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Mittwoch, 18. Juli 2012

Schwarzstorchakrobatik oder Odensvala die Schwalbe des Odins

Odins Schwalbe im  Landeanflug

Er wurde zum Boten der schlechten Nachrichten. Wenn er erschien sollte es ein Zeichen sein, dass Krieg,  Krankheiten oder andere Nöte auf die Menschen hereinbrechen würden. Selbst bei Kriegszügen der Samoa-Insulaner wurde er als Orakel genutzt. Flog er in Richtung des Kriegsplatzes, war es ein gutes Omen und man zog frohen Mutes in den Krieg, doch war die gegensätzliche Richtung seines Fluges gefürchtet. 
In Polen sagt eine alte Volksweisheit: "Gott und Teufel schufen zusammen die Störche. Gott schuf den Weißstorch und gab ihm weiße Federn, der Teufel aber gab dem Schwarzstorch seine schwarze Farben. In Amerika wurde dem Schwarzstorch im 20. Jahrhundert unterstellt, dass er die behinderten und entstellten Kinder zu den Menschen brachte und das, obwohl dort kein Schwarzstorch lebt.
Im germanischen Bereich wurde der Schwarzstorch Odin zugesprochen. Der Mythologie nach sollte Odin einen schwarzen Storch besessen haben. Dieser informierte seinen Herrn über alle Vorkommnisse im Reich. Da er so schnell und geschickt dabei war, bekam er den Beinamen "Odens svala" - Odins Schwalbe. Ob sein Federkleid auch mit ausschlaggebend war, ist nicht bekannt.
Der Schwarzstorch soll zudem die gefallenen Krieger zu Odin, den Kriegs- und Totengott, hingebracht haben.



Hier kann man keine Kinder bringen - die Rollos sind zu.

Ich finde interessant, dass man ihn früher sogar nützlicher als den Weißstorch hielt, da er Kreuzottern auffraß. Diese bevorzugen krautige, schattige Bereiche und leben versteckt. Dort geht auch gerne der Schwarzstorch auf die Jagd. Da hat der Rotfuß doch etwas mit Odin gemeinsam. Auch Odin bekämpfte Schlangen.
Später wurde sein Ruf beschmutzt und er wurde verfolgt.
Eine alte Volksweisheit sagt, dass man den Schwarzstorch vermehrt sieht, wenn ein nasses Jahr zu erwarten ist. Na, dieses Jahr trifft es wirklich zu. Ob allerdings mehr Störche zu sehen sind, wegen dem nassen Wetter oder das Wetter so schlecht ist wegen dem Storch, wer weiß? Ich nehme den Regen gerne in Kauf, dafür sehe ich den Schwarzstorch zu gern.



Flugübung für Fortgeschrittene


Seht ihr, wie knapp er manchmal die Leitungen überfliegt? Wenn ihr das Bild anklickt könnt ihr es besser erkennen. Die meisten Störche scheinen im Übrigen eher durch das Anfliegen von Masten als Ruheplatz umzukommen, als durch das Berühren der Leitungen im Flug, aber mir bleibt dennoch immer regelrecht die Spucke weg oder das Herz fast stehen. Ob bei uns wenigstens einige Masten mit Rastbrettern geschützt sind? Ich glaube kaum - leider. 

Größenverhältnis Schwarzstorch zu Hausdach

Wie schon im vorherigen Schwarzstorchpost beschrieben, ist er etwas schwerfällig im Abflug vom Boden und wenn er im Dorf aufgeschreckt wird, ist die Gefahr eines Stromunfalles nicht auszuschließen. Leitungen werden nicht als Gefahr erkannt und "Vermeidungslernen" funktioniert nicht bei Stromkontakt. Da es sich um einen alteingesessenen Schwarzstorch handelt, hoffe ich, dass er die Örtlichkeit und die dazugehörigen Hindernisse weiterhin gut einschätzen kann. Er fliegt in der Luft wirklich sehr geschickt und schafft es schnell, größere Distanzen zu überwinden.

Man kann doch mal ins Kinderzimmer schauen, oder?

Kann man so einen großen Vogel überhaupt übersehen? Egal ob auf dem Boden oder in der Luft - ich bewundere diese Eleganz, seine Voraussicht und seine wundervolle Ruhe und Gelassenheit, die er vermittelt, wenn er ungestört ist.




Sonntag, 8. Juli 2012

Frisch geschlüpft


Frisch geschlüpft und stark verknittert fand ich ihn  - den Wegerichbär (Parasemia plantaginis). Es war wunderschön zu beobachten und dieser Moment erfüllt mich immer wieder mit Ehrfurcht. Egal ob bei Libelle oder Schmetterling, wenn sich die Flügel entfalten und am Ende sich diese zarten, unberührten Farbschönheiten das erste Mal vom Blatt erheben, ist es ein berührender Moment.





Im Englischen nennt man diesen auffälligen Falter auch Tiger Wood. Im Wald habe ich ihn auch gefunden. Die Flügelzeichnung ist scheinbar sehr vielfältig. Bei den Exemplaren des Wegerichbären bestehen Farbschwankungen wie bei kaum einer anderen Art. Aufgrund der Fühler und der orangeroten Färbung der Hinterflügel denke ich, dass ich ein Männchen gefunden habe. Männchen haben zudem oft breitere (gekämmte) Fühler. Damit riechen sie die Lockstoffe der Weibchen besser. Außerdem sollen die Männchen weiße Beine haben. 




Ich setzte den auffälligen, tagaktiven Nachtfalter wieder zurück an Ort und Stelle. Er brauchte noch Zeit um sich voll zu entfalten. Ihm ist nicht klar, dass er auf der Vorwarnstufe der Rote Liste steht und es ihn ihn manchen Bundesländern kaum mehr zu sehen gibt. Dort ist er schon in der Liste "aufgestiegen". Hoffentlich findet er ein Weibchen und vermehrt sich ungestört weiter.



Dienstag, 3. Juli 2012

Zarte Schönheiten - Grünwidderchen



Herrlich grazil und einzigartig in der Farbbrillanz sind sie die kleinen, schillernden Persönlichkeiten unter den Schmetterlingen - Grünwidderchen. 





Manche sehen auch eher blauschillernd aus. Die genaue Art zu bestimmen, kann man nur den Fachmann überlassen. Sie gleichen sich einfach zu stark. Aufschluss geben die Genitalien der tagaktiven Nachtfalter.



Sind sie nicht toll anzusehen? Der grünmetallische und/oder blaumetallische Glanz der Flügel wird bei Sonneneinstrahlung noch verstärkt. Egal ob auf der Kuckuckslichtnelke oder auf der Witwenblume, wenn ich sie sehe weiß ich es ist endlich Sommer.







Montag, 25. Juni 2012

Ein gern gesehener Gast - der Schwarzstorch




Alle Jahre wieder freue ich mich über die Heimkehr des Schwarzstorches. Im Frankenwald ist mittlerweile -  laut Cordula Kelle-Dingel (Schwarzstorchbeauftragte des LBV  aus der Kreisgruppe Kronach) - die größte Besiedlungsdichte des Waldstorches in Deutschland zu finden. 2006 ordnete man dies noch den hessischen Wäldern zu. Während Samuel Schilling 1837 schrieb, dass der Schwarzstorch in Deutschland nicht nisten, sondern nur durchziehen würde, konnte J.F. Naumann Gebiete in Deutschland mit Brutpaaren benennen. Naumann beschrieb schon 1800 und später noch einmal um 1838 sehr gut den Schwarzstorch und erklärte, dass der "wilde Storch" sehr versteckt lebt und man ihn kaum schießen könne, da er so achtsam sei. Weiterhin erklärte er, dass Baummarder sehr oft dessen Brut zerstören würden und die Vogeleltern im direkten Umkreis kein weiteres Brutpaar dulden, sondern diese mit Flugangriffe und Bissen vertreiben. Er empörte sich darüber, dass Weißstorch und Schwarzstorch sich im Verhalten  "entsetzlich voneinander abwichen".


Ich mag ihn einfach. Man nennt ihn "den kleinen Bruder des Weißstorches", dabei ist er nur unmerklich kleiner. Auf meinen Fotos sind Altvögel zu sehen. Ich konnte sie bei ihrer Futtersuche für die Jungen fotografieren. Wie in meinen früheren Posts schon erwähnt, sollte man bei Spaziergängen durch Waldgebiet nicht den Weg verlassen. Für Waldtiere ist ein Spaziergänger, der ohne zu zögern weiter läuft, eine potentielle Gefahr, mit der sie leben können. Sie kennen den Verlauf des Weges und reagieren dann verständlicherweise empfindlich, wenn sich am Vertrauten Geschehen etwas ändert.



Sie haben ihre Strategien entwickelt. So kann es sein, dass sehr knapp neben einem plötzlich ein Reh weg läuft, das vorher unerkannt sich im Unterholz versteckt hat. Andere wiederum bleiben auf der Wiese stehen und beobachten dich und dein Verhalten. Sobald du stehen bleibst, wirst du zur Gefahr und sie ziehen sich zurück. Auch der Schwarzstorch reagiert so. 1977 wurde mein Vater noch verlacht, weil er einen jungen Schwarzstorch im Waldbach gesehen hatte. Auch mein Großvater berichtete von dem scheuen Vogel, den er bei Waldarbeiten entdeckte. Viele wussten damals noch nicht, dass es Schwarzstörche bei uns gibt und dachten, ihnen würde ein Bär aufgebunden werden.


Wenn ich in den verschiedenen Büchern oder in den Weiten des Internets mehr über den Schwarzstorch wissen möchte, fällt mir auf, dass vieles übernommen wurde und ohne eigene Erfahrungen, aus Mangel an Überprüfung und Beobachtungsmöglichkeiten, einfach immer weiter gegeben wird. Der Schwarzstorch ist wirklich äußerst vorsichtig, doch dies sind auch andere Waldtiere. Dass er Menschensiedlungen absolut meidet kann man aus meiner Sicht nicht pauschalisieren. In Dörfern mit naturnahen breiteren Bächen, dichteren Randbewuchs und wenigen Einwohnern kann man ihn entdecken - nicht nur in unserem Dorf. Er hat allerdings auch seine "Zeiten". Vor drei Jahren hatte "unser Stammgast" die Eigenheit, früh um ca. ab sechs Uhr seine Route abzufliegen. Man konnte sich sicher sein, dass man ihn aus dem Fenster ca. eine halbe Stunde lang beobachten konnte. Dieses Jahr ist er später zu sehen und statt am Abend fliegt er gerne schon seine Runde am Nachmittag. Die Flugroute zur Futtersuche ist jährlich anders, bleibt aber während der Brutsaison weitgehend konstant.


In diesem Garten z.B. hielt er sich regelmäßig auf und er verschwand knapp fünf Minuten, bevor auf der Straße gegenüber lauthals die Jalousien geöffnet wurden. Er war immer den Menschen voraus. Er blieb im "oberen Dorfbach" solange das Milchauto in der Dorfmitte die Milch abholte, flog so Stück für Stück den Bach hinab, oftmals ohne wahrgenommen zu werden. Ich wohne am Berg, habe einen guten Ausblick und wenn man seine Zeiten und Gewohnheiten kennt, kann man ihn doch häufig bei uns beobachten. Manchmal liefen Menschen zum Bus und haben ihn im Bach nebenan nicht wahrgenommen. Die Gartenbesitzerin übrigens, war ganz erstaunt, als sie von ihrer Luxusvariante der Kleingetierbekämpfung erfuhr. Sie meinte nur: " Waßta, ich hou des ganza Joohr nuch kaa aanzicha Schneck g`sehn, obä ich hou trotzdem lauder gruußa Löcher im Soloud g`hobt!"
ÜBERSETZUNG: "Weißt du, ich habe das ganze Jahr noch keine einzige Schnecke gesehen, aber ich hatte trotzdem lauter große Löcher im Salat!"



Diese Bilder zeigen, wie nahe er ans Haus kommt. Am frühen Morgen wurde der Storch im Bach aufgeschreckt und zog sich zurück. Ich sah ihn fliegen und dachte mir, er wird nun seine Runde durch das Dorf abbrechen. Ich sah ihn aber nur auffliegen, doch nicht an Höhe gewinnen, also schaute ich zum anderen Fenster hinaus. Mein Nachbar hat Bäume kürzen lassen und auf einen dieser entkronten Bäumen wartete nun der Rotschnabel darauf, dass die Menschen weiter ihres Weges gehen würden. 


Auf was man normalerweise ja nicht gefasst ist, ist zur Zeit der Krötenwanderung einen Schwarzstorch auf der Straße zu sehen, der sich in der Morgendämmerung noch eine Mahlzeit auf der Straße sucht. Da glaubt man schon an eine Sinnestäuschung und ist froh, wenn man rechtzeitig bremsen kann. Das geschieht sicherlich nur in schlechten Fischjahren. Kröten mag er scheinbar nicht, eher noch Waldfrösche. Davon abgesehen ist er meistens bei der Futtersuche im Bach zu finden und dann erst auf der Wiese. 



Die Luft halte ich oft an, wenn der "Ciconia nigra" im Dorf seine Runden fliegt. Er segelt mit seinen weiten Schwingen wundervoll in den Lüften und nutzt dabei die Thermik, aber im Abflug ist er etwas schwerfällig. Das ist auch ein Grund, warum man ihn nicht stören sollte. Er gewinnt nicht so schnell an Höhe und so streicht er oftmals nur knapp an den Leitungen vorbei. Erschrocken bin ich einmal, als der Schwarzstorch beim Abfliegen von einer Windböe erwischt wurde. Er musste stark kämpfen und kam kaum vorwärts geschweige denn hoch. Auch das wird wohl dazu beitragen, dass er sehr frühzeitig auf Störungen reagiert und versucht in die sicheren Lüfte zu kommen. 



Manche Leute fragen mich auch, ob ich mich nicht täusche und den Storch mit einem Reiher verwechsle. Schaut euch mal beide Bilder an. Ein Storch fliegt mit ausgestrecktem Hals und ein Reiher winkelt diesen an.  Der Reiher streckt den Hals nur beim Lande- und Abflugmanöver. Daher kann man auch weit oben fliegende Vögel gut bestimmen.


Noch ein Grund, warum man die Wege im Wald nicht verlassen sollte...
Schwarzstörche sind sehr empfindlich was Störungen im Nestbereich betrifft, wenn die Jungvögel noch sehr klein sind. Es wird berichtet, dass sie ihre Gelege und auch die junge Brut verlassen. Naumann widerspricht  dieser Aussage, doch der Vogel ist viel zu selten, als dass man diesbezüglich Experimente wagen und sich einem Horst nähern sollte. Ich habe erst einmal junge Schwarzstörche gehört. Ich sah kein Nest - habe auch nicht weiter danach gesucht - hörte aber das muntere Treiben. Nein, es war kein Geklapper, aber ein ungewöhnliches Geknarze und ein mehrstimmiges "gequetschtes ungestümes Fuüiiiiii" - schwer zu beschreiben. Den Altvogel sah ich erst später fliegend.



An dieser Stelle fand ich im Juli 2011 das Skelett eines Jungvogels. Frau Petra Brehm von der Unteren Naturschutzbehörde verwies mich zur Frau Kelle-Dingel, die nach Rücksprache mit Spezialisten die Bestätigung gab, dass es sich um ein Schwarzstorchjunges handelte. Das Skelett war in zwei Teile zerfallen und lag etwas auseinander. Wobei es mich immer noch verwundert, dass weder Fuchs oder Krähen das Aas vertilgten. Der Jungvogel starb scheinbar 2010, denn ein verstorbener Jungvogel der 2011er Brut wäre im Juli nicht so weit skelettiert gewesen.


Während freie Objekte in der Landschaft weiträumig umsegelt werden können, sind Transformatoren und Stromleitungen im Waldgebiet gerade für unerfahrene Jungvögel eine Gefahrenquelle, da ausweichende Flugmanöver bei ungünstigen Windverhältnissen oftmals von Misserfolg gekrönt sind. 



Der Wald hat viele Augen... Wenn ihr die Bilder anklickt, könnt ihr erkennen, dass das gefiederte Langbein immer in die Kamera schaut. Bevor ich ihn sehe, hat er mich schon längst entdeckt. Er ist klug und vorausschauend. Hoffentlich entwickeln sich die Bestände weiterhin so gut. Allein in Bayern sollen es nun über 100 Brutpaare sein. In den letzten Jahren wird größeres Augenmerk auf ihn gerichtet und ich denke, dass das und auch die Möglichkeit, Schwarzstorchbeobachtungen zu melden, die Kartierung erleichtert hat.


Sieht man einen Schwarzstorch, kann man dies bei der jeweiligen LBV-Gruppe melden. Das soll vor allem dazu dienen, dass Altbaumbestände im Waldgebiet nicht gerodet werden, die Anzahl der Langbeine kartiert und er somit besser geschützt werden kann. Die Meldungen werden dann von Fachleuten überprüft. Da der Schwarzstorch seine Gewohnheiten hat, können auch Zufallssichtungen und "Falschmeldungen" erkannt werden. Grausig fand ich vor zwei Jahren die Aktion eines  Radiosenders. Er berichtete zwar sehr informativ und souverän über den Schwarzstorch und dass er in Thüringen (im Grenzgebiet zu uns) gesichtet worden war. Er nannte den Ort und rief die Leute dazu auf, sofort im Sender anzurufen, wenn sie ihn sehen. Gott sei Dank waren die einheimischen Bürger vernünftiger und verrieten ihn nicht. Es wäre zur Hetzjagd für den Storch geworden, wenn man Ort und Zeitpunkt im Radio durchgegeben hätte. Ihm hinterher zu fahren und regelrecht zu verfolgen wäre katastrophal gewesen.


Wer noch mehr über den Schwarzstorch erfahren möchte - HIER gibt es eine wundervolle informative und ausführliche Seite von Carsten Rhode, der sich stark für das herrliche Tier einsetzt. Zudem hat er einen BLOG mit wundervollen Aufnahmen. Ein Traum! Ich beiße mir ja immer noch regelmäßig in den Allerwertesten, weil ich mit meiner Kamera nicht das, was ich sehe, scharf einfangen kann.



Montag, 18. Juni 2012

Endlich blüht die Arnika!




Wie ich mich doch alljährlich auf die Blütezeit der Strubbelköpfe freue. Ordentlich sieht sie nicht aus, dafür strahlt sie mit unwiderstehlichen Charme aus der Wiese heraus. Ihr sattes Dottergelb leuchtet weit heraus, auch wenn nur einzelne Blüten zu sehen sind - ein echter Hingucker also.


In den letzten zwei Jahren setzten die Spätfröste der Arnika stark zu. Dieses Jahr sind zwar viele Rosetten zu sehen, doch die Blüte ist nicht so stark. Ich beobachte gerne die verschiedenen Wiesen in ihrer Enwicklung und staune über so manche Veränderung im Bestand. 




Heuer waren sehr viele ährige, weiße Teufelskrallen und große Bestände Kuckuckslichtnelken zu finden. Auch das orangerote Habichtskraut vermehrt sich zusehend. Eine meiner Lieblingswiesen leidet. Es blühen normalerweise im April dort Unmengen an Knabenkräuter und im Juni die Arnika. Leider ist in der Nachbarschaft ein Getreidefeld und das wurde gedüngt. Der Regen schwemmte die Jauche scheinbar zu weit aus. Das "Wolferlei" ist zu 4/5 aus der Wiese nun verschwunden.





An anderen Stellen kommen immer mehr neue Arnikas zum Vorschein. Die Rosetten sind nun an vielen Stellen weit ausgeprägt. An Straßenrändern würde man sie normalerweise kaum vermuten, doch auch da erscheint sie im Gemeindegebiet immer öfters.




Der viele Regen ließ die Gräser stark wachsen und die viele Konkurrenz machte der Johannisblume arg zu schaffen. Ich hoffe, sie steckte ihre Kraft deshalb dieses Jahr mehr in die Bildung eines starken Rhizoms,.Vielleicht haben wir im nächsten Jahr eine starke Blüte.



Ich würde gerne dieser starken Heilpflanze unserer Region mal einen ausführlicheren Post widmen. Leider wurden mir schon mehrfach der Text von Kornelkirsche & Co komplett herauskopiert, so dass ich (was Kräutersteckbriefe betrifft) mich etwas ausgebremst fühle. Wer Interesse hat, kann aber gerne an den Kräuterwanderungen der Arnikastadt Teuschnitz teilnehmen und live vor Ort mehr über Heilkraft, Wachstumsbedingungen, Mythologie und vieles mehr erfahren. Ich würde mich freuen, euch mal persönlich kennen zu lernen.


Montag, 9. April 2012

Geweihtes Osterbrot & Salz



Bei uns ist es im Frankenwald noch Brauch, in den Ostertagen Speisen in die Kirche mitzubringen und diese segnen zu lassen. In der Kirchengeschichte wird dieser Brauch im 12. Jahrhundert beschrieben. Meist war früher diese Weihe in der Osternacht oder an einem Morgengottesdienst, da man vor dem Kirchgang nichts essen durfte und die geweihten Speisen dann zum Frühstück aß. Der heutige Gedanke ist, dass man den Segen mit nach Hause nimmt und diesen in der Familie verteilt. 





Was für Speisen geweiht werden ist recht unterschiedlich. Die einen backen ein Osterlamm und legen um diesen Kuchen gefärbte Hühnereier. Andere lassen sich das Salz weihen, damit alle Speisen die man damit würzt gesegnet werden. Dann gibt es noch das klassische süße Hefebrot mit Rosinen und seit einigen Jahren finden sich Schokoladenosterhasen in der Kirche. Ich halte es eher traditionell.
Zum einen lasse ich Brot segnen und zum anderen Speisesalz. Dann machen wir noch handgroße Hefekränze mit gefärbten Eiern, deren Bedeutung ich im nächsten Post beschreiben werde. 




Wir haben zu Hause verschiedenes Getreidearten und eine elektrische Mühle, so dass das diesjährige Brot eine Vollkornmischung aus Weizen, Hafer und Dinkel wurde. Statt Wasser gab ich Bier hinzu - das macht einen deftigen Geschmack und natürlich durften die Sonnenblumenkerne nicht fehlen. Sie schmecken einfach so gut. Auf die Kruste kamen verschiedene Sämereien.





Was gibt es Besseres zum Osterfrühstück als ein frisches Butterbrot mit Ei? Gibt es bei euch noch alte (Familien-) Traditionen an den Ostertagen? Bei uns gab es am Gründonnerstag ein grün gefärbtes Ei und das erste Ei am Ostersonntag sollte ein rot gefärbtes sein. Dies bringt angeblich Glück für das ganze Jahr. 





Montag, 5. März 2012

Spurensuche 2



Nachdem ich im Februar einen Beitrag "Auf Spurensuche" schrieb, möchte ich noch diese Bilder nachliefern. Ich fand es so schön, denn diese Spuren gehören einem Dachs. Ich weiß, dass es bei uns Dachse gibt und einmal hätte ich in den frühen Morgenstunden auch fast einen überfahren, aber seine Fährte fand ich noch nie im Schnee. Typisch sind die langen Zehen mit den Krallenabdrücken. Die Spuren waren noch frisch, als ich mit Poldi Gassi ging.




Die Hinterpfote tritt in den Vorderpfotenabdruck und so sieht man manchmal Tatzenabdrücke mit sechs Zehen.





Ob diese Spuren auch vom Dachs sind? Es fehlen die Krallenabdrücke, doch die Ballen sind sehr breit.




Diese Pfoten müssten noch einmal zum Dachs gehören. Die Krallenabdrücke kann man nur erahnen.





Die gesamte Dachsspur ist etwas unregelmäßig und die Pfoten drehen sich leicht nach innen. 




Ein Eichhörnchen kreuzte noch einmal den Weg. Feuchter Schnee gibt die Abdrücke viel deutlicher wieder.




Die letzten beiden Spuren stammen vom Hermelin. Die Pfoten sind schmaler als vom Marder und sie waren wirklich klein. Mich fasziniert die Vielfalt an Tieren in unseren Wäldern.