Sonntag, 9. Dezember 2012

Weltweite Gedenkstunde für verstorbene Kinder - Zünd ein Licht an!



Heute ist es wieder einmal soweit, um 19.00 Uhr der jeweiligen Landeszeit, zünden weltweit Menschen für verstorbene Kinder eine Kerze an und stellen diese an ihr Fenster. Ich sitze da und es ist ein seltsames Gefühl. 10 Jahre! Sind es wirklich schon zehn Jahre? Ein Jahrzehnt ist so schnell vergangen und manches kommt einen noch so nah vor. 
An manchen Tagen stelle ich mir vor, wie sie jetzt wäre. Hätte sie ihr pfiffiges Wesen behalten? Vielleicht wäre sie jetzt schon hochgradig vom "Pubertätsvirus" befallen und würde alles nur noch doof finden. Wie würde sie sich mit ihren Schwestern verstehen? Meistens schieben sich aber in solchen Momenten die alten Bilder der Erinnerung über die Träumereien und ich sehe sie als kleines dreizehnmonatiges Kind.

Damals machte mich eine betroffene Mutter auf den Gedenktag (2. Sonntag im Dezember) aufmerksam. Den folgenden Text kann man überall zur Erklärung lesen. Der Autor ist mir leider unbekannt:

"Jedes Jahr sterben allein in Deutschland 20 000 Kinder und junge Erwachsene, weltweit sind es um ein Vielfaches mehr. Und überall bleiben trauernde Eltern, Geschwister, Großeltern und Freunde zurück. Täglich wird in den einzelnen Familien dieser Kinder gedacht. Doch einmal im Jahr wollen weltweit Betroffene nicht nur ihrer eigenen Töchter, Söhne, Schwestern, Brüder, Enkel und Enkelinnen gedenken.



Ein Licht geht um die Welt.


Jedes Jahr am 2. Sonntag im Dezember stellen seit vielen Jahren Betroffene rund um die ganze Welt um 19.00 Uhr brennende Kerzen in die Fenster. Während die Kerzen in der einen Zeitzone erlöschen, werden sie in der nächsten entzündet, so dass eine Lichterwelle 24 Stunden die ganze Welt umringt.
Jedes Licht im Fenster steht für das Wissen, dass diese Kinder das Leben erhellt haben und dass sie nie vergessen werden. Das Licht steht auch für die Hoffnung, dass die Trauer das Leben der Angehörigen nicht für immer dunkel bleiben lässt. Das Licht schlägt Brücken von einem betroffenen Menschen zum anderen, von einer Familie zur anderen, von einem Haus zum anderen, von einer Stadt zur anderen, von einem Land zum anderen. Es versichert Betroffene der Solidarität untereinander. Es wärmt ein wenig das kalt gewordenen Leben und wird sich ausbreiten, wie es ein erster Sonnenstrahl am Morgen tut."




Kennt ihr die anderen Gedenktage?


Am 25. März ist der "Tag des ungeborenen Kindes"
Der 15. Oktober ist der "Tag der still geborenen Kinder"
Am 2. Sonntag im Dezember ist die "weltweite Gedenkstunde der mitfühlenden Freunde für alle vorausgegangenen Kinder"

Dann wird noch am 28. Dezember, dem "Tag des unschuldigen Kindes" gedacht.


Meine Gedanken sind heute nicht nur bei den Eltern, die ihr Kind schon verloren haben... ich denke auch an die vielen Eltern, die in diesen Stunden, Tagen und Wochen um das Leben ihrer Kinder bangen. Ich wünsche ihnen von Herzen ein kleines Weihnachtswunder und vielleicht wird der ein oder andere heute, wenn er eine Kerze brennen sieht, getröstet.

Das Lied, das ich heute einfüge, ist von Kurt Mikula. Wer viel mit Kindern zu tun hat oder auch zu den kirchlichen Jahresfesten neue, frische Lieder sucht, wird bei ihm fündig. Meine Kinder singen seine Lieder sehr gerne.


Zünd ein Licht an gegen die Einsamkeit.
Ein Licht ist stärker als alle Dunkelheit.
Es macht dich offen, lässt dich wieder hoffen.
Es gibt dir wieder Mut, alles wird gut:

Refr. Zünd ein Licht an. Zünd ein Licht an. Zünd ein Licht an. Zünd ein Licht an.

2. Zünd ein Licht an gegen Gewalt und Streit.
Ein Licht ist stärker als alle Dunkelheit.
Es macht dich offen, lässt dich wieder hoffen.
Es gibt dir wieder Mut, alles wird gut. Refr.

3. Zünd ein Licht an gegen Gleichgültigkeit.
Ein Licht ist stärker als alle Dunkelheit.
Es macht dich offen, lässt dich wieder hoffen.
Es gibt dir wieder Mut, alles wird gut. Refr.

4. Zünd ein Licht an für die Gerechtigkeit.
Ein Licht ist stärker als alle Dunkelheit.
Es macht dich offen, lässt dich wieder hoffen.
Es gibt dir wieder Mut, alles wird gut. Refr.





3 Kommentare:

  1. Ich zünde zumindest virtuell *in Worten* an dieser Stelle mal ein Licht an. Irgendwie bin ich auch Betroffen, wenn ich auch als damals einjähriger dies nicht wirklich mitbekommen habe.

    Dennoch fragt man sich dann doch manchmal wie wäre es gewesen eine Schwester zu haben :)

    Liebe Grüße
    Björn :)

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  2. Liebe Carola,

    ein toller Text und superschön gesungen!
    Ich kannte diese Gedenktage nicht, aber in der Winterzeit brennt immer eine Kerze in einer kleinen Laterne auf meinem Balkon - in Gedenken an "verlorene" Menschen.

    Herzliche und inzwischen auch verschneite Grüße
    Christine

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  3. Liebe Carola,
    eine betroffene Mutter in meinem Freundeskreis machte mich gestern auf dieses Ritual aufmerksam. Gerne habe ich mich dem angeschlossen und auch ein Licht aufgestellt.
    Dich nehme ich fest in meine Arme und schließe Dich in meine Gedanken mit ein
    Alles Liebe zu Dir und davon jede Menge
    Joona

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