune Allwetterjacke mit ungefähr tausend Taschen. Im Sommer trage ich oft khakifarbene T-Shirts. Bei schlechtem Wetter sitzt auf dem Kopf ein braunes Käppi. Regenschirme finde ich zu jeder Zeit grausam. Allerdings trage ich auch keine Frisur, sondern nur Haare und da ist es nicht schlimm, wenn die zerzaust vom Wind und Regen sind. Warum die Erklärung?



Laufe ich in meinen abgetragenen Klamotten mit Poldi die altbekannten Wege ab und begegne den Schwarzstorch oder andere Tiere, wirken sie meist ruhig und entspannt. Trage ich eine andere Jacke oder ein anderes Shirt, sind sie unruhiger "auf dem Sprung" und beobachten mich gespannt. Habe ich mal Begleitung, bleiben die Tiere meistens im Verborgenen oder man sieht sie nur noch davon eilen. Das ist auch ein Grund, warum ich auf meinen Streifzügen meist alleine unterwegs bin und auf "unterhaltsame" Begleitung sehr gerne verzichte. Der Schwarzstorch reagiert auf Veränderungen mit vermehrter Achtsamkeit. Auf dem Bild oben seht ihr den Storch etwas dunkel als Schattenriss. Unten habe ich das Bild aufgehellt. Seht ihr den aufmerksamen Blick? Was für ein prachtvoller Vogel!



Wie wünsche ich ihm - nach dem traurigen letzten Jahr - viel Erfolg im Brutgeschäft! Er ist unbeschadet wieder zurück und auch das ist keine Selbstverständlichkeit. Nun bin ich aber erst einmal beruhigter und hoffe, auch ihr habt heute ein schönes Sonntagserlebnis!









Sonntag, 16. März 2014

Naturphänomen - Vollmond mit Aureole und Korona


Vollmond mit Hof und rötlichem Ring



Gestern Nacht war wieder einmal ein Naturphänomen sichtbar. Was mir so gut gefiel war, dass man verschiedenste Veränderungen sehen konnte. Zwischendurch sah man den Mond so:

klarer Vollmond


Ein klarer Vollmond leuchtete die Wiesen und Felder aus. Dann zeigten sich über einen langen Zeitraum hinweg verschiedenste Formen von Mondkränzen, bzw. der Mondkorona. Über den Unterschied eines Mondhalos und einer Mondkorona und anderes Wissenswertes  habe ich hier schon einmal geschrieben. Vor nicht langer Zeit zeigte ich euch eine Sonnenkorona. Mondphänomene sieht man besser und häufiger, weil man diese - ohne einen Augenschaden zu erleiden - leicht beobachten kann. Zudem überstrahlt die Korona den Mond und dadurch sieht man dann die Mondscheibe unscharf.  Die Leuchtkraft der Sonne ist meist stärker als die der Korona und somit fällt eine Sonnenkorona kaum auf.



Wie bei der Sonnekorona geht es hier um eine Beugung des Lichtes. Erkennen kann man das an dem hellen Hof innen, der von einem dunklen rötlichen Kranz begrenzt wird. Bei Halos bricht sich das Licht an Eiskristallen, bei Koronas oder Aureolen wird das Licht an Wassertröpfchen umgelenkt.




Der Astronom Joseph von Fraunhofer  machte sich schon vor fast 200 Jahren darüber seine Gedanken. Als Sohn eines Glasmeisters, hat er auch dort ursprünglich gearbeitet. Er wollte eigentlich Spiegelmacher erlernen, aber das Haus seines Meisters stürzte ein. Durch die damalige Unterstützung vom Geheimen Rat Utzschneider konnte er daraufhin die Sonntagsschule besuchen und bekam Zugang zu Fachliteratur im Bereich Optik. Seine Leidenschaft war erwacht. Fraunhofer vermutete, dass es an der Erdatmosphäre liegt, wenn Ringe um den Mond erscheinen. Vielleicht half ihn auch die alte Bauernregel auf die Sprünge:

Ist der Ring nahe Sonne oder Mond, uns der Regen noch verschont,
ist der Ring aber weit, hat er Regen im Geleit.


Den Lichtstrahl kann ich mir leider nicht erklären.

Er machte mit Glaskügelchen Experimente. Sie funktionieren wie Wassertröpfchen, wenn Licht auf sie einfällt. Deshalb legte er sie auf Glas, ließ eine Lichtquelle diese beleuchten und konnte tatsächlich einen Regenbogen beobachten. Wir können das auch entdecken, wenn wir im Winter durch die beschlagenen Autoscheiben zu einer Straßenlampe blicken. In "Theorie der Höfe, Nebensonnen und verwandter Phänomene" schrieb er 1825, dass man umso größere Ringe sehen kann, je kleiner die Glaskugeln sind.




Er wusste auch, dass - wenn Dunsttröpfchen mit  starken Unterschieden im Durchmesser vorhanden sind - die Wellenlängen des Lichtes vermischt werden und dadurch ein weißer Hof um den Mond entsteht. Sehen kann man diese Erscheinungen auch bei Vorhandensein von Altostratus-Wolken (die dünnen, durchscheinenden Wolken oder bei starkem Pollenflug.

So bin ich weit nach Mitternacht wieder einmal draußen unterwegs gewesen und noch etwas über die Felder spazieren gegangen. Diese wache Stille in der Natur, die genussvolle Einsamkeit in der Ruhe der Nacht, geht mir jedes Mal aufs Neue unter die Haut. Ich schaue von der Anhöhe auf unser Dorf hinab. Alles so still...
Manchmal wäre es schön, wenn man diese Momente mit jemanden teilen könnte. 






Donnerstag, 13. März 2014

Dekorationsidee - Blumenstuhl oder ein Stuhl für Hauswurz




Er steht nun wieder draußen - allerdings wurde er noch an eine andere Stelle platziert. Sonst eher mit kleineren Topfpflanzen bestückt und für die bessere Optik mit Heu, Moos oder Stroh ausgepolstert, habe ich nun den Stuhl mit Dachwurz & Co bepflanzt. Kein romantischer weiß-grauer Shabby-Chic (der mir bei anderen wirklich gut gefällt) sondern lustig, frech, bunt verspielt und mir allein durch den Anblick gute Laune bringend.



Wenn meine Haare etwas weißer sind und die Runzeln im Gesicht deutlich sichtbar bleiben.
Wenn die Kinder den Baum lieber von unten betrachten als von oben (das kann allerdings dauern, mich selbst reizen manche Bäume immer noch zum Klettern). 
Wenn die Gefahr der scharf geschossenen Bälle und der alles unter Wasser setzenden  Experimente vorbei ist.



Wenn die liebenswerten Hilfsaktionen auch Hilfen sind und nicht so enden:
"Mama, ich habe für dich das Unkraut gerupft!"
"Super! Toll! Danke! Wo denn eigentlich?"
"Na, im Gemüsebeet! Guck doch mal!"
Unheil ahnend: "Aber da hab ich doch gestern...!"
"Ja, aber du hast doch nicht alles geschafft ..."
"Das was noch drin war, waren eigentlich Gemüsepflanzen und kein Unkraut!"
"Oooh, das konnte ich doch nicht wissen, du isst ja auch das Unkraut auf."



Wenn der Hund und die Katze nicht mehr ihre freudige Erregung durch diverse Sprünge und hingebungsvollen Wälzaktionen  mitten durch und in den frisch angelegten Beete zeigen, DANN, ja dann kann es sein, dass bei uns der Garten auch mal gediegen und "gut" bewachsen aussehen wird. Doch im Haus und im Garten wird gelebt und so sieht es halt auch aus. Bunt und oftmals chaotisch wie ein Flickenteppich.



Damit der Stuhl etwas länger hält, habe ich die Pflanzkiste mit Teichfolie ausgelegt. Als Drainage schüttete ich kurzerhand etwas Kies, als luftigen Wasserspeicher noch ökologisch unbedenkliches Katzenstreu hinein und füllte es mit sandiger Erde auf. Ein paar verschiedene Sempervivumarten wurden von der Steinmauer entnommen und auch ein paar Blumenzwiebeln hinein gesteckt. Schnell, einfach und pflegeleicht.



Die Deko ist etwas karg, aber das macht - finde ich - der Blumenstuhl wieder wett. Den Stuhl (und auf Wunsch viele andere wunderschöne Dinge) hat mir eine liebgewonnene Bekannte (Martina Hertel vom "Das Gartenhaus") übrigens schon vor 10 Jahren hergestellt. Ich denke, der Stuhl hat sich wirklich gut gehalten. Da und dort hat er zwar etwas Farbe verloren, aber er ist robust. Er bleibt nun erst einmal auf dem Balkon stehen. Dort ist er geschützter vom Wetter und diversen Aktionen der Kinder. Moment mal...die Meise... die wird doch nicht...gg






Dienstag, 11. März 2014

Fensterdekoration mit Blick in den Garten




Heute mal ein Südblick durch das Küchenfenster in den Garten. Im Hintergrund seht ihr das Spielhaus unserer Kinder. Es ist doppelstöckig und auf der Rückseite klettern die Kinder in den Baum hoch. Im Vordergrund ist die Frühlingsdekoration des Fensters zu sehen. Kinder können diese Blumen und Hasen sehr schnell basteln und da alles doppelseitig ist, sieht es von außen, wie auch von innen (meiner Meinung nach) recht freundlich aus.




Die Kinder werden im Laufe der Osterzeit sicherlich noch mehr bunte Eier malen und ins Gras kleben oder die Dekoration auf das Fensterbrett erweitern. Hier sieht man im Hintergrund unseren Hausbaum - eine Buche. Sie trägt immer noch zum Teil das alte Laub.
Unten kann man im Hintergrund einen kleinen Teil des Gemüsegartens erkennen. Noch ist alles kahl, aber das ändert sich schnell. Bei den gebastelten Hasen kann man selber entscheiden, ob man die Ohren stehen lassen möchte oder ob sie eher anliegen. Das Lamm lässt solche Spielereien weniger zu. Dieses Jahr passt zumindest auch das Wetter. Letztes Jahr zu Ostern war die grüne Fensterdeko und der weiße Schnee im Garten etwas seltsam anzusehen.





Sonntag, 9. März 2014

Recycling - Anzuchtgefäße mit Dochtsystem aus Einwegflaschen (PET-Flaschen)






Selten, aber doch so ab und an, verirrten sich auch in unserem Haushalt Einwegflaschen. Ungeliebt landeten sie wieder im Abfallsystem. Irgendwann allerdings machte ich aus der Not eine Tugend und zwar in dem Moment, als ich sie zu Anzuchtgefäße mit Dochsystem umwandelte.

Durch die Dochtwirkung bleibt die Erde feucht genug - ohne zu vernässen - und man sieht genau, wann Wasser nachgefüllt werden muss. Zudem kann man erkennen, wann die Erde durchwurzelt ist. Ich denke, für den ein oder anderen von euch ist diese Möglichkeit  der Vorkultur vielleicht auch interessant.


Was man braucht? Als erstes leere Plastikflaschen. Gut geeignet sind die  2 l Flaschen, da die Sämlinge optimalen Platz bekommen, aber ich habe auch schon 0,5 l Flaschen verarbeitet. 


Man schneidet die Flasche auseinander. Am oberen Flaschenhals, vorzugsweise an der breitesten Stelle. Dann kürzt man das untere Ende ein, so dass der Flaschenhals gut im unteren Teil stecken bleiben kann, aber nicht den Boden berührt. Je nach Größe der unteren Hälfte ergibt es einen größeren oder kleineren Wasserspeicher.





Für den Docht braucht man noch im Schraubverschluss ein Loch. Ich bevorzuge es, die Öffnung einzubrennen. Man kann einen Nagel mit dem Feuerzeug erhitzen und durch den Kunststoff drücken.



Ich selber erhitzte die Schere und stieß die Schneide durch den Verschluss und drehte diese etwas. Das klappte bisher immer problemlos um ein rundes Loch zu bekommen.




Um später eine Dochtwirkung erzeugen zu können, wird ein langer Faden durch den Verschluss gefädelt und noch eine Schlaufe geknotet.


In die Schlaufe fädle ich einen Wattebausch ein. Dadurch verteilt sich die Feuchtigkeit später etwas gleichmäßiger an die Erde. Wenn der Verschluss wieder an die Flasche geschraubt wurde, kann man Erde einfüllen und dann die obere Hälfte der Flasche in das untere Ende stecken. Wer Lust hat, kann auch einen Kaffeefilter in die Flasche legen und diesen mit Erde auffüllen. So hat man beim Umpflanzen sogar ein Wurzel schützendes und gleichzeitig verrottbares "Pflanzgefäß" in der Hand.



Angießen muss man am Anfang von oben! Das überschüssige Wasser fließt nach unten ab. Erst dann ist die Sogwirkung des Dochtes funktionsfähig. 

Wenn das Wasser nach unten abgelaufen und ein Wasserspeicher vorhanden ist, kann man oben ansäen und nochmals vorsichtig (!) angießen. Um ein Treibhausklima zu bilden, kann man mit Klarsichtfolie die Flasche oben bedecken. Ich finde es prima für Tomaten, Chilis und Bohnen. Viel Spaß beim Nachbasteln oder Teilen!