Sonntag, 28. September 2014

Kompliment!





Sind diese wirklich so verwerflich und missverständlich? Grund dieses Postes ist ein vorausgegangenes, längeres Gespräch mit einem Mann. Wir hatten ziemlich unterschiedliche Auffassungen, was Komplimente bewirken und wie sie gemeint sind. Ob das allein am Geschlechtsunterschied liegt?

Am Anfang als wir uns unterhielten, fiel von seiner Seite ein unverfängliches Kompliment. Ich nahm es wahr, ging aber nicht weiter darauf ein. Dies wurde hinterfragt. Ob ich Komplimente annehmen würde, absichtlich überhöre oder warum ich nicht darauf einging. Er hätte im Übrigen schon öfters bemerkt, dass Frauen Komplimente gerne "überhören". 

Klar kann ich Komplimente annehmen, aber meiner Meinung nach gibt es verschiedene Arten und dementsprechende Reaktionen.  

Es geht jetzt dabei allerdings nicht um die Art der plumpen, eindeutig zweideutigen "Komplimente", bei denen nicht mit dem Zaunpfahl gewunken wird, sondern der halbe Gartenzaun noch dranhängt und heftigst herumgeschleudert wird. Nein. Auch nicht um die lobenden Worte, die gemacht werden müssen, weil vorher das Prinzip " fishing for compliments" verwendet wurde. Für die, die diesen Begriff noch nicht kennen sollten: Man macht sich selber schlecht und hofft, der Gegenüber revidiert dies. Was eigentlich, wenn dies nicht geschieht? Wäre dies ein unhöfliches Verhalten?



In meinen Augen ist bei einem Kompliment entscheidend, wer es ausspricht. Ein: "Du schaust heute gut aus!" hat eine völlig andere Wertung, je nachdem ob z.B. ein Fremder, Bekannter, die beste Freundin, der Partner oder ein Betrunkener es ausspricht. Die Reaktion auf das lallende, hingebungsvolle Kompliment eines Betrunkenen (und er mag es noch so ernst meinen) wird anders ausfallen, als die Reaktion auf das Kompliment eines normalerweise sehr kritischen Menschen, der auch sonst einem ohne Scheu ehrlich ins Gesicht sagt, was nicht passt. 
Manche Komplimente fasse ich als Höflichkeitsfloskel auf, wenn sie in einem Nebensatz erscheinen und gehe davon aus, dass ich dies deshalb auch nicht kommentieren muss. Scheinbar wirkt aber eben dieses Verhalten unhöflich auf männliche Gesprächspartner, da jener solch nette Worte als ein in Worten gefasstes Geschenk an die Frau sieht. Übrigens scheinen Frauen Männern leider eher selten ein Kompliment zu machen. 

Anders sind für mich Komplimente, die sich auf eine spezielle Eigenschaft beziehen, bei denen man merkt, dass der Gegenüber wirklich etwas an einem schätzt, sich Gedanken gemacht hat und dies nun verdeutlichen möchte. Diese Art Komplimente mache ich selber gerne. Nicht oft, aber in dem Moment, wenn es mir direkt auffällt und dann aus der vollen Überzeugung heraus. Warum auch nicht? 

Im Gespräch beschrieb ich daraufhin ein Kompliment, welches ich in diesen Tagen einer Person gemacht hatte. Ich sagte jener, dass ich ihre angenehm melodiöse Stimme genieße und es bewundernswert ist, wie sie den roten Faden im Gespräch zielstrebig beibehält ohne dominierend zu wirken. Auch beobachte ich sie gerne, weil sie sich weich, fließend und dennoch kraftvoll bewegt. Ihre wohltuend ruhige Ausstrahlung lasse ich gerne auf mich wirken und ihre Nähe suche ich oftmals, einfach weil sie einen tollen Geruch an sich hat. Das war dann wohl doch etwas zu heftig für die Männerseele. Für meinen Gesprächspartner hörte es sich "begehrlich" an. Für mich unverständlich, denn das Kompliment war einer junggebliebenen, bewundernswert engagierten, reifen Frau gewidmet. Solch ein Kompliment kann man natürlich nicht aus Höflichkeit machen und keinem Fremden schenken, das sind Komplimente, die aus dem freudvollen Miteinander und längerer zwischenmenschlicher Erfahrung heraus wachsen. Bei Fremden würde es mit Sicherheit zu Missverständnissen führen.


Je besser man eine Person kennt, umso gezielter kann man das Besondere an der Person hervorheben. "Allerweltskomplimente" sind eher etwas für Smalltalk und um ein unverfängliches Gespräch zu eröffnen. Für mich ist es so, dass ich mich an Menschen, anderen Lebewesen und Dinge erfreue, dies sage, aber deshalb jene/jenes noch lange nicht begehre oder haben möchte. 

Nachdenkenswert ist nach diesem Gespräch für mich, dass scheinbar ein Mann einer Frau ein unverfängliches, freundlich gemeintes Kompliment ohne Hintergedanken schenken kann, aber im Gegenzug unterstellt man(n) oftmals leichtfertig bei seinen Geschlechtsgenossen, sie würden Komplimente als "Masche" einsetzen. Traurig zudem für die Männerwelt, wenn Frauen nicht wissen, wie sie es sprachlich verpacken sollen, was sie an ihrem männlichen Gegenüber toll finden. Ich vermute, dass die meisten Frauen es ebenso vermeiden wollen, dass ein Mann dies "in den falschen Hals bekommt" und als Anmache missversteht. 

Meinem Freundes- und Bekanntenkreis muss ich hierbei ein Kompliment machen. Da werden herzliche Worte selbst zwischen den Männern gefunden, die Wesen, Charakter und Leistung honorieren. Bei manchen lausche ich wirklich erstaunt, was für eine genaue Beobachtungsgabe die Herren der Schöpfung haben und wie gut sie es auf den Punkt bringen und dies ihrem Gegenüber zuteil werden. Diese Komplimente haben eine andere Wertigkeit als jene, die der Frau gewidmet sind und lassen auf eine innige Freundschaft schließen.


Wie oft wird unbedacht gelästert, erst einmal das Schlechteste vermutet und verbreitet, sichtbare Leistungen herabgewürdigt, der andere nicht ernst genommen und lächerlich gemacht! Indem man andere Personen schlecht redet, macht man aber die Welt und sich selber nicht besser, sondern man spiegelt nur seine eigenen Schwächen wider. Da frage ich mich schon, warum soll man nicht das Positive eines anderen Menschen einfach mal in Worte packen und dies laut und deutlich aussprechen, wenn einem genau dies ins Auge fällt? Warum den Moment verstreichen lassen? 

Es gibt auf dieser Welt so viele einzigartige, wundervolle Menschen. Ich genieße ihre Gegenwart und manchmal auch nur den Anblick oder den umgebenden Geruch! Es ist die innere Einstellung die äußerlich sichtbar ist und mich innehalten lässt. Es ist das Wesen und der Charakter, die mich beeindrucken. Kleine liebenswerte Schrulligkeiten, die nur zu dieser Person gehören und sie unnachahmlich machen. Spitzfindiger, geistreicher Humor der mich erst stutzen lässt und mich dann zum Lachen bringt. Handwerkliches Geschick und Talente die mir fehlen, die mich aber begeistern und die ich an anderen vorbehaltlos bewundern kann. Mitreißende Lebensfreude meines Gegenübers erfreut mich ebenso wie seine sachlich-kritische Betrachtungsweise oder die nachdenklich ruhige Seite eines Menschen. Körperbewegungen, seien sie energisch, harmonisch, kraftvoll, geschmeidig oder sanftweich fließend  fallen mir auf und wirken nach. So viele unterschiedliche Eigenheiten und Eigenschaften, so viele bezaubernde Menschen. 

Ist dir, während du das hier liest, eigentlich klar wie einmalig und unvergleichlich DU bist?
Ein großes Kompliment an dich, wenn du es bis hierher geschafft hast durchzulesen. Ich wünsche dir von Herzen Menschen an deiner Seite, die deinen Wert sehen und schätzen und die dir dies auch uneingeschränkt ins Gesicht sagen können! Schön, dass es dich gibt!




Freitag, 26. September 2014

Vortrag: „Die grüne Kraft gegen Husten, Schnupfen & Co“





Für Kräuterbegeisterte findet am Freitag, den 03.10.2014, von 19.30 – 21.00 Uhr ein Kräutervortrag statt.

Gerade die „Übergangszeiten“ sorgen häufig für Erkältungen oder grippale Infekte. Welche Heilkräuter und Anwendungsmöglichkeiten genau bei diesen Beschwerden wohltuend und lindernd wirken, erfahrt ihr während des Vortrages. An diesem Abend könnt ihr vor Ort erleben, wie sich ein Erkältungsbalsam für die Brust selber herstellen lässt. 

Bis zum 1.10 kann man sich noch bei mir anmelden. Die Kontaktdaten dazu findet ihr unter Impressum / Kontakt. 



Samstag, 6. September 2014

Überblick bewahren



Den Überblick eines freilebenden Adlers zu haben, wünschte ich mir im Moment. Tausend Dinge warten noch darauf, erledigt zu werden. Ich komme nicht schnell genug vorwärts und nebenbei halten Kleinigkeiten auf und sind wie Sand im Getriebe. Bis man das winzige Korn entfernt hat, geht nichts vorwärts und die Zeit sitzt einem deutlich im Nacken. Momentan scheine ich im Sandsturm zu sitzen.

Heute am späten Nachmittag besucht mich ein sehr lieber Mensch und ich freue mich darauf. Wir werden die Zeit nutzen und uns gemeinsam Kräutereien widmen. Es ist eine sinnvolle, wohltuend arbeitsame Zeit. Gespräche, die mit Tiefgang und dennoch viel Humor gewürzt sind, sind Begleiter. Gemeinsam etwas Produktives mit Spaß zu tun, tut gut. Ob man sich deshalb früher als Gruppe in den Stuben traf und dabei arbeitete? So kalt wie es im Moment ist, hat so ein Abend in der Küche etwas von vertrauter Heimeligkeit. 

Ich sage heute einfach nur DANKE! Ein Danke, dass ich überhaupt so liebenswerte, wertvolle Menschen auf meinem Lebensweg kennenlernen darf.



Donnerstag, 4. September 2014

Ab ins Grüne!



Die letzten Wochen könnten eher heißen: Ab ins Nasse!

Sehen diese zartgrünen Schachtelhalme nicht toll aus? Eigentlich wollte ich einen Teilbereich des Waldes fotografieren. Am Boden gab es viele verschiedenfarbige Moose, einige Pilze und dann einen Schachtelhalmwald im diffusen Licht der Bäume. Tolles Bild!
Man geht also in die Hocke, schaut wie man es am Besten einfangen könnte und -schwupp- hechelt es einem feuchtwarm ins Ohr. Nach einer abwehrenden Bewegung meinerseits - wer braucht schon feuchte Ohren - marschiert die beleidigte Fellnase genau dorthin wo der Fokus des Betrachters liegt. Na gut, dann eben heute ein Bild von Poldi. 



Samstag, 30. August 2014

Diesseits und Jenseits




Heute begleiteten mich diese Gedanken  von Johannes Hemleben, aus dem Buch "DIESEITS vom Lesen aus der Natur" durch den Tag...


....Setzt man für das Wort „Diesseits“ „die sichtbare Welt“ und für das „Jenseits“ die „unsichtbare Welt“, so wird sofort deutlich, dass beide Welten eine untrennbare Einheit bilden. Denn „sichtbar“ kann nur bedeuten: zugänglich für den menschlichen Augensinn. Schon die Welt der Töne, der Geräusche, der Musik ist unsichtbar. 

Nur grenzenlose Kurzsichtigkeit kann der Meinung sein, dass das Wesen der Welt allein im Sichtbaren erfassbar ist. Jede Pflanze, jedes Tier, jeder Mensch hat eine sichtbare Außenseite und eine unsichtbare Innenseite. 

Doch entscheidend ist, dass die sichtbare Außenseite bei allen Lebewesen wesentlich von der unsichtbaren Innenseite her geprägt wird. 
Die Wahrnehmung der Außenseite zwingt zur Anerkennung der wirksamen Innenkraft als Leben, Seele und Geist. Diese sind für den Augensinn nicht wahrnehmbar, aber wohl durch Empfindung und Denken erschließbar.

Tatsache ist, dass in dem Maße, wie das Diesseits durch die Naturwissenschaft aufgehellt wurde, sich das Jenseits der Einsicht der Menschen verschließt...“