Sonntag, 21. August 2011

Kräuterlimonade


In diesen warmen Tagen gibt es nichts Erfrischenderes als Kräuterlimonade. Wollt ihr sie mal ausprobieren?
Falls ihr Kinder habt, dann lasst sie die Limonade machen. Kinder spielen überall das Gleiche, sie suchen sich einen Behälter, etwas zum Rühren und "Kochen". Warum zeigen wir Erwachsenen ihnen nicht gleich, was man wirklich verwenden kann?
Sammelt im Garten eine Handvoll Kräuter! Wer Minze oder Melisse hat kann sich freuen, es eignen sich aber auch Rosenblätter, Phlox, Ringelblumen und Borretschblüten. Das Kraut von Wildkräutern wie Waldmeister, Schafgarbe, Gundelrebe, Thymian, Spitzwegerich, Sauerampfer eignen sich toll. Ihr kennt sicherlich noch andere aus eurem Garten. Rosenmonarde, Ingwer, Pfefferminze, Melisse, Zitronenverbene (die ist so lecker zitronig wie Zitronenbonbon!) und Agastache (Anisysop), Schafgarbe, Sauerampfer und Gundelrebe waren hier in der Limonade versteckt.


Wascht die Kräuter kurz ab, gebt sie in einen Krug und dann könnt ihr mit 100%igem Saft die Kräuter übergießen. Es eignen sich gut Apfelsaft aber auch Orangensaft. Eine Limonade ist erfrischend und süßsäuerlich. Wir geben zu Hause sehr gerne den Saft einer Zitrone oder Limette dazu, aber das muss nicht sein. Stellt den Krug kühl und lasst die Kräuter mindestens 1 Std. ziehen.  Dann könnt ihr entweder abfiltern und eine Flasche Wasser dazugeben, oder ihr lasst die Kräuter weiter schwimmen und genießt den Anblick. Der ein oder andere Limotrinker findet dann auch mal eine Blüte im Glas.
Ihr könnt aber auch den Ansatz in ein Glas gießen, um es dann erst mit dem Getränk eurer Wahl aufzufüllen. Es eignet sich der Ansatz auch, um ihn mit Sekt oder Ähnlichem zu genießen. ;-) 


Ich habe hier gezielt auf genaue Angaben verzichtet, aber eine handvoll Kräuter reichen für einen Liter Saft. Je mehr ihr nehmt, umso intensiver wird natürlich der Geschmack und "mehr" Schafgarbe schmeckt anders als "mehr" Pfefferminze. Minze ist herrlich erfrischend. Probiert es aus, nehmt aber nur Pflanzen die ihr sicher kennt!

Samstag, 20. August 2011

Das Gründlein in Teuschnitz oder Weidewelt - Vieh(l)falt


Immer wieder wenn ich diese Art der Viehhaltung sehe, bin ich begeistert. Hier sieht man gerade den Chef der kleinen Kuhherde im "Gründla" bei Teuschnitz. Falls ihr euch über Kräuterfraala oder Gründla wundert, wir Franken haben die Angewohnheit, sprachlich fast alles liebevoll zu verkleinern.


Liebevoll gehen auch die Kühe mit ihren Kälbern um. Sie lassen den Jungtieren den Freiraum sich neugierig auf den Zaun zuzubewegen, wenn sich Gäste dort einfinden, aber kaum kommen sie zu nahe an dem Elektrozaun, werden sie mit sanftem aber sehr bestimmten "in den Weg stellen" oder auch etwas strengerem "Schubs" mit dem Kopf zur sicheren Herde geleitet.
Die verschiedenen Brummlaute, um das Kalb zu locken, seinen Unmut zu bekunden, Sicherheit zu spenden - es lohnt sich zuzuhören und zu beobachten!

Wie anders ist die Körperbewegung von Freilandtieren im Vergleich zu Stalltieren. Wer schon einmal gesehen hat, wie unsicher diese Stalltiere tippeln wenn man sie zum ersten Mal (meist zum Schlachter) aus dem Stall führt. Geblendet - weil sie nie Tageslicht erfuhren, mit weit aufgeschreckten Augen - sie kennen den fremden Untergrund nicht, die Geräusche und Gerüche sind angsteinflößend und meist zerrt und zieht man an ihnen herum, weil man ja endlich fertig beladen möchte. Zeit ist Geld.




Geld bekommen übrigens die Landwirte kaum für ihr Fleisch und das ist mehr als ärgerlich.
Hier ist mal eine Auflistung, wie die aktuellen Schlachtpreise liegen. In dieser Woche bekommt ein Bauer pro kg Schlachtgewicht (= Lebendgewicht - Schlachtverlust) einer Kuh 2,87 - 3,30 €.
(lfl.bayern.de (Marktpreis für Tiere))
Würde eine Kuh z.B. 600 kg lebend wiegen, müsste man ca 50% Schlachtverlust (Knochen, Haut, Flüssigkeiten, Klauen, Horn,ect.) abziehen. Durch die Aufzucht der Kuh entstanden dem Bauer aber auch Auslagen. Wasser, Futter, Tierarztkosten sind nur einige davon.


Wenn man diese Kosten dem Schlachtpreis gegenüberstellt, versteht man den Frust der Landwirte. Schön, dass es das Projekt Weidewelt - Vieh(l)falt gibt, Landwirte bekommen für ihre Freilandkühe mehr Geld (http://www.weidewelt-frankenwald.de/index.php). Hier wachsen Kühe so auf, wie es ihrer Art entspricht und pflegen dabei die Landschaft. Schaut euch mal die Wiesen an! Abwechslungsreich von Magerwiese zur Fettwiese, Hochstaudenflur und kleine Wäldchen. Erkennt ihr den kleinen Teich mitten im Wald? Sie haben auch noch einen Bach und eine zusätzliche Wassertränke zur Verfügung. Im Wäldchen suchen sie Schutz vor zu viel Sonne und neugierigen Blicken.



Der Bund Naturschutz Hof wählt mit den Gemeinden sorgfältig Flächen aus. Diese sind mit Gerätschaften in der Regel schwierig zu bewirtschaften und Ziegen würden leider auch die Sträucher verbeißen. Mit dieser Aktion ist beiden Seiten geholfen. Die Tiere genießen die verschiedenartigen Kräuter und durch die Bewegung haben sie besser durchblutetes Fleisch. Das Fleisch ist schmackhafter und viel gesünder. Die Landwirte lassen den Kühen die Zeit zum Heranwachsen. Durch die Bewegungsfreiheit bleiben sie schlanker und wenn sie geschlachtet werden müssen, dann ist der Stress geringer, da man Wert auf kurze Wege legt. Ich denke, wenn man Fleisch isst, dann sollte es aus der Region sein, ansonsten unterstützt man grausame Tiertransporte und sinnlose Quälerei. Es ist ein Unterschied, ob man ein "anonymes Stück Fleisch" sauber verpackt im Supermarkt erwirbt. Man schlingt es zu oft einfach gedankenlos in sich hinein. Die lebenden Tiere zu beobachten, den Abtransport mitzuerleben oder eine Hausschlachtung zu sehen, ändert die Sichtweise. Man is(s)t anders - respektvoller, bedachter und maßvoller. Es lohnt sich die Seiten von Weidewelt - Vieh(l)falt anzuschauen und sich näher zu informieren. Solche Aktionen verdienen Beachtung. Übrigens, wenn ihr auf "Weidewelt Frankenwald" klickt und in der Galerie "Rinderrassen im Frankenwald" anschaut, findet ihr einen weißen  Gallowaybullen mit schwarzem Maul. Ist er nicht wunderschön? Die Vie(h)lfalt bezaubert.





Interessant finde ich zum Thema Kühe auch diese Seite: http://www.kuhparadies.de/index.php
Man kann sich auch beim Bund Naturschutz noch über das Projekt informieren.

                                                  

Handgesiedete Seife


Seife sieden ist ein herrlich kreatives Hobby mit Suchtgefahr. Nachteil: Wer braucht schon Kilos an Seifen zu Hause? Also verschenkt man sie. Als Geschenke sind sie einfach toll. Gefallen sie dem Beschenkten, wandern sie meist an eine gut besuchte Stelle im Haus und werden erstmal ausgiebig beschnuppert und später angewaschen. Gefallen sie optisch weniger, duften aber gut, werden sie im Schrank als Bedufter tätig. Menschen, die keine Lust haben ihre Umgebung mit "Dekokram" und "Schnickschnack" zu verunstalten, waschen sich zügig damit die Hände und sind glücklich, etwas Sinnvolles bekommen zu haben.


Fette und Öle, die ich verwende, sind rein pflanzlich. Oftmals sind richtige Kostbarkeiten in der Seife versteckt. Reines Mandelöl, Babassu, Sheabutter, Olivenbutter und vieles mehr. Jedes Öl beeinflusst die Schaumqualität oder auch die Haltbarkeit. Bei tierischen Produkten wie Milch, Sahne, Quark oder Honig läuft einen eher das Wasser im Mund zusammen. Erinnert es aber nicht auch ein bischen an Kleopatra? Sahneseifen sind ein Traum an Pflege! Ich würde gerne noch mit Seide bzw. Seidenproteine experimentieren. Wer weiß? Vielleicht finde ich mal wieder ein paar ruhige Stunden in der Nacht zum Seifen rühren.

Seifen sind normalerweise weiß, cremefarbig oder beige oder braun (Honig), mit Hilfe von Kräuterauszügen oder Säften, Tonerden oder zugelassenen Kosmetikpigmenten kann man auch für Farbe sorgen. Kräuter selber verfärben sich im Laufe der Verseifung und Reifung oftmals braun. Viele natürliche Färbemittel sind leider nicht lichtecht und verblassen. Das ist völlig normal.

Was wäre eine Seife ohne Duft? Seife. Oft mögen diese Seifen nur Puristen, die meisten schnuppern einfach zu gerne, wie ich. Zur Beduftung eignen sich ätherische Öle. Ätherische Zitronendüfte verduften leider zu schnell und somit gibt es auch Parfümöle, die für Kosmetik zugelassen sind. Das ist sehr wichtig, denn Duftöle zur Raumbeduftung eignen sich dafür nicht.
Damit nicht genug, das Tolle am Seifen rühren ist, man kann experimentieren! Egal ob mit Kräutern (Ringelblumen, Petersilie, Rosen), Gemüse & Obst (Avocado, Banane), Salz, Zucker, Kokosflocken oder Kokosmilch, es ist fast alles möglich! Man muss sich nur vorher Gedanken machen und dann berrechnen, wie viel Natronlauge (Natriumhydroxid) man benötigt. Der Seifenrechner von Naturseife ist dafür einfach nur genial.
Die Seite kann man nur empfehlen. Manche User dort sind keine Sieder, sie sind richtige Künstler! Was da an Formen und Gestaltungsmöglichkeiten hergestellt wird, verdient großen Respekt.

Apropos Sieder, früher wurde Seife richtig gekocht. Heutzutage kennt man Heißverseifung und Kaltverseifung. Das Kaltverfahren ist sehr schonend für die Inhaltsstoffe, man schmilzt also nur die festen Fette, die Natronlauge muss man vor dem Zugeben abkühlen lassen. Auch wenn man kalt arbeitet, sorgen z.B. Zucker oder Honig für Temperatur und heizen schnell den Seifenleim wieder auf. Frischer Seifenleim reizt die Haut sehr stark, da die Natronlauge ätzend ist. Durch den Prozess der Verseifung und der Reifezeit von ca. 8 Wochen wird die Seife immer milder.

Die Heißverseifung verkürzt die Reifezeit, denn die Seife verseift noch im Topf. Diese Seifen sehen häufig an der Oberfläche nicht so schön glatt aus und Marmorierungen sind nicht so zart möglich wie bei der Kaltverseifung. Ich nehme sie gern, um später Knetseife für die Kinder herzustellen.

Das war nur ein ganz kurzer Abriss über Seife... Ich glaube so ein Seifchen in den nächsten Tagen würde mir gefallen.



Freitag, 19. August 2011

Samtpfote Smoky - ein Kater zum Verlieben

Katzenbaby auf dem Sofa

Er darf hier im Blog nicht fehlen. Smoky. So aufgeweckt er damals schaute, so ist er immer noch. Nie hätte ich gedacht, dass er einmal verschmust werden könnte. Die Samptpfote war nämlich am Anfang mehr als eine Kratzbürste.

Geboren wurde er am Ostersonntag 2007, abgeholt haben wir ihn  Pfingsten 2007. Die Katzenbesitzer wollten ihre Katzenbabys nach sechs Wochen schon weggeben. Die Geschwister wurden schnell abgeholt und ich bat darum, dass unser Kleiner noch bis Pfingsten bleiben konnte, denn dann hatte er acht Wochen lang seine Mutter. Außerdem wurden dadurch der Mutter nicht alle Katzenkinder auf einmal weggenommen. Smoky und seine Schwester (die sie nach langem Hin und Her doch behalten wollten) waren noch in der Wohnung. Seine Schwester, schwarz mit weißen "Strümpfen" und einem weißen Halsfleck, wurde von der Tochter des Hauses ständig getragen und gestreichelt. Unser Kater, damals schwarz mit grauer Tigerung und einem weißen Halsfleck, stürmte über Tisch und Stühle, versteckte sich unter der Eckbank, um mit leuchtenden Augen wagemutig hervorzuspitzen und Anlauf zu nehmen für neue Abenteuer. Er ließ sich nicht fangen von der Tochter. Er war wie Rauch - überall aber nicht fassbar. Die Zeichnung seines Felles gab den Ausschlag - Smoky - so sollte er heißen. Mit dem Erwachsenwerden verlor sich die Maserung im Fell. Er ist nun glänzend schwarz mit einzelnen weißen Haaren.
 Erfreut war ich, als er in unserem Beisein das Katzenklo aufsuchte. Dann gingen mir schier die Augen auf. Der kleine Kater scharrte nicht dezent die Streu an die benötigte Stelle, nein er warf mit viel Freude die Streu nach draußen. Er erinnerte eher an einen Hund, der seinen Knochen vergraben möchte. Er legte den Boden frei. Die Kinder waren begeistert, die Besitzerin lächelte verlegen: "Es wird Zeit, dass Sie ihn abholen, er ist ein richtiger Wildfang und bringt alles durcheinander."

Bei uns zu Hause auch keine Spur von Scheu vor Abenteuer. Ich brachte ihn in den Raum mit seiner Katzentoilette. Ich hatte ein bischen Einstreu von seiner Toilette mitgenommen, so dass er den Geruch erkannte. Nach der Heimfahrt musste er auch und ging ohne Probleme in die Kiste - ohne zu graben - denn die ungewohnte Umgebung musste erforscht werden.  Er schlich, galoppierte mit großen Sprüngen plötzlich los, kletterte und sprang und kam irgendwann auch zu uns. Menschen waren ihm nicht geheuer. Er wollte wochenlang nicht getragen werden und streicheln ließ er sich nur, wenn er wirklich sehr müde war und freiwillig zu einem kam. Besuch wurde immer neugierig beobachtet, doch anfassen durften Fremde ihn nicht. Es dauerte monatelang, bis er (mittlerweile maunzend) seine Streicheleinheiten einforderte, sein Köpfchen an uns rieb und den Körperkontakt zu uns suchte. Jetzt ist er ein Traumkater. Ein sehr gesprächiger...


Donnerstag, 18. August 2011

Artenvielfalt durch Schnecken

kriechende Weinbergschnecke


Das liest sich doch toll, oder? Sagt man das allerdings einem Gärtner, hält der einen für übergeschnappt. Zu traurig sehen im Beet die übrig gebliebenen, kahlen Stümpfe von Salat, Möhrengrün und anderen Junggemüsen aus. Hintergrund meiner Überschrift ist folgender Absatz bei Welt Online: 

"...Wissenschaftler (hatten) fünf Jahre lang im Frankenwald und im Thüringer Schiefergebirge Bergwiesen (zwischen Tettau und Lobenstein)  genauestens untersucht. In Höhen zwischen 500 und 870 Metern katalogisierten sie alles, was dort wuchs und krabbelte. Dann streuten sie Gift. Sie vernichteten auf der einen Hälfte der Wiese so alle Insekten und Schnecken. Nach diesem radikalen Schritt begann das Zählen von vorne – und zwar Jahr für Jahr von Neuem.
Erstaunlicherweise führte die Giftaktion allerdings nicht dazu, dass alle Pflanzen und Kräuter sich rasend schnell vermehrten und die Wiesen dank des Schädlingsmangels vor Vielfalt überquollen. Vielmehr nahm die Artenvielfalt ab – nicht nur, weil weniger Krabbel- und Kriechtiere auf den Wiesen lebten. Sondern auch die Vielfalt unter den Pflanzen schrumpfte ohne die Fressfeinde."

Man erklärt es sich so, dass die Schädlinge verhindern, dass stärkere Pflanzen schwächere Konkurrenten verdrängen. Der Bauer erntete weder mehr Heu noch weniger, sondern die Kühe bekamen dadurch mehr "Einheitskost".
Hm, wenn ich also nun meinen Garten betrachte...

Ich habe die Lösung!

Fördern wir doch die Artenvielfalt unserer Wiesen! Klee- und Löwenzahnwiesen bekommen nun eine Extraportion  Schnecken serviert. Unseren Frankenwaldwiesen mit Arnika, Bärwurz, Knabenkräutern und vielen weiteren Wildkräutern möche ich keine weiteren Schnecken zumuten, aber den gutgedüngten. Das käme sicherlich den Schnecken auch gelegen, da es dort doch durch die Blattmasse viel feuchter ist. Also raus mit den Eimern, Schnecken gefangen und umgesiedelt!
Davon abgesehen finde ich solche "Giftaktionen" im Auftrag der Wissenschaft mehr als fragwürdig.

Hier ist noch einmal ein Artikel zum Thema:
http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-12098-2010-08-12.html