Sonntag, 1. Januar 2012

Der erste Tag im neuen Jahr



Mein Neujahrswunsch

Was ich erwarte vom neuen Jahre? 
Dass ich die Wurzel der Kraft mir wahre, 
Festzustehen im Grund der Erden, 
Nicht zu lockern und morsch zu werden, 
Mit den frisch ergrünenden Blättern 
Wieder zu trotzen Wind und Wettern, 
Mag es ächzen und mag es krachen, 
Dunkel zu rauschen, hell zu lachen 
Und im flutenden Sonnenschein 
Freunden ein Baum des Lebens zu sein.

Karl Friedrich Henckell




Zum Neujahr


An tausend Wünsche, federleicht, 
Wird sich kein Gott noch Engel kehren, 
Ja, wenn es so viel Flüche wären, 
Dem Teufel wären sie zu seicht. 
Doch wenn ein Freund in Lieb und Treu 
Dem andern den Kalender segnet, 
So steht ein guter Geist dabei. 
Du denkst an mich, was Liebes dir begegnet, 
Ob dir's auch ohne das beschieden sei.


Eduard Möricke





Silvester

Dass bald das neue Jahr beginnt,
spür ich nicht im geringsten.
Ich merke nur: Die Zeit verrinnt
genauso wie zu Pfingsten.


Die Zeit verrinnt. Die Spinne spinnt
in heimlichen Geweben.
Wenn heute Nacht ein Jahr beginnt,
beginnt ein neues Leben.


Joachim Ringelnatz




Das neue Jahr

Es kommt, ob man es will oder nicht,
und bringt uns hoffentlich viel Licht,
viel Wärme, Treue, Hilfe, Frieden,
dass wir unsere Mitmenschen mehr lieben,
sie nicht verachten,
sondern achten.

Weichen soll Krieg, Hass und Wut,
und Platz machen für Liebe, Frieden, Mut.
Vergessen können wir nicht die viel' Leid und Sorgen,
trotzdem dürfen wir getrost sein auf Morgen,
denn wenn wir alle positiv denken,
und unser Leben auf gute Bahnen lenken,
so wird uns geholfen, jeden Tag,
und das bedarf gar keiner Frag:
von wem, und wo, und wann und wer?
Die Antwort darauf fällt niemand schwer.
In alle unsere Herzen hinein sieht ER,
kennt uns besser als irgendwer,
drum wollen wir auch im neuen Jahr nicht nur für uns leben,
sondern offen sein für andere und bereit sein zu geben


Marina Kaspar.





Freitag, 30. Dezember 2011

Habe den Mut! - Neujahrswünsche





Habe den Mut...


Wenn die Menschen unvernünftig und selbstbezogen sind,
habe den Mut, sie trotzdem zu lieben.

Wenn du Erfolg hast, dann wirst du falsche Freunde und wahre Feinde finden;
habe den Mut, trotzdem erfolgreich zu sein.

Ehrlichkeit und Offenheit machen dich verletzlich;
habe den Mut, trotzdem offen und ehrlich zu sein.

Das Gute, das du heute tust, wird morgen vergessen sein; 
habe den Mut, trotzdem heute Gutes zu tun.

Wozu du Jahre benötigst, um es zu erschaffen, kann in wenigen Sekunden zerstört werden;
 habe den Mut, trotzdem zu erschaffen.

Wenn du lachst und ausgelassen bist, dann läufst du Gefahr, als kindisch angesehen zu werden;
 habe trotzdem den Mut, zu lachen und ausgelassen zu sein.

Wenn du weinst, dann riskierst du, als sentimental angesehen zu werden; 
habe den Mut, trotzdem zu weinen.

Wenn du deine wahren Gefühle zeigst, dann riskierst du, dafür abgelehnt zu werden; 
habe trotzdem den Mut, du selbst zu sein.

Wenn du anderen verzeihst, dann riskierst du als schwach angesehen zu werden;
habe trotzdem den Mut, anderen zu verzeihen.

Wenn du anderen vertraust, dann riskierst du, als schwach angesehen zu werden;
 habe trotzdem den Mut, anderen zu vertrauen.

Habe den Mut, mutig zu sein. 
Wenn du nichts riskierst, dann gehst du das größte Risiko von allen ein:
 du riskierst zu sterben, ohne je gelebt zu haben. 
Habe deshalb den Mut, etwas zu riskieren!


Ich fand dazu keinen Autor, aber es könnte sein, dass dieses Gedicht abgewandelt wurde von der Weisheit der Mutter Theresa:



"Trotzdem"

Die Leute sind unvernünftig, unlogisch und selbstbezogen, 
liebe sie trotzdem.

Wenn du Gutes tust, werden sie dir egoistische Motive und Hintergedanken vorwerfen, 
tue trotzdem Gutes.

Wenn du erfolgreich bist, gewinnst du falsche Freunde und echte Feinde, 
sei trotzdem erfolgreich.

Das Gute, das du tust, wird morgen vergessen sein, 
tue trotzdem Gutes.

Ehrlichkeit und Offenheit machen dich verwundbar, 
sei trotzdem ehrlich und offen.

Was du in jahrelanger Arbeit aufgebaut hast, kann über Nacht zerstört werden, 
baue trotzdem.

Deine Hilfe wird wirklich gebraucht, aber die Leute greifen dich vielleicht an, wenn du ihnen hilfst, 
hilf ihnen trotzdem.

Gib der Welt dein Bestes, und sie schlagen dir die Zähne aus, 
gib der Welt trotzdem dein Bestes.





Ich hoffe ihr findet einen guten Abschluss für dieses Jahr und wünsche euch einen guten Rutsch ins Jahr 2012!









Montag, 26. Dezember 2011

Alle Jahre wieder... Fieberwickel

Teekanne mit Teekräutern
Teekanne mit Lindenblüten, Holunderbeeren und Holunderblüten


Gehört ihr auch zu den Menschen, die ihre häuslichen Traditionen wahren?
Ich versuche sie zu bewahren, hinterfrage manche und falls es ein Jahr nicht klappen sollte, kribbelt es unruhig im Bauch. Meine Kinder lieben diese Regelmäßigkeiten genauso, sie geben dem Jahreskreis eine Struktur, schenken Vorfreude sowie Erinnerungen an die vergangenen Jahre.

Auf eine Tradition könnte ich allerdings gut verzichten. Sie ist recht neu - ungefähr ein Jahrzehnt. Meine älteste Tochter hat sie eingeführt und meine beiden anderen Töchter nahmen sie bereitwillig auf. Alle Jahre wieder habe ich kranke Kinder an Festtagen.

fertiger Fiebertee

Auffallend ist, sie sitzen still und leise am Tisch (so wohlerzogen), sie essen langsam (tolle Esskultur) und sie wollen nur kuscheln (Ach, wie herzig!). Kein Verlangen nach Nachtisch (Ja,ja - ist ja auch ungesund), keine Frage nach TV (Was habt ihr eigentlich für Kinder?).
Eigentlich ganz normale Kinder, nur haben sie eine Vorliebe auf Mittelohrentzündung, Scharlach,  Rota - oder Noroviren, Bauchspeicheldrüsenentzündung und diverse andere Kinder-krankheiten. Diese bekommen sie genau an den Tagen, an denen man entweder Gäste erwartet oder selber jemanden besuchen möchte.

Katzen lindern Beschwerden jeglicher Art

So auch diesmal. Die Kleine - sonst eher eine kleine Raupe Nimmersatt - verschmäht seit Tagen das Essen. Der Bauch tut weh. Letztes Jahr hatten wir lange mit der Bauchspeicheldrüse zu kämpfen. Wer denkt schon daran, dass ein Kind damit Schwierigkeiten hat? Sie hat Heißhunger, aber sobald sie isst, wird ihr schlecht. Also immer "Hab-Acht-Stellung" und Fett vermeiden. Bauchweh und Appetitlosigkeit ist aber auch bei ihr ein Zeichen für Erkältung oder diverse Zipperlein - also hilft nur abwarten. Gestern "Zwiebelaugen" - gläsrig und rot unterlaufen und selbst bei der Bescherung blieb unser Wirbelwind matt und müde. Sie war eiskalt anzufassen und fror ununterbochen.

Heute Mittag kein Hunger und dann der entscheidende Hinweis: "Mama, mein Kopf tut weh und die Ohren und der Bauch!" Sie legte sich freiwillig auf das Couch, Smoky schaute und kuschelte sich sofort zu ihr. Er hat die richtige Antenne für die Kleinen. Mit ihm im Arm schlief sie sofort ein. Das Thermometer zeigte erst 38,5° C und kurze Zeit später 40,2° C. 

Also suchte ich mir meine Kräuter für einen Tee zusammen.
Holunder- und Lindenblüten helfen schnell bei Fieber und schmecken süß. Ich nehme auch gerne Heidelbeeren für die Kinder dazu. Heidelbeeren sind für mich die wichtigsten Kinderbeeren. Nicht nur für verschiedene Verdauungsprobleme oder für die Blutbildung und Stärkung des Körpers - sie senken auch Fieber und helfen mit Vitamin C bei Erkältungen. Tee für die Atemwege darf man süßen, während man Tee für die Verdauung eher ungesüßt trinken sollte.


Essigwasser und die Tücher

Dann bereitete ich schon mal Wickel vor. Wickel gibt es bei meinen Kindern nur, wenn sie wach sind, sie über 39,8° C fiebern und es tolerieren. Ich lasse die Kleinen gerne fiebern. Sie neigen nicht zu Fieberkrämpfen und die hohe Temperatur sorgt dafür, dass Kinder das tun was ihrem Köper gut tut - schlafen und damit dem Körper Ruhe gönnen. Ab 40° C wird es bei der Kleinen schwierig das Fieber unter Kontrolle zu halten. Es steigt dann schnell und ab 40,5° C fängt sie an schlecht zu träumen und redet wirr.

Tuch im Essigwasser tränken


Wadenwickel darf man nur anwenden, wenn die fiebernde Person auch warm an Waden, Armen, Händen und Füßen ist. Falls nämlich die Extremitäten kalt sind, reagiert der Körper auf die kalten Wickel mit Temperaturanstieg. Er möchte schließlich eine hohe Temperatur um die Krankheit zu bekämpfen. Wenn der gesamte Körper "glüht" ist er auch bereit die sanften Hilfen zur "Hitzesenkung" anzunehmen. Ich möchte auch nicht, dass das Kind komplett fieberfrei dadurch wird, es soll nur kontrolliert fiebern können. 

nasses Tuch um die Wade wickeln


In einer Schüssel kommt lauwarmes Wasser (kein kaltes!) und ein kräftiger Schuss Obstessig. Man sagt das Wasser sollte 2-5° C kälter als die Fiebertemperatur sein. Ich gehe nach Handwärme. Kälter wird es von alleine und das getränkte Tuch kühlt auch schnell ab. Man könnte Salz noch hinzugeben oder ätherische Öle (Melisse), aber ich belasse es bei Essig.


trockene Handtücher um die nassen Wickel wickeln


Vor dem Wickeln sollte die Toilette noch einmal aufgesucht werden, denn die Wickel sollten ca 10 - 20 min wirken können. Je höher das Fieber um so häufiger muss man wechseln. Das im Wasser getränkte Tuch wird leicht ausgewrungen um das Bein gewickelt und um dieses kommt ein trockenes Handtuch. Falls das erste Tuch zu sehr ausgedrückt wurde, erzeugt es Wärme! Nur nasse Tücher wirken fiebersenkend! So sollte der Wickel am Körper nicht warm oder trocken werden. Damit das Couch oder Bett trocken bleiben, sind Unterlagen von Vorteil.


Die Füße werden warm gehalten

Man sollte straff wickeln, ich wickle so, dass die Wickel sitzen und es meinen Kindern angenehm ist. Das Fieber sollte nicht zu schnell abgesenkt werden, da es sonst den Kreislauf zusätzlich schwächt. Die Füße werden in Strümpfe gesteckt und dann wird der kleine Patient noch mit der Decke zugedeckt.
Wie sie klein waren, wollten sie keine "Fummelei" an den Beinen haben und da gab es dann Wickel an die Arme. Das geht genauso.
Momentan fiebert meine Kleine immer noch und die Nacht wird wohl etwas kurz. Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass es nicht das Mittelohr ist, was hier zum Fieber geführt hat.




Freitag, 23. Dezember 2011

Ich wünsche euch...


... dass ihr immer findet was ihr braucht - oder gerade verzweifelt sucht.




Gesund sollt ihr bleiben und zur rechten Zeit unerwartete Hilfsbereitschaft erfahren.




Eure Pläne sollen aufgehen wie guter  Hefeteig...




...habt dafür immer genug Puste und Ausdauer ...



... behaltet immer den Durchblick...



und seid nicht verzagt - Traut euch!




Genießt die Kontraste im Leben...




... bewahrt euch eure Träume und  lebt sie  aus.




Genießt die stillen, zarten Momente...


... habt Mut und treibt es auch mal bunt ...



... verliert dabei aber nie den Blick für die Realität...



und lasst euch von unsinnigen Verboten nicht aufhalten!


Und nicht zu vergessen:

Frohe Weihnachten sowie einen guten Rutsch, bei bester Gesundheit, ins neue Jahr 2012!


Ein "Dankeschön" auch an dieser Stelle für eure Anmeldung hier als regelmäßige Leser. Es ist schön, euch und eure Blogs näher kennen zu lernen und zu erfahren, wie sich die Bloggerwelt verknüpft.
Danke!


Sonntag, 18. Dezember 2011

Ein "Wozu?" und "Wofür?" gegen das "Warum?" - Gedankenspielerei



An manchen Tagen fragt man sich selber: "Warum passiert mir eigentlich ständig...?", "Warum ich?" oder man bekommt dieses vorwurfsvolle: "Warum hast du ...?"


Dieses vorwurfsvolle "Warum?" geht mir am meisten auf die Nerven. Es drängt einen in die Verteidigungsposition und zur Rechtfertigung. Man kann sich dessen kaum entziehen.
Muss man sich ständig rechtfertigen? Eigentlich könnten sich doch die Menschen selber einmal Gedanken machen, was der andere vielleicht erreichen wollte. Da beginnt aber das Problem, denn der Fragende hat schließlich schon durch seinen vorwurfsvollen Ton gezeigt, dass er eine Meinung  - seine Meinung dazu hat.  Nun wartet er nur noch darauf, das der Antworter seine (schlechte) Meinung bestätigt. Was er nicht gebrauchen kann sind sachliche Begründungen. Die will der Fragende nicht hören und deshalb unterbricht er, wird laut oder macht sich lustig über den Antworter.
Es ist nichts weiter als ein trauriges Machtspiel.



Die andere "Warum-Falle" liegt bei einem selbst. Viele Menschen fragen nach dem "Warum?" in Situationen, in denen es ihnen nicht gut geht. Sie fühlen sich durch die fehlenden Antworten als Opfer und diese Opferrolle führt oftmals zu Selbstmitleid. Es wird dadurch schwierig wieder nach vorne zu blicken.

Ich denke, man muss in die Vergangenheit blicken um manches verstehen zu können, aber auf viele "Warums" gibt es keine Antwort und das muss man akzeptieren können.


Ich habe mal überlegt, was es für Synonyme für "Warum" gibt. Es wären:

☻Wie kommt es, dass?            ☻ Weswegen?
☻Weshalb?                              ☻ Wieso?                        
         
☺Wofür?  
☺Wozu?        

Fällt euch etwas auf? Die schwarzen Smileys kennzeichnen die Fragewörter, die wie das WARUM, im schon Geschehenen ihre Begründungen suchen. Im normalen Alltag, in sachlichen Situationen, sind sie die unverzichtbar und oftmals sind sie die typischen "Rechtfertige-dich!" Fragen. Es sind aber leider auch die zermürbenden Fragewörter, die einen in schweren Zeiten handlungslos werden lassen. Es gibt schließlich nur in der Vergangenheit verweilende Antworten.

Wie anders sind für mich die beiden Wörter "Wofür" und "Wozu"!
Sie verlangen auch nach einer Begründung. Sie verlangen aber danach, dass man sich mit dem Vergangenen beschäftigt und dennoch vorwärts blickt und aktiv wird. Man überlegt dabei, was man mit dieser Erfahrung nun  machen wird. Man sucht sich aus dem Schlechten etwas Gutes, einen Sinn und Nutzen.

Ich habe für mich entschieden, dass ich an schlechten Tagen nicht nach dem "Warum und Weshalb" fragen werde, sondern gerade an diesen Tagen mich für ein bewusstes "Wozu und Wofür" entscheide.